DE140975C

DE140975C -

Info

Publication number: DE140975C
Application number: DENDAT140975D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der mit seiner Achse A in den beiderseitigen, auf der Tischplatte -ß befestigten Lagern ruhende Schablonenhalter C (Fig. 1 und 2) trägt mittels zweier Flügelschrauben die auswechselbare Schablone D. Diese Schablone richtet sich in ihrer Größe und Form nach der Größe und Form der herzustellenden Beutel. Die beiden dem Schablonenhalter abgewendeten Ecken der Schablone sind, entsprechend dem Boden des zu fertigenden Beutels, abgestumpft (abgeschrägt), entsprechend den Linien a-c, b-d, c-d des Beutels (Fig. 6). Es muß hiernach der Boden der Beutel, welche auf dieser Schablone angefertigt werden, stets dieselbe Größe und Form haben.

Um die erwähnte Achse A bewegt sich die den Erfindungsgegenstand bildende Festhaltevorrichtung, welche aus dem Träger E und der eigentlichen Festhalteplatte F besteht.

Letztere ist in ihrem vorderen Teile so breit, daß sie der Breite einer größeren Schablone gleichkommt, sie kann für Schablonen gleicher Breite und für alle Schablonen geringerer Breite angewendet werden. Dieses hat den Vorzug, daß nicht zu jeder Schablone eine besondere Festhaltevorrichtung in Gebrauch genommen werden muß. Die Platte F ist in dem in E angebrachten Schlitze verschiebbar, damit sie der Länge der jeweils eingefügten Schablone D angepaßt werden kann. Die Festhalteplatte F muß in ihrem Träger E so eingeschraubt sein, daß die vordere Kante mit den Ecken α und b der Schablone D abschneidet. Die Platte F hat den Zweck, das um die Schablone -D umgeschlagene Papier (den sogenannten Papierschlauch) in der Linie a-b auf die Schablone D fest aufzudrücken und so bei der Herstellung des Bodens mitzuwirken. Die aufgelegte Festhalteplatte F in Verbindung mit der vorderen Beschaffenheit der Schablone D, den Kanten a-c, b-d, c-d, ermöglichen die leichte, schnelle und durchaus regelmäßige Herstellung des Bodens des Beutels. Am Schablonenhalter C befindet sich an der entgegengesetzten Seite, jenseits der Achse A ein gabelförmiger Ansatz G, welcher in einem Winkel von 140⁰ nach oben ansteigt. Am Stiele dieser Gabel ist ein verschiebbares Gewicht H angebracht, welches den Zweck hat, die Gabel G derart zu belasten, daß sich diese auf den Tisch auflegt und , dabei die Schablone D durch Drehung der Achse A in den beiderseitigen Lagern um so viel in die Höhe hebt, als sich die Gabel senkt. Es wird also unter der Schablone so viel freier Platz selbsttätig geschaffen, als nötig ist, um das Papier, aus dem der Beutel gefertigt werden soll, bequem unterlegen zu können.

Die Festhaltevorrichtung EF ist an ihrem hinteren, nach aufwärts gestellten Ansatz J mittels der Feder K an der Gabel G befestigt, zu dem Zwecke, dieselbe von der Schablone in angemessener Entfernung zu halten, damit sie, wenn sie bei der Arbeit nicht gebraucht wird, nicht hinderlich ist. Die Feder K ist derart dehnbar, daß die Festhaltevorrichtung durch Druck auf die Schablone D aufgelegt werden kann. Beim Aufhören des Druckes

geht die Festhaltevorrichtung infolge der Federspannung wieder hoch und in die Anfangslage zurück. An E ist an der unteren Seite eine Öse N befestigt, an der das Seil oder die Kette L, welche durch ein Loch in dem Schablonenhalter C und in der Tischplatte B nach unten zum Fußtritte M führt, angebracht ist.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die

ίο folgende:

Das den Beuteln entsprechend geschnittene Papier wird in üblicher Weise übereinander gelegt und auf einer Seite mit einem schmalen Kleisterstreifen i k (Fig. 3) versehen. Nun wird ein Werkstück unter die Schablone in richtige Lage gebracht. Durch Treten auf den Fußtritt wird die Schablone auf das Werkstück festgezogen (Fig. 3), worauf mit den Händen das beiderseits überstehende Papier auf die Schablone umgebogen wird, und zwar derart, daß das mit Kleister bestrichene auf das unbestrichene zu liegen kommt (Fig. 4). Das Papier klebt nun zusammen, und der sogenannte Papierschlauch ist fertig. Nun senkt sich infolge eines weiteren Druckes auf den Fußtritt die Festhaltevorrichtung EF auf die Schablone bezw. den Papierschlauch und hält denselben in der Linie a-b auf der Schablone D fest. Der bis dahin platt zusammenliegende Papierschlauch wird nun von Hand vor der Festhaltevorrichtung etwas geöffnet und beiderseits in der Senkrechten auf den schrägen Kanten a-c und d-b nach oben und bezw. über die Festhaltevorrichtung hingezogen (Fig. 5).

Nun wird die Ecke an der Schablonenkante c-d entlang nach oben umgebogen und alsdann die gegenüberstehende Ecke eingeschlagen (Fig. 6). Mittels nun aufzubringenden Klebstoffes werden diese eingeschlagenen Ecken an den inneren Flächen gekleistert und dann fest aufgelegt.

Der Beutel ist nun fertig. Durch Nachlassen des Druckes auf den Fußtritt M geht die Schablone mit dem darauf befindlichen Beutel in die Höhe, die Festhaltevorrichtung entfernt sich und der Beutel kann abgezogen werden. Der Beutel ist, da er flach zusammenliegt, zum Verpacken fertig.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Herstellung von gefütterten und ungefütterten Papierbeuteln mit sogen. Kreuzboden, bei welcher das Papierblatt um ein Formblech in Schlauchform gebracht und dann der Boden um die vordere Kante des Formblechs in Kreuzform ausgezogen und verklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Formblech (D) eine auf der Formblechachse (A) drehbare Festhalteplatte (F) für den geklebten Schlauch angeordnet ist, die beim Niedergang mit ihrer vorderen Kante mit den Ecken (a-b) der vorn nach den Linien (ä-c, b-d) abgestumpften Formplatte (D) abschneidet, um dem Beutelboden bei allen Beuteln stets genau dieselbe Form zu geben.

2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Patent-Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festhalteplatte (F) den auswechselbaren Formplatten (D) entsprechend einstellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.