DE330489C - Vorrichtung zum Pruefen der Leimung von Papieren - Google Patents
Vorrichtung zum Pruefen der Leimung von PapierenInfo
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Description
Zur Prüfung der Leimung vpn Papieren hat man verschiedene Verfahren vorgeschlagen, die
auf der Anwendung verschiedener chemischer Lösungen beruhen. Die letzteren werden auf
den beiden entgegengesetzten Seiten des Papiers ausgebreitet und vermögen bei ihrer
Mischung durch das Papier hindurch eine Färbung hervorzubringen. Ein weiteres Verfahren
beruht darauf, daß man Striche von
to bestimmter Dicke zieht, und zwar mit Tinte, die man mit Hilfe von Federn oder von Reißfedern
aufträgt.
Die Erfahrung hat bestätigt, daß nur die Tinteverfahren genaue Ergebnisse erzielen
können. Aber bisher sind diese Prüfungen immer mit der Hand gemacht worden, so
daß je nach der Geschicklichkeit des Arbeiters, der Neigung der Reißfeder, dem Druck der
Reißfeder auf dem Papier, der Menge der in
ao ihr enthaltenen Tinte, der Geschwindigkeit des Strichziehens usw. die erhaltenen Ergebnisse
verschiedenartig und daher nicht miteinander vergleichbar waren. Diese Nachteile
Werden vermieden durch die Anwendung des
as Apparates, der den Gegenstand der Erfindung
bildet. Dieser erlaubt, Striche von genau bestimmter Breite und Länge zu ziehen, und
zwar unter Bedingungen, die bei sämtlichen Versuchen vollkommen gleich sind.
Diese Ergeibnisse werden im wesentlichen erzielt mit Hilfe eines Tisches, auf dem das
zu prüfende Papier befestigt wird, und eines Gestells, das eine regelbare Reißfeder oder
eine Reihe von Reißfedern trägt, die mit ihrer Spitze auf das-Papier zu liegen kommen.
Der Rahmen, der eine oder mehrere Reißfedern trägt, kann gegenüber dem Tisch verschoben werden, oder, was vorzuziehen ist,
der Tisch kann beim Ziehen der Striche unter den fest angeordneten Reißfedern weggezogen
werden. Falls man nur eine einzige Reißfeder verwendet, wird man diese so einrichten, daß
(mit Hilfe einer Mikrometerschraube o. dgl.) die Entfernung ihrer Arme geregelt werden kann, so
daß man vermöge der größeren oder geringeren Entfernung der Spitzen verschiedene
Strichbreiten erhält. Aber um eine größere Genauigkeit und Einfacheit in der Arbeitsweise
zu erzielen, ist es vorteilhafter, eine Reihe von Reißfedern von bestimmter Spitzenentfernung
zu verwenden, von denen eine jede einen Strich von unveränderlicher Breite
ergibt.
Die Reißfedern sind alle auf einer horizontalen Stange beweglich angeordnet, derart, daß
ihre Spitzen frei auf dem Papier ruhen. Der Druck auf das Papier wird durch Gegengewichte
bestimmt, deren Stellung einstellbar ist. Eine Abhebestange kann angeordnet werden,
um diese alle auf einmal abzuheben. Damit die in den Reißfedern enthaltene Farbmenge
immer gleichmäßig ist, ist es vorteilhaft, nach der Erfindung jede Reißfeder mit
zwei Spitzen von unveränderlicher Entfernung zu versehen, über denen ein Tintenbehälter
in bestimmter Höhe angeordnet ist, den man bei Beginn einer jeden Arbeit mit Tinte füllt.
" Wenn man einen beweglichen Tisch anwendet, so kann dieser Tisch beispielsweise während
der Bewegung des Strichziehens' durch eine Feder verschoben werden, die vorher gespannt
wird. Um eine regelmäßige Bewegung des
Tisches zu erhalten, kann man an ihm einen Regelmechanismus anfügen, der durch Ausströmung
von Luft, durch Flügelräder oder mechanische Bremsung wirkt. Andere Einzelheiten der Erfindung werden
in den Ansprüchen und in der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles klargestellt werden,
das weiter unten gegeben ist. Hierbei ist auf die Zeichnung Bezug - genommen, in der
ίο dargestellt ist in Fig.. ι eine Seitenansicht
und in Fig. 2 eine Rückansicht der Vorrichtung. Das Gestell des Apparates und der bewegliche
Tisch sind hierbei im Schnitt dargestellt.
Die Vorrichtung besteht aus einem Gestell 1,
auf dem zwei Säulen 2 befestigt sind, die mit ihrem oberen Teil eine drehbare Achse 3 tragen.
Auf diese Achse sind die Hülsen 4 aufgeschoben. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
es 8 Stück, an die sich die Halter der Reißfedern 5 anschließen. Diese endigen nach
unten hin in zwei Spitzen von unveränderlicher Entfernung (Fig. 2). Der Zwischenraum
zwischen beiden Spitzen steht in Verbindung as mit dem Behälter 6, der in seiner Höhe durch
eine ebene Fläche 7 begrenzt ist. Die Neigung der Reißfederhalter ist für alle Reißfedern
gleich. Aber die fest eingestellte Entfernung der Spitzen voneinander nimmt in der Richtung
von" links nach rechts zu (Fig. 2). Jede Reißfeder ist mit einem horizontalen Arm 8
versehen, auf dem man ein Gewicht 9 verstellen kann, das den Druck der Reißfeder
auf das Papier erzeugt.
Auf der drehbaren Achse 3 sind zwei Hülsen 10 aufgesetzt. Sie tragen die Abhebestange
11, die sich ständig gegen die Arme 12 stützt.
Diese bestehen mit den Reißfedern 5 zusammen aus einem Stück. Zum Heben dieser Stange
ist die Achse 3 mit einem Hebel 13 ausgerüstet, der einen Knopf 14 trägt. Dieser läßt
sich von oben nach unten verschieben und" und bildet ein Stück mit einer Feststellvorrichtung
15. Diese verschiebt sich vor dem Sektor 16, der von der Säule 2 getragen wird.
Um nun die Reißfedern gleichzeitig abzuheben, genügt es, den Hebel 13 nach links zu verschieben
(Fig. i), bis die Feststellvorrichtung 15 in den Einschnitt des Sektors 16 eingreift. '
Der bewegliche Tisch 17 ist in dem Rahmen 1 -:
auf Kugeln 18 geführt, die zwischen den in Form von Kugellagern ausgebildeten Flächen
des Rahmens und des Tisches gehalten sind. Am Tisch befindet sich ein Träger 19, an dem
> das eine Ende eines Kabels 20 befestigt ist, dessen anderes Ende mit einer Achse 21 in !
Verbindung steht, die von Hängelagern ge- 1 tragen werden, welche in einem Stück mit ;
dem Rahmen 1 ausgeführt sind. Auf der Achse 21 ist eine Spiralfeder angeordnet, die !
in einem Kasten 22 eingeschlossen ist; wenn [ man den Tisch nach rechts hin verschiebt
(Fig. 1), beispielsweise durch Bewegung des
Handgriffes 23, so spannt man die Spiralfeder 22, und diese sucht den Tisch nach links hin
zu verschieben, sobald man den Handgriff 23 freigibt. Zum Zweck der Regelung der ßückbewegung
ist der Tisch 17 mit einer Zahnstange 24 ausgerüstet, die in ein Zahnrad 25
ι eingreift. Dieses versetzt durch Vermittlung der Zahnräder 26, 27, 28, 29 das Flügelrädchen
30 in Umdrehung, das auf einer in dem Gehäuse angeordneten Achse befestigt ist. Damit
das Flügelrädchen seine Bewegung nur während der Bewegung des Tisches unter dem Einfluß der Federn ausführt, kann man eine
Kupplung vorsehen, die auf die Nabe 31 des Rades 25 derart aufgebracht ist, daß diese
Nabe mit .dem System der Räder 26 bis 29 . nur während der Bewegung gekuppelt ist, die
unter der Wirkung der Feder 22 erfolgt.
Auf die Achse 31 ist außerdem ein Sperrrad 32. aufgesetzt, das durch die mit einer
Feder 34 ausgerüstete Sperrklinke 33 festgestellt werden kann. Man kann die Klinke
durch Ziehen an einer Stange 35 verschieben. Um endlich die Ausschläge des beweglichen
Tisches zu begrenzen, sind auf dem Träger 19 zwei Sperrzapfen 36 angeordnet, die sich an
, den Enden des Tischweges gegen die Spur-" go j lager 37 und 38 legen.
Wenn man nun die Prüfung des Papiers j ausführen will, so heftet man ein Blatt desselben
mit Hilfe der federnden Schieber 39 auf den Tisch. Während sich die Reißfedern j in der angehobenen Stellung befinden, füllt
■ man ihre Behälter 6 mit Hilfe eines Tropfen-
! Zählers bis zum Rande an. Man führt darauf
! den Tisch nach der rechten Seite (Fig. 1) bis
■ in seine äußerste Lage, in der er durch die
! Sperrklinke 33 gehalten wird. Dann senkt j man mit einer Hand die Reißfedern, indem
man auf den Hebel 13 drückt. Mit der anderen Hand zieht man an der Stange 35, um
den Mechanismus auszulösen. Das Ziehen der Striche geschieht dann in regelmäßiger Weise
durch die langsame Verschiebung des Tisches nach der linken Seite hin. Am Ende der
Bewegung stößt der Handgriff 23 gegen die * Abhebestange 11 und drückt sie zurück, so no
ι daß die Reißfedern selbsttätig abgehoben werden, bis sich die Feststellvorrichtung 15
in den Einschnitt des Sektors 16 legt.
Man kann hierauf das Papier zurückziehen . und es trocknen lassen, bevor man die Fest-Stellungen
macht. Dieses Blatt trägt Striche von gleicher Länge und regelmäßig mit der
Entfernung der Reißfederspitzen wachsender Breite, beispielsweise von 1Z2 bis zu 2x/4 mm.
Da die Menge der in den Behältern enthal· iao
tenen Tinte mit der Breite der Striche wächst, so wird man bemerken, daß am Ende be-
stimmter Linien die Tinte durch das Papier hindurchtritt und auf der Rückseite erscheint.
Wenn beispielsweise das Papier unter dem vierten Strich weiß bleibt und unter dem
fünften fleckig wird, so kann man die Leimung für eine bestimmte Papierdicke durch die Zahl
4/5 darstellen. Im übrigen ist der Grad der Undurchlässigkeit eines Papiers unter gleichen
Bedingungen proportional seiner Dicke (d. h.
dem Gewichte eines Quadratmeters). Es wird bei der Prüfung genügen, unter der gefundenen
Zahl das Gewicht eines Quadratmeters · des Papiers als Nenner zu setzen, um einen genauen
und vergleichbaren Ausdruck für den Grad der Leimung dieses Papiers zu erhalten.
Wenn beispielsweise das Gewicht des Quadratmeters 60 g beträgt, so wird der zahlenmäßige
Ausdruck des Grades der Leimung des Papiers
~A betragen,
ao 00
ao 00
An Stelle von Reißfedern lassen sich auch Schreibfedern verwenden, obgleich die Ergebnisse
mit diesen weniger günstig sind. Man wird ebensogut den Tisch fest anordnen können
und das Gestell, das die Reißfedern trägt, verschieben können. Man muß dann den Rahmen der beschriebenen Mechanismen höher
als den Tisch 17 anordnen.
In allen Fällen wird man die wesentlichen Vorteile der Erfindung erzielen: die Gleichförmigkeit
der Relativgeschwindigkeit der Reißfedern gegenüber ■ dem Papier, des Druckes
auf dem Papier, der Länge und der Breite der Striche, der Menge der abgegebenen Tinte,
der Abstufung der Breite der aufeinanderfolgenden Striche und infolgedessen die Vergleichbarkeit
der Ergebnisse bei der Anwendung einer Tinte von bekannter Beschaffenheit.
Claims (8)
- Patent-Ansprüche :i. Vorrichtung zum Prüfen der Leimung von Papieren, gekennzeichnet durch einen zur Aufnahme des zu prüfenden Papiers bestimmten Tisch (17), ein Gestell, das eine Reißfeder mit regelbarem Spitzenabstand oder eine Reihe von Reißfedern (5) mit festem Spitzenabstand trägt, und einen Antrieb, der gestattet, die Federn relativ §0 zum Tisch zu bewegen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spitzenabstand der Reißfedern (5) regelmäßig von einer Reißfeder zur anderen wächst. SS
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reißfedern(5) um eine horizontale Achse (3)' frei drehbar und mit einem regelbaren Gewicht (9) ausgerüstet sind, das den Druck gegen das Papier ausübt.
- 4. Reißfeder für eine Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei Spitzen von unveränderlichem Abstand, über denen ein Behälter (6) von begrenzter Höhe angeordnet ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Abhebestange (11), gegen die die Reißfedern sich stützen, und die mit einem Auslösungshebel (13) versehen ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Tisch mit einem Anschlag (23) ausgerüstet ist, der bei Beendigung des Strichziehens auf die Abhebestange (11) der Reißfedern wirkt.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der bewegliche Tisch während des Ziehens der Striche unter der Wirkung einer Feder (22) verschiebt, die vorher durch die Rückbewegung gespannt wurde, wobei die Bewegung geregelt und gebremst werden kann durch Ausströmung von Luft durch ein Flügel- 8s rad (30) oder durch eine ähnliche Vorrichtung.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch mit einer Zahnstange (24) ausgerüstet ist, die auf einen Zahnradmechanismus (24, 25, 26, 27, 28, 29) wirkt, der ein Flügelrad (30) oder eine ähnliche Vorrichtung antreibt, und der ein Sperrad (32) mit Sperrklinke (33) enthält, das die Feder (22) verhindert, 9S sich zu entspannen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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