DE138648C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Anheber.

Gegenstand der Erfindung ist eine Anhebevorrichtung für Kupplungen mit dreigliedriger Kette, welche derartig gebaut ist, daß infolge der Drehung der Hebewelle sowohl ein Anheben als auch ein Vorschieben des Kuppelgliedes in die kuppelbereite Lage erfolgt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht der Vorrichtung.

Fig. 2 und 3 zeigen dieselbe in der Ruhebezw. Gebrauchslage.

Fig. 4 stellt eine Seitenansicht zweier gekuppelten Fahrzeuge dar.

Fig. 5 ist eine Aufsicht auf zwei gekuppelte Fahrzeuge in einer Gleiskrümmung.

Fig. 6 und η ist eine Einzelheit in Aufsicht bezw. Seitenansicht.

In geschlitzten Lagern b am hinteren bezw. vorderen Ende des Wagens ist wagerecht schwingbar die Welle α gelagert. Der mittlere Teil der Welle ist, da er den Kettenheber d zu tragen hat, von größerem Durchmesser als die beiden Enden der Welle.

An den Enden der Welle α sind außerhalb der Wagenwandung mit Handgriffen f versehene Hebel angebracht, durch welche die Welle α gedreht werden und der Kettenheber d auf- und abwärts geschwungen werden kann. Am Kettenheber d sitzen die dreieckförmigen Lappen z, welche beim Abwärtsdrehen der Handgriffe f sich gegen die Bufferbohle c des Fahrzeuges legen und bei weiterem Abwärtsdrücken der Handhebel ein Vorwärtsschieben der Welle α in den Schlitzen der Lager b bewirken. Das vordere Ende des Schlitzes der letzteren ist bei g zur Aufnahme der Welle a ausgerundet.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Beim Abwärtsdrehen der Handgriffe f greift der Kettenheber d mit seinen inneren Ansätzen j hinter das Endglied e der Kupplungskette und führt es aufwärts. Bei weiterem Abwärtsdrücken erfolgt ein Vorwärtsschieben der Welle a in den Schlitzen der Arme b bis in die Ausrundung g am Ende derselben. In dieser Lage (Fig. 3) ist das Endglied e der Kupplungskette bereit, sich in den Haken des anderen Wagens einzulegen, was bei Freigabe des Handhebels/ und Abwärtsschwingen des Kettenhebers d bezw. Rückwärtsgleiten der Welle α erfolgt. Falls die Teile so angeordnet sind, daß sie in der in Fig. 3 gezeichneten Stellung auch bei Freigabe des Handgriffes/ verharren würden, kann das Einfallen des Kettengliedes e in den gegenüberliegenden Haken dadurch selbsttätig bewirkt werden, daß der unterhalb des Kettenhebers d angeordnete Ansatz k gegen den Haken des anderen Fahrzeuges stößt, so daß auch ein Rückwärtsschieben des Kettenhebers und dadurch Freigeben des Gliedes e bewirkt wird und letzteres in den Haken einzufallen vermag.

Die Kupplung ist auch dann möglich, wenn sich die beiden zu kuppelnden Wagen in einer Kurve befinden (Fig. 5). Es beruht dies darauf, daß die Welle α lose in den Schlitzen der Lager b angeordnet ist und sich sowohl parallel zum Ende des Fahrzeuges einstellen kann, als

auch im Winkel zu demselben. Wie bereits erwähnt, sind die vorderen Enden der Schlitze der Arme b mit runden Ausschnitten g versehen, in welche die vorgeschobene Welle a einzufallen vermag. Die Anordnung gestattet auch das Eintreten der Welle nur in den Ausschnitt g· eines der Arme b, wodurch die Handhabung der Welle erleichtert wird für den Fall, daß die Fahrzeuge doppelt gekuppelt werden. Die geschlitzten Arme b sind mit einer Zuhaltung h ausgestattet, welche bestrebt ist, die Welle α am hinteren Ende der Schlitze in der Ruhelage festzuhalten, wenn dieselbe nicht in Wirkung treten soll.

Die Entkupplung der Fahrzeuge geschieht in derselben Weise, indem durch den Kettenheber d das Endglied e aus dem Haken des unteren Fahrzeuges herausgehoben wird oder für den Fall einer doppelten Kupplung, in der Weise, daß einer der Lappen i dazu verwendet wird, das Endgelenk der Kette des anderen Fahrzeuges vom Haken seines eigenen Wagens zu heben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Eine Anhebevorrichtung für selbsttätige Kupplungen von Eisenbahnwagen mit einem beim Zusammentreffen zweier Fahrzeuge zwecks Ein-Iegens der Kuppelkette verschiebbaren Anheber, gekennzeichnet dadurch, daß der Anheber (d) dreieckförmige Lappen (i) trägt, welche sich bei dem durch Drehen der Welle (a) erfolgenden Anheben des Anhebers (d) gegen die Bufferbohle (c) legen und eine Verschiebung der Welle (a) in der Weise bewirken, daß der Anheber in die Gebrauchslage gelangt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.