DE135150C - - Google Patents

Description

->p "■' ■■«.· si fj> ι. !..,.Λ,
0^!? la &£Zi-'iCMtl a:.i>CAiiCZAu,

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Apparat, welcher bei intacter Hauptluftleitung der Luftdruckbremse von Eisenbahnfahrzeugen, Motorwagen u. s. w. in der Fahrstellung des Führerbremsventils Schwankungen des Luft-■ drucks in der Hauptleitung erzeugt, die auf den Zeiger des Luftdruckmessers am Führerstand übertragen werden.

Fig. ι zeigt die Vorrichtung im Längsschnitt und Fig. 2 in Stirnansicht.

Der Apparat besteht aus dem Cylinder a mit dem Einsteckzapfen k und dem Signalhalter /. Im Cylinder α verschiebt sich der Kolben b, dessen Stange c in der Muffe d geführt wird. Zwischen dem Kolben b und dem Cylinderboden ist die, Schraubenfeder e auf die Kolbenstange c aufgeschoben. An dem Cylinderdeckel f, der den Kanal g enthält, ist der Anschlufsschlauch h der Hauptleitung befestigt. Der gröfsere Kanal i, der mit einer Regelschraube versehen sein kann, führt aus dem Cylinderraum m in die Aufsenluft.

In der Cylinderwandung ist im vorderen Theile des Raumes in der Ümlaufkanal η vorgesehen.

Die Wirkungsweise des Apparates, welcher mit dem Zapfen k in eine am letzten mit der Luftdruckbremse versehenen Wagen befindliche LaternenstUtze gesteckt wird oder in irgend einer Weise am Schlufs der Leitung angebracht sein kann, ist folgende:

In bekannter Weise wird Schlauch h mit dem letzten Bremsschlauch der Luftdruckbremse verbunden und der Schlufsleitungshahn geöffnet. Die Druckluft strömt aus der Hauptleitung durch Schlauch h, Kanal g nach Raum m des Cylinders α und drückt, sobald der Luftdruck gröfser ist als der Druck der Feder, den Kolben b langsam nach rechts (Fig. 1), wobei die Luft hinter dem Kolben aus Kanal 0 ins Freie entweicht. Wird der Kolben so weit zurückgedrückt, dafs der Kanal i frei wird, so entweicht durch Kanal i die Druckluft ins Freie, die Luftspannung vermindert sich, die Feder bekommt wieder Ueberdruck und der Kolben b wird wieder vermittelst der Feder e nach links getrieben, bis der Luftdruck gröfser als der der Feder ist und so fort. Der auf Kolben b drückende Luftdruck verhindert hierbei, dafs derselbe nicht in Ruhestellung kommt.

Die im Raum m entstehende Druckverminderung überträgt sich in der Hauptluftleitung bis zur Lokomotive u. s. w. und wird von dieser Stelle in der Fahrstellung des Führerbremsventils sofort wieder ersetzt, so dafs eine Bremsung des Zuges nicht erfolgt. Es entstehen aber durch die Thätigkeit des Kolbens b in der Luftdruckbremsleitung Schwankungen des Luftdrucks, welche genügen, um den Zeiger des Leitungsluftdruckmanometers am Führerstand selbsttätig in fallende und steigende Bewegung zu setzen. Durch die Luftdruck-'

Schwankungen können auch andere Anzeigevorrichtungen, wie Signalglocken oder dergl., in Bewegung gesetzt werden.

Zeigt auf der Lokomotive u. s. w. das Leitungsluftdruckmanometer z. B. 3 Atm. und findet keine Bewegung des Zeigers statt, so ist dies das Zeichen dafür, dafs entweder der vorgeschriebene Luftdruck im Raum m des am Schlufs der Hauptluftleitung angeordneten Cylinders α nicht vorhanden ist, oder dafs der Luftdruckzuflufs zum Cylinder a unterbrochen ist.

Wird während der Fahrt durch Verstopfen, Schliefsen von Leitungshähnen u. s. w. in der Abschlufsstellung des Führerbremsventils der Luftdruckzuflufs nach dem Cylinder a unterbrochen, so bleibt in demselben der Kolben b noch so lange in Thätigkeit, als im Raum m der Luftdruck stärker ist als der Druck der Feder e, wodurch erreicht wird, dafs in der Hauptluftleitung der Bremse bezw. dem Cylinderraum m der Luftdruck so reducirt wird, dafs Feder e den Kolben b in seine Ruhestellung drückt und dafs der Luftdruck aus der Hauptleitung durch Schlauch h und Nuth η durch Kanal i ins Freie entweicht und dadurch eine selbsttätige Bremsung des Zuges erfolgt.

Während des Anstellens der Luftdruckbremse seitens des Führers erfolgt durch Zurückgehen des Kolbens und Ausströmen von Luft durch die Nuth η und Kanal i gleichzeitig die Bremsung des Zuges vom Schlufs aus, was bei langen Zügen von Vortheil ist.

Durch diesen Apparat sind die umständlichen und unzuverlässigen Bremsproben entbehrlich.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Eine Einrichtung, durch welche am Manometer der Luftdruckleitung auf der Lokomotive erkannt werden kann, ob die Luftdruckbremsleitung vorschriftsmäfsig in Ordnung ist, dadurch gekennzeichnet, dafs möglichst am letzten Wagen des Zuges ein Apparat, welcher mit der Luftdruckleitung in Verbindung steht, mit Unterbrechungen Luftdruck ins Freie läfst, wodurch in der Luftleitung Stöfse entstehen, die sich bis zum Zeiger des Manometers auf der Lokomotive fortpflanzen und diesen in schwankende Bewegung setzen, um so dem Führer zu zeigen, dafs die gewünschte Druckluft durch die ganze Leitung geht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.