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Prüfvorrichtung, insbesondere für Bremsleitungen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Messen der Aufnahmefähigkeit eines geschlossenen Behälters,
der im allgemeinen unter einer vom Atmosphärendruck verschiedenen Spannung steht,
und ist insbesondere, wenn auch nicht- ausschließlich, für das. Messen des Inhaltes
von Bremsluftleitungen anwendbar, zum Zwecke, annähernd die Länge der Hauptleitung
oder die Zahl der Wagenabschnitte derselben anzuzeigen, die richtig miteinander
gekuppelt und in offener Verbindung sind, so daß sie für Bremszwecke verwendbar
sind.
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Die mit der Hauptleitung einer Lokomotive frei verbundenen, Zugbremsleitungen
können als geschlossene Behälter angesehen werden, deren Inhalt in j edem Falle
der Länge der gekuppelten Zugbremsleitung entspricht. Bei den bekannten Vorrichtungen
zum Messen der Aufnahmefähigkeit geschlossener Behälter wird die Länge dieser Zugleitungen
ermittelt, indem Luft in die Leitungen eingelassen oder aus denselben ausgelassen
wird, bis eine bestimmte Erhöhung oder Verminderung des darin herrschenden'I@uftdruckes
erreicht ist, wobei die zur Erzielung dieser vorher bestimmten Druckänderung erforderliche
Luftmenge das Maß für den Behälterinhalt bzw. die Leitungslänge ergibt.
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Der Inhaltsanzeiger nach der vorliegenden Erfindung soll dagegen in
folgender Weise wirken: Der Druck in !&r einen geschlossenen Behälter darstellenden
Zugleitung, der anfangs von beliebiger Höhe sein mag, wird zunächst vermehrt oder
vermindert, bis ein bestimmter Vergleichsdruck in der Leitung erzielt ist. Alsdann
wird die letztere mit einem geschlossenen Meßbehälter von bestimmtem Rauminhalt
verbunden, der ein Druckmittel unter atmosphärischem oder anderem Druck enthält,
wobei das Steigen oder Fallen des Druckes in dem Behälter infolge des Druckausgleiches
zwischen diesem und der Leitung ein Maß für den Inhalt der letzteren ist. Das Steigen
oder Fallen des Druckes innerhalb des Behälters kann in geeigneter Weise durch einen
Druckmesser angezeigt werden, dessen Skala nach Einheiten der Länge der Hauptleitung
oder nach Wagenlängen u. dgl. eingeteilt sein kann, falls diese Vorrichtung für
Druckluftbremsen verwendet werden soll. Die bei derartigen Messungen in dem Meßbehälter
sich vollziehende Druckänderung «-ird um so größer sein, j e länger die Bremsleitung
ist. Der größere oder geringere Ausschlag eines an dem Behälter angebrachten Druckmessers,
der mit einer geeigneten Teilung versehen ist, zeigt daher die Leitungslänge unmittelbar
an.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung, die dazu dient,
den festgesetzten Vergleichswert des. Druckes innerhalb des Behälters amAnfang des
Meßvorganges leicht zu erreichen und die verschiedenen Maßnahmen, welche für die
Messung notwendig sind, leicht und schnell auszuführen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung soll die Bremsluftleitung
mit einem selbsttätig regelnden Drucküberströmventil versehen werden, das, falls
eine Messung vorgenommen
werden soll, mit der Leitung in Verbindung
gebracht werden kann. Dieses Ventil ist derart ausgebildet, daß es selbsttätig Druckluft
aus der Leitung ausströmen öder Luft in dieselbe einströmen läßt, bis der Druck
innerhalb der Leitung einen bestimmten konstanten Wert erreicht hat, der von der
Einstellung des Ventils abhängt, worauf das Ventil selbsttätig in seine Abschlußstellung
gelangt und das weitere Überströmen von Luft aus der Leitung oder in dieselbe verhindert.
Außerdem sind Einrichtungen vorgesehen, durch welche, sobald der beschriebene Zustand
erreicht ist, eine Verbindung zwischen der Leitung und einem, Meßbehälter hergestellt
wird, der eine bestimmte Aufnahmefähigkeit hat und der im allgemeinen Luft unter
atmosphärischem oder einem anderen Vergleichsdruck enthält. Sobald diese Verbindung
hergestellt ist; tritt ein Ausgleich des Druckes ein, indem Druckmittel aus der
Leitung in den Meßbehälter oder aus dein letzteren in die Leitung gelangt, bis ein
gleicher Druck erreicht ist, der durch ein Manometer angezeigt wird, das mit dem
Behälter verbunden und, wie oben beschrieben, in geeigneter Weise eingeteilt ist.
-Fig. i zeigt die Prüfvorrichtung in ihrer Gesamtanordnung, und Fig.2 eine zweite
Ausführungsform der Verbindungsweise des Überströmventils. Die Prüfvorrichtung ist
neben dem Führerbrernsventil i angeordnet und mit dem Zweigrohr 2 verbunden, das
zu der Hauptleitung führt. In dem Rohr zwischen dem Führerbremsventil i und dem
Hauptbehälter ist der Hahn 3 vorgesehen, durch den die Verbindung vom Hauptbehälter
nach dem Führerbremsventil und der Prüfvorrichtung erforderlichenfalls abgeschnitten
werden kann.
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Die Prüfvorrichtung enthält den Meßbehälter q., der mit einem Manometer
5 versehen ist, das in irgendeiner. geeigneten Weise eingeteilt ist; beispielsweise
zeigt es die Länge der Hauptleitung an, welche für die Bremsung benutzt werden kann,
und zwar in Metern oder in durchschnittlichen Wagenlängen.
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Der Meßbehälter q. ist mit dem Zweigrohr :2; das vom Führerbremsventil
i zur Hauptleitung führt, mittels des Zweigrohres 6 verbunden, in das ein selbsttätig
durch Druck gesteuertes Überströmventil7 eingeschaltet ist. Wird dieses mit der
Hauptleitung durch das Rohr 2 verbunden, so, läßt es selbsttätig Druckmittel aus
der Hauptleitung (die den zu messenden Behälter bildet) ausströmen oder bei Luftsaugbremsen
das Druckmittel in diese einströmen, bis der Druck in der Hauptleitung und in dem
Zweigrohr 2 einen bestimmten konstanten Wert erreicht hat, der von- der Einstellung
des Ventils abhängt, worauf das. Ventil sich selbsttätig schließt und ein weiteres
Überströmen von Druckmittel aus der Hauptleitung oder in diese verhindert. In dem
Zweigrohr 6 ist zwischen dem Ventil 7 und dem Meßbehälter q. der Hahn 8 angeordnet,
der in der einen Stellung eine Verbindung zwischen dem Meßbehälter q. und der Außenluft
herstellt und in der anderen Stellung diese Verbindung abschneidet, um eine solche
zwischen dem Teil des Rohres 6, in welchem das Ventil 7 liegt, und dein Behälter
herzustellen. -Außerdem ist der Hahn 9 zwischen das Ventil 7 und das Rohr 2 geschaltet,
das zu der Hauptleitung führt. Der Hahn 9 dient dazu, in der einen Stellung eine
Verbindung zwischen dem Rohr 2 und dem Ventil 7 herzustellen und in der anderen
Stellung diese Verbindung abzuschneiden.
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Der Meßvorgang ist folgender: Der Hahn 3 wird zunächst geschlossen,
so daß die Hauptleitung von dem Hauptluftbehälter getrennt ist, darauf wird das
Führerbremsventil in dieFahrstellung gebracht. Der Hahn 8, der zwischen dem Ventil
7 und dem Meßbehätter liegt, ist bei Ausführung dieser Vorgänge in seiner Normalstellung,
in der er die Verbindung zwischen dem Behälter und der Außenluft herstellt; um so
die Behälter sicher auf -atmosphärischen Druck bzw. auf den Vergleichsdruck zu bringen.
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Alsdann -wird der Hahn 9 geöffnet, -worauf die Druckluft aus der Hauptleitung
durch das Rohr 6 nach dem Ventil 7 hinströmt und durch dieses Ventil so lange ins
Freie entweicht, bis der Druck der Hauptleitung demjenigen gleich ist, für welchen
das Ventil ? eingestellt ist. -Nachdem der Hauptleitungsdruck so auf den Vergleichswert-
reduziert ist, wird der Hahn 8 in die Stellung gebracht, in welcher er die Hautleitung
mit dem Meßbehälter 4. verbindet, worauf die Druckluft aus der Hauptleitung in den
Behälter überströmt, bis Druckausgleich zwischen dem letzteren und der Hauptleitung
eingetreten ist.
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Sobald der Druck des Behälters q. gleichbleibend wird; kann man an
demManometer 5 den Inhalt der Hauptleitung ablesen. -Bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 sind die Hähne 8 und 9 in einem einzigen Hahn io vereinigt, der unterhalb
des Ventils 7 angeordnet ist. Der Handgriff dieses Hahnes io hat drei Stellungen
I, II, III, wobei das Küken des Hahnes mit geeigneten Durchlässen und Aussparungen
versehen ist, um folgende Verbindungen herzustellen: Bei der Stellung I stellt der
Hahn io eine Verbindung zwischen dem Meßbehälter q. und derAußenluft durch einen
Auslaß her, der im Gehäuse des Hahnes vorgesehen ist, wobei die
Verbindung
zwischen dem Röhr 2 und dem Ventil 7 sowie dem Behälter q. abgeschnitten ist.
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In der Stellung II verbindet der Hahn io das Rohr .2 mit dem Ventil
7, indem er zu gleicher Zeit die Verbindung zwischen dem Meßbehälter q. und der
Außenluft aufrecht erhält.
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In der Stellung III stellt der Hahn io eine Verbindung zwischen dem
Meßbehälter ,¢ und dem Rohr :2 her, das zu der Hauptleitung führt, während die Verbindung
zwischen dem Meßbehälter q. und dem Ventil 7 zweckmäßig, aber nicht notwendig, abgeschnitten
wird.
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Bei Anwendung eines Hahnes dieser Art können die verschiedenen Handgriffe,
welche nötig sind, um ein genaues Messen des Inhaltes des geschlossenen Behälters
(Hauptleitung) vorzunehmen, durch die Bewegung eines einzigen Handgriffes erzielt
werden, nachdem die Verbindung zwischen dem Hauptluftbehälter und dem Führerbreinsventil
abgeschnitten ist,, obwohl der Meßvorgang in derselben- Weise vor sich geht, wie
mit Bezug auf Fig. r beschrieben.