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Prüfgerät für Druckluftbreinseinrichtungen von Motorlastwagen und-/oder
Lastwagenanhängern Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät für Druckluftr bremseinrichtungen
von Motorlastwagen und/oder Lastwagenanhängern, als Prüflinge, in dessen fahrbarem
Gehäuse die Umschalt- und Regulierventile, die sie verbindenden Luftleitungen und
ein Luftvorratsbehälter untergebracht sind und dessen Manometer von außen ablesbar
angeordnet und dessen Anschlußleitungen für das Anschließen an Ventile und Schlauchkupplungen
der Prüflinge nach außen herausgeführt sind, -wobei der Luftvorratsbehälter über
ein Stellventil mit der Steuerleitung eines Prüflings verbindbar ist.
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Bei den in regelmäßigen Abständen durchzuführen# den, gesetzlich vorgeschriebenen
Zwischen- und Bremsenuntersuchungen an Motorlastwagen und Lastwagenanhängern als
Prüflinge ist es bekannt, zur Prüfung der einzelnen Druckluftventilelin eingebauten
Zustand lediglich einen Prüfschlauch mit einem Einfachmanometer zu verwenden. Mit
diesem Prüfgerät müssen folgende Prüfvorgänge durchgeführt werden: 1. Prüfung
der Kompressorleistung, Funktionsfähigkeit des Druckreglers, Feststellung der Druckverhiste,
Feststellung des Luftverbrauchs, Feststellung der Anzeigegenauigkeit des Manometers
im Fahrzeug.
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2. Prüfung der Anzeigegenauigkeit des Manometers in der Bremsleitung,
Dichtheitder Bremsleitüng. 3. Prüfung der Anhängersteuerleitung, Prüfung
der Voreilung:der Anhängerbremse.
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4. Prüfung der Ansprechstufe und Abstufung des Steuerventils, Prüfung
der Einstellwerte des Bremskraftreglers. Für jeden der Prüfvorgänge unter
1 bis 4 muß der Bremsprüfschlauch jeweils an eine andere Leitung angeschlossen
werden. So wird für die Prüfung 1 der Prüfschlauch an die Vorratsleitung
des Motorwagens angeschlossen, für 2 an die Bremsleitung des Motorwagens, für
3 an die Anhängersteuerleitung und für 4 an die Bremsleitung des Anhängers.
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Es muß also für jeden der genannten Prüfvorgänge der Prüfschlauch
entfernt und an die nächste zu prüfende Leitung angeschlossen werden. 'Da der Prüfende
für jede Einzelprüfung ins Fahrerhaus einsteigen muß, ist das bekannte Prüfungsverfahren
sehr zeitraubend und umständlich; denn der Prüfende muß jeweils bei der Prüfung
einen Vergleich der Anzeige des Manometers im Führerhaus mit dem Prüfmanometer durchführen
können und gleichzeitig die Bremsen bzw. Ventile betätigen. Das häufige Aus- und
Einsteigen des Prüfenden in das Fahrerhaus und das häufige Wechseln des Anschlusses
führt außerdem leicht zu ungenauen Ergebnissen.
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. Insbesondere macht die Prüfung der Voreilung der Anhängerbremse
Schwierigkeiten, bei welcher die Anzeige des Manometers am Prüfschlauch und die
Anzeige 'des Manometers im Armaturenbrett des Fahrzeuges zugleich beobachtet werden
müssen. Dieses gleichzeitige Beobachten ist oft insbesondere dann schwierig, wenn
sich das Manometer, im Fahrzeug an einer Stelle befindet, die ein unmittelbares
Heranführen des Präfmanometers nicht zuläßt, um beide gleichzeitig im Blickfeld
zu haben.
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Ein wesentlicher Nachteil des umständlichen bekannten Prüfverfahrens
liegt noch darin, daß gegebenenfalls die eine oder andere Prüfung ausgelassen wird,
um Zeit zu sparen, wenn die vorgenommenen Prüfungen den Eindruck erwecken, daß die
Bremseinrichtung insgesamt in Ordnung ist., Aufgabe der Erfindung ist es, ein Prüfgerät
für Druckluftbremseinrichtungen in Motorlastwagen und Lastwagenanhängern
zu schaffen, welches eine Prüfung. der, Funktion sämtlicher Druckluftbremsventile
in einem einzigen Arbeitsgang gleichzeitig zuläßt. Es ,soll ferner möglich sein,
die Reihenprüfung von mehreren.hintereinandergeschalteten Druckluftbremsventilen
und gleichzeitig auch deren Prüfung in Abhängigkeit voneinander vorzunehmen.. Ferner,
soll die Möglichkeit bestehen, die Prüfung vonDrucklufibremsen in Lastwagenanhängern
ohne Motorlastwagen nur durch die Betätigung ein *es einzigen Feinregelventils vorzunehmen,
mit dem die Bremsen des Lastwagenanhängers betätigt und gelöst werden können. Dabei
soll. von Hand ein Umstellen von Ventilen des Gerätes, um es für die
Prüfung von Lastwagenanhängem brauchbar zu machen, entfallen, und # zwar dadurch,
daß Maßnahmen getroffen werden bzw. Ventile vorgesehen werden, die eine selbsttätige
Umschaltung vornehmen.
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Das Prüfgerät mit der erwähnten Aufgabenstellung soll sich somit in
vorteilhafter Weise gegenüber einem bekannten Prüfgerät unterscheiden, welches die
Funktionsprüfung. nur einzelner Ventile zuläßt,
indem für die Prüfung
der einzelnen Ventile.von Hand mehrere Hähne zu öffnen und zu schließen sind, vor
allem dann, wenn beispielsweise im Anschluß an einen Motorlastkraftwagen ein Lastwagenanhänger
geprüft werden soll.
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Bei dem bekannten Gerät besteht die Gefahr von Bedienungsfehlern,
die erfindungsgemäß ausgeschlossen werden sollen. Mit dem Prüfgerät nach der Erfindung*
soll gegenüber dem..bekannten Prüfgerät außerdem der Vorteil verbunden sein, daß
sich die Ansprechstufen der Druckluftbremsventile unmittelbar untereinander vergleichen
lassen.
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Ausgehend von einem Prüfgerät der eingangs genannten Art sieht die
Erfindung vor, daß in der Vorderwandung des fahrbaren Gehäuses drei Doppelmanometer
mit paarweise koaxialen Zeigerwellen angeordnet sind, von denen bei dem ersten und
zweiten Doppehnanometer die jeweils einen Manometer miteinander verbunden und über
eine Schlauchleitung mit dem Kupplungskopf von Motorlastwagen und Lastwagenanhänger
oder einem von diesen beiden Prüflingen verbindbar sind, während das andere Manometer
des ersten Doppelmanometers über eine Schlauchleitung mit dem Bremszylinder des
Motorlastwagens, dagegen das andere Manometer des zweiten Doppelmanometers über
eine Schlauchleitung mit dem Bremszylinder des Lastwagenanhängers verbindbar ist,
daß das eine Manometer des dritten Doppelmanometers mit dem Luftvorratsbehälter
des Motorlastwagens verbindbar und über ein Rückschlagventil mit dem im Gehäuse
angeordneten Luftvorratsbehälter verbunden ist, während das andere Manometer des
dritten Doppelmanometers mit dem Luftvorratsbehälter im Gehäuse direkt in Verbindung
steht, und daß der Luftvorratsbehälter im Gehäuse über ein von einem handverstellbaren
Feinregulierventil gesteuertes Relaisventil mit dem Kupplungskopf des Lastwagenanhängers
verbindbar ist.
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Durch die Anordnung der drei Doppelmanometer in der Vorderwandung
des fahrbaren Gehäuses ist die Möglichkeit gegeben, dieses Gehäuse unmittelbar an
das Fahrerhaus des Motorlastwagens heranzurollen, so daß im Fahrerhaus die Bremsen
usw. betätigt und von dort aus die Meßwerte abgelesen und gegebenenfalls mit den
Meßwerten der Manometer im Motorlastwagen verglichen werden können.
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. - Die vorgesehenen Verbindungen der einzelnen Doppelmanometer
mit den verschiedenen Leitungen der Prüflinge, wie des Motorlastwagens und des Lastwagenanhängers
mittels Schlauchleitungen schaffen die Möglichkeit, alle Anschlüsse zur Durchführung
der Prüfung herzustellen und das Gehäuse an den günstigsten Platz zu verfahren.
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Die Gefahr von Bedienungsfehlern ist praktisch ausgeschlossen, weil
die Umstellung des Prüfgerätes automatisch erfolgt. Lediglich beim Übergang zur
Prüfung von abgestellten Lastwagenanhängem ohne Motorlastwagen ist von Hand das
Feinregelventil zu betätigen, mit dem auch die Anhängerdruckluftbremse betätigt,
d. h. der Lastwagenanhänger gebremst oder - dessen Bremse gelöst wird.
Indem Doppelmanometer mit paarweise koaxialen Zeiger-.wellen vorgesehen sind, ist
ein unmittelbarer Ver-,gleich der Werte untereinander möglich gemacht.
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Insbesondere durch letzteres unterscheidet sich das Prüfgerät nach
der Erfindung in vorteilhafter Weise gegenüber einem bekannten Prüfgerät, bei dem
für die Funktionsmessung der Ventile nur ein einziges Manometer zur Verfügung steht,
so daß das im Motorlastwagen eingebaute Manometer mit zur Prüfung herangezogen -werden
muß. Dies aber ist unzweckmäßig, weil solche Manometer wegen ihrer geringen Abmessungen
im allgemeinen nicht genau anzeigen, so daß sich bei der Prüfung Meßungenauigkeiten
ergeben. Bei dem bekannten Gerät fehlen außerdem Anschlußleitungen, die unmittelbar
mit dem Prüfgerät vereinigt sind und von vornherein für die Herstellung der Anschlüsse
mit den Prüflingen zur Verfügung stehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Verbindung zwischen den, Kupplungsköpfen von Motorlastwagen und AÜhänger sowie
deren Verbindung mit den Schlauchleitangen zu den Doppelmanometern und zum Luftvorratsbehälter
durch einen Kupplungskoffer herstellbar ist, in dem sich ein Zweiwegeventil befindet,
von dem die einzelnen Verbindungen abzweigen. Mit dem sogenannten Kupplungskoffer
ist eine Vorrichtung geschaffen, welche mehrere Schlauchleitungen zusammenführt
und zusammenhält, so daß der Anschluß an den Motorlastwagen und/oder den Anhänger
mit Leichtigkeit erfolgen kann, ohne Gefahr zu laufen, etwa Schlauchleitungen untereinander
zu verwechseln. Obendrein lassen sich Verwechslungen durch eine unterschiedliche
Bauart der verschiedenen Kupplungsköpfe ausschließen.
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Um zu vermeiden, daß verhältnismäßig lange Verbindungsschläuche stören,
wenn das Gerät nicht benutzt wird, oder die Entfernungen zu den Anschlußstellen
nur gering sind, sieht die Erfindung des weiteren vor, daß die Verbindungsschläuche
auf seitlich am Gehäuse gelagerten Schlauchtrommeln aufwickelbar sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Das dargestellte Prüfgerät besteht aus dem Gehäuse 1, das beispielsweise
aus Winkeleisen und daran festgeschraubten Wandungen aus Preßspanplatten besteht.
An den beiden Seiten und an der Rückwand befinden sich die Schlauchtrommeln
2,3
und 4, auf welche die Verbindungsschläuche 5 bis 9
aufgewickelt
sind und davon abgewickelt werden können. Das Gehäuse 1 des Prüfgerätes ruht
auf der Achse 10, an deren freien Enden die luftbereiften Räder
11 gelagert sind, so daß das Gehäuse insgesamt verfahren werden kann.
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Zu dem Prüfgerät nach der Zeichnung gehört des weiteren ein insgesamt
mit 12 bezeichneter Kupplungskoffer, der mit dem Handgriff 13 versehen ist.
Der Kupplungskoffer 12 kann aus einem Blechgehäuse bestehen und ist innen mit dem
Zweiwegeventil 14 und den Rohrleitungsfiltern 15 ausgestattet. Der Kupplungskoffer
12 vereinigt in sich die Enden der Schlauchleitungen 7 und 8 sowie
die Anschlußschlauchleitung 16 mit dem Kupplungskopf 17 zum Anschließen
an den Kupplungskopf des Anhängers. Ferner ist die Anschlußschlauchleitung
18 mit dem Kupplungskopf 19 vorgesehen, der für den Anschluß am Kupplungskopf
des Motorlastwagens bestimmt ist. Die Schlauchleitung 7 ist an das Zweiwegeventil
14 angeschlossen und steht über dieses mit dem Schlauchanschluß, 18 über
das Rohrleitungsfilter 15
in Verbindung. Vom Zweiwegeventil 14 zweigt das
Rohrstück 19 ab, welches über das T-Stück 20 eine Verbindung zum Schlauch
8 herstellt, der über das
zweite Rohrleitungsfilter
15 mit dem Anschlußschlauch 16 verbunden ist.
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- Im Inneren des Gehäuses 1 befindet sich der Luftvorratsbehälter
21, der mittels der Befestigungsbänder 22 mit dem Gehäuse 1 fest verbunden
ist. Oben befindet sich auf der Vorderseite des Gehäuses das Armaturenbrett. Es
weist nach der Zeichnung links außen ein Doppelmanometer 24 auf, danebenliegend
ein zweites Doppelmanometer 29 und wiederum -neben diesem liegend
1 ein drittes Doppelmanometer 40. Es handelt sich dabei um ineinandergebaute
Manometer mit koaxialer Zeigerwelle. Rechts außen befindet sich das Feinregelventil,
welches insgesamt mit 23 bezeichnet ist. An das eine Manometer des Doppelmanometers
24 ist die Schlauchleitung 6 angeschlossen, welche mit dem Bremszylinder
des Motorlastwagens mittels des Kupplungskopfes 25
verbindbar ist. Das andere
Manometer des Doppelmanometers ist durch das Rohr26 mit dem Kreuzrohrstutzen
27 verbunden, von dem das Rohrstück 28 abzweigt, welches mit dem anderen
Manometer des Doppehnanometers 29 verbunden ist. über das Kreuzrohrstück27
ist ferner eine Verbindung mit dem Schlauch 8 hergestellt, der zum Kupplungskoffer
12 führt. Das Rohr 30 bildet den vierten Anschluß an das Rohrkreuzstück
27 und führt zum überströmventil 31, an welches das Rohr
32 angeschlossen ist, durch welches die Verbindung mit dem Feinregelventil
23 hergestellt wird. An letzteres ist das Rohr 33 angeschlossen, durch
welches die Verbindung zwischen Feinregelventil 23 und Relaisventil 34 hergestellt
ist, welches sich außerdem in einer Rohrleitung 35 befindet, welche einerseits
in den Luftvorratsbehälter 21 einmündet und zum anderen durch den Schlauch
7 mit dem Kupplungskoffer 12, und zwar unmittelbar mit dem Zweiwegeventil
14 in Verbindung steht. Das Rohr 35 stellt außerdem die Verbindung mit dem
Rohr 32 her. Ferner zweigt von dem Rohr 35 das Rohr 36 ab,
durch welches über das Rückschlagventil 37 die Verbindung mit dem einen Manometer
des Doppelmanometers 40 sowie mit dem Schlauch 9 hergestellt ist, der mit
dem Luftvorratsbehälter 21 des Motorlastwagens verbunden werden kann. Am Ende des
Schlauches 5 befindet sich der Kupplungskopf 38 zur Verbindung des
Schlauches 5 mit dem Bremszylinder des Anhängers. Der Schlauch
5 hat mit dem ersten Manometer des Doppelmanometers 29 Verbindung.
Die Leitung 41 verbindet das andere Manometer des Doppelmanometers 40 mit der Leitung
35.
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Mit dem dargestellten Prüfgerät läßt sich folgendermaßen arbeiten:
Zur Prüfung der Druckluftventile wird das Prüfgerät an die geöffnete linke Fahrerhaustür
des Motorlastwagens herangefahren, und zwar derart, daß der Prüfende vom Fahrersitz
bequem das Armaturenbrett des Prüfgerätes überblicken kann. Dann wird der Kupplungskoffer
12, der beispielsweise am Gehäuse 1 seitlich angehängt sein kann, mit seinen
langen Schlauchleitungen 7 und 8
abgenommen und zweckmäßigerweise auf
die Zuggabel des Anhängers gelegt. Der Kupplungsschlauch des Anhängers wird abgekappelt
und mit dem Kupplungskopf 17 des Kupplungskoffers verbunden. Der Anschlußschlauch
18 mit dem Kupplungskopf 19
wird an den Kupplungskopf des Motorwagens
angekuppelt.
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Der Prüfschlauch 9 für den Luftvorrat wird abgewickelt und
an die Vprratsleitung des Motorlastwagens ang eschlossen. Ferner wird der Schlauch
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a n den Präfanschluß des #Motorwa#gen-Bremsiylinders angebracht und der
Schlauch 5 mit dem Prüfanschluß des Bremszylind ets des Anhängers verbunden.'
Nach Herstellung der im einzelnen aufgeführten Verbindungen wird das Feinregelventil23
mittels des Schwenkhebels 39 auf Entlüften gestellt, danach die Handbremse
des Motorlastwagens gelöst. Nun strömt die Druckluft (Anhängersteuerleitungsdruck)
vom Motorlastwagen kommend durch den Kupplungskopf des Motorlastwagens und
den angeschlossenen Kupplungskopf 19, die Schlauchleitung 18 und durch
das Rohrleitungsfilter 15 in das Zweiwegeventil 14. Die einströmende Druckluft
preßt den Ventilkegel auf den Ventilsitz, der sich hinter dem Anschlußstutzen zum
Schlauch 7 befindet, und sperrt dadurch den Durchgang zum Schlauch
7 ab. Die Druckluft strömt weiter durch Leitung 42, Kreuzstück 20, Rohrleitungsfilter
15, Schlauchleitung 16, Kupplungskopf 17 in den, -angeschlossenen
Kupplungskopf des Anhängers und die Leitung zum Anhängersteuerventil. Gleichzeitig
strömt die Druckluft durch Kreuzstück 20, den Schlauch 8, Kreuzstück
27 in die Leitung 26 zum Doppelmanometer 24 und in die Leitung
28 zum Doppelmanometer 29. Dabei wird jeweils eines der Manometer
in den beiden Doppehnanometern 24 und 29 beaufschlagt. Beide Manometer zeigen
den Steuerleitungsdruck an.
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Der Schlauch 9 mit Kupplungskopf 43 wird mit der Vorratsleitung
des Motorlastwagens verbunden. Der Vorratsdruck aus dem Motorlastwagen strömt nun
durch den Schlauch 9 und das Rohr 36, einmal zu dem einen Manometer
des rechten Doppelmanometers 40 und zugleich in das Rückschlagventil 37,
hebt
den Ventilkegel von seinem Sitz ab und strömt weiter in die Leitung 35. Von
der Leitung 35 strömt sie weiter in den Luftvorratsbehälter 21 des Prüfgerätes
und durch die Leitung 41 in das zweite Manometer des dritten Doppehnanometers 40
und auch zugleich zu den Vorratsstutzen des Feinregelventils 23 und des Relaisventils
34. Da beide Ventile auf »Entlüften« stehen, ist die Luftzufuhr in den Ventilen
abgesperrt, und die Vorratsluft kann nicht weiterströmen.
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Mit dem rechten, d. h. dritten Doppelmanometer können der Druckregler
und das Manometer in dem zu prüfenden Fahrzeug überprüft werden. Durch eine entsprechende
Markierung der Zeiger mittels Farben kann die Druckanzeige für den Vorratsdruck
im Motorlastwagen und die Druckanzeige für den Vorratsdruck im Prüfgerät gekennzeichnet
werden. In dem Doppelmanometer 40 werden beide Zeiger im Uhrzeigersinn langsam zu
schwenken beginnen und der Druck im Luftvorratsbehälter des Motorlastwagens und
dem Luftvorratsbehälter 21 des Prüfgerätes gleichmäßig ansteigen.
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Wird jedoch beim Abschalten des Druckreglers im Motorlastwagen oder
nach Betätigung der Bremsen oder irgendeinen anderen Luftverbrauch der Druck im
Vorratsluftbehälter des Motorlastwagens und damit auch in dem Prüfschlauch
9 gesenkt, wird der Zeiger des einen Manometers im Doppelmanometer 40 abfallen,
während der Zeiger des anderen Manometers stehenbleibt, da im Rückschlagventil der
Ventilkegel durch den absinkenden Druck ini Schlauch 9 und im Rohrstück
36 und den gleichbleibenden Druck im Luftvorratsbehälter 21 auf
seinegVentilsitz
gepreßt wird und damit eine Drucksenkupg.,.im Luftvorratsbehälter 21 und Leitung
41 verhindert.
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Dadurch können Schaltstufe. des Druckreglers, Luftverbrauch beim Bremsen
und Luftverlust im Stand bequem-abgelesen werden, Mit dem Doppelmanometer24 lassen
sich nun alle Lastzugbrems-Ventile dur#chprüfen, während das Doppelmanometer
29 in entsprechender Weise, eine überprüfung der Steuerventile erlaubt-.
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Bei der Prüfung muß der Prüfende sein Augenmerk lediglich jeweils
auf ein Doppelmanometer konzentrieren und kann so die Funktion der Ventile genau
verfolgen und auch die Funktion der Ventile in Abhängigkeit zueinander feststellen.
Druckstufengefälle zwischen den -einzelnen Ventilen sind sofort zu erkennen.
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Bei dieser -Prüfung sind das Feinregelventil 23 und das, Relaisventil
34 völlig außer Funktion.
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Soll dagegen die Prüfung des Anhängersteuerventils mit dem Feinregelventil
23 durchgeführt werden, weil etwa das Lastzugbremsventil nicht einwandfrei
arbeitet, erfolgt die Prüfung folgendermaßen: # Zunächst wird -die Handbremse des
Motorlastwagens -fest angezogen, bis die beiden Manometer der Doppelmanometer 24
und 29, welche mit den Leitungen 26, 28 und Schlauch 8 verbunden
sind, Null anzeigen. Danach ist der Hebel 39 des Feinregelventils 23.,#auf
Belüften zu stellen. Dies hat zur Folge, daß die vor dem Feinregelventil
23 stehende Druckluft durch dieses und über die Leitung 33 zum Relaisventil
34 strömt. Infolgedessen schaltet das Relaisventil 34 um und läßt Druckluft unmittelbar
aus dem Luftvorratsbehälter21 durch den Schlauch7 in das Zweiwegeventil 14 einströmen.
Der Ventilkörper wird - dadurch auf den gegenüberliegenden Ventilsitz, hinter
dem der Anschlußstutzen zur Leitung 18 und Kupplungskopf 19 liegt
' gepreßt,so daß die Druckluft ungehindert durch das Kreuzstück 20, das Rohrleitungsfilter
15, die Leitung 16, den Kupplungskopf 17, - den angeschlossenen
Kupplungskopf des Anhängers in die Leitung zum Anhängersteuerventil strömen kann.
Zugleich strömt der Luftdruck wieder durch-den Schlauch 8, das Kreuzstück
27, die Leitungen 26 und 28 in die angeschlossenen Manometer
in den beiden Doppelmanometern 24 und 29.
Nunmehr ergibt sich wieder ein Ausschlag
der beiden Zeiger der beiden linken Doppelmanometer 24 und 29, die zunächst
auf Null standen.
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Anschließend kann mit dem Feinregelventil 23 das Anhängersteuerventil
geprüft werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Feinregelventil 23 und
Relaisventil 34 feinfühlig abstufbar sind.
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Wird der Hebel 39 des Feinregelventils 23 in Richtung
E - ntlüften verstellt, so wird die Druckluftzufuhr aus Leitung
33 zum Relaisventil 34 je nach Betätigungsweg des Hebels teilweise
oder vollständig entlüftet. Dadurch steuert das Relaisventil 34 in Ab-
hängigkeit
von der Drucksenkung in der Leitung 33
um und entlüftet auch im gleichen Maße
Leitung 7
und 1.6 und damit auch die Steuerleitung zum Anhängersteuerventil
und Leitungen 26 und 28. Die entsprechenden,Zeiger in den Doppelmanometern
24 und 29 fallen ab. -Mit dem Prüfgerät gemäß der Erfindung sind auch abgestellte
Anhänger prüfbar, indem die Prüfleitungen an den Anhänger, wie zuvor beschrieben,
angeschlossen. und die Prüfleitung 9 mit Prüfanschluß für den Luftvorrat
beispielsweise an eine Hausleitung angeschlossen wird. Den Prüfanschluß für die
Motorwagenbremszylinder mit Leitung 6, welcher frei ist, kann man dann an
die Luftvorratsleitung des Anhängers anschließen und so wiederum den Druckluftverbrauch
je Bremsung feststellen.
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Das Überströmventil 31 (ohne Rückströmung) hat nur untergeordnete
Bedeutung. Es tritt nur dann in Funktion, wenn die Vorratsleitung im Motorlästwagen
aus irgendeinem Grunde nicht anschließbar ist. Dann besteht die Möglichkeit, den
Luftvorratsbehälter 21 im Prüfgerät über den Schlauch 8, das Kreuzstück
27 und die Leitung 30 aufzufüllen. Das überströmventil ist so eingestellt,
daß der Druck erst bei 5,5 kg/cm2 in den Luftbehälter überströmt. Bei dieser
Art der Prüfung ist nur darauf zu achten, daß vor jeder Bremsung das Doppelmanometer
40 den gleichen Druck anzeigt wie die beiden Doppelmanometer 24 und 29. Aus
der Figur wird deutlich, daß sich mit dem fahrbar gestalteten Prüfgerät erhebliche
Arbeitserleichterungen erzielen lassen, wozu obendrein eine größere Genauigkeit
der Messungen hin-Zutritt.