DE134597C - - Google Patents
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 134597
KLASSE 65«.
KLASSE 65«.
G. RUSSO in ROM.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die experimentelle, angenäherte Wiedergabe der Gröfse
der Schlingerbewegungen von Schiffen im Seegang bei verschiedener Wellenperiode und verschiedener
Steilheit der Wellen bei einer bestimmten Gröfse derselben und
gungswinkeln, wobei das Schiff
gungswinkeln, wobei das Schiff
gleichen Nei-
die Wellen
quersees auf sich einwirken läfst. Die Wellenform bezw. die verschiedene Gröfse der Welle
bei gleichen Neigungswinkeln, welche natürlich die Schlingerbewegungen mit beeinflufst, soll
somit aufser Betracht bleiben.
Der Zweck der Erfindung ist der, für die oben bezeichneten Bedingungen bezüglich der
Wellenart bereits beim Entwurf eines Schiffes seine Seeeigenschaften angenähert zu bestimmen
und somit diejenigen Elemente zu ändern, welche auf das Schlingern Einflufs haben, so
dafs ein genügender Grad von Stabilität erhalten wird, wie es bei Kriegsschiffen des
Zielens wegen und bei Kauffahrteischiffen der Bequemlichkeit der Passagiere wegen erforderlich
ist.
Die zur Feststellung der Schlingerbewegungen benutzte Einrichtung besteht im Wesentlichen
aus einem pendelartigen Körper, welcher Schiffspendel genannt werden möge und durch seine
Gewichtsverteilung (Trägheitsmoment) und Art seiner Unterstützung in Bezug auf die Lage
des Schwerpunktes des ganzen Körpers analoge Eigenschaften besitzt wie das wirkliche Schiff.
Das Schiffspendel ist somit ein Körper, der
Ve-rsit;
mit dem Schiff, das er repräsentirt, äufserlich gar keine Aehnlichkeit hat, sondern in gleicher
Weise wie dasselbe schwingt. Wird das Schiffspendel mit einer Schneide versehen, weiche
der Curve der sich in jedem Augenblick ändernden Schwingungsachsen des Schiffes beim Seegang
nachgebildet ist, auf eine horizontale feste Ebene gestellt und in Schwingung versetzt,
so würde es die Bewegung des entsprechenden Schiffes im ruhigen Wasser wiedergeben,
wenn man von den Widerständen des Schiffes im Wasser beim Schlingern absieht. Wollte man mit diesem Pendel die Schwingungen
des Schiffes im ruhigen Wasser ganz genau wiedergeben, so müfste man Widerstände einschalten,
welche die Schwingungen des Pendels in gleicher Weise hemmen wie die Widerstände,
welche das Schiff im Wasser beim Schlingern findet.
Da es sich im vorliegenden Falle darum handelt, die Schlingerbewegungen eines Schiffes
im Seegang zu reproduciren, so mufs der Ebene, auf welcher das Schiffspendel ruht,
durch geeignete Mechanismen eine zusammengesetzte, aber regelmäfsige Bewegung gegeben
werden, ähnlich der, welche die Wasseroberfläche unter dem Einflufs auf einander folgender
regelmäfsiger Wellen annimmt. Dieser Theil der Einrichtung, d. h. die Unterstützungsebene mit der Einrichtung, durch welche ihr
die erforderlichen Bewegungen ertheill werden, möge kurz als Oscillograph bezeichnet werden.
Bszirksverem a. d. tueoerün Kuηr.
Es seien zunächst noch die Grundsätze erläutert, nach welchen das in Bewegung gesetzte
Schiffspendel schwingt.
In der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. ι einen Hauptquerschnitt durch ein Schiff.
Stellt die Linie α α die Deplacementsschwerpunktscurve
eines Schiffes dar, so lehrt die Schiffsbautheorie, dafs, wenn diese ideelle Linie
eine mit dem Schiffskörper fest verbundene Schneide darstellt und man das Schiff mit
dieser Schneide auf eine Ebene stützte, das Gewicht des Schiffes und die Auflagerreaction
bei Einleitung von Schwingungen ein dem Stabilitätsmoment gleiches Moment liefern würde.
Dasselbe Resultat erhält man, wenn man statt der Schneide α α eine der parallelen
Schneiden b b oder c c wählt, so dafs also, wenn c c den geometrischen Ort der auf einander
folgenden Schwingungsachsen des Schiffes darstellt, die aufrichtenden Momente beim Aufstützen
des Pendels mit dieser Schneide dieselben sein müssen, wie beim Pendel auf der
Schneide α α. Da das Pendel die Schwingungen des Schiffes nur dann richtig wiedergiebt, wenn
es auf der Curve c c schwingt, so kommt es darauf an, bei dem vorliegenden Pendel die
Schneide c c möglichst genau der Wirklichkeit anzupassen. Eine genaue Bestimmung der
Curve c c ist bekanntlich unmöglich. Indessen ist es bekannt, dafs dieselbe sich in der Nähe
des Systemschwerpunktes befindet. Aus diesem Grunde mufs die Curve cc in jedem Falle
nach der Erfahrung angenommen werden, und wird der Fehler stets nur ein geringer sein,
wenn man dieselbe dicht unter dem Schwerpunkt des pendelartigen Körpers anbringt.
Die Construction des Schiffspendels ist aus den Fig. i, 2 und 3 ersichtlich. Ein sehr
leichtes Aluminiumrohr trägt an seinen beiden Enden je einen verschiebbaren, linsenförmigen
Körper, so dafs es möglich ist, die Lage des Schwerpunktes und die Gröfse des Trägheitsmomentes
des ganzen Körpers zu verändern. In der Mitte des Rohres ist ein schachteiförmiger Körper angebracht, an dem zwei
Slahlschneiden befestigt sind. Die untere Begrenzungslinie dieser Schneiden entspricht der
bereits besprochenen Linie c c für das in Betracht gezogene Schiff. Mit diesen zwei
Schneiden stützt das Schiffspendel sich auf eine Ebene e, wo zwei Stahlpfannen zur Aufnahme
der Schneiden vorhanden sind. Die Schiffspendel werden nach der vorliegenden Erfindung
in einem verjüngten Mafsstab, beispielsweise in Y30 oder in V20 u. s. w. ausgeführt;
dabei ist unter Mafsstab das Verhältnifs der linearen Gröfse zwischen dem wirklich ausgeführten
Schiffspendel und demjenigen zu verstehen, welches man ausführen müfste, um allen Verhältnissen nach das wirkliche Schiff
zu ersetzen. Nach dem von Newton aufgestellten allgemein mechanischen Princip ergiebt
sich, dafs, wenn man dieses Verhältnifs der linearen Gröfsen mit λ bezeichnet, das
Verhältnifs der Schwingungsdauer des Schiffspendels zu der des Schiffes = j/λ ist, z. B. das
Schiffspendel im Verhältnifs von Y10 derjenigen
Gröfse hergestellt, weiche dem des wahren Schiffes entspricht, so wird die Dauer der
Schwingung Y4 derjenigen des Schiffes sein.
Das Schiffspendel hat nur sehr geringe Reibungswiderstände zu überwinden, nämlich die rollende
Reibung seiner Auflage und den Luftwiderstand. Das Schiff hingegen hat im Wasser,
wie bereits eingangs erwähnt, gröfsere Widerstände zu überwinden, welche von der Reibung
des Wassers am Schiffskörper, den Unebenheiten und Vorsprüngen, Schlingerkielen desselben
u. s. w. herrühren. Von einem gewissen Schwingungswinkel an werden die Schwingungen
des Schiffes an Weite rasch abnehmen, sie werden gedämpft sein, d. h. jedes Schiff
hat seine eigene Dämpfungscurve. Um die Wirklichkeit nachzuahmen, mufs man also, wie
gleichfalls oben erwähnt, das Schiffspendel beim Schwingen so abbremsen, dafs es dieselbe
Dämpfungscurve hat wie das Schiff, welches es darstellt. Die Dämpfungscurve wird
nach der Froude'schen Methode mit Hülfe von Modellen im Froude'schen Becken bestimmt.
Die dazu nöthigen Bremswiderstände werden wie folgt hervorgebracht. An dem Rohr des Schiffspendels ist ein Holzkörper g
befestigt, welcher während der Schwingungen an einem Lederriemen, der in einer gewissen
Höhe über der Ebene e gespannt ist, streift. Die Reibung, welche zwischen dem Riemen
und der oberen Begrenzungsfläche h h des Holzklotzes g entsteht, dient dazu, die Schwingungen
allmählich abzubremsen. Damit die so erhaltene Dämpfungscurve auch wirklich die gewünschte sei, giebt man dem Lederriemen
eine beliebige Spannung von z. B. 15 bis 20 kg und verändert sodann die Begrenzungscurve h h
so lange, bis die Dämpfungscurve zuerst, z. B. für 4°, dann für 8°? 120 u. s. w. bis zu 400
oder 450 dieselbe ist wie die des Schiffes. Man kann einwenden, dafs während einer
vollen Schwingung die auftretenden Widerstände von Augenblick zu Augenblick nicht
dieselben sind wie die des wirklichen Schiffes. Es ist jedoch von Wichtigkeit, dafs während
einer Schwingung von Anfang bis zu Ende insgesammt dieselbe Verminderung an lebendiger
Kraft beim Schiff und beim Schiffspendel eintritt, was thatsächlich der Fall ist,, wenn sie
beide die gleiche Dämpfungscurve haben.
In den Fig. 1 bis 3 ist zunächst angenommen,
dafs die Unterstützungsebene e des Schiffspendels feststeht. Dieser Ebene e entspricht
in Wirklichkeit ein Ausschnitt der Wellenoberfläche.
Denkt man sich diesen Ausschnitt
der Wellenoberfläche fest, beispielsweise als Flofs ausgebildet, so ist ersichtlich, dafs ein
solches Flofs eine Bewegung beschreibt, welche der Bewegung der Wellenoberfläche entspricht.
Wenn man die Eintauchtiefe des Schiffes vernachlässigt, so kann man das Schiff als auf
einem solchen Flosse ruhend annehmen, wobei das Schiff die in den Fig. ι bis 3 dargestellte
Pendelbewegung auf der Fläche erhält, während diese gleichzeitig der Bewegung der Wellenoberfläche
folgt. Das in Fig. 3 a dargestellte Diagramm stellt eine Welle W in einem bestimmten
Augenblicke ihrer Bewegung dar. Die punktirten Linien veranschaulichen die auf einander folgenden Stellungen derselben, während
sie von links nach rechts vorwärts schreitet. Der Strich e stellt ein Stück der Wellenoberfläche
bezw. eine auf der Wellenoberfläche schwimmende feste Ebene vor. Diese feste Ebene rotirt fortwährend in einem Kreise um
den Mittelpunkt Ar, dessen Durchmesser gleich der Wellenhöhe ist. Dabei geht die in der
Mitte der Ebene e errichtete Normale / stets durch einen und denselben Punkt der durch
den Mittelpunkt k des Kreises gehenden Verticalen. Bei der trochoidalen Welle ist die Entfernung
zwischen dem Punkt, durch welchen die-Normale/ stets in der durch k gelegten
Verticalen hindurchgeht, und dem Punkt k
selbst = , wobei L die Länge der Welle
2 π °
bedeutet.
Ertheilt man nun der in Fig. 1 bis 3 dargestellten, das Schiffspendel unterstützenden
Ebene e eine rotirende Bewegung, welche der Bewegung des Wellenausschnittes e in Fig. 3 a
entspricht, so kann man durch entsprechende Einstellung der Längen k i (Fig. 3 a) und durch
Veränderung der Richtung der in Form einer Stange mit der Ebene e fest verbundenen Normalen
L innerhalb gewisser Grenzen jede Welle nach ihrer Periode darstellen. Hierbei hat
man sich in den Dimensionen natürlich demjenigen Verhältnifs anzupassen, in welchem das
Schiffspendel im Vergleich zum wirklichen Schiff conslruirt ist.
Ein Apparat, der dazu dient, der Unterstützungsebene e des Schiffspendels eine solche
der Bewegung der Wellenoberfläche entsprechende Bewegung zu ertheilen, und der, wie bereits erwähnt, mit »Oscillograph« bezeichnet
werden soll, ist in den Fig. 4, 5 und 6 in seiner Gesammtheit dargestellt.
In Fig. 4 ist die Ebene e mit der Ebene e
der Fig. 1, 2, 3 und 3 a identisch. Die in Fig. 3 dargestellte Bremsvorrichtung ist dabei
der Einfachheit halber weggelassen. Die Achse i (Fig. 4, 5 und 6), welche Mittelpunkt der
Ebene e ist, beschreibt um den festen Punkt k einen Kreis. Die mit ' der Ebene e fest verbundene
Stange Z (entsprechend der Normalen Z in Fig. 3 a) wird so geführt, dafs ihre Mittelachse
stets durch einen Punkt geht, der sich in einer bestimmten Entfernung vertical über
dem Mittelpunkt k befindet.
Die Einzelheiten sind deutlicher aus den Fig. 5, 6 und 7 ersichtlich. Aus denselben
geht hervor, dafs die Ebene e einen seitlichen rohrförmigen Ansatz hat, der gleichzeitig zwei
Lagerstellen für zwei Kugellager trägt. Mittelst dieser Kugellager dreht sich die Ebene e um
die Achse m (Fig. 7). Letztere sitzt in einem Arm η (Fig. 7, 9 und 10), der mittelst vier
Schraubenbolzen in Führungen einer Kurbel ο verschiebbar ist. Die Kurbel 0 sitzt auf einer
Welle p, deren geometrische Achse die Achse k der Fig. 3 a und 4 ist. Durch die Verschiebung
des Armes ή in den Führungen von 0 ist es daher möglich, die Entfernung
der Drehachse 2 der Ebene e von der Rotationsachse k zu regeln. Durch die Führungsschraubenbolzen
kann der Arm η in der gewünschten Stellung auf der Kurbel ο festgeklemmt
werden (Fig. 10).
Aus den Fig. 8 und 11 ist ersichtlich, wie
erreicht wird, dafs die Stange / stets normal zu der Ebene e gerichtet ist. Zu diesem Zweck
ist die Stange / in normaler Stellung zu e fest verbunden mit dem rohrförmigen Ansatz der
letzteren. Diese Stange Z ist ferner in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise durch eine Kurbel q
stets so geführt, dafs ihre Mittelachse bei der Bewegung stets durch einen Punkt gehen mufs,
welcher auf der Verticalen durch k liegt. Die Kurbel q bewegt sich um eine Achse, die
parallel zu k ist und senkrecht über ihr liegt. Auf dieser Kurbel q ist ein Arm in derselben
Weise verschiebbar und feststellbar, wie der Arm η auf der Kurbel 0. Dieser Arm trägt,
wie aus Fig. 12 hervorgeht, eine drehbare Führungsöse, durch welche die Stange / frei
beweglich hindurchgeführt ist. Die Achse der Kurbel q und die Achse k bezw. die Welle ρ
sind nun durch die in Fig. 4 punktirt gezeichneten Zahnräder derart mit einander gekuppelt,
dafs bei der Rotation die Kurbeln q und 0 beständig parallel zu einander stehen.
Es ist ohne Weiteres einleuchtend, dafs hierbei die Mittelachse der Stange Z stets durch einen
und denselben Punkt der durch k gelegten: Verticalen gehen mufs, und dafs die Lage
dieses Punktes von der Verschiedenheit der Stellung der Arme auf den Kurbeln 0 und q
abhängt.
Zu dem Oscillograph gehört ferner ein Registrirapparat (Fig. 13 bis 18), der dazu dient,
während der Versuche die Winkel, welche sowohl das Schiffspendel als auch die Stange Z
mit der Verticalen einschliefsen, aufzuzeichnen. Dieser Registrirapparat mufs die Ebene e in
ihrer Drehbewegung um die Achse i begleiten,
sich jedoch im Gegensatz zu dieser stets in einer horizontalen Lage halten.
Als Auflagefläche dient eine rechteckige Platter
(Fig. 13 bis 18), deren genaue Lage auch aus Fig. 4 und 5 ersichtlich ist. Wie Fig. 7 zeigt,
ruht diese Platte r fest auf Ringen 5 und t,
welche sich um den rohrförmigen Ansatz der Ebene e und somit um die Achse m drehen
können. An dem ringförmigen Lager s ist nach unten eine in Fig. 7 nicht dargestellte,
dagegen aus den Fig. 4, 6 und 18 ersichtliche Stange u befestigt, welche dazu dient, die
Platte r stets horizontal zu halten. Es geschieht dies dadurch, dafs die Stange u mit
einer Kurbel ν verbunden ist, deren Drehachse vertical unterhalb der Achse k liegt, und welche
in gleicher Weise wie die Kurbeln ο und q mit einem einstellbaren Arm ausgestattet ist,
durch dessen gelenkige Muffe (Fig. 12) die Stange u hindurchgeführt ist. Die auf die
Stange u wirkende Länge dieser Kurbel ν wird durch Verschiebung und Einstellung des Armes
so bestimmt, dafs dieselbe dem Kurbelarm k i der Kurbel ο in jedem Falle gleich ist. Es ist
ohne Weiteres ersichtlich, dafs dann bei der Rotation, welche durch Zahnräder so übertragen
wird, dafs auch die Kurbel ν der Kurbel 0 stets parallel bleibt, die Stange u stets senkrecht
bleibt. Da dieselbe senkrecht zu der Platte r gerichtet ist, so bleibt auch diese stets
horizontal. Auf die Einzelheiten des Registrirapparates wird weiter unten näher eingegangen
werden.
Die Bewegung wird dem ganzen Apparat durch einen kleinen Elektromotor gegeben,
dessen Umdrehungsgeschwindigkeit durch ein Zahnradgetriebe χ und sodann durch eine
Uebersetzung mittelst Stufenscheiben verringert wird. Die Bewegung wird auf ein Getriebe j--,
auf dessen Achse ein Schwungrad sitzt, übertragen und auf ein System von fünf gleichen
Rädern übergeleitet, von denen drei die drei horizontalen Achsen bewegen, welche die
Kurbeln 0 qv in Bewegung setzen. Um die Geschwindigkeit während eines Versuches genau
constant zu halten, ist der Apparat mit einem Valevie-Indicator \ (Fig. 4 und 5) bekannter
Construction verbunden. Dieser Apparat zeigt aufserordentlich kleine Geschwindigkeitsschwankungen
an, so dafs durch den mittelst des Handrades 3 (Fig. 4 und 5) bethätigten Regulirwiderstand
des Motors die Geschwindigkeit bei Schwankungen sofort berichtigt werden kann.
Der auf der Platte r angeordnete Registrirapparat ist in seinen Einzelheiten aus den
Fig. 13 und 18 ersichtlich. Ein Papierstreifen von 35 cm Breite erhält die Eindrücke von
fünf Schreibstiften. Dieser Papierstreifen wird durch eine Trommel 4 getrieben, die ihrerseits
durch ein Uhrwerk 5 bethätigt ist. Der Papierstreifen kommt von einem Cylinder 7, wird
auf den Cylinder 4 durch den Druck des schweren Cylinders 6 angeprefst und wickelt
sich auf die Trommel 8 auf. Diese Trommel erhält ihre Bewegung von der Achse der
Trommel 4 mit Hülfe eines elastischen Fadens. Die fünf Stifte sind in der Fig. 13 mit den
Ziffern 9, 10, 11,12, 13 bezeichnet. Der Stift 9
wird durch einen Elektromagneten bewegt, welcher mit einem Contactchronometer in Verbindung
steht und, während das Papier sich abwickelt, durch eine punktirte Linie die halben
und ganzen Secunden anzeigt. Die Stifte 10 und 12 stehen fest und zeichnen daher auf
dem Papierstreifen zwei gerade Linien auf. Die Stifte 11 und 13 hingegen schwingen nach
rechts und links aus. Sie beschreiben daher auf dem sich bewegenden Papier sinusä'hnliche
Linien. Betrachten wir zunächst den Stift 13.
Durch eine sehr leichte Stange 14 (Fig. 7 und 18), welche durch ein nicht dargestelltes
Parallelogramm oder dergl. stets parallel zur Hauptachse des Schiffspendels gehalten wird,
werden die Schwingungsweiten auf den Kreissector 15, Fig. 7 und 18, welcher mit der
Achse / conachsial ist, übertragen. Dieser Sector ist seinerseits durch eine Stange 17 mit einem
gleichen Sector 16 verbunden, und aufserdem ist über den Umfang der beiden Sectoren ein dünnes
Metallband straff gezogen. Dieses Metallband trägt den Stift 13. Aus der ganzen Construction
folgt, dafs die Verschiebungen des Stiftes 13 nach rechts und nach links proportional
den Schwingungsweiten des Schiffspendels sind. Ein Kreissector 18 sitzt auf derselben
Achse wie der Sector 15 (Fig. 7) und ist mit einer Verlängerung 19 in der Ebene e
befestigt und steht senkrecht, wenn die Ebene e wagerecht ist, dagegen geneigt, wenn e sich
neigt. In der Fig. 18, in welcher der Deutlichkeit halber der Sector 18 nicht dargestellt ist,.
ist ein zweiter Sector 20 veranschaulicht, der durch eine Stange 21 mit 18 ebenso verbunden
ist wie 15 mit 16. Auch hier ist ein gespanntes Metallband vorhanden, welches den
Stift 11 trägt. Aus dem Gesagten folgt, dafs die linearen Verschiebungen dieses Stiftes nach
rechts und links den Winkeln, welche das auf der Oberfläche der Welle gefällte Loth mit
der Senkrechten einschliefst, proportional sind. Es erscheinen also auf dem Papierstreifen fünf
Linien, eine punktirte, welche die Zeiten angiebt, zwei sinusförmige Linien, eine rechts
und eine links von der Zeitlinie und zwei gerade, welche die Sinuslinien kreuzen. Von
diesen zwei Sinuslinien zeigt die eine rechts die Winkel an, welche das Schiffspendel in
auf einander folgenden Augenblicken gegen das Loth annimmt; die andere links dagegen zeigt
an, welche Neigung in den entsprechenden
Augenblicken die Ebene e, auf welcher das Schiffspendel schwingt, gegen die Wagerechte
eingenommen hat.
Schliefslich sei noch bemerkt, dafs man auch ein Schiffspendel herstellen könnte, welches an
Stelle einer mit der Curve der Deplacementsmittelpunkte parallelen Rolllinie eine Rolloberfläche
besitzt, welche mit der Oberfläche der Deplacementsmittelpunkte parallel ist; und man
könnte ferner das Trägheitsmoment des Schiffspendels derart bestimmen, dafs es den statischen
und dynamischen Zustand des Schiffes für Neigungen in verschiedenen Richtungen darstellt.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:
i. Vorrichtung zur Ausführung von Zimmerversuchen zur angenäherten Feststellung der Rollbewegungen von Schiffen im Wasser, dadurch gekennzeichnet, dafs ein dem zu erprobenden Schiffsmodell entsprechend hergestellter Körper in Form eines Doppelpendels mit einer an ihm angebrachten Schneide oder Fläche (c cj, welche in der Nähe des dem Systemschwerpunkt des Schiffes entsprechenden Pendelschwerpunkt (d) liegt und der Deplacementsschwerpunktscurve (a a) parallel verläuft, auf einer Unterstützungsfläche (e) in Schwingungen versetzt wird, die der Bewegung der Wellenoberfläche entsprechend bewegt wird.
Eine Vorrichtung nach Anspruch ι zur Erzeugung der Schwingungen des Pendels, dadurch gekennzeichnet, dafs die Unterstützungsfläche (e) für dieses beständig derart in einem der Oberflächenbewegung der Welle entsprechenden Kreise herumgeführt wird, dafs die in ihrer Mitte errichtete Verticale stets durch einen Punkt geht, welcher sich auf der durch den Mittelpunkt des Kreises gezogenen Verticalen befindet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE134597C true DE134597C (de) |
Family
ID=402708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT134597D Active DE134597C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE134597C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE768096C (de) * | 1937-05-05 | 1955-06-23 | Siemens App | Modell zur Erfuellung einer Schwingungsgleichung |
-
0
- DE DENDAT134597D patent/DE134597C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE768096C (de) * | 1937-05-05 | 1955-06-23 | Siemens App | Modell zur Erfuellung einer Schwingungsgleichung |
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