DE154567C - - Google Patents
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- DE154567C DE154567C DENDAT154567D DE154567DA DE154567C DE 154567 C DE154567 C DE 154567C DE NDAT154567 D DENDAT154567 D DE NDAT154567D DE 154567D A DE154567D A DE 154567DA DE 154567 C DE154567 C DE 154567C
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- B63B39/04—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by using gyroscopes directly
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, durch welche die Schlingerbewegungen
von Wasserfahrzeugen, besonders die der größeren Seedampfer, so beeinflußt werden,
daß sie ganz oder wesentlich abgeschwächt und nur in langsamem Tempo auftreten. Hierzu wird oder werden ein oder
mehrere kreisende Schwungkörper, sogenannte Gyroskope, mit solcher Einlagerung imSchiffskörper
benutzt, daß infolge der Schlingerbewegungen des Fahrzeuges durch den kreisenden
Körper Kräfte ausgelöst werden, welche die Ausschwingungen des Fahrzeuges abschwächen.
Die Anwendung" von Gyroskopen zur Erhaltung der aufrechten Schwimmlage ist bei
Wasservelozipeden bereits bekannt, indessen ist dort der Schwungkörper sowohl mit seiner
horizontalen als auch vertikalen Achse fest im Fahrzeug gelagert, so daß die beabsichtigteWirkung
nur dadurch eintreten kann, daß mit dem Neigen des Fahrzeuges um die Längsachse zugleich
eine Trimmänderung erfolgt, die nicht erwünscht ist und bei längeren Fahrzeugen auch eine viel zu große Kraft erfordert. Da
die seitliche Neigung mit einer bestimmten Winkelgeschwindigkeit auch nur ein Trimmmoment
von bestimmter Größe hervorbringen kann, so hört die Wirkung des fest gelagerten
Gyroskopes auf, sobald die der betreffenden Neigungsbewegung entsprechende Trimmänderung
erreicht ist. Um nicht auf die Trimmänderung des Fahrzeuges angewiesen zu sein und doch eine kräftige Wirkung des
Gyroskopes zu erhalten, wird nach der vorliegenden Erfindung die Aufhängung der Gyroskopschwungkörper so gewählt, daß sie
sich mit ihrem bei aufrecht schwimmendem Schiff horizontal oder nach vorn oder hinten
etwas geneigt liegenden Rotationsebenen gegen die Längsachse des Schiffes neigen können.
Die Naturerscheinungen, welche der vorliegenden Erfindung zugrunde liegen, sind
in folgender Weise zu erklären:
Wie Fig. ι bis 3 der beiliegenden Zeichnung erkennen lassen, ist ein Gyroskopschwungkörper
α in einem kardanischen Ring c aufgehängt, dessen Träger g pendeln kann. Wenn
die Achse b des in Pfeilrichtung umlaufenden Schwungkörpers (etwa eines Schwungringes)
dadurch aus einer aufrechten Stellung in Fig. 1 in eine geneigte Lage gelangt, daß der pendelnd
gelagerte Tragbügel g durch ein Kräftepaar if/£ in die Lage der Fig. 3 eingestellt
wird, so entsteht ein zweites Kräftepaar Q Q, welches rechtwinklig zu der Ebene, in welcher
das erste Kräftepaar K K wirkt, auf die Achse b des Schwungkörpers α einwirkt und
die Achse mit dem letzteren um die zweite kardanische Aufhängeachse d d dreht, also in
eine Lage gemäß Fig. 3 bringt. Wohlverstanden entsteht dieses zweite Kräftepaar Q Q
sofort, wenn die Achse b sich zu neigen beginnt (Fig. 2). Die Drehung um d d unter dem
Einfluß.des Kräftepaares Q Q beginnt also mit der Neigung des Bügels g unter dem Einfluß
des Kräftepaares K K oder, mit anderen Worten, es beginnt der kardanische Ring c aus
dem Bügel d hcrauszuschwingen, wenn letzterer
sich zu neigen beginnt, vorausgesetzt, daß der Körper α umläuft. Die Richtung- der
Neigung der Achse b hängt von der Richtung der Neigung' des Bügels g ab, wechselt also,
wenn die Neigung des Bügels wechselt.
Durch die Drehung der Achse b und des Schwungkörpers α um die Achse d d wird nun
ein drittes Kräftepaar R R ausgelöst, welches
ίο dem ersten Kräftepaar K K entgegenwirkt
(Fig. 3), und somit bestrebt ist, den durch das erste Kräftepaar K K zur Neigung gebrachten
Bügel g wieder in dessen Ursprungslag'e Fig'. 1 zurückzuführen.
Die vorstehend erläuterten Naturerscheinungen haben durch den nachbeschriebenen
Erfindungsgegenstand praktische Verwendung gefunden.
In einem Wasserfahrzeug ist ein größerer Schwung'körper α in einer kardanischen Aufhäng'ung'
untergebracht, und zwar in der AVeise, daß die Drehachse b des Schwungkörpers
ο in einem Rahmen c gelagert ist, welcher um eine festliegende, querschiffs gerichtete
Achse d d drehbar ist, wie Fig. 4 und 5 erkennen lassen. Wenn nun das Fahrzeug" eine
Schlingerbewegung macht, während der Schwungkörper α etwa durch einen Elektromotor
in Rotation versetzt wird, so wird durch diese Neigung des Fahrzeuges, welche der vorerwähnten Neigung" des Tragbügels entspricht,
durch den umlaufenden Schwungkörper eine Drehung des Rahmens c um die Achse d d
veranlaßt (Fig. 6 und 7) und so das vorhin erwähnte Kräftepaar R R ausgelöst, welches der
die Neigung des Fahrzeuges bewirkenden Kraft entgegenwirkt. Es wird also die Neigung
oder Schlingerbewegung des Schiffes gehemmt oder abgeschwächt.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß zur Erzielung der angestrebten Wirkung der
Schwungkörper α sich nicht nur um seine eigene Mittelachse b drehen muß, sondern daß
auch diese Achse um eine zweite Achse d d schwingbar sein muß, d. h. daß der Drehkörper
in einer kardanischen Aufhängung sich befinden muß; denn würde die Drehachse b
des Körpers fest im Schiff angeordnet sein und eine Neigung um die Querachse nur
durch eine Trimmänderung der Fahrzeuges entstehen können, so würde, falls die Trimmänderung"
wegen zu großen Kraftaufwandes nicht eintritt, auch kein drittes Kräftepaar
R R entstehen, welches, wie vorhin erläutert, nur infolge dieser Achsenneigung
ausgelöst wird, und es würde an einem Kräftepaar oder an einer Kraft fehlen, welche der
Querschiffsneigung bezw. dem Kräftepaar K K entgegenarbeitet.
Andererseits ist es unzweckmäßig, wenn eine zu starke Neigung der Achse b um d d zugelassen
wird, und es ist geradezu unzulässig, daß die Achse sich bis in die horizontale Ebene
neigen kann, weil dann die beabsichtigte Wirkung ausbleibt, was aus folgender Betrachtung
hervorgeht:
Die Ebene, in welcher das dritte Kräftepaar R R wirkt, fällt natürlich immer mit der
wechselnden Neigungsebene der Schwungkörperachse b zusammen. Wenn also diese
Achse um einen Winkel α gegen die Vertikale geneigt ist, ist die gegen das erste Kräftepaar
/C K wirkende Leistung des Kräftepaares R R im Verhältnis von cos α : ι kleiner als in dem
Falle, wo die Achse b genau senkrecht steht. Wenn demnach die Achse d horizontal liegt
(Fig. 8), also α = 900 und mithin cos α = ο ist, hört die Leistung eines dritten Kräftepaares
R R ganz auf, weil dann die Ebene, in welcher das dritte Kräftepaar R R wirkt,
horizontal und rechtwinklig zu der Ebene liegt, in welcher das abzuschwächende erste Kräftepaar
KK wirkt (Fig. 8). Daher muß, um eine günstige Wirkung zu erzielen, eine Vorkehrung
getroffen sein, welche der Neigung des Lagerrahmens c um die Achse d d mit gewisser
Kraft derart entgegenwirkt, daß die horizontale Einstellung" der Körperachse b verbindert
wird, was durch Puffer besorgt werden kann.' Ferner muß ein Mittel vorhanden sein,
welches den Schwung'körper in die aufrechte Lage zurückzubringen strebt. Das kann in einfacher
Weise durch eine unsymmetrische Beschwerung" des Rahmens c erreicht werden.
Zweckmäßiger erscheint eine Vorkehrung, welche die Neigung des Rahmens durch einen
künstlich geschaffenen Widerstand, etwa durch Bremsung, so weit zu hindern sucht, daß der
Rahmen von der senkrechten Lage nicht zu weit abweicht. Es können auch beide Hilfsmittel
gleichzeitig angewendet werden. Da die mechanischen Hilfsmittel einer solchen
Bremsung sehr verschieden sein können, soll die Erfindung nicht auf Benutzung einer besonderen
Bremse beschränkt sein. Daher, und weil Bremsen der verschiedensten Art allgemein
bekannt sind, ist eine ausführliche zeichnerische Darstellung einer Bremsvorrichtung
unterlassen worden. Es ist in Fig. 4 und 6 nur eine unsymmetrische Beschwerung des
Rahmens c angedeutet worden. Beispielsweise kann als Bremse ein Katarakt benutzt werden,
dessen Kolben in entsprechender Weise mit dem Rahmen c verbunden ist, und je nachdem
der Katarakt gesteuert wird, läßt sich eine Bremswirkung von geeigneter Stärke erzielen.
Die Bremsvorkehrung soll nicht nur das zu starke Neigen des Lagerralimens c verhindern,
sondern auch zu einem Feststellen des Rahmens benutzt werden können, um die hier
sonst beabsichtigte Wirkung zeitweise auszuschalten, wenn beispielsweise das Schiff durch
eine besonders hohe Welle stark zur Seite gedrückt worden ist. Denn im allgemeinen wird
die neue Einrichtung nur in solchen Abmessungen gebaut werden können, daß sie die gewöhnlichen! Schlingerbewegungen eines
Schiffes bei bewegter See abschwächt bezw. verlangsamt, während sie außergewöhnlich
starke Querneigungen des Schiffes nicht verhindern kann und in solchen Fällen zweckmäßig
ganz ausgeschaltet wird.
Aus den vorstehenden Auseinandersetzungen geht hervor, daß die Wirkung des Schwungkörpers
darin besteht, die lebendige Kraft, die in dem schlingernden Schiff vorhanden ist, auf
den Schwungkörper zu übertragen, dessen Ausschwingungen durch Bremsungen teilweise
vernichtet werden können. Diese Schlingerbewegungen des Schiffskörpers werden auf
diese Weise der Abdämpfung durch Bremsung zugänglich gemacht.
Um die gewöhnlichen Schlingerbewegungen größerer Schiffe möglichst energisch zu
dämpfen, können mehrere Schwungkörper längsschiffs hintereinander angebracht sein,
was noch den Vorteil hat, daß jeder Körper nicht übermäßig groß 'zu sein braucht. Die
Körper können unabhängig voneinander oder in zweckmäßiger Weise miteinander verkuppelt
sein. In Fig. 9 und 10 ist eine Verkuppelung der querschiffs liegenden Drehachsen d d dreier
Schwungkörper durch ein Ketten- oder Seilradgetriebe angedeutet. Jede Achse d d trägt
ein Ketten- oder Seilrad e, und die Räder sind durch endlose Ketten oder Seile / verbunden.
Zweckmäßig befindet sich die Drehachse b des mittleren Drehkörpers α in vertikaler Lage,
während die Achsen der beiden äußeren Drehkörper nach vorn und hinten etwas geneigt
sind, solange sich das Schiff in normaler Lage befindet (Fig. 9). 'Wenn alsdann eine Querneig'ung·
des Schiffes eintritt, werden sich alle drei Achsen b um die liegenden Achsen d gleichzeitig
drehen und dabei etwa in Lagen geraten, welche Fig. 10 zeigt. Durch die Verkuppelung
wird der stark g-eneigte Schwungkörper in seiner Aufrichtung von dem aufgerichteten
Schwungkörper unterstützt, wenn dieser sich infolge der Neigungsänderung" des Schiffes
nach der anderen Seite neigt. Der stark geneigte Körper wird also mit Sicherheit wieder
in seine frühere Lage zurückgebracht.
Die Neigung jeder Körperachse b (von ihrer vertikalen Stellung ausgehend) geht mit zunehmender
Winkelgeschwindigkeit vor sich.
Die Verkuppelung soll daher, wenn nötig, auf diesen Umstand Rücksicht nehmen, damit sich
die Wirkungen bei Anwendung mehrerer Schwungkörper besser gegenseitig unterstützen.
Die Verkuppelung soll dann so sein, daß sich die schon geneigten Schwungkörper in einem größeren . Winkel weiter neigen
können als der Schwungkörper mit anfänglich vertikaler Achse. Dies kann durch Anwendung
spiralig gestalteter Seil- oder Kettenscheiben, Hebelkombination oder sonstwie geschellen.
Anstatt daß eine Schiffsbewegung die Schwungkörperachse b veranlaßt, sich um die
liegende Achse d d zu drehen, kann auch umgekehrt die Schwungkörperachse b so um die
liegende Achse d d gedreht werden, daß sie eine Querschiffsbewegung veranlaßt, wozu der
Lagerrahmen c mit einer geeigneten Schwungvorrichtung versehen ist. Man kann auf diese
Weise ein schiefliegendes Schiff wieder aufrichten oder aufrichten helfen.
Der Umtrieb des Schwungkörpers α läßt sich zweckmäßig durch einen elektrischen Motor,
eine Dampfmaschine oder Dampfturbine bewirken, wobei ein Regulator für die Geschwindigkeit
und eine Bremsvorrichtung zum schnellen Anhalten angebracht erscheinen.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Abschwächung der Schlingerbewegungen von Wasserfahrzeugen
mittels eines oder mehrerer drehbarer Schwungkörper, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schwungkörper im
Fahrzeug auf einer Achse einer kardanischen Aufhängung angeordnet ist, deren andere Achse querschiffs liegt, so daß der
sich drehende Schwungkörper um die querschiffs liegende Achse schwingen und somit
um diese Achse die Neigungen seiner Rotationsebene geg'en die Längsachse des
Fahrzeuges ändern kann.
2. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die längsschiffs hintereinander angeordneten kardanischen Aufhängungen mehrerer Schwungkörper in dem Sinne miteinander
gekuppelt sind, daß ein bei seinem Umlauf sich neigender Schwungkörper das Aufrichten eines anderen geneigten
Schwungkörpers unterstützt.
3. EineAusführungsform der Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufhängungen je zweier Schwungkörper in dem Sinne miteinander gekuppelt sind, daß der stärker geneigte Schwungkörper
sich um einen größeren Winkel weiter neigt als der andere Schwungkörper.
4. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kardanische Aufhängung jedes Schwungkörpers mit einer Vorrichtung
versehen ist, welche die Neigung der Drehachse des Körpers bis unter einen rechten Winkel zu der Ebene der Fahrzeugschlingerbewegungen
verhindert.
5· Eine Ausführungsform der Einrichtung
nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die kardanische Aufhängung
jedes Schwungkörpers mit einer oder mehreren die Neigung des Schwungkörpers
derart regelnden Vorrichtungen versehen ist, daß der Schwungkörper während einer
Neigung gebremst, in jeder Neigung festgestellt und an einer Neigung verhindert werden kann, welche Regelungen im einzelnen
oder in beliebiger Kombination miteinander vorhanden sind.
6. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Regulierung und Breinsung des Umtriebes des oder der kardanisch
aufgehängten Schwungkörper vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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