DE133757C - - Google Patents

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DE133757C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Färben von chromgarem Leder bereitet häufig Schwierigkeiten, da das chromgare Leder gewöhnlich eine beschränkte Affinität (Verwandtschaft) zu den Farbstoffen besitzt. Aus diesem Grunde mufs das chromgare Leder vor der Färbung einer Vorbehandlung unterworfen werden.
Wir haben nun gefunden, dafs durch geeignete Wahl von Farbstoffen einerseits und von Chromsalzlösungen andererseits klare zum Färben und Gerben geeignete Lösungen hergestellt werden können. Durch Eintauchen der Häute in solche Lösungen kann eine vollkommene Chromgerbung gleichzeitig mit der Färbung erreicht werden.
Dieses Gerbeverfahren hat den bemerkenswerten Vorzug, die Gerbe- und Färbeoperationen im Vergleich zu den bis jetzt bekannten Verfahren zu vereinfachen. Das Verfahren gestattet zudem eine weit vollständigere Fixirung der Farbstoffe, sowie durch geeignete Wahl derselben ein vollständigeres Durchdringen der Haut.
Die zu unserem Gerbeverfahren geeigneten Farbstoffe können verschiedenster Natur sein. Sie müssen nur der Bedingung entsprechen, dafs sie mit Chromsalzen allein oder auf Zusatz anderer Metallsalze, eventuell auch von Tannin, nicht ausfallen, oder höchstens theilweise ausfallen, so dafs nach dem Filtriren eine zum Färben genügende Menge in Lösung bleibt. Wählt man einen Farbstoff, welcher mit einem Chromsalz nicht fällt, so kann man auch gleich mit dem Farbstoff allein anfärben, da derselbe dann besser in die Haut eindringt. Nach und nach fügt man demselben Färbebad dann die Chromsalzlösung, mit oder ohne erneuten Zusatz von Farbstoff, hinzu.
Aufser den eigentlichen Farbstoffen können Substanzen verwendet werden, welche an und für sich nicht Farbstoffcharakter besitzen, sich aber, wenn sie der Luft ausgesetzt oder nach Beendigung der Gerbung ζ. B. mit einer oxydirenden Lösung behandelt werden, anfärben.
Die Wahl der Chromsalze oder Chromsalzgemische hängt theils. von der Beschaffenheit der zu gerbenden und zu färbenden Haut, theils von den Eigenschaften ab, welche sie nach Fertigstellung besitzen soll. Man wird dementsprechend dem Chromalaun- oder dem Chromchlorid, -Bisulfit oder -Thiosulfat den Vorzug geben, oder auch anderen Chromsalzen für sich oder in Gemischen. Man kann auch Chromsalze verwenden, welche mit gröfseren oder geringeren Mengen Alkali zur Bildung basischer Salze gesättigt sind, unter Zusatz oder Weglassung von Kochsalz oder Natriumsulfat, eventuell auch von Tannin.
Die Gleichzeitigkeit des Färbens und Gerbens ist in etwas weiterem Sinne auch so aufzu-
fassen, dafs man mit einem Anfärben beginnen kann, worauf dem Färbebad selbst das zum Gerben nöthige Chromsalz zugegeben wird, oder so, dafs man die Blöfsen zunächst angerbt und darauf einen im Chrombad löslichen Farbstoff zufügt, endlich auch so, dafs man angefärbte Blöfsen, ohne zu spülen, mit der-noch anhaftenden Farbstofflösung in ein Chromsalzbad bringt, wobei eventuell ein weiterer Zusatz von Farbstoff stattfinden kann.
Wir werden einige Beispiele anführen, um das Vorgehen zu veranschaulichen; wir bemerken jedoch, dafs dieselben blofs als Specialfälle unseres Gerbe- und Färbeverfahrens anzusehen sind.
Die Art des Gerbens ist von der gewöhnlichen nicht verschieden; man beginnt mit sehr verdünnten Lösungen z. B. Y2 bis ι ° B. und verstärkt das Bad nach und nach bis zu 5 bis 6° B. Um eine bessere Fixirung des Farbstoffes zu erzielen, wird man für die Schwarzfärbungen gut thun, die Waare nach der Einwirkung des Gerbefärbebades durch eine schwache Bichromatlösung zu ziehen.
I. Schwarz. Man bereitet sich eine Lösung von 150 g Chromalaun in 1 1 Wasser, fügt 95 g Natriumlhiosulfat und 33 g concentrate Salzsäure hinzu, hierauf 500 bis 800 g durch Natriumbichromat oxydirten Blauholzextract, bis man einen schwarzen Chromblauholzlack erhalten hat, rührt das Ganze um, läfst absitzen und filtrirt. Die Lösung ist zum Gebrauche bereit.
II. Schwarz. Man löst auf 1 1 heifses Wasser 1000 g Chromalaun oder eine entsprechende Menge normales Chromchlorid unter Zusatz von 120 bis 150 g Solvaysoda und erhitzt weiter, bis die Kohlensäureentwickelung vorüber ist, fügt zu dieser basischen Chromsalzlösung eine Mischung von sogenannten Carminfarben für Baumwolle aus 200 bis 250 g Blau, 40 bis 50 Gelb, 50 Bordeaux und 50 ecm Essigsäure und filtrirt nach dem Erkalten.
Beispiel III. Man bereitet eine Lösung von 15 bis 20° B. starkem, mehr oder weniger basischen Chromsulfat oder Chlorid und fügt 5 bis 10 pCt. eines klarlöslichen tanninhaltigen Gerbeextractes und auf 1 1 2 bis 3 g Metanilgelb hinzu. Die Lösung kann, obschon sie einen kleinen Satz giebt, direct verwendet werden, und zwar in üblicher Weise zunächst auf ι ° B. verdünnt und dann durch Zubessern bis auf 4 bis 50 B. gebracht. Das erhaltene Leder besitzt eine angenehme lichtgelbe Farbe, welche durch Behandlung mit einer 35 bis 40° C. warmen Y2 bis 1 proc. Bichromatlösung in bräunlichgelb übergeht.
Statt Metanilgelb können andere gelbe Farbstoffe Verwendung finden, ebenso Carmingelb mit Zusatz anderer Carminfarben. Oder man kann als Orange einen Anilinfarbstoff nehmen, darunter besonders Orange II B.
Lösliche Chromlacke von natürlichen Farbstoffen haben den Vorzug, bei Gegenwart von Chromsalzen besser fixirt zu werden, so dafs sie der Nachbehandlung mit Borax und Seifenlösung viel besser widerstehen, als die künstlichen Farbstoffe im Allgemeinen.
Man kann selbstverständlich die verschiedenartigsten Farbstoffe, falls sie in der Chromsalzlösung, sei es bei Gegenwart von Tannin oder nicht, löslich sind, verwenden und dadurch zahlreiche Farben hervorrufen.
Beispiel IV. Lösungen von mehr oder weniger basischen Chromoxydsalzen werden mit 3 bis 10 pCt. Natriumbisulfit oder neutralem Natriumsulfit und darauf mit einer gewissen Menge solcher Substanzen wie Pyrogallussäure, Hydrochinon, Para-Amidophenol, Para-Phenylendiamin, Dimethylparaphenylendiamin und dergl., welche mit Oxydationsmitteln gefärbte Verbindungen geben, versetzt. Ebenso können Leukoverbindungen von Farbstoffen Anwendung finden. Derartige Lösungen werden entsprechend verdünnt und mit den bekannten Vorsichtsmafsregeln zum Gerben gebraucht. Nach dem Spülen wird das Leder in eine 30 bis 400 C. warme Y2 proc. Lösung von Bichromat eingelegt. Dadurch entstehen gelbliche bis röthliche bezw. braune und braunschwarze Färbungen, welche der ferneren Nachbehandlung gut widerstehen.
Wir führen als specielle Beispiele folgende an.
a. 100 Theile basisches Chromsulfat 350B., ioTheile Natriumbisulfit 380B., 1Y2 Theile p-Phenylendiaminchlorhydrat.
Mit dieser Lösung wird ein 20 B, starkes Bad hergestellt, die Gerbung damit begonnen, und das Bad nach und nach auf 50 B. verstärkt. Nach der Behandlung mit Bichromat erhält man ein dunkles Braun.
b. 100 Theile basisches Chromsulfat 350B., 10 Theile Natriumbisulfit 38° B., 4 Theile basisches Thonerdeacetat, 1,2 Theile rohes Brasilin.
Diese Lösung giebt ein braunrothes Leder.
Beispiel V. Die Blöfsen werden zunächst mit der Lösung eines Farbstoffes behandelt, welche beispielsweise 1 bis 3 g Farbstoff im Liter Wasser enthält. Als Farbstoffe können dabei Metanilgelb, . Solidgrün, Erioglaucin, Rhodamin B, Säureviolett bezw. Mischungen dieser oder anderer Farbstoffe dienen. Zu dieser Farbstofflösung wird eine Chromoxydlösung zugefügt und dann ausgegerbt. So werden z. B. 20 kg Blöfsen im Drehfafs mit 100 1 Wasser, 1J2 kg Alaun, Y2 kg Kochsalz nach und nach mit einer Lösung von 200 g Solidgrün extra bläulich, Rhodamin B oder
400 bis 450 g Orange II B versetzt. Nach ι Y2 bis 2 Stunden (bei ca. 300C.) giebt man 3 kg einer 350B. starken Chromoxydsalzlösung hinzu, womit man ein Bad von ca. i° B. erhält, und verstärkt dann langsam, bis eine Stärke von 4 bis 50 B. erreicht ist. Die Häute werden aus der klaren Lösung herausgenommen und in üblicher Weise fertig gemacht.
Bei Gemischen von Farbstoffen mufs man selbstverständlich darauf achten, dafs sie weder unter sich, noch mit der angewendeten Chromlösung einen Niederschlag geben.
Da die Farbstoffbäder in gewissen Fällen nk-ht ganz ausgezogen werden, kann man so verfahren, dafs man nach dem Vorfärben die Blöfsen herausnimmt und sie, ohne zu spülen, in die Chromlösung bringt. Man kann in diesem Bad durch Zusätze immer noch weiter nüanciren bezw. einen anderen Farbstoff zufügen.
Bei dieser Ausführungsform kann man durch die Auswahl gut durchdringender Farbstoffe ein schön durchgefärbtes Leder erzielen. Wenn das vorgefärbte Leder mit einem anderen Farbstoff in dem darauf folgenden Chrombad noch überfärbt wird, so erhält man im Schnitt eine andere Farbe als auf der Oberfläche. Es gelingt zum Beispiel, durch Vorfärben mit Rhodamin und Auramin und darauf folgende Behandlung mittelst Chromsalzen, welche mit der Lösung eines schwarzen Farbstoffes von saurem Charakter gemischt werden, ein Leder von rothem Schnitt und schwarzer Oberfläche zu erhalten.

Claims (6)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    i. Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Gerben, dadurch gekennzeichnet, dafs den zum Gerben der Häute dienenden Chromsalzlösungen solche Farbstoffe zugesetzt werden, welche durch die Chromsalze nicht oder nur theilweise gefällt werden.
  2. 2. Ausführungsform des unter 1. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs den Chromsalzlösungen aufserdem Zusätze anderer Mineralsalze oder von Tannin gemacht werden, wobei die Farbstoffe nicht oder nur theilweise ausgefällt werden dürfen.
  3. 3. Die Ausführungsform der unter 1. und 2. geschützten Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dafs an Stelle des Farbstoffes Substanzen verwendet werden, die gleichzeitig mit dem gerbenden Stoff von der Haut aufgenommen und dann entwickelt werden können.
  4. 4. Die Ausführungsform der unter 1. bis 3. geschützten Verfahren, darin bestehend, dafs die Haut zuerst mit der Farbstoff lösung behandelt und eine gerbende Lösung von Chromsalzen mit oder ohne Tannin zum Bade hinzugefügt wird. '*
  5. 5. Die Ausführungsform der unter 1. bis 4. geschützten Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dafs die vorher mit Farbstoffen, die mit der gerbenden Lösung nicht ausfallen, gefärbte Haut in das Gerbebad gebracht wird, wobei ein Zusatz anderer Farbstoffe geschehen kann.
  6. 6. Verfahren zur Darstellung einer Lösung zum gleichzeitigen Gerben und Färben, dadurch gekennzeichnet, dafs Chromsalzlösungen, eventuell unter Zusatz anderer Metallsalze oder von Tannin, mit Farbstoffen versetzt werden, die durch die Salze oder das Tannin nicht oder nur theilweise gefällt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE749748C (de) * 1937-12-31 1944-12-05 Permutit Co Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern

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