DE73093C - Färben thierischer Fasern und Gewebe unter Erzeugung von Azoderivaten ihrer eiweifsartigen Bestandtheile - Google Patents
Färben thierischer Fasern und Gewebe unter Erzeugung von Azoderivaten ihrer eiweifsartigen BestandtheileInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Es ist bereits beobachtet worden (s.P. Richard,
Moniteur scientif., 1888, (4), 1379), dafs sich
Wolle und Seide durch Einwirkung von angesäuerter Nitritlösung und Combination der
entstandenen Diazokörper mit alkalischer Lösung von Phenolen (wie Phenol, Resorcin, Pyrogallussäure,
a-Naphtol - und ß-Naphtol) in lebhaften Tönen färben lassen. Dieses Verfahren
ist indessen keiner praktischen Verwendung fähig, da die hierzu notwendigen stark
alkalischen Phenollösungen die animalische Faser zu sehr schädigen. Bei Wiederholung
der Reaction aus Veranlassung des Studiums der Eiweifskörper ergab sich dem Patentinhaber,
dafs nicht nur die genannten animalischen Fasern, sondern überhaupt alle Eiweifskörper und eiweifsähnlichen
Körper sich mittelst salpetriger Säure diazotiren lassen und in geeigneter Weise ohne
Schädigung der Structur und des Aussehens nicht nur mit Phenolen und deren Sulfo- und
Carbonsäuren, welche in der Technik der Azofarbstoffe gebraucht werden, sondern auch mit
gewissen aromatischen Aminen combinirt werden können, wobei lebhafte echte Färbungen entstehen
, welche vor allem wegen Einfachheit der Manipulationen und Billigkeit der verwendeten
Phenole und Amine mit Vortheil gewerblich benatzt werden können.
Das neue Verfahren umfafst nicht nur die genannte, im Folgenden genau beschriebene
Färbemethode der oben erwähnten Substanzen, sondern auch die weitere Erfindung, dafs sich
die mit Aminen hergestellten Farbsubstanzen weiter diazotiren. und neuerdings mit Aminen
combiniren lassen, sowie die Erfindung, dafs die auf solche und die vorhergenannte Weise
gewonnenen Azokörper durch Einwirkung von Metallsalzlösungen nüancirt werden können.
Im Nachfolgenden soll nun der Reihe nach
Im Nachfolgenden soll nun der Reihe nach
1. das von mir eingehaltene und als am besten erkannte Diazotirungsverfahren,
2. die Combination der nach 1. entstandenen Diazokörper mit Phenolen und Aminen
bezw. deren Sulfo- und Carbonsäuren,
3. das Verfahren der Herstellung von Disazokörpern aus den unter 2. mit Aminen erhaltenen
Amidoazokörpern,
4. die Behandlung der entstandenen Diazokörper bezw. der Azo-, Amidoazo- und Disazofärbungen
mit verschiedenen Metallsalzen behufs Abnüancirung derselben beschrieben werden.
Bei jeder dieser vier genannten Verfahrungsweisen sollen die Operationen, welche für die
verschiedenen Arten der technisch wichtigen Eiweifskörper eingehalten werden müssen, beschrieben
und durch Beispiele erläutert werden.
i. Diazotirungsverfahren.
Die ausgeführten Versuche haben ergeben, dafs es beim Diazotirungsverfahren von Wichtigkeit
ist, einerseits die Lösungen der salpetrigen Säure sehr verdünnt (von ca. Y10 bis 2 pCt.
käuflichen salpetrigsauren Natrons mit etwa 80 pCt. Gehalt, mit der äquivalenten Menge
Salzsäure oder Schwefelsäure angesäuert) und kalt, am besten in 12 bis 24stündiger Dauer,
andererseits vor Licht geschützt, anzuwenden.
Nur unter Einhaltung dieser Bedingungen gelingt es, gleichmäfsige (egale) Färbungen zu
erzielen.
Auch ist das übliche Umziehen (Bewegen) der Waare bei dieser und den übrigen Operationen
ebenfalls für die Erlangung der Gleichmäfsigkeit (Egalität) von grofsem Nutzen. Das Diazotirungsverfahren unterscheidet sich
nicht wesentlich für Seide, Wolle, Leder, Haare, Rauhwaaren, Federn und Horn. Verdünnte
Lösungen von salpetriger Säure färben die Eiweifskörper weniger intensiv, concentrirtere
intensiver gelb, was dann auch von Einflufs auf die entstehende Färbung bei der
Combination mit Phenolen und Aminen ist.
I. Diazotiren von Wolle und Seide.
Gut entfettete Wolle bezw. entschälte Seide wird in die, wie oben angegeben, zubereitete
Nitritlösung eingelegt und unter wiederholtem Umziehen 12 bis 24 Stunden lang in ihr belassen.
Es ist hierbei das Verhältnifs zwischen Flüssigkeit und Waare so zu wählen, dafs die
Wolle oder Seide, nicht zu fest gelagert, von der Lösung eben überdeckt wird. Aufserdem
ist für möglichst vollkommenen Lichtabschlufs zu sorgen; bei 12stündiger Einwirkungszeit wird
zweckmäfsig die Nacht hierzu benutzt. Dann wird die Waare herausgenommen und gründlich
mit Wasser gewaschen und am besten sofort der Combination mit Aminen oder Phenolen
unterworfen.
Haare (Rauhwaare), Federn, Horn und Leder werden in derselben Weise behandelt, nur mit
der einzigen Ausnahme, dafs man die Einwirkungsdauer auf 36 Stunden verlängert.
Die entstandenen Diazokörper sind sehr lichtempfindlich. Behandelt man dieselben mit
Lösungen verschiedener Metallsalze bezw. Oxydationsmittel, Kupferchlorid, Eisenchlorid, essigsaurem
Zink, chromsaurem Kali in weinsaurer Lösung, mit Ausnahme von Zinnchlorür, so entstehen mehr oder minder intensive braune
oder braunrothe Färbungen, welche ebenfalls sehr lichtempfindlich sind und daher für eine
technische Verwerthung zu Färbereizwecken nicht geeignet sind. Behandelt man jedoch
die genannten Diazokörper mit verdünnter salzsaurer Zinnchlorürlösung bei etwa 6o° C,
so entsteht unter scheinbarer Reduction des Diazokörpers in ganz kurzer Zeit für sämmtliche
genannte animalische Fasern und Gewebe eine Cremefärbung von grofser Lichtechtheit.
II. Combination der Diazo-Eiweifskörper mit Phenolen und Aminen bezw. deren Sulfo- und
Carbonsäuren.
Die Combination von Diazo-Eiweifskörpern, diazotirter Wolle, Seide, Leder, Federn, Horn,
Haaren, Rauhwaaren mit Phenolen ohne Schädigung geht in einfachster Weise glatt vor
sich, wenn man die Phenole in neutraler, wässeriger, aber 8o° warmer Lösung, oder aber
die kalten schwach ammoniakalischen Lösungen der Alkaliphenolate (ohne Ueberschufs von
freiem fixem Alkali) anwendet. Ferner kann man auch die neutralen Salze der Amine bezw.
die schwach essigsaure Lösung der Amine in 8o° warmer, selbst in kalter Lösung ebenfalls
zur Combination behufs Erlangung von Färbungen verwenden. Die hierzu verwendeten
Lösungen der Phenole und Amine variiren ein wenig bezüglich ihrer Concentration, und
zwar ist dieselbe von Einflufs auf die Intensität der entstehenden Färbung. Im allgemeinen genügen
pro Liter 1 bis 20 g der Phenole, Alkali - Phenolate, der Alkalisalze der Sulfö-
und Carbonsäuren der Phenole, der Salze der Amine oder Alkalisalze der Amidosulfosäuren.
Der Zusatz von Ammoniak zur Lösung der Alkaliphenolate für den Fall, dafs kalt gefärbt werden soll, beträgt ungefähr
0,2 pCt.
2. Färben von diazotirter Wolle oder Seide.
Die nach 1. diazotirte Wolle wird in eine Lösung von Alkali - β - naphtol, enthaltend
0,5 pCt. β-Naphtol und 0,2 pCt. Ammoniak, von gewöhnlicher Temperatur eingelegt und
unter öfterem Umziehen 12 Stunden in ihr belassen und hierauf gründlich gewaschen. Die
entstandene schön rothbraune Färbung widersteht der Einwirkung selbst heifser Seifenlösungen.
Säuren bewirken eine Ablichtung der Nuance.
Die nach 1. diazotirte Seide wird in eine 8o° C. heifse wässerige Lösung, und zwar
halbprocentige Lösung von α-Naphtol eingelegt, welche durch Lösen des a-Naphtols in
ein wenig Alkohol oder Holzgeist und Eingiefsen in heifses Wasser bereitet ist, und
darin 15 bis 20 Minuten unter Umrühren belassen, hierauf herausgenommen und gründlich
gewaschen. Die entstandene scharlachrothe Färbung ist, sowie alle in neutraler Lösung
erzielten ■ Färbungen, sowohl gegenüber Säure wie Alkali nahezu unveränderlich..
Beispiel III:
Die nach 1. diazotirte Wolle wird in eine 0,5 bis 5 procentige Lösung von naphtionsaurem
Natron, welche mit einigen Tropfen Essigsäure angesäuert wurde, eingelegt und
24 Stunden unter Umrühren belassen oder aber 15 bis 30 Minuten auf 800C. erwärmt
und hierauf gründlich gewaschen. Die entstandene schön scharlachrothe Färbung ist
sä'ureecht, wird jedoch durch Alkalien braun gefärbt. Säuren regeneriren das Roth.
Die nach ι. diazotirte Seide, wird in einer
0,5 bis ι procentigen Lösung von salzsaurem Paraphenylendiamin unter Zusatz der äquivalenten
Menge' essigsauren Natrons, am besten in der Kälte, ι bis 6 Tage unter Umziehen
belassen. Die nunmehr tief blauschwarz gefärbte Seide wird gründlich in Wasser gewaschen.
Alkalien bewirken einen Stich ins Braune; schwachen Säuren gegenüber ist die Färbung vollkommen widerstandsfähig. —
Beispielsweise geben folgende . Phenole und Amine nachstehende Färbungen:
Diazo - Eiweifskörper (Seide, Wolle, Horn, Federn und Leder diazotirt) combinirt mit:
salzsaurem Anilin dunkelrothgelb (a),
Phenol gelb (rothstichig) (b),
Resorcin dunkelorangegelb (c),
Tannin dunkelgelb (rothstichig) (d),
a-Naphtol scharlachroth (e),
ß-Naphtol licht scharlachroth (gelbstichig
salzsaurem a-Naphtylamin hellrothbraun (g),
salzsaurem ß-Naphtylamin orangegelb (h),
salzsaurem m-Phenylendiamin dunkelviolettroth (i),
essigsaurem Benzidin holzbraun (rothstichig) (k).
Bei diesen sämmtlichen Färbungen sind die Lösungen neutral und die Färbungen seifenecht,
mit Ausnahme von (e) und (f), welche bei Behandlung mit Seife etwas dunkler werden.
Die angegebenen Farben beziehen sich auf Wollfärbungen. —
Die Menge der Flüssigkeit im Verhältnifs zum Diazo-Eiweifskörper ist so zu wählen,
dafs letzterer immer von der Flüssigkeit bedeckt ist. Die einmal benutzten Bäder
können wiederholt verwendet werden unter eventueller Aufbesserung des Gehaltes an dem
betreffenden Phenol oder Amin; Federn, Haare (Rauhwaare), Horn, Leder werden in gleicher
Weise behandelt, Federn und Leder können jedoch nur in kaltem oder lauem Bade mit
Aminen oder Phenolen combinirt werden.
Diejenigen Phenole und Amine bezw. Sulfo- und Carbonsäuren, welche bei vorstehendem
Verfahren angewendet werden sollen, sind folgende:
Phenol, o-Nitrophenol, Thiophenol, Kresol,
Thymol, Cumol (Pseudo-), Resorcin, Pyrogallussäure, Gallussäure, Tannin, a-Naphtol,
ß-Naphtol, Dinitro-ß-naphtol, Dioxynaphtalin, Salicylsäure, Anilin, o- und p-Toluidin, Xylidin,
Cumidin, m-Phenylendiamin, p-Pbenylendiamin, Toluylendiamin, a-Naphtylamin, ß-Naphtylamin,
Naphtylendiamin, Benzidin, Tolidin , Dianisidin , (3 - naphtylaminsulfosaur.es
Natron (2,6; Brönner), a-naphtylaminsulfosaures
Natron (1,4).
III. Die Herstellung von Disazofärbungen unter Zuhülfenahme der unter II. mit Aminen erhaltenen
Färbungen.
Die unter II. mittelst Aminen erhaltenen Färbungen verdanken ihre Farbe wahrscheinlich
Amidoazokörpern. In der That lassen sich dieselben aufs Neue durch Einlegen in verdünnte Lösungen von salpetriger Säure (von
gleicher Concentration wie unter 1. angegeben) diazotiren und mit Phenolen und Aminen
paaren, wodurch theils gröfsere Intensität der Färbungen, theils Abnüancirungen derselben zu
Stande kommen.
Das Verfahren hierbei ist dem oben unter I. und II. beschriebenen Verfahren vollkommen
gleich, sowohl in Beziehung auf die verschiedenen eiweifsartigen Körper (Seide, Wolle,
Federn, Leder, Haare, Horn), als auch in Beziehung auf die Operationen und Concentration
der Lösungen. Die folgende Tabelle giebt Aufschlufs über einige der auf diese Weise zu
erzielenden Färbungen.'
Färbung aus:
Amidoazokörper (g) + m-Phenylendiamin schwarz (1),
(§) ~r~ Benzidin dunkelrothbraun
(h) + a-Naphtylamin rothbraun (n),
(h) + Benzidin dunkelholzbraun
(i) + a-Naphtol braunroth (p),
(i) -f- Benzidin holzbraun (q).
Sämmtliche Lösungen sind neutral. Die Färbungen sind seifenecht. Die angegebenen
Farben beziehen sich auf Wollfärbungen.
Wie die vorstehenden können überhaupt die unter II. angeführten, mit Aminen erhaltenen
Färbungen mit den unter II. angeführten Phenolen und Aminen combinirt werden, wobei
schöne, zuweilen dunklere .Färbungen entstehen.
IV. Behandlung der unter II. und III. angeführten Färbungen mit Metallsalzlösungen
bezw. Oxydationsmitteln behufs Abnüancirens derselben.
Die unter II. und HI. erhaltenen Färbungen gehen beim Behandeln mit 80 ° C. heifsen Lösungen
von verschiedenen Metallsalzen bezw. Oxydationsmitteln, wie Kupferchlorid, Eisenchlorid,
essigsaurem Zink, Kaliumchromat und Schwefelsäure (während 20 bis 30 Minuten) theils in dunklere Färbungen, theils in Färbungen
anderer Nuance über, wodurch eine Reihe schoner Effecte erzielt werden kann.
Die folgende Tabelle giebt einige derartige Beispiele unter Angabe der Ausführung der
Färbung.
Färbungen aus Tabelle A:
(f) (g) (h) (k) J
W. 00
(e)
(g) (h) (i)
-f· 0,5 bis 2 pCt. Kupferchloridlösung
und 0,2 pCt. Salzsäure
-f- 0,5 bis 2 pCt. Eisenchlorid und
0,2 pCt. Salzsäure
+ 0,5 bis 2 pCt. essigsaures Zink licht holzbraun,
holzbraun,
hellrothbraun,
helles Holzbraun,
dunkel braunroth,
dunkel rothviolett,
schwarzbraun,
havannahbraun,
dunkelholzbraun.
holzbraun,
hellrothbraun,
helles Holzbraun,
dunkel braunroth,
dunkel rothviolett,
schwarzbraun,
havannahbraun,
dunkelholzbraun.
gelbbraun (rothstichig),
hellbraun (rothstichig),
hellgelbbraun,
licht havannah (rothstichig),
dunkelbraunroth,
dunkelbraunroth (dunklere Nuance),
dunkelbraun,
havannahbraun (rothstichig),
dunkelbordeaux,
dunkelholzbraun (rothstichig).
rehbraun,
hellbraun,
hellgelbbiaun (rothstichig),
licht havannah,
dunkelbordeaux,
bordeauxroth,
rothbraun,
dunkelorange,
dunkelbordeauxroth,
dunkelbraun.
(i)
ι pCt. doppeltchromsaures Kali -f·
äquivalente Menge Schwefelsäure dunkelgelb,
dunkelgelb,
braungelb,
dunkelgelb,
tief dunkelbraun,
rothbraun,
dunkelholzbraun,
licht havannahbraun,
hellbraun,
schwarz (etwas röthlich).
Färbungen aus Tabelle B:
(m)
(q) J
-f- ι pCt. doppeltchromsaures Kali -fäquivalente
Menge Schwefelsäure
Sämmtliche Färbungen sind seifenecht, mit Ausnahme von 5 und 6, welche etwas dunkler
werden. Die angegebenen Farben beziehen sich auf Wollfärbungen.
Vortheile des Verfahrens.
Die nach dem vorstehenden Verfahren gefärbten animalischen Fasern und Gewebe sind, wie mikroskopische Schnitte zeigen, vollkommen durchgefärbt; hierdurch ist nicht nur eine besondere Echtheit, sondern auch ein sehr schönes und lebhaftes Aussehen bedingt. Die erzielten Färbungen rufsen nicht. Eine grofse Reihe dieser Färbungen ist alkaliecht und eine ebenso grofse Reihe säureecht. Das Verfahren schädigt nicht die Faser und ist infolge der ausnahmslosen Verwendung von Azofarbstoff-Componenten aufserordentlich einfach und sehr billig. Zum Färben von gemischten, aus verschiedenen animalischen Fasern bestehenden Geweben kann das Verfahren mit Erfolg verwendet werden, da sich die Operationen für die verschiedenen animalischen Fasern von einander nicht unterscheiden. Unter Einhaltung derselben Bedingungen —gleiche Concentration, Temperatur und Einwirkungsdauer -— erhält man stets gleiche Färbungen.
Die nach dem vorstehenden Verfahren gefärbten animalischen Fasern und Gewebe sind, wie mikroskopische Schnitte zeigen, vollkommen durchgefärbt; hierdurch ist nicht nur eine besondere Echtheit, sondern auch ein sehr schönes und lebhaftes Aussehen bedingt. Die erzielten Färbungen rufsen nicht. Eine grofse Reihe dieser Färbungen ist alkaliecht und eine ebenso grofse Reihe säureecht. Das Verfahren schädigt nicht die Faser und ist infolge der ausnahmslosen Verwendung von Azofarbstoff-Componenten aufserordentlich einfach und sehr billig. Zum Färben von gemischten, aus verschiedenen animalischen Fasern bestehenden Geweben kann das Verfahren mit Erfolg verwendet werden, da sich die Operationen für die verschiedenen animalischen Fasern von einander nicht unterscheiden. Unter Einhaltung derselben Bedingungen —gleiche Concentration, Temperatur und Einwirkungsdauer -— erhält man stets gleiche Färbungen.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zum Färben thierischer Fasern und Gewebe (Seide, Wolle, Haare, Rauhwaare, Leder und Horn) durch Diazotiren mit stark verdünnten kalten Lösungen vondunkelrothbraun,schwarz,tief dunkelholzbraun,schwarz (rothstichig),tief dunkelbraun,schwarz (etwas röthlich).salpetriger Säure unter möglichstem Ausschlufs von Licht, Waschen der diazotirten Waare mit Wasser und Behandlung:a) mit neutralen, wässerigen, auf ca. 80 ° erwärmten Phenollösungen;b) mit kalten, schwach ammoniakalischen Alkaliphenolatlösungen;c) mit verdünnten, wässerigen oder schwach essigsauren (event, bis 80 ° erwärmten) Aminlösungen;d) mit verdünnten, schwach essigsauren, auf ca. 80° erwärmten Lösungen der Alkalisalze der Sulfosäuren von Aminen;e) mit verdünnten wässerigen, auf circa 8o° erwärmten Lösungen der freien Phenolcarbonsäuren.
- 2. Das Verfahren der Herstellung von Disazofarbstoffen durch Weiterdiazotiren dar durch Anspruch 1. genannten, unter Verwendung von Aminen erzeugten Amidoazofärbungen durch Behandlung der vorgefärbten Gewebe mit Lösungen von salpetriger Säure und ' Phenolen bezw. Aminen, Sulfo- und Carbonsäuren.
- 3. Das Verfahren der Abnüancirung der nach Anspruch 1. und 2. zu erhaltenden Färbungen durch Behandlung mit sehr verdünnten Lösungen von Kupferchlorid oder Eisenchlorid, beide unter Zusatz von Salzsäure oder essigsaurem Zink, oder mit der äquivalenten Menge Schwefelsäure angesäuerter Lösung von Kaliumbichromat während einiger Minuten bei 30 bis 1 oo° C.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE73093T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE73093C true DE73093C (de) |
Family
ID=5636351
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT73093D Active DE73093C (de) | Färben thierischer Fasern und Gewebe unter Erzeugung von Azoderivaten ihrer eiweifsartigen Bestandtheile |
Country Status (1)
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0
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