DE1300430B - Verfahren zur Herstellung von Formstuecken aus Getreidemehlteigen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formstuecken aus GetreidemehlteigenInfo
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Description
1 2
Es ist bekannt, Formstücke aus einem mindestens Temperatur, die bis zu etwa 120° C betragen kann,
teilweise gelatinierten, im wesentlichen aus Getreide- Zum Abkühlen kann man Luft von Raumtemperatur,
mehl bestehenden Teig dadurch herzustellen, daß z. B. von 15 bis 45° C, verwenden,
man diesen Teig zu einem Blatt oder einer Tafel Es ist vorteilhaft, bei dem erfindungsgemäßen Ver-
extrudiert, das Extrudat in Stücke zerschneidet und 5 fahren den extrudierten Teig auf einem Förderband
die Stücke dann trocknet. Hierbei gelingt es in der zu fördern, das mit einer größeren Geschwindigkeit
Regel nicht, Stücke von gleichmäßiger Form und läuft, als die Extrusionsgeschwindigkeit ist. Hierbei
gleichmäßigem Feuchtigkeitsgehalt herzustellen. werden Formstücke von besonders gleichmäßiger
Die Herstellung gerösteter Getreideprodukte gleich- Dicke mit einer sehr glatten Oberfläche erhalten,
förmiger Qualität bereitet mannigfache Schwierig- io Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verkeiten,
die verschiedene Gründe haben. Getreide- fahrens führt man den extrudierten Teig nach dem
flocken werden beispielsweise aus ganzen oder ge- Abkühlen seiner Oberfläche und vor dem Zerquetschten
Körnern hergestellt. Diese unterscheiden schneiden zwischen Walzen hindurch und kann ihn
sich stark in ihrer Form, Größe im Feuchtigkeits- dann vor dem Zerschneiden nochmals durch Abgehalt
u. dgl., so daß die hieraus geformten Flocken 15 kühlen der Oberfläche härten. Der Erfolg dieser zuverschieden
behandelt werden müssen. Aus Getreide- sätzlichen Verfahrensschritte ist eine größere Gleichmehlteigen
hergestellte kleine Blättchen verhalten mäßigkeit und eine glattere Oberfläche der Formsich
wegen ihrer Ungleichförmigkeit im wesentlichen stücke.
ebenso wie Flocken aus ganzen Körnern. Die so hergestellten Formstücke können in der
Diese Ungleichmäßigkeiten ergeben Schwierig- 20 üblichen Weise gewürzt, gepufft, geröstet oder sonstkeiten
bei der Qualitätsüberwachung, der Ver- wie weiterbehandelt werden und ergeben damit
packung usw. Wenn beispielsweise Flocken ver- Nährmittel von sehr guter gleichmäßiger Qualität
schiedener Größe geröstet werden, so verbrennen und ansprechendem Aussehen,
die kleineren und dünneren, wohingegen die dickeren Die Zeichnungen erläutern beispielsweise einige
und größeren Flocken nicht in gewünschtem Maße 25 Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Vergeröstet
werden. Dadurch findet sich im Endprodukt fahrens. Es zeigt
immer ein gewisser Anteil unerwünschter Bestand- Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Herteile.
Die Ungleichmäßigkeiten beim Rösten haben stellung von Formkörpern,
oft ungewöhnlich hohe oder niedrige Feuchtigkeits- F i g. 2 einen Querschnitt durch einen Formkörper,
gehalte bei zu großen oder zu kleinen Flocken zur 30 wie er mit der Anordnung nach Fig. 1 hergestellt
Folge. wird,
Die Ungleichmäßigkeit des Endproduktes bringt F i g. 3 eine Ansicht von oben auf einen derartigen
auch Probleme bei der Verpackung mit sich. In den Formkörper.
Behältern suchen sich die Flocken verschiedener Gemäß der Erfindung kann behandelt werden ein
Größen zu trennen, so daß der Verbraucher, wenn 35 Teig, der aus Mehlen von beispielsweise Reis,
er die Verpackung öffnet, oben einen großen Anteil Weizen, Hafer, Gerste, Roggen oder zwei oder
der kleinen Flocken vorfindet. Auch ist die Frisch- mehreren dieser Getreidearten hergestellt ist.
haltung des Erzeugnisses schwierig, da die größeren, Das Mehl wird zur Bildung des Teiges mit einer
unvollständig gerösteten Flocken einen höheren bestimmten Menge Wasser versetzt und in einem
Feuchtigkeitsgehalt haben, so daß sie schrumpfen. 40 üblichen Kocher 11 gekocht. Hierzu kann jeder
Schließlich treten noch zusätzliche Schwierigkeiten Kocher benutzt werden, der den Teig erhitzt und
bei der Beeinflussung der Flockengröße auf. In der mindestens zum Teil kocht. Dies wird so lange
Nährmittelindustrie weiß man, daß die Struktur des durchgeführt, bis das Mehl mindestens zum Teil
gerösteten Endproduktes besser wird, wenn man die gelatiniert. Bei einem Dampfkocher dauert dies etwa
Körner oder Blättchen walzt. Hierbei werden die 45 1 Stunde.
Körner zu feinen, dünnen Flocken verformt. Damit Nach dem Gelatinieren wird der Teig in den
ist nun eine Beeinflussung der Flockendicke, nicht Trichter 13 eines Extruders 12 eingeführt, wobei er
aber der Flockenform möglich. Die mechanische Be- etwa 20 bis 35, vorzugsweise 23 % Feuchtigkeit enthandlung
der empfindlichen Rocken verursacht hält. Es können auch mehrere Extruder, wie sie zur
Bruch, so daß schließlich Flocken verschiedener 50 Bearbeitung plastischer Materialien üblich sind, verForm
und Größe entstehen, die bei der Qualitäts- wendet werden. Die Extruderdüse 14 ist so ausgeüberwachung
und Lagerung Schwierigkeiten machen. bildet, daß der Teig in einer flachen Bahn 16 der
Es ist ein Ziel der Erfindung, im wesentlichen aus gewünschten Dicke austritt. Durch Einstellung der
Getreidemehl bestehende Formstücke gleichmäßiger Größe der Extruderöffnung läßt sich diese Dicke
Form und Größe und gleichförmigen Feuchtigkeits- 55 leicht bestimmen. Ein bevorzugter Dickenbereich
gehalts zu schaffen. liegt bei 0,7 bis 1,4 mm.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- Der aus dem Extruder 12 austretende Teig hat
stellung von Formstücken durch Extrudieren eines thermoplastische Eigenschaften. Er läßt sich strecken
mindestens teilweise gelatinierten, im wesentlichen und reagiert ähnlich wie ein übliches Plastikmaterial,
aus Getreidemehl bestehenden Teiges zu einem Blatt 60 Dann wird er auf ein Förderband 17 aufgebracht,
oder einer Tafel, Zerschneiden des Extrudats in das verhindert, daß er unter seinem eigenen Gewicht
Stücke und Trocknen derselben. Das Verfahren ist beim Austreten aus der Düse 14 zerbricht; gleichdadurch
gekennzeichnet, daß man den extrudierten zeitig findet eine gewisse Kühlung statt. Mit Hilfe
Teig vor dem Zerschneiden durch Abkühlen seiner des Förderbandes 17 kann die Dicke des Flachteiges
Oberfläche härtet. Man kann hierbei so vorgehen, 65 16 gegebenenfalls noch weiter verringert werden, indaß
man auf die Oberfläche des extrudierten Teiges dem das Förderband die Teigbahn 16 schneller von
ein kaltes Gas, z. B. Luft, aufbläst. der Düse 14 fortführt, als sie aus ihr austritt, so
Der extrudierte Teig hat in der Regel eine höhere daß sie bei diesem Streckvorgang dünner wird. Ihre
Dicke läßt sich auf diese Weise beispielsweise auf 0,5 mm herabsetzen. Die Grenzen hierfür sind durch
die thermoplastischen Eigenschaften des Teiges gesetzt, die wiederum von der Art des verwendeten
Mehls, vom Feuchtigkeitsgehalt und der Temperatur abhängen. Bei einer entsprechend dünnen Austrittsdüse 14 kann auf den Streckvorgang auch verzichtet
werden.
Zur Erzielung bestimmter Eigenschaften der Teigoberfläche für die nachfolgende Bearbeitung wird
der Teig abgekühlt oder abgeschreckt, so daß er außen härter wird als innen. Dies kann auf verschiedene
Weise geschehen, bequemerweise mit Hilfe der dargestellten Luftdüse 18. Durch sie wird Luft
von Raumtemperatur auf die obere und untere Oberfläche des Teiges 16 aufgeblasen, so daß sich
diese Oberflächen schnell abkühlen und erhärten, während der Teig innen etwas wärmer bleibt.
Wenn der Teig weiter abgeflacht werden soll, kann er zwischen zwei Quetschrollen 19 hindurchgeführt
werden. Wegen der abgeschreckten Oberfläche des Teiges bilden sich hierbei Rippen aus.
Dies ist für ein ansehnliches Aussehen oft erwünscht. Ein Beispiel geriffelter Oberfläche eines einzelnen
Teigstückes zeigt der in Fig. 2 dargestellte Querschnitt. Die Riffelung ist gut ausgebildet.
Anschließend wird der Teig nochmals gekühlt, beispielsweise mittels einer Düse 21, die Luft auf die
Teigoberfläche bläst. Hierbei erhärtet der Teig so, daß er sich leicht schneiden läßt.
Der Teig 16 kommt nun zu einer Streifenschneidevorrichtung 15 und zu der Messerwalze 22. Das Zerschneiden
des Teiges kann auch auf andere Weise geschehen, beispielsweise durch ein Hackmesser oder
eine rotierende Stanze, die unregelmäßige Formen ausstanzt. Die Stücke 23 gelangen vom Messer 22 in
einen Trichter 24 eines pneumatischen Förderers 26, der sie zu einem Trommeltrockner 27 bringt. _
Dort werden die einzelnen Stücke auf einen gleichen Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Damit wird
ein völlig gleichförmiges Rösten oder sonstige Behandlung der einzelnen Stücke ermöglicht.
Die Stücke treten in den Trommeltrockner 27 mit einem relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt von etwa
20% oder mehr ein. Dort werden sie durch Einblasen warmer Luft getrocknet. Bei der Verwendung
erwärmter Luft im Trommeltrockner ist darauf zu achten, daß deren Temperatur nicht zu hoch ist.
Vorzugsweise wird der Feuchtigkeitsgehalt auf bis 20, insbesondere 11,5 %>
herabgesetzt.
Mit dem Trommeltrockner läßt sich dieses Trocknen und Ausgleichen sehr gut durchführen; er
bewegt die Stücke, während warme Luft von etwa bis 70° C sie umströmt. Die bewegte Luft entfernt
die Feuchtigkeit, und die Bewegung der Stücke gewährleistet einen gleichmäßigen Feuchtigkeitsgehalt.
Das Trocknen dauert etwa 50 bis 90 Minuten oder je nach Lufttemperatur länger und hängt hauptsächlich
vom Feuchtigkeitsgehalt der Stücke 23 bei Eintritt in den Trockner 27 ab. Der Wassergehalt
muß so weit herabgesetzt werden, daß ein gutes Rösten oder Kochen des Endproduktes möglich ist
und daß das fertige Erzeugnis in Geschmack, Farbe und Qualität gleichmäßig ist.
Nachdem die Feuchtigkeit auf einen vorbestimmten Wert herabgesetzt ist, verlassen die Stücke den
Trommeltrockner 27 und können z. B. in den Röstapparat 28 eingeführt werden, wo man Salz oder
andere Stoffe zugeben kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Formstücken durch Extrudieren eines mindestens teilweise gelatinierten,
im wesentlichen aus Getreidemehl bestehenden Teiges zu einem Blatt oder einer Tafel,
Zerschneiden des Extrudats in Stücke und Trocknen derselben, dadurchgekennzeichnet,
daß man den extrudierten Teig vor dem Zerschneiden durch Abkühlen seiner Oberfläche
härtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Oberfläche des
extrudierten Teiges ein kaltes Gas aufbläst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den extrudierten Teig
auf einem Förderband fördert, das mit einer größeren Geschwindigkeit läuft, als die Extrusionsgeschwindigkeit
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den extrudierten
Teig nach dem Abkühlen seiner Oberfläche zwischen Walzen hindurchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den zwischen den Walzen
hindurchgeführten Teig vor dem Zerschneiden nochmals durch Abkühlen der Oberfläche härtet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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