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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 2-Keto-L-gulonsäure,
die als Ausgangsprodukt für die Herstellung der als Vitamin C bekannten, physiologisch
wichtigen L-Ascorbinsäure dient, durch Umwandlung von Sorbit mit Hilfe des Enzymsystems
von Mikroorganismen aus den Gattungen Pseudonomas oder Acetobacter.
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2-Keto-L-gulonsäure kann aus D-Glucose nach der Reichsteinschen Methode
über Sorbit, L-Sorbose, Diacetonsorbose und Diaceton-2-keto-L-gulonsäure als Zwischenverbindungen
oder nach der Grayschen Methode über 5-Keto-D-gluconsäure und L-Idonsäure hergestellt
werden. Bekannt ist in diesem Zusammenhang beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift
1009 583 bzw. der französischen Patentschrift 873 562 sowie den USA: Patentschriften
2 918 492 und 2917435
die Herstellung von 2-Ketogulonsäure aus Gulonsäure,
Glukose oder Idonsäure. Bei diesen Verfahren müssen jedoch mehrere Reaktionsstufen
durchlaufen werden. Hierdurch sind diese Verfahren in technischer Hinsicht unvorteilhaft,
da sie sich nur schwierig kontinuierlich durchführen lassen. Neben der Überwindung
dieser Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hat sich die
Erfindung insbesondere auch das Ziel gesetzt, die 2-Keto-L-gulonsäure aus einem
leicht zugänglichen Ausgangsmaterial, nämlich aus Sorbit zu gewinnen, den man bekanntlich
leicht durch katalytische Hydrierung von Glukose in praktisch quantitativer Ausbeute
erhalten kann.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung
von 2-Keto-L-gulonsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Sorbit mit Mikroorganismen
der Familie Pseudomonadaceae, insbesondere vom Genus Pseudomonas oder Acetobacter,
oder deren Enzymsystemen nach an sich bekannten Methoden inkubiert. Gemäß der Erfindung
gelingt dabei die Umwandlung von Sorbit in 2-Keto-L-gulonsäure in einer einzigen
Stufe.
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Pseudomonas und Acetobacter sind die Bezeichnungen von Gattungen,
die zur Familie Pseudomonadaceae und der Ordnung Pseudomonadales gehören. Diese
Klassifizierung stimmt überein mit derjenigen in »Bergey's Manual of Determinative
Bacteriology«, 7.Auflage,1957, von Robert S. B r e e d, E. G. D. Murray und Nathan
R. S m i t h, herausgegeben von The Williams & Wilkins Company. Wie bereits
erwähnt, gehören die Mikroorganismen, die zur Herstellung des Enzymsystems verwendet
werden, den Sorbit in 2-Keto-L-gulonsäure umzuwandeln vermag, zur Gattung Pseudomonas
und Acetobacter. Einige spezielle Beispiele sind nachstehend aufgeführt: Acetobacter
melanogenum ATCC 15163 Acetobacter sp. ATCC 15164 Acetobacter rubiginosus IFO 3243
Acetobacter suboxydans NRRL B-72 Acetobacter gluconicum ATCC 9324 Acetobacter xylinum
ATCC 10245 Acetobacter albidus IFO 3250 Acetobacter albidus IFO 3251 Acetobacter
albidus IFO 3253 Acetobacter suboxydans IFO 3255 Acetobacter industrium IFO 3260
Bacterium orleanense IFO 3259 Acetobacter cerinus IFO 3263 Acetobacter cerinus IFO
3264 Acetobacter cerinus IFO 3265 Acetobacter cerinus IFO 3266 Acetobacter cerinus
var.ammoniacus IFO 3267 Acetobacter cerinus var.ammoniacus IFO 3269 Acetobacter
cerinus IFO 3268 Pseudomonas strafaciens IFO 3309 Pseudomonas coronafaciens IFO
3310 Pseudomonas sp. ATCC 15165 Anmerkung: Nach dem Klassifizierungssystem von Bergey's
Manual of Determinativc Bacteriology gehört Bacterium orleanense zur Gattung Acetobacter.
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Die Zahlen und Buchstaben hinter den Mikroorganismen geben die jeweiligen
Hinterlegungsnummern der Stämme bei den folgenden Stellen an: Northern Utilization
Research Brauch, US.-Department of Agriculture, Peoria, 11l. USA. (NRRL), American
Type Culture Collection, Washington, D. C., USA. (ATCC), und Institute for Fermentation,
Osaka, Japan (IFO).
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Die Festlegung der Bezeichnung der Species ist jedoch zuweilen kompliziert
und verwickelt. Auf jeden Fall sind die Mikroorganismen, die nach der Klassifizierung
von Bergey's Manual of Determinative Bacteriology zu den Gattungen Pseudomonas oder
Acetobacter gehören und das Enzymsystem bilden können, das Sorbit in 2-Keto-L-gulonsäure
umwandelt, in der vorliegenden Beschreibung auch unter diesen Gattungen aufgeführt,
auch wenn sie nach anderen Nomenklaturen unter andere Gattungsbezeichnungen fallen.
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Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Mikroorganismen sind
außer bei den obengenannten Stellen beim Centralbureau voor Schimmelcultures, Holland,
und bei der National Collection of Industrial Bacteria, Teddington, England, erhältlich.
Diese wilden Kulturen lassen sich auch leicht von Blumen, Früchten oder aus dem
Boden gewinnen.
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Die obengenannten Mikroorganismen können in Mutanten umgewandelt werden,
die in höherem Maße als die wilden Ausgangsstämme die Fähigkeit haben, das Enzymsystem
zu bilden, das Sorbit in 2-Keto-L-gulonsäure umzuwandeln vermag. Diese Mutation
kann durch Behandlung der wilden Stämme mit einem mutagenen Stoff, z. B. Ultraviolettstrahlen,
Röntgenstrahlen oder salpetriger Säure, ausgelöst werden. Es ist auch möglich, einen
durch spontane Mutation auftretenden Stamm zu isolieren.
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Die Induktion der gewünschten Mutation an wilden Stämmen kann in bekannter
Weise vorgenommen werden. Geeignete Methoden sind beispielsweise in »Methods in
Medical Research«, Band 3 von R. W. G e r a r d, herausgegeben von YEAR Book Publishers,
Inc., Chicago, 1950, und »Nature«, Bd.183, S.1829 (1959), von F. K a u d e w i t
z beschrieben.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nach den folgenden beiden Methoden
durchgeführt werden: 1. Ein Mikroorganismus wird in einem Medium gezüchtet, das
Sorbit und andere geeignete Nährstoffe enthält.
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2. Nach der Züchtung führt man entweder die ganze Kultur, die aus
der Kultur abgetrennten Zellen oder die aus den Zellen erhaltenen Enzympräparate
nach den in der Enzymologie üblichen Methoden mit Sorbit zusammen.
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Bei der Methode 1 wird der Mikroorganismus in einem wäßrigen Medium
unter Belüftung gezüchtet. Die Züchtung ist bei pH-Werten zwischen etwa 4
und
9, vorzugsweise zwischen etwa 5 und 8, durchzuführen. Bevorzugt werden Temperaturen
von etwa 20 bis 30°C, besonders von etwa 25 bis 30°C. Die Bebrütungsdauer ist verschieden
je nach der Art des Mikroorganismus und des verwendeten Nährmediums, jedoch werden
mit Bebrütungsdauern von 3 bis 10 Tagen gewöhnlich die besten Ausbeuten erhalten.
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Die Sorbitkonzentration im Medium ist verschieden je nach der Art
des Mikroorganismus, sie beträgt jedoch im allgemeinen etwa 1 bis 200 g/1, vorzugsweise
etwa 5 bis 100 g/1.
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Das Kulturmedium muß im allgemeinen die Nährstoffe für den Mikroorganismus
enthalten, z. B. assimilierbare Kohlenstoffquellen, digerierbare Stickstoffquellen
und vorzugsweise anorganische Substanzen, Vitamine, Spurenelemente und sonstige
wachstumsfördernde Faktoren. Sorbit selbst kann als Kohlenstoffquelle dienen, jedoch
kann man auch Stärke, Rohrzucker, Lactose, Dextrin, Glycerin oder Maltose hilfsweise
als Kohlenstoffquelle verwenden. Ihre Konzentration beträgt etwa 1 bis 10 g/1. Als
Stickstoffquelle eignen sich die verschiedensten organischen oder anorganischen
Substanzen, z. B. Sojabohnenmehl, Fleischextrakt, Pepton, Kasein, Hefeextrakt, Maisquellwasser,
Harnstoff, Nitrate oder Ammoniumsalze. Als anorganische Nährstoffe kommen beispielsweise
Kaliumphosphate, Magnesiumsulfat, Ferro- und Ferrichloride oder Calciumcarbonat
in Frage. Da die Bestandteile des Mediums je nach der Art des Mikroorganismus verschieden
sind, ist es zweckmäßig, von Fall zu Fall ein geeignetes Medium zusammenzustellen.
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Bei der Methode 2 wird der Mikroorganismus unter den gleichen Bedingungen
wie bei der Methode 1 bebrütet. Bei einer Bebrütungsdauer von 1 bis 2 Tagen werden
gewöhnlich die besten Ergebnisse hinsichtlich der Bildung von Zellen erhalten, die
aus Sorbit 2-Keto-L-gulonsäure zu bilden vermögen. Nach einer Arbeitsweise gibt
man Sorbit als solches oder als wäßrige Lösung in solcher Menge zum Kulturmedium,
das die Sorbitkonzentration etwa 1 bis 200 g/1 beträgt. Das Gemisch kann etwa 1
Tag unter den gleichen Bedingungen wie bei der vorhergehenden Bebrütung bebrütet
werden. Nach einer anderen Arbeitsweise trennt man die Zellen durch Zentrifugieren
aus dem Kulturmedium ab und suspendiert sie erneut in einem wäßrigen Medium, das
mit Phosphaten, Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan usw. bei einem pH-Wert von etwa
5 bis 8 gepuffert wird. Dann wird Sorbit auf die oben beschriebene Weise zugegeben.
Die anschließende Bebrütung kann ebenfalls unter den vorstehend beschriebenen- Bedingungen
durchgeführt werden.
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Die im Reaktionsgemisch gebildete 2-Keto-L-gulonsäure muß nicht abgetrennt
werden, vielmehr kann man Reaktionsgemisch unmittelbar der Veresterung und anschließenden
Enolisierung und Lactonisierung unter Bildung von L-Ascorbinsäure unterwerfen. Will
man jedoch die 2-Keto-L-gulonsäure aus dem Reaktionsgemisch abtrennen, so trennt
man sie zweckmäßig als Salz oder durch Ausnutzung der Unterschiede zwischen Produkt
und Verunreinigungen hinsichtlich der Löslichkeit, der Adsorbierbarkeit oder des
Verteilungskoeffizeinten zwischen zwei Lösungsmitteln ab. Am vorteilhaftesten erfolgt
die Abtrennung des Produkts unter Verwendung eines Adsorptionsmittels, z. B. von
Ionenaustauschharzen. Die auf diese Weise erhaltene 2-Keto-L-gulonsäure ist im allgemeinen
nicht rein und kann nach üblichen Methoden, z. B. Umkristallisation und Chromatographie,
gereinigt werden.
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Wie bereits erwähnt, kann die 2-Keto-L-gulonsäure gegebenenfalls nach
bekannten Verfahren in L-Ascorbinsäure umgewandelt werden. Die letztere wird im
allgemeinen durch Veresterung von 2-Keto-L-gulonsäure in Gegenwart einer Mineralsäure,
wie Schwefelsäure, Salzsäure oder von stark sauren Kationenaustauschharzen als Katalysator,
anschließende Enolisierung des Esters und anschließende Lactonisierung der Enolverbindung
synthetisiert.
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In folgenden Beispielen sind sämtliche Mengenangaben auf das Gewicht
bezogen, falls nicht anders angegeben. Die Temperaturen sind unkorrigiert.
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Beispiel l Zellen eines ausgewählten Stamms von Acetobacter sp., ATCC
15164, die auf einem Sorbit-Hefeextrakt-Agar-Nährboden 2Tage bei 28°C bebrütet worden
waren, wurden in sterilem Wasser suspendiert. Mit 1 cm" dieser Zellsuspension wurde
eine 1-1-Schüttelflasche beimpft, die 150 cm$ des folgenden wäßrigen Mediums enthielt,
das vorher in einem Autoklav bei einem Dampfdruck von 1,05 atü sterilisiert worden
war
Sorbit ........................... 2,0°/o |
Glucose ......................... 0,5°/0 |
Hefeextrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,501, |
CaCO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1,01/,) |
Die Bebrütung wurde 7 Tage bei 28°C unter Schütteln durchgeführt. Das Kulturmedium
wurde mit 50 g Aktivkohle behandelt und filtriert. Das Filtrat wurde über das Kationenaustauschharz
#>Amberlite IR-120<c geleitet. Die ablaufende Lösung wurde unter vermindertem
Druck eingeengt, wobei rohe, kristalline 2-Keto-L-gulonsäure erhalten wurde.
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Das rohe, kristalline Produkt hatte einen Schmelzpunkt von 160°C,
jedoch zeigten die umkristallisierte Probe und ihr Methylester die gleichen physikalischen
Eigenschaften (z. B. Schmelzpunkt, Infrarot-Absorptionsspektrum) wie eine bekannte
Probe von 2-Keto-L-gulonsäure und ihr Methylester.
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Schmelzpunkt der freien Säure: 165 bis 166°C. Elementaranalyse für
C,H1007H20:
Berechnet ... C 34,010/0, H 5,7 0/0; |
gefunden ... C 34,740/0, H 5,29°/0. |
Schmelzpunkt des Methylesters: 154 bis 155°C. Elementaranalyse für C7H"07:
Berechnet . . . C 40,28 0/0, H 5,62 0/0; |
gefunden ... C 40,3 0/0, H 5,6 0/0. |
Beispie12 Mit einer Öse wurden Zellen eines ausgewählten Stamms von Acetobacter
sp., ATCC 15164, in eine Schüttelflasche übergeführt, die 500 cmg des folgenden
wäßrigen Mediums enthielt, und 18 Stunden bei
30'C
unter Schütteln bebrütet:
Sorbit ........................... 20/0 |
Glucose ......................... 0,50/0 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
Für die eigentliche Erzeugung von 2-Keto-L-gulonsäure
wurde ein
Grundmedium folgender Zusammensetzung hergestellt:
Sorbit ........................... 5,0°/0 |
Glucose ......................... 0,5010 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
CaCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,00/0 |
500 em3 des bebrüteten Inoculums wurden zu 301 <des obengenannten Mediums in
einem Gärgefäß gegeben, das ein Fassungsvermögen von 501 hatte. Die Bebrütung wurde
bei 28 bis 29°C bei einer Rührgeschwindigkeit von 280 UpM, unter Zuführung von 15
bis 241 Luft je Minute und bei einem Innendruck von 1,05 bis 1,4 kg/cm2 durchgeführt.
Nach einer Bebrütungsdauer von 150 Stunden hatte die Ausbeute an 2-Keto-L-gulonsäure
etwa 500 mg/100 cm3 Kulturmedium erreicht. Die Zellen und Feststoffe im Kulturmedium
wurden durch Zentrifugieren abgetrennt, wobei etwa 271 klares Filtrat erhalten wurden.
11 des Filtrats wurde mit 50 g Aktivkohle entfärbt, über das Harz Amberlite IR-120
geleitet und dann unter vermindertem Druck eingeengt. Die Ausbeute an 2-Ketoi.-gulonsäure
betrug etwa 4,3 g/1 Filtrat.
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Beispiel 3 Zellen eines ausgewählten Stamms von Acetobacter cerinus,
WO 3266, die 2 Tage bei 28°C auf einem Sorbit-Hefeextrakt-Agar-Nährboden bebrütet
worden waren, wurden in 10 cms sterilem Wasser suspendiert. Mit 5 cm3 dieser Zellsuspension
wurde eine
14
Schüttelflasche beimpft, die 150 cms eines wäßrigen Nährmediums
enthielt, vorher in einem Autoklav bei einem Wasserdampfdruck von 1,05 atü sterilisiert
worden war und folgende Zusammensetzung hatte:
Sorbit ........................... 50/0 |
Glucose ......................... 0,50/0 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
CaCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,00/0 |
Die Bebrütung wurde 10 Tage bei 28°C unter Schütteln mit einer Frequenz von 225
durchgeführt. Das Kulturmedium wurde filtriert und das Filtrat über Amberlite IR-120-Harz
geleitet. Die als Produkt erhaltene 2-Keto-L-gulonsäure wurde dann an Amberlite
IR-45-Harz adsorbiert. Nach dem Waschen der Säule mit Wasser wurde das Produkt mit
ln-Kaliumhydroxyd eluiert und das Eluat eingeengt und mit Aktivkohle entfärbt. Die
entfärbte Lösung wurde erneut über Amberlite IR-120-Harz geleitet und die ablaufende
Lösung durch schlagartige Verdampfung eingeengt. Aus dem Kulturmedium von zehn Schüttelflaschen
wurden auf diese Weise 4,7 g rohe 2-Keto-L-gulonsäure erhalten.
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Beispie14 Mit einer Öse wurden Zellen eines mutierten Stammes von
Acetobacter suboxydans, NRRL, B-72, in eine 200-cm3-Schüttelflasche übergeführt,
die 15 cm" eines wäßrigen Mediums der nachstehenden Zusammensetzung enthielt, und
bei 28°C auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung bebrütet:
Sorbit ........................... 2,00/0 |
Polypepton ...................... 0,10/0 |
Casaminosäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,250/0 |
Glycerin ......................... 0,10/0 |
KH2P04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
... 0,05010 |
M9S04 # 7H20 . . . . . . . . . .. . . . .. . . . 0,050/0 |
Während der Bebrütung wurde eine geringe Menge des Kulturmediums alle 2 Tage aus
der Schüttelflasche entnommen und mit phenolgesättigtem Wasser als Lösungsmittelsystem
chromatographiert. Die Papierzone, die der 2-Keto-L-gulonsäure entsprach, wurde
abgeschnitten und mit Wasser eluiert. Die eluierte Lösung wurde mit Somogyi-Nelson-Reagenzien
behandelt, um die gebildete Menge an 2-Keto-L-gulonsäure zu ermitteln. Folgendes
Ergebnis wurde erhalten:
Tage |
3 1 5 1 7 |
2-Keto-L-gulonsäure (V,g/cm3) . . I 120 (1850I 2100 |
Beispiel s Ein mutierter Stamm von Acetobacter suboxydans (NRRL B-72) wurde von
einem Agar-Nährboden in eine 2-1-Schüttelflasche gespült, die 500 cm3 eines wäßrigen
Mediums der folgenden Zusammensetzung enthielt:
Sorbit ........................... 20/0 |
Glycerin ......................... 0,010/0 |
Polypepton ...................... 0,050/0 |
Hefeextrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1,00/0 |
K2HP04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,0070/0 |
M9S04 # 7H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0010/0 |
FeS04 - 7H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0010/0 |
KH2P04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... 0,0030/0 |
Der Kolben wurde 48 Stunden bei 28°C unter Schütteln bebrütet. Dieses Kulturmedium
diente als Inoculum. 500 cm3 dieses Kulturmediums wurden zu 301 eines Mediums der
obengenannten Zusammensetzung in einem Gefäß gegeben, das ein Fassungsvermögen von
501 hatte. Die Bebrütung wurde bei 28°C, einer Rührerdrehzahl von 260 UpM und unter
Zuführung von 301 Luft je Minute durchgeführt. Der Reaktionsfortschritt wurde verfolgt,
indem auf die im Beispiel 4 beschriebene Weise kleine Proben des Kulturmediums
genommen wurden und der Gehalt an 2-Keto-L-gulonsäure bestimmt wurde. Folgende
Ergebnisse wurden erhalten:
Tage |
3 @ 5 j 7 1 10 |
2-Keto-L-gulonsäure |
(v-g/cm3) . . . . . . . . . . . . . |
130 |
22001250012500 |
251 des Kulturmediums wurden mit »Hyflo Super Cell« filtriert, und das Filtrat wurde
über Ionenaustauschharz »Amberlite IR-200« (H+-Typ) geleitet. Die saure Fraktion
wurde dann an einem Ionenaustauschharz »Amberlite XE-168« adsorbiert und mit 1 n-Ammoniumhydroxyd
eluiert. Das Eluat wurde unter vermindertem Druck eingeengt und mit Aktivkohle entfärbt.
Der pH-Wert wurde dann. durch weitere Behandlung mit dem Ionenaustauschharz »Amberlite
IR-200« auf etwa 1,5 eingestellt, worauf Calciumhydroxyd bis zu einem pH-Wert von
6,0 bis 6,5 zugegeben wurde. Nach der Filtration wurde der pH-Wert des Filtrats
erneut mit Ionenaustauschharz »Amberlite IR-200« auf 1,5 eingestellt. Anschließend
wurde die 2-Keto-L-gulonsäure an Ionenaustauschharz »Amberlite XE-168« adsorbiert
und mit 0,1n-Ammoniumhydroxyd eluiert. Das Eluat wurde unter vermindertem Druck
eingeengt, wobei 45 g kristalline 2-Keto-
L-gulonsäure erhalten
wurden. Dieses Produkt hatte die gleichen physikalischen Eigenschaften wie eine
bekannte Probe von 2-Keto-L-gulonsäure.
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Beispiel 6 Die nachstehenden Mikroorganismen wurden auf die im Beispiel
4 beschriebene Weise bebrütet. Die Bildung von 2-Keto-L-gulonsäure wurde durch Papierchromatographie
mit wassergesättigtem Phenol bestimmt. Acetobacter suboxydans NRRL B-72 Acetobacter
gluconicum ATCC 9324 Acetobacter xylinum ATCC 10245 Acetobacter albidus IFO 3250
Acetobacter albidus IFO 3251 Acetobacter albidus IFO 3253 Acetobacter suboxydans
IFO 3255 Acetobacter industrium IFO 3260 Bacterium orleanense IFO 3259 Acetobacter
cerinus IFO 3263 Acetobacter cerinus IFO 3264 Acetobacter cerinus IFO 3265 Acetobacter
cerinus var ammoniacus IFO 3267 Acetobacter cerinus var ammoniacus IFO 3269 Acetobacter
cerinus IFO 3268 Beispiel 7 Ein ausgewählter Stamm von Pseudomonas striafaciens
(IFO 3309) wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise bebrütet. Folgende Ergebnisse
wurden erhalten:
Tage |
i. 3 I 5 I |
2-Keto-L-gulonsäure (#tg/cms) . . I 500 1600 1800 |
-Beispiel 8 Der gleiche Stamm von Pseudomonas striafaciens wie im Beispiel 7 wurde
auf die im Beispiel 5 beschriebene Weise bebrütet, wobei jedoch folgende Medien
verwendet wurden: Medium für die Inoculumkultur:
Sorbit ................... . ..... 2,00/0 |
Hefeextrakt .....................: 0,50/0 |
Grundmedium für die eigentliche Bebrütung:
Sorbit ........................... 5,0% |
Hefeextrakt ...................... 0,5% |
Polypepton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,20/,) |
KIHP04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,10/0 |
M9S04 - 7H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,05010 |
Während der Bebrütung wurde eine Probe des Kulturmediums jeden 2. Tag aus dem Gefäß
genommen und die gebildete Menge an 2-Keto-L-gulonsäure auf die im Beispiel 4 beschriebene
Weise bestimmt. Folgendes Ergebnis wurde erhalten:
Tage |
3 1 5 J 7 |
2-Keto-L-gulonsäure (#tg/cm3) . . I 170 I 1500 3600 |
Auf die im Beispiel 5 beschriebene Weise wurden 53 g kristalline 2-Keto-L-gulonsäure
erhalten. Das kristalline Produkt hatte die gleichen physikalischen Eigenschaften
wie eine bekannte Probe von 2-Keto-L-gulonsäure. Beispiel 9 Mit der von einer Öse
aufgenommenen Menge von Pseudomonas striafaciens IFO 3309 Pseudomonas coronafaciens
IFO 3310 Pseudomonas sp. ATCC 15165 wurde ein Schüttelkolben beimpft, der ein Medium
folgender Zusammensetzung enthielt:
Sorbit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 2,0% |
Glycerin ......................... 0,01% |
Polypepton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,05010 |
Maisquellwasser .................. 1,00/0 |
KH,P04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,0030/, |
KZHPO4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,0070/0 |
MgS04 - 711,0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,0010/0 |
FeS04 - 714,0 . . : . . . . . . :.. . . . . . . . .
0,001% |
NaCI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 0,0051110 |
Die Bebrütung wurde bei 28°C auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung durchgeführt.
Die gebildete Menge an 2-Keto-L-gulonsäure wurde durch Papierchromatographie mit
wassergesättigtem Phenol als Lösungsmittelsystem bestimmt.
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Beispiel
10
Mit der an einer Öse aufgenommenen Zellmenge eines
ausgewählten Stamms von Acetobacter melanogenum ATCC 15163, wurde ein Schüttelkolben
bebrütet, der 500 cm$ eines wäßrigen Inoculummediums folgender Zusammensetzung enthielt:
Sorbit ........................... 2,00/0 |
Glucose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,501, |
Hefeextrakt . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . .
0,5010 |
Die Bebrütung wurde 18 Stunden bei 30°C unter Schütteln vorgenommen. Für die eigentliche
Bildung von 2-Keto-L-gulonsäure wurde ein Grundmedium folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Sorbit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 5,0010 |
Glucose ......................... 0,5% |
Hefeextrakt ...................... 0,5% |
CaCO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,00/, |
500 cmg des bebrüteten Inoculums wurden zu 301 des genannten Mediums in einem rostfreien
Gefäß gegeben, das ein Fassungsvermögen von 501 hatte. Die Bebrütung wurde bei 28
bis 29°C, einer Rührgeschwindigkeit von 280 UpM, einer Luftzuführung von 15 bis
24l je Minute und bei einem Innendruck von 1,05 bis 1,4 kg/cm2 durchgeführt. Nach
einer Bebrütungsdauer von 150 Stunden hatten sich 650 mg 2-Keto-L-gulonsäure/100
cm" Kulturmedium gebildet. Die Zellen und die Feststoffe des Kulturmediums wurden
durch Zentrifugieren entfernt, wobei etwa 271 klares Filtrat erhalten wurden. 11
des Filtrats wurde mit 50 g Aktivkohle entfärbt und über Ionenaustauschharz »Amberlite
IR-120« geleitet und dann unter vermindertem Druck eingeengt. Die Ausbeute an kristalliner
2-Keto-L-gulonsäure betrug etwa 5,3 g/1 Filtrat.
Beispiel
11
Mit einer von einer Öse aufgenommenen Zellmenge eines Stammes von Pseudomonas
sp., ATCC 15165, wurde ein Schüttelkolben beimpft, der 500 cm3 eines wäßrigen Inoculummediums
folgender Zusammensetzung enthielt:
Sorbit ........................... 2,0°/o |
Glucose ......................... 0,5°/o |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
Die Bebrütung wurde 18 Stunden bei 30°C unter Schütteln durchgeführt.
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Für die Bildung von 2-Keto-L-gulonsäure wurde ein Grundmedium folgender
Zusammensetzung hergestellt:
Sorbit ....... . ................... 5,0°/o |
Glucose ......................... 0,5°/0 |
Hefeextrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,5010 |
CaC03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,00/0 |
500 cm3 des bebrüteten Inoculums wurden zu 301 des obengenannten Mediums in einem
nichtrostenden Gefäß gegeben, das ein Fassungsvermögen von
501
hatte. Die
Bebrütung wurde bei 28 bis 29°C unter Rühren mit einer Geschwindigkeit von 280 UpM
unter Zuführung von 15 bis 241 Luft je Minute bei einem Innendruck von 1,05 bis
1,4 kg/cm2 durchgeführt. Nach einer Bebrütungsdauer von 150 Stunden hatte die 2-Keto-L-gulonsäure
eine Konzentration von etwa 120 mg/100 cm3 Kulturmedium erreicht. Die Zellen und
Feststoffe wurden durch Zentrifugieren aus dem Kulturmedium entfernt, wobei 271
klares Filtrat erhalten wurden.
11 des Filtrats wurde mit 50 g Aktivkohle
entfärbt, über Ionenaustauschharz »Amberlite IR-120« geleitet und dann unter vermindertem
Druck eingeengt. Die Ausbeute an kristalliner 2-Keto-L-gulonsäure betrug etwa 0,97
g/1 Filtrat.
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Beispiel 12 Mit einer von einer Öse aufgenommenen Zellmenge eines
ausgewählten Stamms von Acetobacter sp. (ATCC 15164) wurde ein Schüttelkolben beimpft,
der 500 cm3 eines Inoculummediums folgender Zusammensetzung enthielt:
Sorbit ........................... 2,00/0 |
Glucose ......................... 0,50/0 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
Die Bebrütung wurde 18 Stunden bei 30°C unter Schütteln durchgeführt.
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Für die eigentliche Bildung von 2-Keto-L-gulonsäure wurde ein Grundmedium
folgender Zusammensetzung hergestellt:
Sorbit ........................... 5,00/0 |
Glucose ......................... 0,50/0 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
CaC03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,00/0 |
500 cm3 des bebrüteten Inoculums wurden zu 301 des obengenannten Mediums in einem
Gefäß gegeben, das ein Fassungsvermögen von 501 hatte. Die Bebrü tung wurde bei
28 bis 29°C unter Rühren mit einer Geschwindigkeit von 280 UpM unter Zuführung einer
Luftmenge von 15 bis 241 je Minute und bei einem Innendruck von 1,05 bis 1,4 kg/cm2
durchgeführt. Nach einer Bebrütungsdauer von 150 Stunden wurde die Hälfte des Kulturmediums
über ein Ionenaustauschharz »Amberlite IR-120« (H-Typ) geleitet, mit Aktivkohle
entfärbt und dann eingeengt. Das erhaltene Produkt wurde abfiltriert und mit Aceton
gewaschen. Hierbei wurden 60 g kristallines Produkt erhalten, das in an sich bekannter
Weise in L-Ascorbinsäure umgewandelt werden konnte.
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Beispiel
13
Zellen eines ausgewählten Stamms von Acetobacter
cerinus, der 2 Tage bei 28°
C auf einem Sorbit-Hefeextrakt-Agar-Nährboden
bebrütet worden war, wurden in 10 cm3 sterilem Wasser suspendiert. Mit 5 cm3 dieser
Suspension wurden 150 cm3 eines wäßrigen Mediums beimpft, das vorher in einem Autoklav
bei einem Dampfdruck von 1,05 atü sterilisiert worden war, sich in einem 1-1-Schüttelkolben
befand und folgende Zusammensetzung hatte:
Sorbit ........................... 5,00/0 |
Glucose ......................... 0,50/0 |
Hefeextrakt ...................... 0,50/0 |
CaCO3 .......................... 2,00/0 |
Die Bebrütung wurde 10 Tage bei 28°C unter Schütteln bei einer Tourenzahl von 225
UpM durchgeführt. Nach Entfernung der Feststoffe wurde das Kulturmedium mit Ionenaustauschharz
IRA-400 behandelt, eingeengt und gekühlt. Die erhaltenen Kristalle wurden mit Aceton
gewaschen und dann getrocknet, und konnten in an sich bekannter Weise in 5,2 g reine
L-Ascorbinsäure umgewandelt werden.
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Beispiel 14 Mit Zellen eines mutierten Stamms von Pseudomonas striafaciens
wurde 500 cm3 eines 20/0 Sorbit und 0,5 0/0 Hefeextrakt enthaltenden wäßrigen Inoculummediums
beimpft, das sich in einem 2-1-Schüttelkolben befand. Die Bebrütung wurde 24 Stunden
bei 28°C auf einer Schüttelvorrichtung, die mit 200 UpM rotierte, durchgeführt.
Für die eigentliche Bildung von 2-Keto-L-gulonsäure wurde ein Medium folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Sorbit . ...............-.......... 5,00/0 |
Hefeextrakt ........... ......... 0,50/0 |
Polypepton ...........:.......... 0,20/0 |
K2HP04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,10/a |
MgSO& - 7H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,05010 |
500 cm3 des bebrüteten Inoculums wurden zu 301 des genannten Mediums in einem Gärgefäß
gegeben, das ein Fassungsvermögen von 501 hatte. Die Bebrütung wurde bei 28°C, 260
UpM und unter Zuführung von 301 Luft je Minute 7 Tage durchgeführt, wobei 27 g Kulturmedium
erhalten wurden. Das Medium wurde filtriert und das Filtrat mit dem lonenaustausch
harz »Amberlite IR-120« unter vermindertem Druck behandelt, wobei 425 g eingeengtes
Kulturmedium erhalten wurden. Aus 250 g des eingeengten Kulturmediums konnten 37,2
g des Natriumsalzes von L-Ascorbinsäure erhalten werden. Aus 175 g der obengenannten
eingeengten Nährlösung wurden 7 g reine L-Ascorbinsäure erhalten.
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Beispiel 15
Mit Zellen eines mutierten Stammes von Pseudomonas
coronafaciens wurden auf die im. Beispiel 14 beschriebene Weise 261 Kulturmedium
hergestellt.
Die Behandlung dieses Mediums ergab 58,5 g L-Ascorbinsäure.
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Beispiel 16
Auf die im Beispiel 13 beschriebene Weise
wurden Zellen der nachstehend aufgeführten Stämme bebrätet. Durch Behandlung des
Kulturmediums konnte L-Ascorbinsäure erhalten werden. Acetobacter suboxydans NRRL
B-72 Acetobacter gluconicum ATCC 9324 Acetobacter xylinum ATCC 10245 Acetobacter
albidum IFO 3250 Acetobacter albidum IFO 3251 Acetobacter albidum IFO 3253 Acetobacter
suboxydans. IFO 3255 Acetobaeter industrium IFO 3260 Bacterium orleanense IFO 3259
Acetobaeter cerinus IFO 3263 Acetobacter cerinus IFO 3264 Acetobacter cerinus IFO
3265 Acetobacter cerinus bar.
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ammoniacus IFO 3267 Acetobacter cerinus bar. ammoniacus IFO 3269 Acetobacter
cerinus IFO 3268