DE1298975B - Verfahren zur Herstellung optisch-aktiver ª†- oder delta-Lactone - Google Patents
Verfahren zur Herstellung optisch-aktiver ª†- oder delta-LactoneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung optisch aktiver γ- oder ό-Lactone durch Reduktion
der entsprechenden Ketocarbonsäuren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Ketocarbonsäuren der
allgemeinen Formel
R-C- (CHR^COOH
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen, η = 2 oder 3
und R einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls verzweigten aliphatischen Kohienwasserstoffrest
mit einer solchen Anzahl von Kohlenstoffatomen, daß die Ketosäure insgesamt 5 bis 18 Kohlenstoffatome
enthält, wenn η = 2 ist, und 6 bis 18 Kohlenstoffatome,
wenn η = 3 ist, darstellt oder deren Alkylester in einer wäßrigen Lösung mit einem Anfangs-pH-Wert
zwischen 4 und 8 bei einer Temperatur zwischen 10 und 40° C unter der Einwirkung von Fungi oder
Bakterien mikrobiologisch reduziert. R kann z. B. bedeuten:
25 CH3 CH2 ■ CH3
— CH2 · CH2 · CH3 — CH2 · (CH2)2 · CH3
CH2 · (CH2)3 CH2 · (CH2)4 · CH3
— CH2 · (CH2)5 · CH3 — CH2 · (CH2)6 · CH3 3°:
melpilze, wie Penicillium notatum und Cladosporium butyri. Ferner haben sich auch Bakterien, z. B.
Sarcina lutea, als geeignet erwiesen.
Gewünschtenfalls kann man dem Medium ein Substrat zugeben. Unter »Substrat« wird dabei eine
durch die Mikroorganismen vergärbare und ihre Aktivität erhöhende Substanz verstanden. Frisches
Zellmaterial ist imstande, Ketocarbonsäuren in gewissem Maße zu den entsprechenden Oxycarbonsäuren
oder deren Lactonen zu reduzieren, aber die Ausbeute läßt sich wesentlich erhöhen, wenn eine
geringe Menge vergärbarer Zucker zugegeben wird.
Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß ein Autolysat
des verwendeten Mikroorganismus zugegeben wird, das z. B. dadurch erhalten wurde, daß 1 Gewichtsteil
Hefe mit 10 Gewichtsteilen siedendem Wasser ausgezogen wurde. Durch diesen Zusatz wird ein günstiger
Effekt erzielt.
Es hat sich gezeigt, daß die Ketocarbonsäuren in bestimmten Konzentrationen eine giftige Wirkung
auf die angewendeten Mikroorganismen ausüben. Diese giftige Wirkung nimmt zu, je höher die Zahl
der Kohlenstoffatome in den Ketocarbonsäuren und je niedriger der pH-Wert des Mediums ist. In Tabelle I
sind einige für Fungi gefundene Grenzkonzentrationen für ein Mindestwachstum*) angegeben.
CH(CH3)-CH2 CH3
-CH2-CH2-CH(CH3)2
CH2 — CH = CH — CH3
-CH2-CH2-CH(CH3)2
CH2 — CH = CH — CH3
-CH(CH2-CHs)2
35
Es ist z. B. aus den deutschen Patentschriften 1 013 642,1 030 327, 1 030 328 und 1 030 329 bekannt,
Ketoalkansäuren in die entsprechenden Hydroxyalkansäuren bzw. Lactone durch Reduktion nach der
Meerwein - Ponndorfschen Reaktion mittels Aluminiumisopropylat oder durch katalytische Hydrierung
zu überfuhren. Derartige chemische Umsetzungen führen jedoch zu razemischen Gemischen.
Naturbutter enthält, wie gefunden wurde, optisch aktive Lactone. Wenn man ein Speisefett möglichst
ähnlich der Naturbutter machen will, ist es daher erwünscht, optisch aktive Lactone zuzusetzen.
Aufgabe der Erfindung ist daher insbesondere die Herstellung solcher optisch aktiven Lactone in technischem
Maßstab.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Lactone liegen vorzugsweise in der rechtsdrehenden Form vor.
Ihre Herstellung erfolgt — wie bereits erwähnt — durch mikrobiologische Reduktion der oben näher
definierten γ- oder ^-Ketocarbonsäuren oder ihrer Alkylester in wäßriger Phase, in Gegenwart einer
oder mehrerer Arten von Mikroorganismen. Die diese Mikroorganismen enthaltende wäßrige Flüssigkeit
wird nachstehend einfachheitshalber, wie in der Biochemie üblich, als »Medium« bezeichnet.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete Mikroorganismen sind viele Hefepilze, wie Saccharomyces
cerevisiae, Candida pseudotropicalis, Candida dattila, Candida globiformis, Candida monosa, Candida pseudotropicalis
var. lactosa, Saccharomyces fragilis, Candida lactis und Margarinomyces bubaki, sowie Schim-
Ketocarbonsäure | Grenzkonzentration für Mindest wachstum in 0Z0 bei |
pH = 6,5 | pH = 7 | 1 |
pH = 5 | 1,5 | 0,25 | ||
4-Ketodekansäure ... | 0,05 | 0,50 | — | *) »Grenzkonzentration für ein Mindestwachstum« ist die kleinste Ketocarbonsäurekonzentration in %, bezogen auf das |
4-Ketododekansäure. | 0,01 | — | ||
5-Ketodekansäure ... | 0,01 | — | ||
5-Ketododekansäure. | 0,0025 | |||
Medium, wobei nach Impfen mit dem Mikroorganismus und 5 Tage Brüten bei 25° C noch kein oder nur ein kaum sichtbares
Wachstum stattgefunden hat.
Die entsprechenden Oxycarbonsäuren und Lactone erweisen sich als noch giftiger.
Um diese vergiftende Wirkung der Ketocarbonsäuren und deren Reaktionsprodukte möglichst herabzusetzen,
ist es erforderlich, ein ziemlich großes Volumen des Mediums anzuwenden. Um jedoch das
Arbeiten mit allzu großen Mengen des Mediums zu vermeiden, wird die Ketocarbonsäure dem Medium
allmählich in kleinen Teilmengen kontinuierlich oder diskontinuierlich zugegeben.
Wenn das Verfahren diskontinuierlich ausgeführt wird, beträgt die Reaktionsdauer vorzugsweise 12 bis
48 Stunden. Bei einer Reaktionsdauer von bedeutend weniger als 12 Stunden wird keine befriedigende Ausbeute
erhalten, während eine Verlängerung der Dauer bis über 48 Stunden nur noch einen geringen Effekt
auf die Ausbeute hat.
Es ist anzunehmen, daß durch die Giftwirkung der Oxycarbonsäuren die Mikroorganismen in dem Medium
inaktiviert werden. Die inaktivierten Mikroorganismen können jedoch wieder vorzugsweise da-
durch aktiviert werden, daß sie einige Stunden unter Belüftung in einer glucosehaltigen Phosphatpufferlösung
mit einem pH-Wert von 6 bis 8 suspendiert werden. Die in dieser Weise reaktivierten Mikroorganismen
können dann erneut verwendet werden; sie zeigen die gleiche Aktivität wie die ursprünglichen
frischen Mikroorganismen. Eine weniger wirksame Reaktivierungsmethode besteht in der ohne Belüftung
ausgeführten obenerwähnten Behandlung oder darin, daß man die inaktivierten Mikroorganismen in einem
frischen Medium suspendiert.
Die Temperatur, bei der die Reduktion gewöhnlich erfolgt, liegt bei 10 bis 400C; die optimale Temperatur
für die meisten Mikroorganismen beträgt etwa 300C.
Um eine gute Ausbeute zu erhalten, wird der pH-Wert des Mediums auf 4 bis 8, vorzugsweise 6 bis 7
eingestellt.
Die gebildeten Oxycarbonsäuren und bzw. oder ihre Lactone können aus der Flüssigkeit gewonnen
werden, indem man z. B. diese mit Schwefelsäure oder einer anderen Säure bis zu einem pH-Wert
von 1 bis 2 ansäuert, nachdem das Zellmaterial aus der Flüssigkeit durch Zentrifugieren entfernt würde.
Gegebenenfalls kann das zentrifugierte Hefematerial wieder in einem auf einen pH-Wert von etwa 11
eingestellten Medium suspendiert werden, worauf die Suspension erneut zentrifugiert und filtriert wird
und die vom Hefematerial befreite Lösung mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von etwa 1 bis 2 angesäuert
wird.
Die vereinigten angesäuerten Lösungen, welche Oxycarbonsäuren enthalten, die unter dem Einfluß
der Säure schon teilweise lactonisiert sind, können mit einem Lösungsmittel, z. B. Äther, extrahiert
werden.
Der Extrakt wird getrocknet und das Lösungsmittel dann verdampft, worauf die erhaltenen Oxycarbonsäuren
z. B. durch 1- bis 3stündiges Erhitzen im Vakuum auf 100 bis 1300C lactonisiert werden.
Das auf diese Weise erhaltene Rohlacton kann gereinigt werden, z. B. indem es in Petroläther gelöst,
mit einer Base, z. B. Triäthanolamin, entsäuert, der Petroläther durch Destillation entfernt und das reine
Lacton im Vakuum destilliert wird.
Das Volumen der nach Ausscheidung des Zellmaterials erhaltenen wäßrigen Flüssigkeit kann auch
45 dadurch verringert werden, daß man die Flüssigkeit alkalisch macht (pH = 10 bis 11) und darauf 70 bis
75% des Wassers bei niedriger Temperatur, z. B. bei 25 bis 500C, im Vakuum (5 bis 20 mm) verdampft.
Der Rückstand wird dann nach Extraktion mit Äther bis zu einem pH-Wert von 1 bis 2 angesäuert und
erneut mit Äther extrahiert. Die weitere Aufarbeitung kann wie oben beschrieben erfolgen. Diese Methode
hat Vorteile, wenn größere Mengen Ketocarbonsäure reduziert werden sollen.
Die gemäß der Erfindung erhaltenen Produkte können als fungistatische Mittel oder als Aromatisierungsmittel
dienen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand einiger Beispiele erläutert.
Beispiele 1 bis 9
Diese Beispiele beschreiben die Herstellung optisch aktiver Lactone von γ- und «5-Oxycarbonsäuren mit
9 bzw. 8 bis 12 Kohlenstoffatomen aus den entsprechenden Ketocarbonsäuren.
Die Reduktionen wurden in einem Medium ausgeführt, das frische Hefe, einen durch Extraktion
von 1 Gewichtsteil Hefe mit 10 Gewichtsteilen siedendem Wasser erhaltenen 10%igen Hefeextrakt
und Glucose enthielt, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches in einem Glasbehälter nach Zusatz
der Ketocarbonsäure 24 Stunden auf 300C gehalten wurde.
Die Flüssigkeit wurde anschließend durch Zentrifugieren von der Hefe getrennt, mit Schwefelsäure
bis auf einen pH-Wert von 1 angesäuert und mit Äther extrahiert. Der Ätherextrakt wurde getrocknet,
der Äther verdampft und der Rückstand im Vakuum (10 bis 20 mm Hg) 1 Stunde auf 13O0C erhitzt. Das
auf diese Weise erhaltene Rohlacton wurde darauf gereinigt, indem es in Petroläther gelöst, die Lösung
mit Triäthanolamin entsäuert, der Petroläther abdestilliert und schließlich das Lacton im Vakuum
destilliert wurde.
Die Zusammensetzungen der Medien, die erhaltenen Ausbeuten und die Konstanten (spezifische
Drehung und Siedepunkt) der gewonnenen Produkte werden in den Tabellen II und III angegeben.
Beispiel | Ketosäure | Hefe | Glucose | Hefeextrakt |
Ig | g | g | ml | |
1 | 4-Ketononansäure | 180 | 45 | 1800 |
2 | 4-Ketodekansäure | 75 | 18,7 | 750 |
3 | ■ 4-Ketoundekansäure | 180 | 45 | 1800 |
4 | 4-Ketododekansäure | 150 | 37,5 | 1500 |
5 | 5-Ketooktansäure | 40 | 30 | 600 |
6 | 5-Ketononansäure | 204 | 25,6 | 2040 |
7 | 5-Ketodekansäure | 40 | 30 | 600 |
8 | 5-Ketoundekansäure | 200 | 26 | 2000 |
9 | 5-Ketododekansäure | 85 | 21 | 850 |
Beispiel | Lacton | Ausbeute | spezifische Dehnung | Siedepunkt |
% | (α)'? | ° C/inm | ||
1 | y-Nonalacton | 80 | +50,4° | 62,5/0,06 |
2 | y-Dekalacton | 85 | +47,2° | 87,5 bis 90/0,15 |
3 | y-Undekalacton | 75 | +44,1° | 94/0,1 |
4 | y-Dodekalacton | 80 | +41,1° | 128 bis 129,5/1 |
5 | (5-Oktalacton | 60 | + 56,9° | 82 bis 87/0,17 |
6 | <5-Nonalacton | 60 | + 58,2° | 76/0,15 |
7 | <5-Dekalacton | 85 | + 55,6° | 103,9/0,2 |
8 | <5-Undekalacton | 70 | +47,9° | 101/0,15 |
9 | (5-Dodekalacton | 80 | +42,2° | 105/0,05 |
Beispiele 10 bis 13
Diese Beispiele erläutern die Gewinnung optisch aktiver Lactone unter Verwendung größerer Mengen
an Ketosäure (10 g und mehr).
Die Reduktion der ^-Ketocarbonsäuren wurde unter den gleichen Bedingungen, wie in den Beispielen
1 bis 9 beschrieben, ausgeführt, das Volumen des Mediums war jedoch lOmal so groß. Am Ende
des Reduktionsprozesses wurde der pH-Wert des Mediums durch Zusatz einer 50%igen Kaliumhydroxydlösung
auf 7 gebracht. Nach Zusatz eines Filterhilfsmittels wurden die Hefezellen zentrifugiert, abfiltriert
und mit Wasser gewaschen.
Das Filtrat wurde auf einen pH-Wert von 10 bis 11 eingestellt und etwa 70 bis 75% des Wassers
wurden unter verringertem Druck (5 bis 20 mm) bei 25 bis 500C abdestilliert. Der Rückstand wurde
mit Äther extrahiert und darauf mit 50%iger Schwefelsäure bis zu einem pH-Wert von 1 bis 2 angesäuert.
Darauf wurde erneut mit Äther extrahiert. An Stelje von Äther kann man auch Petroläther verwenden.
Die erhaltene Ätherlösung wurde mit Wasser gewaschen, bis sie säurefrei war, und über Natriumoder
Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Trocknen wurde das Lösungsmittel abgedampft und der
Abdampfrückstand, um die Lactonisierung zu fördern, unter verringertem Druck (5 bis 20 mm) bei 130° C
1 bis 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das Rohlacton wurde dann in Petroläther in einer Menge
von 50 g je Liter gelöst und entsäuert, indem die Lösung mit Triäthanolamin geschüttelt wurde. Es
kann dafür auch eine wäßrige Lösung von Triäthanolamin oder anderen schwach alkalischen Stoffen, wie
Borax oder Natriumbicarbonat, verwendet werden. Nach dem Waschen mit Wasser wurde der Petroläther
abgedampft und das Lacton destilliert.
In der Tabelle IV ist die als Ausgangsprodukt verwendete Ketosäure in der zweiten Spalte aufgeführt, während in den übrigen Spalten die Menge der zu reduzierenden Ketocarbonsäure in Gramm, das Volumen der beim Zentrifugieren erhaltenen wäßrigen Lösung in Litern vor der Destillation (V0I.-I) und nach der Destillation (Vol.-2) die Reduktionstemperatur in 0C und die spezifische Drehung
In der Tabelle IV ist die als Ausgangsprodukt verwendete Ketosäure in der zweiten Spalte aufgeführt, während in den übrigen Spalten die Menge der zu reduzierenden Ketocarbonsäure in Gramm, das Volumen der beim Zentrifugieren erhaltenen wäßrigen Lösung in Litern vor der Destillation (V0I.-I) und nach der Destillation (Vol.-2) die Reduktionstemperatur in 0C und die spezifische Drehung
angegeben sind.
Beispiel | Säure | g | Vol.-l | V0I.-2 | 6 | Temperatur | («) i |
57 | I | 1 | 3 | eC | |||
10 | 5-Ketooktansäure | 10 | 53 | 10 | 35 | +54,0° | |
11 | 5-Ketononansäure | 200 | 18 | 30 | 50 | + 58,2° | |
12 | 5-Ketodekansäure | 160 | 126 | 35 | +54,5C | ||
13 | 5-Ketododekansäure | 174 | 35 | +42,0° | |||
Es wurden dabei erhalten:
Beispiel | Lacton |
10 11 12 13 |
(5-Oktalacton o-Nonaiacton o-Dekalacton o-Dodekalacton |
Die Lactonausbeuten und die spezifischen Drehungen waren praktisch dieselben wie bei den Beispielen
5 bis 9 (vgl. Tabelle HI).
Wenn eine Lösung des Endprodukts noch einen Hefegeruch aufweist, kann man sie vor der Destillation
einige Zeit mit entfetteten Kupferdrehspänen stehenlassen.
B e 1 s ρ 1 e 1 e 14 bis 24
B e 1 s ρ 1 e 1 e 14 bis 24
Diese Beispiele erläutern die Wirkung verschiedener Hefekulturen. Die Reduktionen wurden in einem
Medium durchgeführt, das 15 g Hefekultur, 12,5 g Glucose und 250 mg Hefeextrakt enthielt, wobei das
Reaktionsgemisch nach Zusatz von 0,5 g 5-Ketodekansäure 24 Stunden auf 30: C gehalten wurde.
Das Lacton wurde in der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, gewonnen.
In Tabelle V sind die Lactonausbeuten angegeben, welche mit verschiedenen Mikroorganismen erhalten
wurden.
Beispiel | Mikroorganismus | Spezifische Dehnung | Ä-Dekalacton-Ausbeute |
(α) 'S | mg | ||
14 | Saccharomyces cerevisiae | +46,2° | 355 |
15 | Candida pseudotropicalis | +48,4° | 252 |
16 | Saccharomyces Fragilis | +48,5° | 229 |
17 | Candida dattila | +45° | 280 |
18 | Candida pseudotropicalis var. lactosa | + 54,6° | 240 |
19 | Candida globiformis | + 55,8° | 233 |
20 | Cladosporium butyri | -38,5° | 147 |
21 | Sarcina lutea | -29,2° | 302 |
22 | Candida monosa | +45° | 288 |
23 | Margarinomyces bubaki | -31° | 90 |
24 | Penicillium notatum | +7° | 49 |
8 g 5-Ketodekansäuremethylester wurden in 8 1 Medium,
das 800 g Hefe (Saccharomyces cerevisiae) enthielt, 24 Stunden bei 30° C reduziert. Die Flüssigkeit
wurde in der in den Beispielen 1 bis 9 beschriebenen Weise aufgearbeitet, wobei die Ester verseiften.
Es wurden 5,6 g o-Dekalacton (70% der Theorie) mit einer spezifischen Drehung (α)ο° = +50,6° und
einem Siedepunkt Kp^ = etwa 104° C erhalten.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines optisch aktiven, verzweigtkettigen Lactons.
5,0 g 5-Keto-8-methylnonansäure (Kp02 = 130 bis
1350C; Xi2S = 1,4445; F. des Anilids [korr.] = 82,2
bis 83,2° C) wurden in einem Medium, das 500 g Glucose, 500 g frische Hefe und 4950 ml Wasser
enthielt, 36 Stunden bei 30° C reduziert. Der pH-Wert
war anfangs 5,8 und zum Schluß 4,7. Das Zellmaterial wurde nach Zugabe eines Filtrierhilfsmittels zentrifugiert
und mit Wasser nachgewaschen. Das Filtrat wurde durch Zusatz von Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 1 eingestellt und viermal mit je 500 ml Diäthyläther extrahiert. Nach Abdampfen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand (4,4 g) in Benzol gelöst und die Lactonisation durch azeotrope Destillation
vollendet. Das Benzol wurde dann entfernt, und das rohe Lacton in Petrolätherlösung mit wasserfreiem
Triäthanolamin entsäuert. Ausbeute 2,6 g Lacton (56% der Theorie). Das Lacton, (+)8-Methyl-5-nonanolid,
wurde destilliert; es hatte die folgenden Konstanten: (o)? = +53,0° (in Benzol); n? = 1,4569;
Infrarotanalyse: 1735,1385,1370,1250 und 935 cm"1;
Gaschromatographie: Reinheit 96%, Retentionszeit zwischen 4- und 5-Decanolid. Kp. des Hydrazide
= 172,20C (aus Äthylacetat).
Das Ausgangsprodukt, S-Keto-S-methylnonansäure,
wurde hergestellt durch Aldolkondensation vbn 3-Methylbutanal mit Cyclopentanon, Hydrierung
des entstandenen 2-Isopentylidencyclopentanons
und Oxydation des Hydrierungsprodukts mit Chromsäure bei 30 bis 350C.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines optisch aktiven, ungesättigten Lactons.
3,75 g 5-Keto-9-cis-codecensäure (Kp005 = 126 bis
130° C; nl5 = 1,4649; F. des S-p-Brombenzylisothiouroniumsalzes
= 134,8 bis 135,6° C; gaschromatographische Reinheit über 99,5%) wurden in einem
Medium, das 185 g Glucose, 185 g frische Hefe und 1850 ml Wasser enthielt, 20 Stunden bei 250C reduziert.
Der pH-Wert war zu Anfang 6,5. Das entstandene Lacton wurde genau so isoliert, wie im Beispiel 26
angegeben. Ausbeute 2,5 g (72% der Theorie).
Das Lacton, (+)9-cis-Dodecen-5-olid, wurde destilliert;
es hatte die folgenden Konstanten: (a)f = + 44,4°
(in Benzol); n'S = 1,4744; Infrarotanalyse: 700 bis 720, 1640, 3010 cm"1 (<5-Lacton), trans höchstens
nur wenig anwesend; gaschromatographische Reinheit über 99%; F. des Hydrazide: 67 bis 7O0C (aus
Äthylacetat).
Das Ausgangsprodukt, S-Keto^-cis-docecensäure,
wurde wie folgt hergestellt: Kupplung der Magnesiumverbindung, hergestellt aus l-Chlor-4-heptin
(Kp.„ = 55,0 bis 55,8°C; n'i = 1,4548) mit Cyclopentanon
ergibt 1 -(4- Heptinyl) - cyclopentanon η" = 1,4808). Der Alkohol wurde in Acetonlösung
bei 350C mit Chromsäure zur 5-Keto-9-dodecynsäure (F. = 52,4 bis 53,O°C, aus Hexan) oxydiert.
Diese Säure wurde in Äthylacetatlösung mit Wasserstoff, »Lindlawschem Katalysator« und Chinolin
zur 5-Keto-9-cis-dodecensäure semihydriert.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung optisch aktiver γ- oder (5-Lactone durch Reduktion der entsprechenden
Ketocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Ketocarbonsäuren
der allgemeinen Formel
R-C-(CHR1JnCOOH
909 528/298
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen, n — 2 oder 3 und R einen gesättigten oder ungesättigten,
gegebenenfalls verzweigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit einer solchen Anzahl von
Kohlenstoffatomen, daß die Ketosäure insgesamt 5 bis 18 Kohlenstoffatome enthält, wenn π = 2
ist, und 6 bis 18 Kohlenstoffatome, wenn η = 3 ist, dargestellt oder deren Alkylester in einer
wäßrigen Lösung mit einem Anfangs-pH-Wert zwischen 4 und 8 bei einer Temperatur zwischen
10 und 4O0C unter der Einwirkung von Fungi oder Bakterien mikrobiologisch reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die mikrobiologische Reduktion
mit Hilfe von Fungi, wie Saccharomyces cerevisiae, Candida pseudotropicalis, Candida dattila,
Candida globiformis, Candida monosa, Can-
dida pseudotropicalis var. lactosa, Saccharomyces fragilis, Candida lactis, Margarinomyces bubaki,
Penicillium notatum oder Cladosporium butyri, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die mikrobiologische Reduktion
mit Hilfe von bacterium Sarcina lutea durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die mikrobiologische
Reduktion in einem hefeextrakthaltigen Medium durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion
bei etwa 300C durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert
der Reaktionslösung auf 6 bis 7 einstellt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB22663/59A GB916822A (en) | 1959-07-01 | 1959-07-01 | Microbiological reduction of keto-carboxylic acids |
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DE1298975B true DE1298975B (de) | 1969-07-10 |
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Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1022578B (de) * | 1952-08-08 | 1958-01-16 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung des Lactons der ª€-Oxydekansaeure |
DE1023028B (de) * | 1952-08-08 | 1958-01-23 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung des Lactons der ª-Oxydodekansaeure |
DE1023756B (de) * | 1952-08-08 | 1958-02-06 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung von als Aromatisierungsmittel dienendem ª€-Oxydodekansaeurelacton (ª€-Oxylaurinsaeurelacton) |
DE1023755B (de) * | 1954-06-28 | 1958-02-06 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª€-Dimethyl-ª€-oxy-ªŠ-caprolacton |
DE1038549B (de) * | 1952-08-08 | 1958-09-11 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung von als Aromatisierungsmittel dienendem ª€-Oxydekansaeurelacton |
-
1959
- 1959-07-01 GB GB22663/59A patent/GB916822A/en not_active Expired
-
1960
- 1960-06-30 DK DK255560AA patent/DK105415C/da active
- 1960-07-01 SE SE6436/60A patent/SE302298B/xx unknown
- 1960-07-01 DE DEU7293A patent/DE1298975B/de active Pending
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1022578B (de) * | 1952-08-08 | 1958-01-16 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung des Lactons der ª€-Oxydekansaeure |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE302298B (de) | 1968-07-15 |
GB916822A (en) | 1963-01-30 |
DK105415C (da) | 1966-09-26 |
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