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Die Erfindung betrifft eine elektrische Vorrichtung zum selbsttätigen
Aufziehen der Antriebsfeder eines Uhrwerks mit einem Elektromotor, der das Federhaus
antreibt und über einen Schalter eingeschaltet wird, dessen Schließen von der Bewegung
des Antriebsrades und dessen öffnen von der Bewegung des Federhauses bewirkt wird.
Insbesondere dient das Uhrwerk dem Antrieb für Geschwindigkeitsaufzeichnungsvorrichtungen
(Fahrtschreiber) von Schienenfahrzeugen.
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Geschwindigkeitsmeßgeräte, insbesondere diejenigen, die auf angetriebenen
Schienenfahrzeugen angeordnet sind, enthalten allgemein ein Uhrwerk, welches die
zu der Messung beitragenden zyklischen Funktionen bestimmt. Ein solches Uhrwerk
weist ein Federhaus auf, dessen Antriebsrad mit einem Ritzel kämmt, das auf der
Hemmradwelle angeordnet ist.
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Der bei Uhren mit einer Antriebsfeder der Unruh von dem Ankerrad erteilte
Impuls steht in Beziehung zum Antriebsmoment des Hemmrades und damit zur Spannung
der Feder des Federhauses. Dieser Impuls muß zwischen Grenzen liegen, die von der
Ausbildung der Hemmung abhängen, jedoch ist er, wenn alles andere gleichbleibt,
um so regelmäßiger, je kleiner die Änderung ist, welche das Moment des Hemmrades
und damit die Spannung der Feder im Verlauf des Arbeitens erfährt. Es ist daher
von Interesse,-daß die Feder des Federhauses wenig, aber oft gespannt wird, d. h.,
daß häufige Aufzüge bei einer beschränkten Anzahl von Umdrehungen erfolgen.
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Bei einer Geschwindigkeitsaufzeichnungsvorrichtung muß das Aufziehen
der Antriebsfeder selbsttätig, d. h. ohne jedes Eingreifen von Hand erfolgen.
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Es ist ferner erforderlich, daß der Aufzugsvorgang ermöglicht, die
Geschwindigkeit für jede Bewegung des Fahrzeugs derart aufzuzeichnen, daß deren
Gesamtwert wiedergegeben wird. Die Hemmung muß infolgedessen vor oder spätestens
am Beginn der Bewegung des Fahrzeugs arbeiten.
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Moderne Schienentriebfahrzeuge mit elektrischem oder dieselelektrischem
Antrieb sind mit einer aus elektrischen Akkumulatoren bestehenden Batterie ausgerüstet,
welche für den Betrieb von Hilfsvorrichtungen, wie zum Aufrichten des Stromabnehmers,
zum Schalten der Beleuchtungsanlage, zum Speisen des Anlassers usw., bestimmt ist.
Eine solche Batterie hat eine Spannung, die im Betrieb stark schwankt, beispielsweise
zwischen 45 und 90 V.
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Es ist vorteilhaft, den Strom der Batterie für die Hilfsvorrichtungen
auch zum selbsttätigen Aufziehen der Antriebsfeder, welche das Uhrwerk des Geschwindigkeitsmessers
antreibt, zu verwenden, und dieses Aufziehen muß natürlich stattfinden können, sobald
sich der Stromkreis der Hilfsvorrichtungen unter Spannung befindet.
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Falls der Strom für die Hilfsvorrichtungen während einer ziemlich
langen Zeitdauer unterbrochen wird, so daß der elektrische Aufzug nicht mehr erfolgen
kann, wird das Antriebsrad noch so lange angetrieben, bis die in der Feder gespeicherte
Energie erschöpft ist. Das Antriebsrad bleibt dann stehen. Es ist daher notwendig,
daß die Stellung, in welcher das Antriebsrad stehenbleibt, eine solche ist, daß
beim Wiedereinschalten des Stromes für die Hilfsvorrichtungen der den selbsttätigen
Aufzug bewirkenden elektrischen Vorrichtung ermöglicht wird, in Tätigkeit zu treten.
Insbesondere muß, wenn diese Vorrichtung durch einen Schalter gesteuert wird, dieser
Schalter geschlossen sein.
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Das Uhrwerk, dessen Federhaus und Antriebsrad beide auf der gleichen
Welle angeordnet sind, weist eine Spiralfeder auf, deren äußeres Ende am Federhaus
und deren inneres Ende an der Nabe des Antriebsrades befestigt ist. Der Aufzug erfolgt
dadurch, daß das Federhaus mit Bezug auf das Antriebsrad in der Richtung, in welcher
sich das Antriebsrad drehen soll, mit einer größeren Geschwindigkeit gedreht wird,
so daß sich die Spiralfeder spannt.
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Das von der Spiralfeder auf das Antriebsrad übertragene Drehmoment
hängt vom Winkel ab, um den sich das Federhaus in bezug auf das Antriebsrad gedreht
hat. Wenn die Spiralfeder völlig entspannt ist, ist dieses Drehmoment gleich Null.
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Bei der Drehung des Federhauses in bezug auf das Antriebsrad beginnt
dieses Moment sich zu vergrößern, um dann einen im wesentlichen konstanten Wert
zu erreichen, und wenn die Spiralfeder vollständig aufgewickelt ist, so daß ihre
Windungen aneinanderliegen, wird das Moment gleich demjenigen, welches an das Federhaus
angelegt wird, d. h. es erfährt dann eine plötzliche Erhöhung.
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Damit die Hemmung unter einem im wesentlichen konstanten Drehmoment
arbeitet, werden bei der Montage zwischen dem Federhaus und dem Antriebsrad Anschläge
angebracht, nachdem die Spiralfeder vorher derart gespannt worden ist, daß sie das
Federhaus und das Antriebsrad aneinander mit einem Moment zum Anschlag bringt, welches
im wesentlichen auf dem waagerechten Teil der die Beziehung zwischen der Winkelverschiebung
und dem Moment wiedergebenden Kurve liegt. Dieser Wert wird derart gewählt, daß
der größte Aufzugswinkel, den die elektrische Vorrichtung zuläßt, noch diesem waagerechten
Kurventeil entspricht. Es wird dann ein im wesentlichen konstantes Drehmoment am
Hemmrad und ein regelmäßiger Gang der Unruh erhalten.
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Es ist eine elektromotorisch aufziehbare Federuhr bekannt, die einen
vergleichsweise komplizierten Stromunterbrecher aufweist. Diese bekannte Uhr kann
als Geschwindigkeitsanzeiger z. B. bei einer Lokomotive nicht verwendet werden,
weil das Aufziehen der Feder erst nach einer verhältnismäßig großen Anzahl von Umdrehungen
des Federhauses und die Entspannung der Feder auf zwei Umdrehungen erfolgt, so daß
ein genau gleichmäßiger Gang der Unruh nicht erhalten werden kann. Die bekannte
Uhr weist außerdem zusätzliche Federn auf, deren Wirkung zu Lasten des Antriebsmomentes
der Feder des Federhauses erfolgt. Daraus ergibt sich notwendigerweise eine Änderung
des Ganges der Uhr. Die bekannte Uhr kann somit den Anforderungen, die bei Geschwindigkeitsanzeigern,
insbesondere für Lokomotiven, gestellt werden, nicht genügen.
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Es ist weiter eine elektrische Selbstaufzugs-Federwerksuhr bekannt,
die einen Elektromotor sehr spezieller Ausführung aufweist, der zum automatischen
Aufzug der Feder von Uhrwerken für Zeituhren sehr kleiner Abmessungen verwendbar
ist. Eine derartige Vorrichtung ist für den rauhen Betrieb in Fahrzeugen ungeignet.
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Es ist auch eine elektrische Uhr bekannt, die an Stelle einer Spiralfeder,
die als einzige ein konstantes Antriebsmoment liefern kann, eine Schraubenfeder
aufweist.
Bei dieser bekannten Uhr erfolgt eine Speisung mit konstanter Spannung durch einen
Akkumulator oder durch eine Batterie. Bei dieser Uhr sind Gangschwankungen vorhanden
und auch bewußt zugelassen. Solche Schwankungen können für eine Zeituhr zugelassen
werden, nicht jedoch für einen Geschwindigkeitsschreiber.
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Es ist schließlich eine Aufzugsvorrichtung für das Uhrwerk einer Zeituhr
bekannt, deren Aufzugsvorrichtung für eine solche Sicherheitsvorrichtung, wie sie
ein Geschwindigkeitsschreiber bei einer Lokomotive darstellt, nicht verwendet werden
kann, und zwar weil die Spannung der Stromquelle einer Lokomotive sich in vergleichsweise
großem Ausmaß ändert, während die von einer Batterie oder von einem öffentlichen
Netz gelieferte Spannung im wesentlichen konstant ist. Außerdem beträgt bei der
bekannten Aufzugsvorrichtung die zwei aufeinanderfolgende Aufzugsvorgänge trennende
Zeitperiode etwa 6 Stunden, wohingegen bei einem Geschwindigkeitsanzeiger diese
Zeitperiode in der Größenordnung von 10 Sekunden liegt. Schließlich wird bei der
bekannten Aufzugsvorrichtung der elektrische Stromkreis über die Masse des Apparates
und die mechanischen Teile geschlossen, was bei einem Geschwindigkeitsanzeiger nicht
zulässig ist, weil sich beim Stromdurchgang die Gefahr von Beeinträchtigungen und
Zerstörungen der mechanischen Teile ergibt oder der Führer der Lokomotive mit der
Stromquelle in Berührung gelangen kann.
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Die Erfindung bezweckt, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und
eine für die Geschwindigkeitsaufzeichnung bzw. -anzeige geeignete Aufzugsvorrichtung
für den Federaufzug des Uhrwerks zu schaffen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer eingangs genannten Vorrichtung
dadurch, daß das Schließen des Schalters durch eine Zange gesteuert wird, die elastisch
in ihre geschlossene Stellung bringbar ist, daß der Schalter elastisch in die Offenstellung
zurückführbahr ist, und ein Verriegelungsmechanismus die Zange in geöffneter Stellung
hält, welcher durch einen vom Antriebsrad verschiebbaren Nocken ausklinkbar und
durch einen mit dem Federhaus verbundenen Teil wieder einklinkbar ist.
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Die Selbsttätigkeit des Aufzuges ergibt sich aus dem Umstand, daß
er durch die Änderung des Drehmoments aufrechterhalten wird, d. h. daß einerseits
der Aufzugsmotor wirksam wird, sobald die in der Feder verfügbare Energie sich bis
auf einen vorbestimmten minimalen Wert vermindert hat, und daß andererseits der
Aufzugsmotor zu wirken aufhört, sobald die in der Feder gespeicherte Energie einen
vorbestimmten maximalen Wert erreicht.
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Da der zyklische Charakter des Aufzugs gegeben ist, ist, um den Mechanismus
zu vereinfachen, für den Aufzug im Prinzip eine Umdrehung festgelegt worden, wenn
die Spiralfeder die gewünschten Eigenschaften hat.
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Da sich die Spannung der Batterie stark ändert, muß der Motor genügend
kräftig sein, um bei der kleinsten Spannung den Aufzug über eine Umdrehung herbeizuführen.
Dagegen soll er bei der größten Spannung außerordentlich rasch wirken, und es ist
dann notwendig, die Trägheit des Motors und des Federhauses herabzusetzen, wenn
nach einer Umdrehung der Schalter geöffnet wird.
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Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß bei der Vorrichtung gemäß der
Erfindung der Aufzug bei der kleinsten Spannung fast augenblicklich unterbrochen
wird, sobald der Motorschalter geöffnet wird, d. h. nach einer Aufzugsumdrehung,
daß aber bei der größten Spannung das Federhaus nach öffnen des Schalters zufolge
der Trägheit beinahe eine vollständige zusätzliche Umdrehung ausführen kann.
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Ferner ist der Schalter immer dann geschlossen, wenn der Strom für
die Hilfsvorrichtungen unterbrochen ist.
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Die Vorrichtung ist derart ausgebildet, daß der Schalter des Aufzugsmotors
geschlossen wird, bevor das Federhaus und das Antriebsrad zum Anschlag kommen, so
daß das Antriebsrad noch eine ausreichende Kraft liefert, um das Schließen des Schalters
zu bewirken.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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F i g. 1 ist eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
wobei die obere Lagerplatte abgenommen ist; F i g. 2 ist eine Teilansicht im Schnitt
nach der Linie II-II der F i g. 1; F i g. 3 ist eine Teilansicht von der Seite in
Richtung des Pfeiles 111 der F i g. 1 gesehen; F i g. 4 ist eine schematische
Draufsicht, welche die verschiedenen Teile in der Montagestellung zeigt. Bei der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist das Federhaus 1 des Uhrwerks
auf einer Welle 2 befestigt, die zwischen zwei Platten 3 und 4 gelagert ist,
welche mittels kleiner Säulen 5
im Abstand voneinander gehalten werden. Auf
der Welle 2 ist ferner das Antriebsrad 6 lose angeordnet, an dessen Nabe
7 das innere Ende einer Spiralfeder 8
befestigt ist, deren äußeres
Ende am Federhaus 1
befestigt ist (F i g. 2).
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Außer dem Antriebsrad 6 sind auf der Welle 2
eine gewölbte
Federscheibe 9, ein Nocken 10 und ein Mitnehmer 11 angeordnet. Der Mitnehmer
11 ist mittels eines Stiftes 12 auf der Welle 2 befestigt, so daß er sich
mit dem Federhaus 1 dreht.
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Der Nocken 10 ist im wesentlichen sektorförmig ausgebildet
und weist beim Betrachten der F i g. 1 an seinem rechts liegenden Ende einen Vorsprung
13 auf, mit dem ein Arm 14 des Mitnehmers 11 in der einen oder der
anderen Drehrichtung zusammenwirken kann. Außerdem ist in der dem Antriebsrad
6
zugekehrten Fläche des Nockens 10 auf seiner dem Vorsprung 13 gegenüberliegenden
Seite eine bogenförmige Nut 15 vorgesehen, in die ein vom Antriebsrad 6 getragener
Zapfen 16 hineinragt.
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Das Federhaus 1 trägt an seiner dem Antriebsrad 6
gegenüberliegenden
Fläche einen Zapfen 17, der im wesentlichen in der gleichen radialen Ebene wie der
Arm 14 des Mitnehmers 11 liegt. Das Antriebsrad 6 kann sich daher mit Bezug auf
das Federhaus 1 zwischen der Stellung maximaler Entspannung (F i g. 4), in
welcher die vordere Flanke 18 des Vorsprungs 13 des Nockens 10 am Arm
14 des Mitnehmers 11 anliegt und der Zapfen 16 des Antriebsrades
6 an der hinteren Flanke 19 des Nockenvorsprungs 13 anschlägt,
und der Stellung des (theoretischen) maximalen Aufzugs bewegen, in welcher die hintere
Flanke 19 des Nockenvorsprungs 13 am Arm 14 des Mitnehmers 11 anschlägt und das
Antriebsrad 6 auf Grund des Anschlags seines Zapfens 16 am Grund der Nut 15 blockiert
wird.
Das Federhaus weist an seinem Umfang einen Zahnkranz 21 auf,
der mit einer Schnecke 22 im Eingriff steht, die mit der Welle eines kleinen Elektromotors
23 fest verbunden ist, der an einem Träger 20 angebracht ist, welcher an der Platte
3 befestigt ist. Zufolge der Nichtumkehrbarkeit der Bewegung von Federhaus und Schnecke
wird das Federhaus in der einen Drehrichtung während des Stillstands des Motors
23 gesperrt.
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Das Ingangsetzen oder Stillsetzen des Elektromotors 23 wird durch
einen rasch arbeitenden Schalter bewirkt, der von zwei elastischen Kontaktlamellen
24 und 25 gebildet ist. Diese Kontaktlamellen sind am Träger 20 mittels von Isolierbuchsen
28 umgebener Schrauben 27, Isolierplatten 29 und einem Abstandsstück 30 festgelegt.
Normalerweise, d. h. wenn die Kontaktlamellen frei sind, sind ihre Kontakte 26 außer
Berührung, und der im Stromkreis des Elektromotors 23 liegende Schalter ist geöffnet.
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Der Schalter wird mit Hilfe einer Art Zange betätigt, die zwei Klemmbacken
33 und 34 aufweist, an deren Enden aus Isolierstoff bestehende Klauen 32 befestigt
sind, welche auf die Kontaktlamellen 24 und 25- einwirken können. Die Klemmbacken
33 und 34 sind auf einer Achse 35 schwenkbar gelagert, die zwischen den Platten
3 und 4 parallel zur Welle 2 des Federhauses 1 angeordnet ist.
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Die äußere Klemmbacke 33 weist eine Verlängeilzng 36 auf, die sich
schräg in die Bahn des Zapfens 17 des Federhauses 1 unterhalb von letzterem erstreckt.
Diese Klemmbacke 33 wird elastisch, beispielsweise von der Kontaktlamelle 24, gegen
einen äußeren Anschlag 37 an der Platte 3 gedrückt.
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Die innere Klemmbacke 34 weist einen radialen Arm 38 auf, der an seinem
Ende umgebogen ist, um einen sich bis über die Ebene des Antriebsrades 6 erstreckenden
Ansatz 39 zu bilden, der in eine Rastnut 40 im Arm 41 eines Winkelhebels 42 einrasten
kann,- der auf einer von der Platte 4 getragenen Achse 43 schwenkbar gelagert ist.
Eine Zugfeder 44, die zwischen einem am Winkelhebel 42 vorgesehenen Haken 46 und
einem am Ansatz 39 der Klemmbacke 34 vorgesehenen Haken 45 angeordnet ist, hat das
Bestreben, die Klemmbacken zu schließen.
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Der andere Arm des Winkelhebels 42 weist eine Nase 47 auf, die, wenn
sich die Anordnung im Ruhezustand befindet und der Anstz 39 des Armes
38
der inneren Klemmbacke 34 in der Rastnut 40 im Arm 41 des
Winkelhebels 42 rastet, in der Bahn des Außenrandes 48 des Nockens
10 liegt. Das Ausmaß der Verschiebung der Nase 47 des Winkelhebels
42
ist derart, daß, wenn der Rand 48 des Nockens 10 mit der Nase 47 in Eingriff
kommt, der Ansatz 39 des Armes 38 der Klemmbacke 34 aus der Rastnut 40 des
Winkelhebels heraustritt und dadurch die Klauen 32 der als Zange wirkenden Klemmbacken
33, 34 geschlossen werden.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn angenommen
wird, daß das Uhrwerk aufgezogen ist, dann befindet sich der Zapfen 17 des Federhauses
1 jenseits der Verlängerung 36 der äußeren Klemmbacke 33. Die Klauen 32 der Klemmbacken
33, 34 sind geöffnet, und der Ansatz 39 des Armes 38 der inneren Klemmbacke 34 ist
in die Rastnut 40 im Arm 41 des Winkelhebels 42 eingerastet.
Der Nocken 10 hat sich über die Nase 47 des Winkelhebels
42 hinausbewegt. Der Schalter ist geöffnet, der Motor 23 ist abgeschaltet
und das Federhaus 1 steht still.
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Das Antriebsrad 6 dreht sich unter der Wirkung der (nicht dargestellten)
Hemmung des Uhrwerks mit der verlangten Geschwindigkeit. Am Ende einer gewissen
Winkeldrehung berührt der Zapfen 16 des Antriebsrades 6 die hintere Flanke 19 des
Nockens 10, der dadurch vom Antriebsrad mitgenommen wird. Die gewölbte Federscheibe
9 dient dazu, den Nocken 10 leicht an den Mitnehmer 11 anzudrücken
und ihn daran zu hindern, daß er sich durch Reibung mit dem Rad 6 dreht, insbesondere
dann, wenn das Rad verschmutzt ist.
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Wenn der Rand 48 des Nockens 10 mit der Nase 47 des Winkelhebels
42 in Berührung kommt, wird der Ansatz 39 des Armes 38 der inneren Klemmbacke
34 aus der Rastnut 40 des Winkelhebels freigegeben, und die Klemmbacke 34 verschwenkt
sich unter der Kraft der Zugfeder 44 in Richtung des Pfeiles f und bewirkt das Schließen
des Schalters, indem die Kontaktlamellen 24 und 25 zwischen den beiden Klauen 32
eingeklemmt werden, wobei die äußere Klemmbacke 33 am Anschlagzapfen 37 anliegt.
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Infolge des Schließens des Schalters wird der Elektromotor 23 eigeschaltet,
so daß er das Federhaus 1 in Richtung des Pfeiles F mit einer Geschwindigkeit antreibt,
die größer als die des sich weiterbewegenden Antriebsrades 6 ist. Das Federhaus
dreht sich, bis sein Zapfen 17 die Verlängerung 36 der äußeren Klemmbacke 33 verschiebt,
während der auf die hintere Flanke 19 des Vorsprungs 13 des Nockens
10 wirkende Arm 14 des Mitnehmers 11 den Nocken vorbewegt, wodurch der Winkelhebel
42 freigegeben wird.
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Wenn der Zapfen 17 des sich drehenden Federhauses 1 die äußere Klemmbacke
33 verschwenkt und vom Anschlagzapfen 37 wegbewegt, drückt diese Klemmbacke 33 über
ihre Klaue 32 die Kontaktlamellen 24, 25 und die innere Klemmbacke 34 zurück, wobei
der Schalter jedoch geschlossen bleibt. Die Amplitude der dabei der inneren Klemmbacke
34 erteilten Winkelverschiebung reicht aus, um deren Ansatz 39 wieder in die Rastnut
40 des Winkelhebels einrasten zu lassen, wobei die Feder 44 den Winkelhebel
42 gegen die innere Klemmbacke 34 zieht. Sobald der Zapfen 17 des sich drehenden
Federhauses 1 die Verlängerung 36 der äußeren Klemmbacke 33 freigibt,
schwenkt diese Klemmbacke wieder gegen den Anschlagzapfen 37, wodurch der Schalter
plötzlich geöffnet und der Motor 23 abgeschaltet wird.
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Falls die Batteriespannung gering ist, dreht sich der Motor 23 ziemlich
langsam, und er bleibt fast augenblicklich stehen, wenn der Zapfen 17 des Federhauses
1 die Verlängerung 36 der äußeren Klemmbacke 33 freigegeben und damit den Schalter
geöffnet hat.
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Falls dagqgen die Spannung hoch ist, dreht sich der Motor 23 rasch,
und seine Trägheit sowie diejenige des Federhauses 1 sind derart, daß, wenn sich
der Schalter öffnet, das Federhaus 1 erst am Ende einer ziemlich großen Winkelbewegung
zum Stillstand kommen kann. Wegen dieser Möglichkeit hat der Nocken 10 eine
ausreichend kleine Länge, damit er beim Stillstand des Federhauses von dem auf seinen
Vorsprung 13 wirkenden Arm 14 des Mitnehmers 11 nicht vor die Nase
47 des Winkelhebels 42 geführt wird. Der Nocken 10 ist ebenso wie
das
Federhaus 1, vorzugsweise aus einem leichten Material,
z. B. einem Kunststoff, hergestellt, so daß er nur eine minimale Trägheit hat und
vom Arm 14
des Mitnehmers 11 nicht vor die Nase 47 des Winkelhebels
getrieben wird. Die gewölbte Federscheibe 9
hat außerdem die Wirkung, ein
eventuelles Vorschnellen des Nockens 10 abzubremsen.
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Falls der den Elektromotor 23 speisende Strom unterbrochen wird, bevor
der Nocken 10 mit dem Winkelhebel 42 in Eingriff tritt und den Aufzug
bewirkt, läuft das Uhrwerk weiter. Das Antriebsrad 6
setzt seine Bewegung
in Richtung des Pfeiles F fort. Der Zapfen 16 des Ausgangsrades wirkt auf
die hintere Flanke 19 des Nockens 10 ein und nimmt den Nocken mit.
Der Nocken verschwenkt den Winkelhebel 42, was das Schließen des Schalters verursacht.
Das Schließen des Schalters bewirkt jedoch weiter nichts, da der Strom unterbrochen
ist. Das Federhaus 1 bleibt somit unbeweglich. Das Antriebsrad dreht sich
weiter, bis der Vorsprung 13 des vom Antriebszapfen 16 vorgetriebenen
Nockens 10
am Arm 14 des mit dem Federhaus 1 verbundenen Mitnehmers
11 anschlägt (F i g. 4). Das Uhrwerk bleibt dann stehen, jedoch kann der
Aufzug, da der Schalter geschlossen ist, bei der Wiedereinschaltung des Stromes
in der oben beschriebenen Weise sofort erfolgen.
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Es kann vorkommen, daß beim Wiedereinschalten des Stromes die Batterie
eine ziemlich geringe Spannung hat, so daß dem vom Motor langsam angetriebenen Federhaus
1 der Nocken 10 folgt, welchen der Zapfen 16 des Antriebsrades 6 vordruckt.
Aus diesem Grund kommt der Nocken 10 mit der Nase 47
des Winkelhebels
42 in Eingriff, bevor der Zapfen 17 des Federhauses 1 den Arm 36 der äußeren
Klemmbacke 33 verschiebt. Dies hat keinerlei Wirkung, da der Schalter geschlossen
ist, jedoch ist es notwendig, daß der Vorsprung 13 des Nockens
10
eine genügende Länge besitzt, um die Nase 47 des Winkelhebels
42 entfernt zu halten, solange der Arm 36 der Klemmbacke
33 nicht aus dem Weg des Zapfens 17 gelangt ist. Falls dies nicht
der Fall sein würde, würde die äußere Klemmbacke 33 die innere Klemmbacke
34 an dem Arm 41 des Winkelhebels 42 verriegeln, und der Schalter
würde sich öffnen und den Aufzug unterbrechen, während das Antriebsrad 6 an dem
mit dem Federhaus 1 verbundenen Mitnehmer 11 anstößt (F i g. 4), so daß das
Uhrwerk nicht wieder in Gang gesetzt werden könnte.
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Da die in der Spiralfeder 8 des Federhauses 1 gespeicherte Energie
das Antriebsrad 6 antreibt und der vom Zapfen 16 des Antriebsrades
6 vorgedruckte Nocken 10 den Aufzug herbeiführt, indem er den Ansatz
39 des Armes 38 der Klemmbacke 34 aus der Rastnut 40 im Arm 41 des
Winkelhebels 42
freigibt, ist es vorzuziehen, daß unter der ungünstigsten
Bedingung der Nocken 10 auf die Nase 47 des Winkelhebels
42 einwirken kann, bevor sich die Feder des Federhauses zu weit entspannt
hat. Diese ungünstigste Bedingung ist diejenige, bei welcher unter einer geringen
Batteriespannung das Federhaus stehenbleibt, sobald sein Zapfen 17 die Verlängerung
36 der Klemmbacke 34 freigegeben hat. Der wirksame Rand
48 des Nockens 10 muß daher vor dem Vorsprung 13 ziemlich lang
sein, damit in dieser Stillstandstellung des Federhauses der Nocken 10 auf
die Nase 47 des Winkelhebels 42 ausreichend lange einwirkt, bevor
der Nocken 10 und das Ausgangsrad 6 am Arm 14 des Mitnehmers
11 zum Anschlag kommen und bevor die Feder des Federhauses ihre ganze Energie
abgegeben hat, die sie bei dem vorhergehenden Aufzug gespeichert hat.
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Bei der Montage, bei welcher der Strom abgeschaltet ist, nehmen die
verschiedenen Teile die nachstehend genannten und in F i g. 4 veranschaulichten
Stellungen ein: Der Zapfen 17 des Federhauses 1 ist unmittelbar hinter
der Verlängerung 36
der äußeren Klemmbacke 33 angehalten, der Nocken
10 liegt mit seinem Vorsprung 13 am Arm 14 des mit dem Federhaus
1 vorhandenen Mitnehmers 11 an und der Zapfen 16 des Antriebsrades
6 liegt an der hinteren Flanke 19 des Nockens 10 an. Der Winkelhebel
42 ist vom Nocken 10 verschwenkt, die innere Klemmbacke
34 ist freigegeben und der Schalter ist geschlossen. Sobald der Strom eingeschaltet
wird, geht der Aufzug vor sich.