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Maximumwächter mit Zähler- und Zeitwerksantrieb
Bei der tarifmäßigen
Erfassung der elelçtrischen Arbeit in Anlagen wird häufig verlangt, daß der Verbrauch,
der unter Überschreitung einer bestimmten Leistungsgrenze entnommen wird und auch
die Zeit für diese Entnahme für sich registriert werden. Für diesen Zweck sind schon
zusätzliche Tarifapparate vorgeschlagen worden z. B. die sogenannten Spitzenzähler.
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Es ist ein Spitzenzähler lDekanntgeworden, bei dem mit Hilfe eines
Zeitwerks von dem durch den Zähler zurückgelegten Meßweg ein der Registriergrenze
entsprechender Weg abgezogen wird. Dieser Zähler arbeitet aber kontinuierlich und
nicht periodisch. Weiter ist eine Einrichtuna an Maximumzeigern, insbesondere Elektrizitätszählern
bekannt, bei der im Wege des periodisch bewegten Mitnehmers dieses Werkes ein Schalter
angebracht ist, der beim Vorbeiwandern des Mitnehmers in der Antriebsrichtung des
Zählers geschlossen und bei der Rückkehr des Mitnehmers wieder geöffnet wird. Mit
dem Schalter ist ein Relais verbunden, das in erregtem Zustand den Zähler mit dem
Zählwerk für hohen Tarif und in unerregtem Zustand mit dem Zählwerk für den niederen
Tarif kuppelt. Das Zählwerk für den hohen Tarif registriert von dem Verbrauch innerhalb
einer Registrierperiode nur denjenigen Teil, der nach Vorbeiwandern des Mitnehmers
entnommen wird. Dieses Gerät arbeitet ahel weder
rein leistungsabhängig
noch rein - zeitabhängig.
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Diese Art Registrierung ist auch schwer verständlich und deshalb unerwünscht.
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Namentlich bei größeren Abnehmern werden nun zur Überwachung der
Stromentnahme sogenannte Maximumwächter verwendet. Sie haben einen von einem Zeitwerk
und einen von dem Verbrauchszähler der Anlage angetriebenen oder fortgeschalteten
Zeiger, Kontaktarme od. dgl. Die Zeiger werden periodisch, z. B. alle Viertelstunden
in ihre Ausgangslage zurückgebracht. Die Geschwindigkeit des vom Zeitwerk angetriebenen
Zeigers ist so eingestellt, daß er gerade bei der Entnahme der noch zulässigen Leistung
mit dem vom Zähler angetriebenen Zeiger Schritt halten würde. Wenn aber der vom
Zähler angetriebene Zeiger den vom Zeitwerk angetriebenen überholt, dann besteht
die Gefahr, daß die vorgeschriebene Leistungsgrenze überschritten wird. Durch Herabsetzung
des Verbrauchs der Anlage kann dann erreicht werden, daß trotz der vorübergehenden
Überschreitung der Leistungsgrenze der viertelstündige Verbrauch innerhalb -der
zulässigen Grenze bleibt. Solche Maximumwächter sind meist mit einer Schalteinrichtung
versehen, die bei drohender Überschreitung der Leistungsgrenze ein mahnendes Signal
auslöst.
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Aufgabe der Erfindung ist nun die gleichzeitige Erfassung des Über-
und Unterverbrauchs sowie die Dauer des Überverbrauchs. Es wird der an sich vorhandene
Maximumwächter für die tarifmäßige Erfassung der oberhalb einer bestimmten Leistungsgrenze
entnommenen elektrischen Arbeit herangezogen. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß
der von einem Planetenrad eines zwischen dem Zähler und dem Zeitwerksantrieb eingeschalteten
Differentialgetriebes gesteuerte Schalter an ein Schaltrelais od. dgl. angeschlossen,
das bei der Einholung des Zeitwerkzeigers durch den Zählerzeiger einenUberverbrauchszähler
einschaltet.
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Hier wird also die Geschwindigkeit des Zeitmotors mit der Zählergeschwindigkeit
verglichen und bei einem gewissen Belastungszustand ein tiberverbrauchszähler eingeschaltet,
während bei bekannten E;inrichtungen der Zeitmotor nur eine periodische Rückführung
des Belastungszeigers in seine Nullage bewirkt. Unter Umständen kann gleichzeitig
damit ein Zeitzähler eingeschaltet werden, der die Zeitdauer der Überschreitung
mißt und ein Fortschaltwerk, das bei jeder Betätigung des Schalters im Maximumwächter
um einen Schritt weiter geschaltet wird und dadurch die Anzahl der Schaltungen,
also die Häufigkeit der Überschreitungen angibt. Sobald der vom Zähler angetriebene
Zeiger wieder hinter dem vom Zeitwerk angetriebenen Zeiger zurückbleibt, werden
die genannten Tarifgeräte wieder stillgesEtzt.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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I ist der von dem Zeitwerk U, 2 der vom Zähler angetriebene Zeiger.
D ist ein Differentialgetriebe, dessen einer Teil 3 in der einen Richtung vom Zähler
und dessen zweiter Teil 4 in entgegengesetzter Richtung vom Zeitwerk angetrieben
wird. Dt-'i dritte Teil 5 des Differentialgetriebes betätigt einen Schalter, beispielsweise
eine ringförmige Quecksilberschaltröhre 6 mit den Elektroden 7, S. 9 ist das Schaltquecksilber.
Der Schalter 6 bis 9 betätigt einen Umschaltmagneten IO für einen STberverbrauchszähler
I I, ferner einen Zeitzähler I2 und ein Fernzählwerk I3 sowie eine Signaleinrichtung
14.
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Unter Umständen sind die Teile II bis I3 in einem gemeinsamen Gehäuse
für sich oder zusammen mit dem Maximumwächter untergebracht.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Sobald der Zeiger 2 den
Zeiger I einholt, wird der Überverbrauchszähler II eingeschaltet, der Zeitzähler
12 beginnt zu laufen, das Fernzählwerk I3 wird um einen Schritt weiter geschaltet.
Die Hupe 14 ertönt.
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Dieser Schaltzustand bleibt auch dann erhalten, wenn der Zeiger 2
den Zeiger I überholt. Wenn nun der Verbrauch der Anlage herabgesetzt wird und der
Zeiger 2 wieder hinter dem Zeiger I zurückbleibt, dann wird der Zähler 11 wieder
abgeschaltet. Der Zeitzähler I2 wird stillgesetzt. Der Antriebsteil des Sernzählwerkes
I3 kehrt in seine A.usgangslage zurück, ohne den Überverbrauchszähler zu beeinflussen.
Das Zeitzählwerk I2 kann auch von dem gleichen Zeitwerk U angetrieben werden, das
den Maximumwächter betätigt, indem z. B. zwischen dem Zeitwerk U und dem Zeitzählwerk
12 eine durch einen Schaltmagneten ein- und ausrückbare Kupplung eingeschaltet ist.
Auch kann das Fernzählwerk 13 erst beim Ausschalten des Stroms um einen Schritt
weitergeschaltet werden.
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Die Anordnung kann statt mit Arbeitsstrom auch mit Ruhestrom betrieben
werden. Ebenso können die elektrischen Schaltungen zum Teil durch mechanische ersetzt
werden, indem man z. B. mit dem Teil 5 des Differentialgetriebes D die entsprechenden
mechanischen Steuerorgane verbindet.
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Durch Subtraktion der Angaben des Zeitwerks I2 von den Angaben eines,
beispielsweise vomZeitwerk U angetriebenen Totalzeitwerks kann auch die Dauer des
Unterverbrauchs ermittelt werden.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß der Maximumwächter zugleich
zur Betätigung der Tarifapparate für die Erfassung des Uherverbrauchs bzw. auch
Unterverbrauchs ausgenutzt wird.