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Schalteinrichtung für elektrische Uhrenanlagen In elektrischen Uhrenanlagenkann
es vorkommen, <laß infolge einer durch eine Störung bedingten Umschaltung oder
aus einem anderen Anlaß die an einer gemeinsamen Leitung liegenden Nebenuhren gegenüber
der die Stromstöße zur Fortschaltung dieser Nebenuhren sendenden Hauptuhr nachgehen
und durch schnelle Fortschaltung seitens eines besonderen Stromstoßsenders wieder
in Übereinstimmung mit der Hauptuhr gebracht werden müssen.
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Die bekannten Schalteinrichtungen zur Umschaltung auf einen besonderen
schnell arbeitenden Stromstoßsender machen eine genaue Beobachtung der einzelnen
Uhren erforderlich, um die beschleunigte Fortschaltung bei Übereinstimmung mit der
Hauptuhr wieder zu beenden. In Uhrenanlagen, i» denen die Nebenuhren jede Sekunde
geschaltet werden, bereitet dies Schwierigkeiten. Die Erfindung bezweckt, die Nachstellung
solcher sekundlich fortgeschalteter Nebenuhren zu erleichtern und erreicht dies
dadurch, daß eine Schalteinrichtung nach Erhalt eines von Hand zu gebenden Anreizes
den Stromstoßgeber für die beschleunigte Fortschaltung in einer vorbestimmten Stellung
der Nebenuhren abschaltet und die Uh:renleitung an den Kontaktgeber der Hauptuhr
anschaltet, sobald diese die Stellung der beschleunigt fortgeschalteten Nebenuhren
eingeholt hat.
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Die Schalteinrichtung der Erfindung ermöglicht es somit, die beschleunigte
Fortschaltung der Nebenuhren durch einen von Hand gegebenen Anreiz zu unterbrechen,
der zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne, um deren
Anzeige die Nebenuhren die Hauptuhr überholt haben, gegeben werden kann, ohne daß
sorgfältig
darauf geachtet werden muß, daß der Anreiz genau beim
Einholen der Hauptuhr abgegeben wird.
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Wird der Anreiz vielmehr innerhalb einer Spanne von 59 Fortschaltungen
nach dem Überholen der Hauptuhr gegeben, dann kann die Einrichtung so getroffen
werden, daß die Nebenuhren nach der 59. Fortschaltung angehalten und sodann selbsttätig
von Beginn der 6o. Sekunde an von der Hauptuhr im richtigen Takte fortgeschaltet
werden.
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Die Schalteinrichtung nach der Erfindung gestattet es auch, wenn eine
Umstellung von Sommerzeit auf gewöhnliche Zeit ein Anhalten der Nebenuhren erforderlich
macht, die Fortschaltung durch die Hauptuhr mit übereinstimmender Zeitanzeige in
einfacher Weise wieder aufzunehmen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung .dargestellt.
Diese zeigt die wesentlichen Stromläufe einer Einrichtung zum Fortstellen von sekundlich
geschalteten Nebenuhren.
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Eine Hauptuhr HU sendet mittels der von ihr gesteuerten Kontakte
b und c jede Sekunde einen Stromstoß auf eine Leitung HL, an welche mehrere
Nebenuhrenleitungen L i, L 2 über Schalter V i i, V 12, V 2i, V 22
angeschlossen sind. Die an die Nebenuhrenleitungen L i, L 2 angeschlossenen Nebenuhren
NU sind in bekannter Weise als polarisierte Nebenuhren ausgebildet, welche
durch die jede Sekunde empfangenen Stromstöße wechselnder Richtung einen Sekundenzeiger
und in entsprechender Übersetzung einen Minuten- und einen Stundenzeiger fortschalten.
Durch den jede Sekunde erfolgenden Umschlag der Kontakte b und c werden die Stromstöße
wechselnder Richtung erzeugt. Die Kontakte der Hauptuhr können auch ein Relais steuern,
welches mit seinen Kontakten die wechselnden Spannungen an die Adern der Leitung
H1_ legt.
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Sind aus irgendwelchem Grunde die Nebenuhren NU einer Leitung
L i hinter der Hauptuhr HU
zurückgeblieben, dann ist eine beschleunigte
Fortschaltung der Nebenuhren erforderlich. Hierzu dient ein aus den Relais F,
G, I und K gebildeter Stromstoßsender, der StromstößewechselnderRichtung
mit einer größeren Frequenz zu erzeugen mag, als dies seitens der Hauptuhr
HU geschieht. Diese Stromstöße werden durch die Kontakte i 2 und i 3 ausgesandt,
sofern die Leitung L i vermittels des Schalters V i i, V 12 und der Kontakte 't
3 und u 4 mit dem Stromstoßgeber verbunden ist. Bei der Rückschaltung der Nebenuhrenleitungen
L i, I 2 von dem besonderen Stromstoßgeber auf die Hauptuhr HU muß sodann
darauf geachtet werden, daß der nächste Stromstoß der Hauptuhr die richtige Polarität
hat. Sind nämlich die Nebenuhren NU zuletzt durch einen negativen Stromstoß
des selbsttätigen Stromstoßgebers fortgeschaltet worden, dann würde nach der Rückschaltung
ein negativer Stromstoß der Hauptuhr keine erneute Fortschaltung der Nebenuhren
bewirken, und es würde eine Gangdifferenz von einer Sekunde zwischen den Nebenuhren
und der Hauptuhr entstehen.
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Um dies zu vermeiden, sind zusätzliche Schaltmittel in Gestalt sogenannter
Kontrolluhren vorhanden. Eine Kontrolluhr HKU liegt an der von der Hauptuhr gesteuerten
Leitung HL. Sie besitzt eine Nockenscheibe D, welche auf der Sekundenzeigerwelle
angeordnet ist und in 6o Sekunden einen Umlauf macht. Diese Nockenscheibe D ist
so ausgebildet, daß sie nur in der 6o. Sekunde einen Kontakt d schließt.
Eine weitere Kontrolluhr LKU, welche der Kontrolluhr HKU gleicht, ist an die Nebenuhrenleitung
L i angeschlossen. Ihre Nockenscheibe 31 schließt den Kontakt na ebenfalls in jeder
6o. Sekunde, die von den Nebenuhren NU angezeigt wird. Die Wirkungsweise
der =\nordnung ist folgende: Sollen nach einer Störung die Nebenuhren \'L' der Leitung
L i beschleunigt geschaltet werden, um wieder in Übereinstimmung mit der Anzeige
der Hauptuhr HU gebracht zu werden, dann wird vorbereitend der Schalter V
i i, V 12 umgelegt, der die Leitung L i mit den Kontakten 1c
3, u 4 der Umschalteeinrichtung verbindet, und es wird ein Schalter
SE i vorbereitend umgelegt. Der Schalterkontakt SE i bereitet einen Stromkreis
für Relais E vor, der geschlossen wird, sobald nunmehr zur Umschaltung vorübergehend
die Taste TE gedrückt wird. Relais E spricht an und bindet sich mit seinem Kontakt
e i unabhängig von der Taste TE. f e( 6o. Sekunde betätigt die Nockenscheibe D der
Kontrolluhr HKU den Kontakt d und erregt hierdurch das Relais R, welches
als Taktgeber dient. Der Kontakt d schließt auch einen Stromkreis für die Lampe
L, welche jede 6o. Sekunde aufleuchtet, solange der Schalter SE 2 umgelegt ist.
Kontakt r schließt einen Stromkreis für Relais (i, welcher durch Kontakt
e 3 vorbereitet ist. Relais U spricht somit in der 6o. Sekunde an,
schließt mit seinem Kontakt u i einen Haltestromkreis und setzt mit seinem Kontakt
11 2 den Stromstoßgeber in Gang, während die Kontakte 1r. 3 und ir
4 die Leitung L i auf die Kontakte i 2 und i 3 des Stromstoßgebers
durchschalten.
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Die Relais F und G des Stromstoßgebers waren bei Erregung des Relais
E durch den Kontakte 4 vorbereitend angeworfen worden. Sobald nunmehr Kontakt u
2 schließt, fällt Relais F durch Kurzschluß verzögert ab, und Kontakt f 2 schließt
Relais G kurz, so daß auch dieses abfällt. Nach Abfall von Relais G wird Relais
F erneut erregt und schließt seinerseits den Erregerstromkreis für Relais G. Die
Relais F und G arbeiten somit in einer Unterbrecherschaltung. Kontakt f 3 steuert
periodisch die aus den Relais J und K gebildete Anordnung. Bei dem ersten Schließen
wird Relais J über seine Wicklung I erregt. Bei dein darauf folgenden Abfall von
Relais F hält sich Relais J über seine Wicklung 11, und Relais K NN-ird über
seine Wicklung I zusätzlich erregt; Kontakt k i schließt die Wicklung I des Relais
J kurz. I>ei (lern nächsten Anzug von Relais F fällt Relais I durch Kurzschltil:)
ab, während Relais K über Wicklung 1I erregt bleibt. Bei dem nächsten Abfall von
Relais F fällt auch Relais K ab. Die Anordnung ist so getroffen, daß Relais J jeweils
für die Dauer eines Anzug., und eines Abfalls von Relais F erregt und für (V, Dauer
des nächsten Anzugs und des nächsten Abfalls
von Relais F aberregt
ist. Die Kontakte i 2 und i 3 senden somit gleich lange Impulse wechselnder Richtung
über die Leitung L i. Die Häufigkeit dieser Impulse ist größer als die von der Hauptuhr
HU gesandten Stromstöße; sie liegen etwa bei 130 bis ioo Stromstößen in der
Minute. Die Impulse wechselnder Richtuiih können auch vermittels eines Relaisauf
die Nebenuhrenleitungübertragenwerden.
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Diese beschleunigte Fortschaltung der Nebenuhren NU muß unterbrochen
«erden, sobald die Zeiger der Nebenuhren die Stellung der Zeiger <i@ r Hauptuhren
erreicht haben. Sobald dies der Fall ist, wird kurzzeitig die Taste TA gedrückt,
welche Relais A anwirft, das sich Tiber Kontakt a i selbst hält. Hierdurch
wird die Abschaltung lediglich vorbereitet. Kontakt a 2 bereitet nämlich einen Kurzschluß
für Relais E vor, der von dem Kontakt m der Kontrolluhr LKU abhängig ist. Sobald
die Nockenscheibe 31 der Kontrolluhr LKU, welche synchron mit den Nebenuhren
NU fortgestellt wurde, die Stellung der 6o. Sekunde erreicht, wird Kontakt
in geschlossen und damit Relais E durch Kurzschluß abgeworfen. Die Kontakte
e 2, e 4 und e 6 setzen den aus den Relais F, G, J und K gebildeten
Stromstoßgeber still. Es kann nun kein weiterer Stromstoß auf die Leitung L i gelangen.
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Sobald danach die Nockenscheibe D der Kontrolluhr HKU, welche von
der Hauptuhr HU fortgeschaltet wird, die 6o. Sekunde erreicht und Relais
R erneut anspricht, unterbricht Kontakt r den Haltestromkreis für Relais U; dieses
fällt ab, und die Kontakte « 3, le 4 stellen die Verbindung der Nebenuhrenleitung
L i wieder mit der von der Hauptuhr HU gesteuerten Leitung HL her.
Die Zusammenschaltung erfolgt somit zwangsläufig, wenn sich die Nebenuhren und die
Hauptuhren in der gleichen Stellung der 6o. Sekunde befinden. Es ist lediglich erforderlich,
binnen 59 Fortschaltungen, nachdem die Nebenuhren die Anzeige der Hauptuhr überholt
haben, die Taste TA zur Vorbereitung <Ici-Riäckschaltung zu betätigen. Zwangsläufig
-,werden dann die Nebenähren in der Stellung der 6o. Sekunde festgehalten und erst
dann in Abhängigkeit von der Hauptuhr gebracht, wenn auch diese die 6o. Sekunde
anzeigt. Dadurch ist sichergestellt, daß der nächste Fortschalteimpuls der Hauptuhr
mi: richtiger Polarität sofort alle Nebenuhren schaltet. Die Schalter L' i i. 1'
12 und S[-, i können dann zurückgestellt werden. Der Schalter SE z dient lediglich
dazu, zu verhindern, daß eine ungewollte Betätigung der Taste TE eine Störung hervorruft.
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Sollen die Nebenuhren angehalten werden, beispielsweise wenn durch
Umschaltung von Sommerzeit auf normale Zeit eine zusätzliche Zeitspanne von einer
Stunde hinzukommt, dann wird Relais 1I durch vorübergehende Betätigung der Taste
TH erregt, das sich über Kontakt l2 i bindet. Kontakt h 3
bereitet
den Stromkreis des Relais U vor, welcher durch Relais R wieder in der 6o. Sekunde
geschlossen wird. Bei Erregung des Relais L' schalten die Kontakte 11 3 tind
1(4 die Leitung L i von der Hauptuhr ab, sofern der Vorbereitungsschalter
l' i i, L" 12 vorher umgelegt war. Eine Fortschaltung der Nebenuhren unterbleibt
nunmehr, da mangels Erregung des Relais E der Stromstoßgeber wirkungslos ist.
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Sollen die Nebenuhren NU nunmehr wieder an die Hauptuhr
HU gekuppelt werden, dann wird durch vorübergehende Betätigung der Taste
TA das Relais A angeworfen. Die Aberregung des Relais C' und damit die Rückschaltung
auf die Hauptuhr erfolgt, wenn in der 6o. Sekunde Relais R den Haltestromkreis von
Relais L' unterbricht. Auch hierdurch ist sichergestellt, daß die Zusammenschaltung
der Nebenuhren mit der Hauptuhr bei genau gleicher Zeigerstellung erfolgt, so daß
der nächste Impuls der Hauptuhr die Stromrichtung besitzt, welche zur Fortschaltung
der Nebenuhren erforderlich ist. Relais H wird hierbei durch Kurzschluß über die
Kontakte a 4 und h 4 abgeworfen, so daß alle Relais iii die Ruhelage
selbsttätig zurückkehren.