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Verfahren und Einrichtung zur Überwachung von zeitlich in veränderlicher
Stärke geleisteter Arbeit Die Erfindung betrifft einen Apparat zur Verrechnung des
Verbrauchs von Elektrizität, Gas, Wasser, Dampf u. dgl. Um die Einheitspreise für
das Verbrauchsmittel entsprechend den Betriebserfordernissen verschieden hoch zu
bewerten, hat man verschiedene Tarifarten zur Anwendung gebracht, die im allgemeinen
eine Vielzahl von Apparaten zu ihrer Durchführung benötigen. So ist z. B. einer
der einfachsten Tarife der Grundgebührentarif. Zu seiner Durchführung benötigt man
außer dem gewöhnlichen Zähler, der die Menge des Verbrauchs anzeigt, noch Apparate,
die angeben, mit welcher Belastung (Maschinenleistung, Augenblicksleistung) der
Verbrauch erfolgt ist. Derartige Apparate sind verhältnismäßig umständlich. Sie
verteuern die Anlage und haben demgemäß nur in größeren Anlagen praktischen Wert.
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Außerdem haften sämtlichen bisher bekannten Apparaten dieser Art noch
verschiedene Mängel an, die später aufgezeigt werden.
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Weitere Tarife, z. B. die sogenannten Uberverbrauchstarife, benötigen
wiederum besondere Abänderungen des, Verbrauchszählers zu dem Zweck, daß dieser
erst oberhalb einer bestimmten Belastung anspricht. In ähnlicher Weise arbeiten
Meßsätze, bei denen ein Zähler oder ein zweites Zählwerk durch ein Stromrelais lastabhängig
gesteuert wird.
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Ein grundsätzlicher Mangel der Apparate für Höchstlastregistrierung
ist es, daß bei ihnen lediglich der höchste während einer Abrechnungsperiode aufgetretene
Mittelwert der viertelstündlich oder halb stündlich oder einstündlich gegebenen
Belastung registriert wird. Ein Vorteil dieser Apparate ist aber darin zu sehen,
daß kurzzeitige Oberlastungen von wenigen Minuten Dauer infolge der Mittelwertbildung
über einen Zeitraum von I5, 30 oder 60 Minuten nicht mit ihrem Absolutwert erscheinen.
Dabei sind aber die Anzeigen des Höchstlastmessers mit verschiedenen Fehlerquellen
behaftet und schon infolge des Meßprinzips von Zufälligkeiten abhängig, denn je
nachdem wie sich die zeitliche Lage der Überlastung zu der zeitlichen Lage der Registrierperiode
verhält, ergibt sich eine verschiedene Anzeige. Man hat aus diesem Grunde schon
vorgeschlagen, die Registrierperioden zu unterteilen und für jede Teilregistrierperiode
den mittleren Höchstwert der entnommenen Leistung zu. bestimmen. Derartige Konstruktionen
erschweren und verteuern die Vorrichtungen, so daß ihre allgemeine Anwendung nicht
möglich ist.
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Die Auswertung der Angaben eines Höchstlastzeigers bekannter Art
geht so vor sich, daß durch den Höchstlastzeiger innerhalb einer Abrechnungsperiode,
z. B. innerhalb
eines NIonats. der Höchstwert der viertelstündigen
mittleren Belastungen angegeben ist. Auf Grund dieses wertes wird die Grundgebiihr
für den Stromverbraucher berechnet. Hierbei kann der Verbraucher insofern gegenüber
anderen benachteiligt verden, als er z. B. auf Grund von einer nur einmaligen Uberschreitung
seiner normalen Leistungsaufnahme mit einer erhöhten Grundgebühr belastet wird.
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Um diese Nachteile auszuschließen, ist es bereits bekanntgeworden,
einem Höchstlastregistriergerät eine Vorrichtung beizufügen, die die Zahl der Überlastungen,
getrennt je nach dem Grad der Überlastung, registriert. Auch dieser Vorrichtung
haftete der für die Höchstlastzeiger erwähnte Nachteil an. daß die relative Lage
der Registrierperiode zur Belastungsperiode von Einfluß auf die Angabe des Zählers
ist, und ferner, daß durch das besondere Registrierwerk für die einzelnen Überlastungen
eine Verteuerung des gesamten Apparates eintritt.
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Sämtliche bisher bekannten und beschriebenen Apparate haben den weiteren
Nachteil, daß sich ihr Einbau für den Stromverbraucher in vielen Fällen nicht lohnt.
Um aber für alle Verbraucher, auch für Eleinverbraucher, eine gerechte Tarifbildung
zu ermöglichen, betrifit die Erfindung ein Verfahren zur iJberwachullg von zeitlich
in veränderlicher Stärke geleisteter Arbeit, insbesondere an Elektrizität, das die
Vorteile der sämtlichen bisher beliannten Tarifapparate in sich vereinigt, aber
ihre Nachteile vermeidet.
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Dieses Verfahren geht davon aus, daß die für eine festgelegte Arbeitseinheit
(Festmenge) erforderliclle Zeit geprüft wird, wobei erfindungsgemäß dann diejenigen
Arbeitseinheiten (Teilrerbrauchsmengen ) selbsttätig für sich auf Summiergeräten
erfaßt werden, deren Ablaufzeit einen vorgegebenen Wert unter- oder überschreitet,
also nur die unterhalb des Grenzwertes liegenden Teilverbrauchsmengen oder nur die
oberhalb liegenden oder auch beide. Die Registrierung kann aber auch in der Weise
erfolgen, daß verschiedene vorgegebene Zeitwerte benutzt werden und die mit ihrer
.4blautdauer oberhalb oder unterhalb eines bestimmten Zeitwertes oder zwischen bestimmten
Zeitwerten liegenden Teilverbrauchsmellgen getrennt registriert werden, wodurch
sich eine mehr oder weniger gestaffelte Erfassung der gesamten Teilverbrauchsmengen
oder derjenigen eines gewünschten Zeitdauerbereiches erzielen läßt.
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NIit einem solchen Überwachungsverfahren und dem dafür ausgebildeten
Gerät ist es mögliche die verschiedensten Tarifarten, zu denen bisher für jeden
Tarif eine besondere Vorriditung oder eine kostspielige Sonderausführung des Zählers
notwendig war, durchzuführen. Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
benutzte Gerät unterscheidet sich von den bisher bekannten Einrichtungen durch seine
Einfachheit in Aufbau und Wirkungsweise. Durch Verwendung mehrerer Geräte einheitlicher
Ausführung und gegebenenfalls unter Hinzunahme einer Schaltuhr kann man mit seiner
Hilfe den Grundgehührentarif(Maximumtarif), Doppel-Doppel tarif (zeit- und lastabhängigen
Doppeltarif), Drei- und Mehrfachtarif (zeit- und lastabhängigen Drei- und NIehrfachtarif)
und den Überverbrauchstarif durchführen.
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Die Erfindung beruht auf der nachstehenden Überlegung: Das Zählwerk
des Verbrauchszählers gibt im Falle des Verbrauchs von Elektrizität fortlaufend
den Verbrauch in kWh, also in wiegen an. Für die Belastung des die Energie liefernden
Werkes ist es entscheidend, daß der Verbrauch möglichst gleichmäßig, d.h. soweit
möglich, bei verhältnismäßig geringer Leistungshöhe stattfindet. Durch den Stromlieferungsvertrag
sei vereinbart, daß die gleichzeitig beanspruchte Leistung (NIasehinenleistung)
z. B. ion kr nicht überschreiten soll. Bei Benutzung des bekannten Höchstlastmessers
war bei bei spielsweise viertelstündiger Registrierung die für eine Registrierperiode
zulässige Verbrauchsmenge in diesem Falle 2j kWh. Man kann nun auch die Bedingung
stellen, daß diese gemäß dem Lieferungsvertrag zulässige Verbrauchsmenge jeweils
nur in einer Zeit verbraucht werden darf, die größer als IS Minuten ist. Wird diese
Zeit unterschritten, so bedeutet das eine Überschreitung der vereinbarten Leistungsgrenze.
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Auf Grund derartiger Überlegungen hat man bereits, von bestimmt festgelegten
Verbrauchsmengen ausgehend, die Zeit festgestellt, die abläuft, bis die festgesetzte
Menge verbraucht ist. Hierzu wurde ein Registrierblatt jeweils durch ein Zeitwerk
an einer Markiervorrichtung vorbei gleichförmig verstellt, bis bei Ablauf der festgelegten
Verbrauehsmenge eine Niarkierung erfolgte und das Registrierblatt in die Ausgangsstellung
zurückgebracht wurde. Auch die Erfindung macht von einer festgelegten Verbrauchsmenge,
der Festmenge, Gebrauet, wobei sie die für den Verbrauch erforderliche Zeit dahin
prüft, ob sie einen vorgegebenen Wert über- oder unterschreitet. Die Festmenge wird
mittels eines Kontaktgebers oder eines Unterbrechers (Ruhestrom- bzw. Arbeitsstromschaltung)
vom Zählwerk des kWh-Zählers her in den eingebauten oder getrennt angeordneten Tarifapparat
eingeführt. Dabei wird durch ein in dem Tarifapparat befindliches Triebwerk ein
Zeitelement mit gleichförmiger
Geschwindigkeit bewegt, das mit
einem Zählwerk (Summiergerät) zusammenwirkt. Auf jeden ankommenden Stromstoß bzw.
auf jede ankommende Stromunterbrechung vom Zähler her wird dann elektrisch oder
mechanisch, mittelbar oder unmittelbar ein Ansprechen des Tarifapparates derart
herbeigeführt, daß mittels des Zeitelementes für den Fall der Unterschreitung der
vorgegebenden Zeit die betreffende Festmenge als einmaliger Überverbrauch auf dem
Zählwerk zur Registrierung gebracht wird, so-daß sie, weil sie bei Überlastung entnommen
ist, mit einem Zuschlag belegt werden kann. Die Zuschlagfestmengenregistrierung
ermöglicht es, Überlastungen entsprechend ihrer Häufigkeit bei der Strompreisbildung
zu berücksichtigen, wie es bei Überverbrauchszählern und lastabhängigen Doppeltarifzählern
der Fall ist. Die Ausgleichswirkung, die im Höchstlastzähler durch die Zeitkonstante
herbeigeführt wird, ist bei dem Erfindungsgegenstand ebenfalls sichergestellt, und
zwar in einer tariflich zweckmäßigeren Form, indem die Zeitkonstante nunmehr veränderlich
ist, und zwar kürzer bei hoher Belastung und länger bei niedriger Belastung. Der
Ausgleich ist also bei hoher Überlastung geringer, so daß hier eine stärkere Kostenbelastung
eintritt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. I ist mit I ein am Zählwerk
des Verbrauchszählers angebrachter Teil bezeichnet, der nach Verbrauch einer bestimmten
Festmenge eine Kontaktvorrichtung 2 schaltet. Diese schließt einen Stromkreis 3
zu dem Zuschlagfestmengenregistriergerät. Wesentlich für die Wirkungsweise desselben
ist ein Zeitelement 4, welches- aus einer Kontaktscheibe mit teilweiser Kontaktbelegung
41 und einem Schleifkontakt 5 besteht. Die Kontaktscheibe 4 wird mit gleichförmiger
Geschwindigkeit durch ein Laufwerk, z. B. einen Synehronmotor 6, über eine Rückstellvorrichtung
7 angetrieben. Erreicht der von dem Kontakt 2 ausgesandte Stromstoß die Leitung
3 dann, wenn der Kontakt 5 auf dem leitenden Teil 41 der Scheibe 4 schleift, so
wird über ein Relais 8 ein Zählwerk g fortgeschaltet.
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Die Kontaktscheibe 4 besitzt außer dem leitenden Teil 41 noch den
nichtleitenden Teil 42. Wenn der von dem Zählwerk I über Kontakt 2 ausgehende Stromstoß
in einem Zeitpunkt erfolgt, in dem der Schleifkontakt 5 nicht auf 4I, sondern auf
42 anliegt, so kann naturgemäß das Relais 8 nicht erregt werden, und ein Fortschalten
des Zählwerks g findet nicht statt. Daraus folgt, daß ein Registrieren der Zuschlagfestmenge
nur dann eintritt, wenn die Festmenge in einer kürzeren als der vereinbarten Zeit,
also bei Überlastung verbraucht wordensist.
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Das durch die Kontaktscheibe 4 und den Schleifkontakt 5 dargestellte
und von einem Laufwerk 6 (Uhrwerk, Synchronmotor, Ferrarismotor usw.) angetriebene
Zeitelement wird jeweils nach Erfüllung einer Festmenge in seine Anfangslage zurückgestellt.
Hierzu dient die Rückstellvorrichtung 7. Diese besteht im wesentlichen aus einer
an der Achse des Zeitelementes angreifenden Feder, die durch das Laufwerk gespannt
wird. Bei Eintreffen des von der Kontaktvorrichtung 2 ausgehenden Stromstoß es wird
ein parallel zu dem Relais 8 geschaltetes Relais 10 ebenfalls erregt. Dieses gibt
gegenüber 8 etwas verzögert, unter Anzug seines Ankers die Rüekstellvorrichtung
7 frei, so daß unter Entspannung der in ihr befindlichen Feder die Kontaktscheibe
4 in ihre Anfangslage zurückgestellt wird.
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Sofern die Festmenge innerhalb der Zeit verbraucht wird, in der sich
der Schleifkontakt 5 auf dem leitenden Teil 41 befindet, also bei Überlastung, findet
eine Registrie rung auf dem Zählwerk g statt. Ist die Höhe der Belastung gering,
so ist die Zeitdauer für die Belastungsfestmenge auch entsprechend länger, und der
Kontakt 5 berührt den nichtleitenden Teil 42 der Kontaktscheibe 4, was zur Folge
hat, daß ein Antrieb des Zählwerke g nicht stattfindet. Es ist nun möglich, daß
die Belastung noch geringer ist, so daß evtl. der leitende Teil 41 wieder erreicht
würde, ehe ein Stromstoß von dem Verbrauchszähler eintrifft. Um zu verhindern, daß
in diesem Falle eine Fortschaltung des Zählwerks g erfolgt, wird das Zeitelement
derart unwirksam gemacht, daß durch eine Sperrung ein weiterer Antrieb verhindert
wird. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel fällt der Schle fkontakt in eine Raste
des Teiles 42 ein und hält dadurch die Scheibe 4 fest. Das Laufwerk6 ist, um eine
derartige Arbeitsweise zuzulassen, mit der Achse des Zeitelements über eine Reibungskupplung
II verbunden. Das Laufwerk kann daher auch bei Feststellung der Kontaktscheibe weiterlaufen.
Bei dem nächsten Stromstoß erfolgt wiederum die Rückstellung durch das Rückstellorgan
7; hierbei schnellt dann das Zeitelement in die Nullage zurück.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Festmenge
oberhalb bzw. unterhalb einer bestimmten Verbrauchszeit, also Belastungshöhe, registriert
werden soll; die das Zeitelement bildende Scheibe ist daher an ihrem Umfang nur
in zwei Sektoren geteilt. Man kann aber mit der erfindungsgemäßen Einrichtung auch
mehrere Belastungshöhen erfassen. Man kann z. B. das
Zeitelement
in mehrere Sektoren unterteilen und auf diese Weise gestaffelt nach mehreren Zeitgrenzen
und demgemäß Belastungsfällen registrieren. Nach Abb. 2 ist das Zeitelement in vier
Quadranten a, b, c und d unterteilt. Sektor a gilt beispielsweise für die Zeitkonstante
5 Minuten, Sektor b für 10 Minuten, Sektor c für 15 Minuten und Sektor d ist der
mit Isoliermaterial belegte Teil, der dann wirksam ist, wenn die Festmenge in einer
Zeit von über 15 Minuten verbraucht wird. Die verschiedenen Sektoren a, b, c der
Kontaktscheibe 4 sind mit Schleifringen a1, b1 und cí verbunden, durch die der ankommende
Stromimpuls auf drei verschiedene Zähiwerke 91, 92 bzw. 93 zur Wirkung gebracht
werden kann, je nachdem der Zeitkontakt auf dem Sektor, b oder c aufliegt.
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Ein anderes vorteilhaftes Ausführungsbeispiel, bei dem das Zuschlagfestmengenzählwerk
nicht elektrisch, sondern mechanisch geschaltet wird, besteht darin, daß von dem
Triebwerk 6 ein Spannwerk oder eine andere mechanische Einrichtung angetrieben wird,
die einen bestimmten Kippunkt hat und entsprechend dem Erreichen oder Nichterreichen
des Kippunktes das Zählwerk fortschaltet oder nicht. Der Kippunkt entspricht in
diesem Falle dem Zeitgrenzpunkt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 3 a bis
3 C ist ein Spanmverk vorgesehen, welches aus der von dem Laufwerk 6 angetriebenen
Scheibe 12 besteht, an der eine Labilfeder 14 angreift. Die Scheibe 12 ist mit ihrer
Achse 15 mittels der ausrückbaren Kupplung I6 mit dem Laufwerk 6 verbunden. Auf
die Kupplung I6 wirkt ein Relais I7 ein, das von dem Kontaktwerk an dem Kilowattstundenzählwerk
des Zählers nach Erreichen einer bestimmten Festmenge gesteuert wird.
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Die Arbeitsweise eines solchen Spannwerkes ist folgende: Durch das
Laufwerk 6 wird die Scheibe I2 mitgenommen, wobei die Feder 14 gespannt wird. Die
Feder 14 ist bestrebt, die Scheibe 12 in ihre Anfangslage zurückzuziehen. Mit der
Scheibe 12 ist ein Mitnehmer 121 verbunden, der bei Drehung in Richtung des Pfeils
122 wirkungslos unter einem Anschlag 123 vorbeigleitet (Abb. 3 c), aber bei Drehung
in Richtung des Pfeils 124 kraftschlüssig auf den Anschlag 123 einwirkt. Der Anschlag
I23 beeinflußt das Zuschlagzählweil: und schaltet es unter den nachstehenden Bedingungen
fort.
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Es sei angenommen, daß die Festmenge in einer geringeren als der festgelegten
Zeit, also bei Uberlastung entnommen wird. In diesem Falle hat die Labilfeder 14
ihre labile Lage, in der sie die Scheibe 12 in gleicher Richtung wie beim Antrieb
bis zum Kipppunkt bewegt, noch nicht erreicht und zieht bei Eintreffen des Stromstoßes,
der mittels des Relais I7 eine Ausrückung der Kupplung I6 bewirkt, die Scheibe 12
in Richtung des Pfeils I24 in ihre Anfangslage zurück (Abb. 3c). Dabei nimmt der
Mitnehmer 121 den Anschlag 123 mit und schaltet das Zuschlagzählwerk fort. Setzt
der Stromstoß erst nach der bestimmten Zeit ein, so zieht die Feder 14 die Scheibe
12 in Richtung des Pfeils I22 in ihre Anfangslage zurück (Abb. 3b), und ein Fortschalten
des Zuschlagzählwerkes findet nicht statt.
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Anstatt die Scheibe I2 durch eine Feder steuern zu lassen, kann die
Scheibe 12 auch ein exzentrisch gelagertes Gewicht tragen, das vor Erreichen bzw.
nach Erreichen der Kipplage die Scheibe I2 in der einen oder in der anderen Richtung
in ihre Anfangsstellung zurückbringt und damit eine Fortschaltung des Zuschlagzählwerkes
bzw. Nichtfortschaltung zur Folge hat.
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Auch bei Benutzung eines derartigen Spannwerkes mit festem Kippunkt
kann das Gerät so ausgeführt werden, daß nach mehreren Belastungsfällen gestaffelt
getrennt registriert wird, und zwar dadurch, daß das Laufwerk zwei und mehr Zeitelemente
mit gestaffelter Einstellung durch voneinander abweichende Übersetzungen antreibt,
zu denen jeweils ein Zuschlagfestmengenzähi. werk gehört.
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Die Erfindung bringt sden Vorteil, daß für alle praktisch vorkommenden
Tarife das Tarifgerät in einer einheitlichen Form verwandt werden kann. Es ist dann
nur notwendig, die Übersetzungen zwischen Zähler und Festmengenkontakt innerhalb
des Zählwerks auszuwechseln, während im Tarifapparat nur die Ubersetzung zwischen
Laufwerk und Zeitelement zu ändern ist. Sehr wesentlich ist es, daß eine unterschiedliche
Registrierung der Zuschlagfestmenge je nach dem Grad der Überlastungen, wie sie
in der Ausbildung nach Abb. 2 durch eine Sonderausführung des Apparates dargestellt
ist, auch durch die Parallelschaltung von zwei, drei oder mehr Tarifapparaten gemäß
den Abb. 1 oder 3 verwirklicht werden kann.
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Hierbei unterscheiden sich die Apparate lediglich durch eine abweichende
Einstellung des Zeitelements.
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Nach Abb. 4a erfolgt eine Registrierung der Zuschlagfestmenge bei
Verbrauch der Festmenge in einer Überlastungsstufe, nach Abb. 4b in zwei Oberlastungsstufen,
nach Abb. 4c in drei Überlastungsstufen. Nach Abb. 4d kann man die Registrierung
auch zeitweise durch eine Schaltuhr aussetzen lassen.
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Der Stromlieferant ist auf Grund der Angaben des Tarifgeräts in der
Lage, Zuschlagpreise
zu den durch die Zuschiagzählwerke registrierten
Belastungsfällen zu berechnen.
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Das Tarifgerät ist auch für lediglich zeitabhängigen Mehrfachtarif
verwendbar, indem z. B. für Doppeltarif durch eine Schaltuhr das Tarifgerät lediglich
in der Spitzenzeit bzw. beim Dreifachtarif das eine nur in der Zeit mittlerer Belastung,
das zweite nur in der Zeit höchster Belastung in Tätigkeit gesetzt wird. Hierbei
sind die Zeitelemente so eingerichtet, daß sie in jedem Falle Zuschlag registrieren,
sofern die Schaltuhr den vom Zähler ausgehenden Stromstoß weitergibt.
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Infolgedessen wirkt der Apparat wie ein einfaches Zählwerk und zählt
Festmengen für hohen Tarif bzw. mittleren Tarif und höchsten Tarif getrennt als
Zuschläge.
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Wenn die Zeitelemente ihre normale I(ontrolltätigkeit ausüben, die
Registrierung also nach Maßgabe der Belastung erfolgt, so erhält man bei derartigen
durch eine Schaltuhr ergänzten Kombinationen die Möglichkeit, Mehrfachtarife für
tageszeit- und lastabhängige Strompreisbildung zu verwirklichen.
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Die Ausführung des Tarifapparats kann auch so erfolgen, daß das Laufwerk,
das Zeitelement und das Zuschlagfestmengenzählwerk mit dem kWh-Zähler in einem Gehäuse
vereinigt sind.
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Das Laufwerk des Tarifapparates kann gleichzeitig zum Antrieb einer
24-Stunden-Scheibe und eines Schaltwerks dienen, so daß für zeitabhängige Steuerung
des Aggregats keine besondere Schaltuhr erforderlich ist.
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Ein derartig kombiniertes Tarifgerät kann ebenfalls mit dem kWh-Zähler
in einem Gehäuse vereinigt sein.
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Der Kontaktgeber oder Unterbrecher am Zählwerk des kWh-Zählers wird
zweckmäßig für den Verbraucher durch ein Fenster am Zählergehäuse sichtbar angeordnet
und seine jeweilige die Höhe der Festmenge bestimmende Einstellung über eine Skalenteilung
- kenntlich gemacht. Die Einteilung erfolgt am besten in Prozent der Festmenge.
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Im Tarifgerät wird das Zeitelement ebenfalls für den Abnehmer sichtbar
untergebracht und seine jeweilige Einstellung über einer in Minuten geteilten Skala
kenntlich gemacht.
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Die Übersetzungen zwischen Zählerachse und Festmengenkontaktgeber
im kWh-Zähler sowie die Übersetzungen zwischen Laufwerk und Zeitelement werden in
bekannter Weise auswechselbar und gegebenenfalls in einer von außen den Werksbeamten
gut zugäng: lichen Anordnung vorgesehen.
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Infolge der Tatsache, daß die kürzeste im Ablauf einer Festmenge
jeweils erreichte Zeit zugleich für die Höchstleistung maßgebend ist, kann in dem
Tarifapparat nebenbei durch eine entsprechende Mechanik der Höchstwert der- im Verlauf
einer Abrechnungsperiode erreichten Belastung durch einen Höchstlastzeiger festgehalten
werden. Der durch das neue Gerät angezeigte Wert unterscheidet sich von dem durch
den bekannten Höchstlastmesser angezeigten Wert dadurch, daß die bei dem neuen Gerät
vorhandene Zeitkonstante nunmehr von der Höhe der Überlastung abhängig ist.
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Der Apparat kann ferner mit einem Signalkontakt versehen werden,
der jeweils bei einer Schaltung des Zuschlagfestmengenzählwerks ein optisches oder
akustisches Signal gibt. Ein derartiger Signalkontakt kann auch mit der Mechanik
des vorerwähnten Höchstlastzeigers derart in Verbindung gebracht werden, daß bei
einer bestimmten Grenzstellung des Höchstlastzeigers ein optisches oder akustisches
Signal gegeben wird.
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Überhaupt kann mit dem Tarifgerät in Abhängigkeit von der festgestellten
Zeit irgendein Schalt- oder Regelvorgang herbeigeführt werden, wobei dies an Stelle
oder neben der Registrierung geschehen kann.
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Der Schaltvorgang kann dabei z. B. zur Erzielung einer Regelung oder
zur Fortschaltung von Selbstkassierern oder zur Umschaltung der Übersetzung bei
diesen oder zur Steuerung eines Münzzählers für Doppeltarif benutzt werden. Hierbei
kann er das gleiche bewirken wie die Schaltuhr beim Münzzähler für Zeitdoppeltarif.
In diesem Falle wird erreicht, daß die auf die Überlastungsfestmenge folgende Festmenge
im Münzzähler zu einem erhöhten Preis abläuft, selbst wenn diese folgende Festmenge
keine Überlastungssfestmenge ist. Der erhöhte Guthabenablauf wird fortgesetzt, wenn
die folgende Festmenge selbst wieder eine ueber lastungsmenge ist, d. h. der Zuschlag
hinkt der eigentlichen tiberlastungsentnahme immer um eine Festmenge nach.
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Die Erfindung ist im übrigen keineswegs auf die Anwendung für Tarifgeräte
beschränkt. Sie kann vielmehr auch sonst vorteilhaft benutzt werden, wenn es sich
darum handelt, zeitlich in veränderlicher Stärke geleistete Arbeit zu überwachen,
wobei als geleistete Arbeit das Zeitintegral irgendeines Vorganges in Betracht kommt.
An die Stelle der gleichbleibenden Teilverbrauchsmengen (Festmengen) können daher
allgemein gleichbleibende Arbeitseinheiten treten.