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Anordnung zur selbsttätigen Auswertung von aus Zeichenelementen verschiedener
Länge bestehenden Signalen Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur selbsttätigen
Auswertung von Signalen, die aus Zeichenelementen verschiedener Länge bestehen.
Im allgemeinen werden bei derartigen Anlagen Morsezeichen als Signale benutzt. Die
selbsttätige Auswertung geschieht meist in der Weise, daß unter dem Einfluß der
einzelnen Zeichenelemente Schalteinrichtungen schrittweise fortgeschaltet werden,
bis in einer bestimmten Stellung der Schalteinrichtung ein Ruf- oder Alarmstromkreis
eingeschaltet wird. Die Schalteinrichtungen sind gewöhnlich so ausgebildet, daß
sie bei Aufnahme eines Zeichenelementes, das mit dem für sie maßgebenden Signal
(Morsezeichen) nicht übereinstimmt, in die Ruhelage zurückkehren. Besteht das Rufzeichen
einer Station beispielsweise aus einem Strich und einem Punkt (m .) und -wird als
erstes Zeichenelement ein Punkt aufgenommen, so kann sich die Schalteinrichtung
in der nach dem ersten Zeichenelement erreichten Stellung nicht halten, so daß sie
die Ruhelage wieder erreicht. Wird jetzt an zweiter Stelle ein Strich empfangen,
so wird die Schalteinrichtung aus der Ruhelage von neuem fortgeschaltet und in der
am Ende dieses zweiten Zeichenelementes erreichten Stellung gehalten. Ist das dritte
empfangene Zeichenelement ein Punkt, so wird die Schalteinrichtung unter dem Einfluß
dieses Zeichenelementes wiederum weitergeschaltet, so daß am Ende dieses Zeichenelementes
der gleiche Schaltzustand erreicht ist, als wenn das für die Station maßgebende
Signal, nämlich m e, empfangen worden wäre. Bei derartigen Anordnungen sind.
also
entweder Fehlanrufe zu befürchten, oder ein großer Teil der an sich möglichen Zeichenkombinatiorien
kann nicht benutzt werden.
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Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen,
und erreicht dies dadurch, daß die schrittweise fortgeschalteten Schalteinrichtungen
bei Aufnahme eines abweichenden Zeichenelcmentes sofort dem Einfluß folgender Zeichenelemente
entzogen werden, bis eine unter dem Einfluß der Zeichenelemente verbleibende Überwachungseinrichtung
die Beendigung der betreffenden Serie von Zeichenelementen (die Beendigung des betreffenden
Signals) anzeigt. Außerdem wird auf diese Weise ein unnötiger Stromverbrauch und
eine unnötige Abnutzung der Schalteinrichtung vermieden. Zweckmäßig wird die Überwachungseinrichtung
auch dazu benutzt, um erst nach Beendigung der betreffenden Serie von Zeichenelementen
den Rufstromkreis zu vollenden. Dadurch wird erreicht, daß beispielsweise Sigria:e,
wie . . und . @, nebeneinander verwendet werden können; denn da die Überwachungseinrichtung
eine solche Verzögerung besitzt, daß sie erst bei einer Pause wirksam werden kann,
die größer ist als dem normalen Abstand der Zeichenelemente entspricht, wird in
dein angezogenen Falle am Ende der beiden Zeichenelemente . @ erst abgewartet,
ob noch ein weiteres Zeichenelement eintrifft, bevor der Rufstromkreis vollendet
wird. Durch die Erfindung wird also erreicht, daß irr der gleichen Anlage sämtliche
möglichen Kombinationen von Zeichenelementen verschiedener Anzahl und verschiedener
Länge verwendet werden können, ohne daß die Gefahr von Fehlanrufen gegeben ist.
Schließlich kann die Überwachungseinrichtung auch dazu benutzt werden, um die Auslösung
der Schalteinrichtung einzuleiten.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Abb. i und 2 an zwei Ausführungsbeispielen
beschrieben. In Abb. i ist eine Gesellschaftsleitung L mit mehreren Abzweigstellen
angenommen, die sich gegenseitig mit Hilfe eines nicht dargestellten Kurbelinduktors
unter Verwendung von Morsezeichen bis zu drei Zeichenelementen wahlweise anrufen
können. Die dargestellte Abzweigstelle besitzt als Rufzeichen das Signal*
m .. Die Abzweigstellen besitzen je ein elektromagnetisches System F, eine Verzögerungseinrichtung
V und eine Überwachungseinrichtung U.
Das elektromagnetische System F ist
derart ausgebildet, daß sein Anker bei jeder Wechselstromperiode oder, falls es
nicht polarisiert ist, bei jeder Wechselstromhalbperiode einmal zum Anziehen und
Abfallen kommt. Die Verzögerungseinrichtung V spricht am Anfang jedes Zeichenelementes,
d. h. am Anfang jedes Wechselstromzuges an und hält sich während der Dauer jedes
Zeichenelementes, kommt also erst am Ende des betreffenden Wechselstromzuges zum
Abfall. In Abb. i ist angenommen, daß die Verzögerungseinrichtung Ir aus einem an
der Leitung liegenden Phasenrelais h besteht. Die Überwachungseinrichtung U schließlich
kommt ebenfalls beim Eintreffen des ersten Zeichenelementes zum Ansprechen. Sie
besitzt jedoch eine Abfallverzögerung, die größer ist als dem normalen Abstand zwischen
zwei Zeichenelementen der gleichen Serie (des gleichen Signals) entspricht. Die
Überwachungseinrichtung U fällt daher erst am Ende des gesamten Signals ab. Die
einzelnen Zeiten können z. B. so sein, daß ein Punkt mit einer Kurbelumdrehung ausgesandt
wird und o,2 bis o,6 Sekunden dauert, ein Strich mit drei Kurbelumdrehungen erzeugt
wird und o,6 bis 1,8 Sekunden dauert, während ein langer Strich, der für besondere
Anrufe, z. B. Unfallmeldungen, verwendet werden kann, io Kurbelumdrehungen entspricht,
die 2 bis 6 Sekunden dauern. Die normale Pause zwischen den einzelnen Zeichenelementen
kann ebenso bemessen sein wie der Punkt, also auch o,2 bis o,6 Sekunden betragen.
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Der Anker des Magneten F treibt mittels einer an ihm befestigten Stoßklinke
FK ein Steigrad SA im Uhrzeigersinne an. Das Steigrad kann am Zurückfallen durch
die Sperrklinke SPA gehindert werden, die unter dem Einfluß des Magneten
SPAIA steht. Auf der gleichen Achse wie das Steigrad SA sitzt, mit diesem fest verbunden,
ein Sperrad SB, das mit Sperrnuten NU, bis NU3 versehen ist. In diese
Sperrnuten kann eine besondere Sperrklinke SPB einfallen, die unter dem Einfluß
des Magneten SPIIIB steht.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Anordnung ist folgende. Beim Eintreffen
des ersten Zeichenelementes (Punkt) wird der Fortschaltmagnet F über die Ruheseite
des Kontaktes u3 erregt, und auch das Phasenrelais V kommt zum Ansprechen. Nimmt
man an, daß ein Punkt einer Kurbelumdrehung entspricht und daß mit jeder Kurbelumdrehung
sechs Wechselstromperioden erzeugt werden, so kommt der Magnet F während des ersten
Zeichenelementes, vorausgesetzt, daß er polarisiert ist, sechsmal zum Anziehen und
Abfallen, so daß das Steigrad SA und demnach auch das Sperrad SB durch die Stoßklinke
FK um eine entsprechende Anzahl von Zahnschritten aus der Ruhelage herausbewegt
werden. Durch den am Kontakt v2 zum Ansprechen gebrachten Magneten SPt17A wird die
Sperrklinke SPA in den Bereich der Zähne des Steigrades SA gebracht, so daß
dieses Rad am Zurückdrehen gehindert wird. Ferner
wird bei v1 das
HilfsrelaisH erregt. Beim Verlassen der Ruhestellung wird ein mechanischer Wellenkontakt
fso umgelegt, so daß nach dem ersten Schritt die Überwachungseinrichtung U Strom
erhält und zum Ansprechen kommt. Infolgedessen wird am Ruhekontakt von zts der ursprüngliche
Stromkreis des Magneten F aufgetrennt. jedoch hält sich F über den Wellenkontakt
fso weiter, so daß alle Wechselstromperioden aufgenommen werden. Durch die Arbeitsseite
von 2t3 hat sich das Zeitrelais U von dem Wellenkontakt [so unabhängig gemacht.
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Am Ende des ersten Zeichenelementes (Punkt), das, wie angenommen,
mit dein ersten Zeichenelement des Stationsnamens übereinstimmt, kommt das Phasenrelais
hzum Abfall und einige Zeit danach das Hilfsrelais H. Während der Abfallzeit
von H erhält der Magnet SPMB über d*e Kontakte v1 und h einen kurzen Stromstoß,
so daß die Sperrfeder SPB gegen das Sperrad SB gedrückt wird. Da das Zeichenelement
stimmte, steht nach seiner Beendigung die Aussparung NU, des Sperrades
SB dem Ende der Sperrfeder SPB gegenüber, so daß die Sperrfeder in diese Nut einfallen
kann. Infolgedessen wird der Kontakt spb geschlossen und dadurch ein Haltestromkreis
für den Magneten SPHB über v2, 2t2 und spmb hergestellt. jetzt kommt auch der Magnet
SPHA zum Abfall, dessen Stromkreis am Kontakt v2 geöffnet wurde, und dieSperrfederSPA
schnellt in diegezeichneteRuhestellung zurück. Infolgedessen könnte jetzt an sich
das Steigrad unter dem Einfluß einer nicht dargestellten Rückzugsfeder in die Ruhelage
zurückspringen. Daran wird es jedoch durch die besondere Sperrfeder SPB gehindert,
die sich gegen die Flanke a der Aussparung NU, legt und in dieser Stellung durch
den Magneten SPI11B in der beschriebenen Weise auch weiter gehalten wird.
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Die Sperrung durch SPA darf nicht zu früh aufgehoben werden. Zu diesem
Zweck kann der Magnet SPHA mit einer entsprechenden Abfallverzögerung versehen werden,
oder sein Stromkreis kann auch. durch einen gestrichelt angedeuteten Kontakt
i des Hilfsrelais H noch nach Umlegung des Kontaktes v2 bis zum Abfall von
H aufrechterhalten werden.
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Dasselbe geschieht, wenn nicht genau sechs Wechselstromperioden, sondern
z. B. sieben Perioden ausgesandt werden, weil der Kurbelinduktor ungenau betätigt
wurde. Auch in diesem Falle kann die SperrfederSPB mittels des Magneten SPAIB in
die Nut NU, einfallen. Die Zone,, innerhalb derer das Sperrrad
SB durch die Sperrfeder SPB noch gefangen werden kann, ist demnach durch
die Länge der Nut NU, bestimmt (Fangzone). Bei einer solchen ungenauen
Kurbelbetätigung bewegen sich also die beiden 'Räder SA, SB zunächst ein Stück zurück,
da die Sperrfeder SPA ausgehoben ist, werden dann aber gefangen, sobald die
Flanke a auf die in die Aussparung eingefallene Sperrfeder SPB auftrifft. Auf diese
Weise wird erreicht, daß die Räder SA, S B bei Beginn des Ze.chenelementes
stets von der gleichen Stellung (Raststellung) aus fortgeschaltet werden, unabhängig
davon, ob das erste Zeichenelement (runkt) etwas zu lang war oder nicht, sofern
nur die Ungenauigkeit in den durch die Länge der Fangzone gegebenen Grenzen liegt.
Durch diese selbsttätige Korrektur der Einstellung wird verhindert, daß sich Fehler
bei der Aussendung der einzelnen Zeichenelemente von .Element zu Element addieren
und schließlich zu einem Fehlanruf führen.
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Beim Eintreffen des zweiten Zeichenelementes werden der Magnet F und
das Phasenrelais h von neuem erregt. Bei v2 wird der Magnet SPMA eingeschaltet und
der Haltestromkreis von SPilllB geöffnet, so daß die Sperrfeder SFB wieder
durch die Sperrfeder SPA ersetzt wird. Die Räder SA, SB
können sich
also unter dem Einfluß der von dem Magneten F angetriebenen Fortschaltklinke Fls
um das der Länge des zweiten Zeichenelementes entsprechenae Stück weiterdrehen.
Ist dieses zweite Element ein Strich, stimmt es also mit dem Stationscode überein,
so wird das Sperrad SB am Ende des Zeichenelementes wiederum gefangen, und zwar
diesmal in der Aussparung NU2. Dasselbe geschieht bei Beendigung des dritten Zeichenelementes
(Punkt). ,Jetzt ist das Sperrad SB um einen derartigen Winkel gedreht worden, daß
der Stift St in seine äußerste linke Lage gekommen ist, wo in nicht dargestellter
Weise ein ~Rufkontakt nk umgelegt wird. Da weitere Zeichenelemente nicht mehr eintreffen,
kommt nach einiger Zeit das Zeitrelais U zum Abfall, wobei zunächst der Kontakt
2t1 und dann der Kontakt uz in die Ruhelage zurückkehrt. Über 2t1 und eck wird also
die Anrufvorrichtung, z. B. der Gleichstromwecker GW oder eine Fallklappe o. dgl.,
betätigt und damit der Anruf erzeugt. Am Kontakt % wird der Haltestromkreis des
Magneten SP.14B geöffnet, so ' daß die Sperrfeder S_ PB in die Ruhelage zurückkehrt
und die beiden Räder SA, SB unter dem Einfluß der Rückzugsfeder in ihre Ruhestellung
zurückschnellen, wo der Wellenkontakt fso zurückgelegt wird. Damit ist die gesamte
Anordnung wieder in dem ursprünglichen Zustande.
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Es sei nun angenommen, daß irgendeines der eintreffenden Zeichenelemente,
z. B. das
zweite, mit dem Code der Station nicht übereinstimmt,
daß also z. B. an zweiter Stelle statt des Striches ein Punkt ausgesandt wurde.
Wird in diesem Falle der Magnet SPIVIB über die Kontakte v1 und lt vorübergehend
erregt, so trifft die dabei angezogene Sperrfeder auf keine Aussparung
NU, so daß auch der Kontakt spb nicht geschlossen wird und ein Haltestromkreis
für den Magneten nicht zustandekommen kann. Nach Beendigung des durch das Wechselspiel
von V und H
erzeugten Stromstoßes kehrt also die Sperrfeder SPB wieder in
die Ruhelage zurück. Der nunmehr erfolgende Abfall des Magneten SPOJA hat demnach
zur Folge, daß die beiden Räder SA, SB unter dem Einfluß der Rückzugsfeder
sofort in die Ruhelage zurückschnellen, wo der Wellenkontakt fso umgelegt wird.
Trifft jetzt das nächste Zeichenelement ein, so kann der Fortschaltmagnet F von
diesem Element nicht mehr beeinflußt werden, da der Wellenkontakt fso offen und
der Kontakt u3 noch umgelegt ist. Über die Arbeitsseite des Kontaktes u3 bleibt
dagegen das Zeitrelais U noch weiter unter dem Einfluß des eintreffenden Wechselstromzuges
bzw. der eintreffenden Wechselstromzüge, bis eine Pause eintritt, die länger ist
als der normale Abstand zwischen zwei Zeichenelementen. Dann fällt auch das Zeitrelais
U ab, und der ursprüngliche Zustand ist wieder hergestellt. Auf diese Weise wird
erreicht, daß die Schalteinrichtungen SA, SB, sobald einmal ein nicht übereinstimmendes
Zeichenelement aufgenommen wurde, bis zur Beendigung der gesamten Serie von Zeichenelementen
in der Ruhelage gefangen bleiben. Übrigens ist es möglich, auch eine nachträgliche
Beeinflussung der Magnete SPOVIA und SPIITB zu verhindern, um einen unnötigen Stromverbrauch
auszuschließen.
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Dies kann z. B. in der Weise geschehen, daß das untere Ende des Phasenrelais
V (Abb. i) über die gestrichelte Verbindung mit dem Punkt P2 statt mit dem Punkt
P1 verbunden wird.
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In Abb. i liegen der Fortschaltmagnet F und das Zeitrelais U unmittelbar
an der Leitung. Statt dessen ist es auch möglich, diese beiden Elektromagnete in
einem lokalen Gleichstromkreis zu betätigen, der von einem einigen an der Leitung
liegenden elektromagnetischen System W gesteuert wird. Eine derartige Schaltung
ist in Abb. 2 gezeigt. In diesem Beispiel liegt auch die Verzögerungseinrichtung
V nicht unmittelbar an der Leitung, sondern auch sie wird von dem elektromagnetischen
System W gesteuert. Eine weitere Abwandlung der Schaltung nach Abb. 2 besteht darin,
daß die Kontakte fso und u3 die beiden Magnete F und U durch Kurzschluß beeinflussen.
Bei dem ersten Zeichenelement sprechen F und V an, so daß nach Aufhebung des Kurzschlusses
am Kontakt fsö nach dem ersten Schritt das Zeitreiais U
über den Kontakt v
und einen Widerstand anspricht, so daß es seinen Kontakt ua umlegt. Kehrt die Schalteinrichtung
am Ende eines nicht stimmenden Zeichenelementes in die Ruhelage zurück, so bleibt
der Fortschaltmagnet F noch so lange kurzgeschlossen, als das Zeitrelais U in Arbeitsstellung
ist. Das ist noch so lange der Fall, als weitere Zeichenelemente innerhalb desselben
Signals eintreffen, da dann immer von neuem das Relais V erregt wird, so daß das
Zeitrelais U
über den Kontakt v stets in Abständen Strom erhält. Erst nach
Beendigung der gesamten Folge von Zeichenelementen kommt das Zeitrelais U verzögert
zum Abfall und stellt dadurch den Ruhezustand wieder her.