DE1295543B - Verfahren zur Abtrennung von Tetrafluoraethylen aus den bei der Pyrolyse von Chlordifluoraralkan oder Bromdifluormethan anfallenden Gemischen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Tetrafluoraethylen aus den bei der Pyrolyse von Chlordifluoraralkan oder Bromdifluormethan anfallenden GemischenInfo
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Description
Eine der bevorzugten Methoden zur Herstellung von Tetrafluoräthylen besteht in der Pyrolyse von
Chlordifluormethan bei Temperaturen über 700" C. Das Verfahren führt über das Tetrafluoräthylen hinaus
zur Bildung einer großen Zahl von Fluorkohlen-Stoffverbindungen, zu denen Hexafluorpropylen, Perfluo'rcyclobutan,
Trifluormethan, Difluormethan, Chlortrifluormethan, Perfluorisobutylen, Dichlordifluormethan,
Chlortrifluoräthylen, Dichlortetrafluoräthan, Chlortetrafluoräthan, Chlorhexafluorpropan,
eine Homologenreihe der Formel
CHF2(CF2)„CF2C1
(n bis 13) und eine Reihe anderer, nicht völlig identifizierter
Verbindungen gehören. Nach einem anderen Verfahren wird Tetrafluoräthylen durch Pyrolyse von
Bromdifluormethan erhalten. Ähnlich wie die Pyrolyse des Chloranalogons führt die Pyrolyse des Bromdifluormethans
über das Tetrafluoräthylen hinaus zu einer großen Zahl von Fluorkohlenstoffverbindungen.
Wie im Falle des Chlordifluormethans enthält das Pyrolysat eine Reihe von Verbindungen, die mit
Tetrafluoräthylen Azeotrope bilden oder so nahe beim Tetrafluoräthylen sieden, daß eine Trennung
durch direkte Destillation schwierig ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abtrennung von Tetrafluoräthylen aus den bei der
Pyrolyse von Chlordifluormethan oder Bromdifluormethan erhaltenen Gemischen durch extraktive Destillation,
bei dem man die extraktive Destillation unter Zusatz von Methanol, Diäthyläther, Aceton
oder Äthylacetat durchführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Flüchtigkeit von Fluorkohlenstoffverbindungen,
die nahe beim Tetrafluoräthylen sieden, d. h. im allgemeinen solchen mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, oder mit Tetrafluoräthylen
Azeotrope bilden, durch den Zusatz der Verbindungen gemäß der Erfindung für die extraktive Destillation
so verändert wird, daß die Abtrennung der Verbindungen dieser Gruppen durch einfache Destillation
möglich wird. Die genannten sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffverbindungen reagieren nicht mit
den erfindungsgemäß abgetrennten, reaktionsfähigen Fluorkohlenstoffen, wie Tetrafluoräthylen.
Beispiele für Azeotrope von Perfluorkohlenstoffverbindungen
und Fluorkohlenstoffverbindungen, die durch extraktive Destillation gemäß der Erfindung
abgetrennt werden, sind Tetrafluoräthylen und Difluormethan sowie Tetrafluoräthylen und Trifluormethan.
Die meisten nahesiedenden Fluorkohlenstoff- und Perfluorkohlenstoffverbindungen lassen
sich den Tabellen der physikalischen Eigenschaften von Fluorkohlenstoff- und Perfluorkohlenstoffvertrennung
der höhersiedenden fluorierten Kohlenwasserstoffe, die bei der Pyrolyse nach Entfernung
des Ausgangsgutes und des Tetrafluoräthylens erhalten werden, setzt man diese Verbindungen in der
1- bis 25fachen Menge des Gewichtes der höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen ein.
Die relativen Flüchtigkeiten von Fluorkohlenstoffverbindungen, die mit Tetrafluoräthylen Azeotrope
bilden, bei Atmosphärendruck sind in der Tabelle I an Hand von Mischungen aus 3 Teilen der Verbindungen
für die extraktive Destillation und 1 Teil des Fluorkohlenstoffes zusammengestellt. Für die Tabelle
ist das Tetrafluoräthylen als flüchtigste Komponente gewählt.
Mittel für die extraktive Destillation |
Difluormethan | Fluoroform |
Aceton Methanol Diäthyläther Äthylacetat |
19,3 9,9 4,65 11,8 |
7,8 4,25 3,16 |
Die Auswirkung der Konzentration der Verbindungen für die extraktive Destillation auf die relative
Flüchtigkeit bei Atmosphärendruck zeigt die Tabelle II. Wiederum ist das Tetrafluoräthylen als
flüchtigste Komponente zugrunde gelegt.
Gew. Aceton/Gew. Fluorkohlen stoffverbindung |
Difluormethan |
0,5 1,0 2,0 3,0 |
5,4 9,3 15,9 19,3 |
Die relativen Flüchtigkeiten eines Gemisches aus 64 Teilen Tetrafluoräthylen, 26 Teilen Fluoroform
und 10 Teilen Difluormethan sind unter Verwendung von Aceton, wobei das Verhältnis des Acetons zu dem
Fluorkohlenstoffgemisch 1 : 1,4 betrug, bei einem Druck von 8,8 ata bestimmt worden. Dabei erwies
sich das Tetrafluoräthylen als 2,66mal so flüchtig wie
bindungen entnehmen; sie sind z. B. Pentafluoräthan 55 das Fluoroform und 3,78mal so flüchtig wie das Di-
und Tetrafluoräthylen. ' fluormethan.
Es hat sich gezeigt, daß durch Zusatz der obenge- Die relativen Flüchtigkeiten der Komponenten des
in Tabellen III und IV erläuterten Gemisches sind unter Verwendung von Aceton bestimmt worden.
60
nannten Verbindungen für die extraktive Destillation die Flüchtigkeiten der störenden Fluorkohlenstoffverbindungen
so verlagert werden, daß eine starke Erhöhung der Flüchtigkeit des Tetrafluoräthylens
eintritt, wodurch die Bildung der unerwünschten Azeotrope verhindert und auch das übergehen von
nahesiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen vermieden wird. Die Verbindungen können in verschiedensten
Mengen verwendet werden und haben schon in sehr kleinen Mengen einen wesentlichen
Einfluß auf die Flüchtigkeit. Zur leichteren Ab-Die Werte von Tabelle III wurden bei einem Druck
von 8,8 ata und einer Temperatur von 63,5'C bestimmt, wobei der Molprozentsatz an Aceton in der
Flüssigkeit 79,0 und an Aceton in dem Dampf 10,3 betrug. Die Werte von Tabelle IV wurden bei einem
Druck von 4,25 ata und einer Temperatur von 76,8°C bestimmt, wobei der Molprozentsatz an Aceton in
der Flüssigkeit 93,0 und an Aceton in dem Dampf 15,9 betrug.
Flüssigkeit | Dampf | Relative | |
Komponente | Mol | Mol | Flüchtig |
prozent | prozent | keit·) | |
Tetrafluoräthylen | 11,14 | 31,53 | |
Chloropentafluoräthan | 5,48 | 9,60 | 1,62 |
Hexafluorpropylen .... | 2,86 | 3,56 | 2,27 |
Trifluormethan | 19,0 | 23,71 | 2,27 |
Pentafluoräthan | 20,26 | 12,24 | 4,70 |
Chlordifluormethan ... | 33,08 | 10,95 | 8,50 |
*) Unter Zugrundelegung von Tetrafluoräthylen als flüchtigster Komponente.
Flüssigkeit | Dampf | Relative | |
Komponente | Mol | Mol | Flüchtig |
prozent | prozent | keit*) | |
Tetrafluoräthylen | 1,66 | 4,84 | |
Chlorpentafluoräthan | 6,04 | 13,68 | 1,29 |
Hexafluorpropylen | 3,24 | 5,47 | 1,75 |
Trifluormethan | 23,42 | 31,84 | 2,16 |
Pentafluoräthan | 21,82 | 18,23 | 3,52 |
Chlordifluormethan ... | 34,96 | 14,53 | 7,1 |
*) Unter Zugrundelegung von
Komponente.
Komponente.
Tetrafluoräthylen als flüchtigster enthält. Am Kolonnenkopf wird mit einer Geschwindigkeit
von 400 g/Std. Methanol von -70° C" zugeführt. Die Kolonnentemperatur reicht von
+ 200C am Fuß bis -76°C am Kopf. Wie die
Analyse des übergehenden Gutes zeigt, wird das Produkt zu mehr als 99,90% von reinem Tetrafluoräthylen
gebildet. Die gleichen Ergebnisse werden erhalten, wenn man ein Bromdifluormethan-Pyrolysat
einsetzt, das 5 bis 20 Molprozent Difluormethan und 0,1 bis 0,2 Molprozent Pentafluoräthan enthält.
Rohes Tetrafluoräthylen der folgenden Zusammensetzung :
Molprozent
Tetrafluoräthylen 94,7
Trifluormethan 3,2
Difluormethan 0,4
Pentafluoräthan 0,3
Chlorpentafluoräthan 0,1
Chlordifluormethan 1,1
Hexafluorpropylen 0,2
wird als Dampfphase in eine Füllkörperkolonne (35 bis 40 theoretische Böden) von 109,2 cm Länge
und 21Iz cm Durchmesser eingeführt, die bei Atmosphärendruck
betrieben wird. Die Zuführung erfolgt im Abstand von 63,5 cm vom Kolonnenfuß mit
400 g/Std. Am Kolonnenkopf wird Aceton von -70°C mit 600 g/Std. zugeführt. Das Rücklaufverhältnis
beträgt ungefähr 1:1. Die Kolonnentemperatur reicht von -76° C am Kopf bis zu +31° C am
Fuß. Die Reinheit des über Kopf abgezogenen Tetrafluoräthylens überschreitet 99,9 Molprozent.
20
Eine bei Atmosphärendruck arbeitende Füllkörperkolonne (35 bis 40 Böden) von 109,2 cm
Länge und 2Va cm Durchmesser wird im Abstand
von 63,5 cm vom Fuß mit einer Geschwindigkeit von 200 g/Std. mit rohem Tetrafluoräthylen beschickt,
das 95 Molprozent Tetrafluoräthylen, 1 Molprozent Pentafluoräthan und 4 Molprozent Difluormethan
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Abtrennung von Tetrafluoräthylen aus den bei der Pyrolyse von Chlordifluormethan oder Bromdifluormethan erhaltenen Gemischen durch extraktive Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß man die extraktive Destillation unter Zusatz von Methanol, Diäthyläther, Aceton oder Äthylacetat durchführt.
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US256520A US3282801A (en) | 1963-02-06 | 1963-02-06 | Extractive distillation of tetrafluoroethylene with an oxygenated hydrocarbon |
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