DE1108205B - Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoraethylen, Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan neben Chlorfluor-kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoraethylen, Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan neben Chlorfluor-kohlenwasserstoffenInfo
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Description
Fluorkohlenstoffverbindungen, d. h. Verbindungen
aus Kohlenstoff und Fluor, die auch andere Elemente, wie Wasserstoff und Chlor, enthalten können, und
insbesondere Perfluorkohlenstoffe, d. h. Verbindungen,
die nur aus Kohlenstoff und Fluor bestehen, haben einen hohen Wert als Kälte- und Lösungsmittel.
Die ungesättigten Fluorkohlenstoffverbindungen sind äußerst wertvolle Monomere, bei deren Polymerisation
hochmolekulare Harze von hervorragender Korrosions- und Wärmebeständigkeit erhalten werden.
Von diesen vollständig fluorierten Kohlenwasserstoffen sind als Monomere das Tetrafluoräthylen und
Hexafluorpropylen und als LÖsungs- und Kältemittel das Perfluorcyclobutan am wertvollsten. Eines der
bevorzugten Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoräthylen ist die Pyrolyse von Chlordifluormethan
bei Temperaturen oberhalb 7000C (vgl. USA.-Patentschrift
2 551 573). Nach dem Verfahren dieser Patentschrift wird eine große Anzahl Fluorkohlenstoffverbindungen
zusätzlich zu Tetrafluoräthylen erhalten. Zu diesen Verbindungen gehören Hexafluorpropylen,
Perfluorcyclobutan, Trifluormethan, Difluormethan, Chlortrifluormethan, Perfluorisobutylen, Dichlordifluormethan,
Chlortrifluoräthylen, Dichlortetrafluoräthan, Chlortetrafluoräthan, Chlorhexafluorpropan,
die Homologen der Formel
CHF2(CH2V CF2Cl
Verfahren zur Herstellung
von Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen
und Perfluorcyclobutan neben Chlorfluorkohlenwasserstoffen
von Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen
und Perfluorcyclobutan neben Chlorfluorkohlenwasserstoffen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. August 1958
V. St. v. Amerika vom 14. August 1958
Herbert Albert, Wüst, Parkersburg, Va. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
(wobei η einen Wert von bis zu 13 haben kann) und eine Anzahl anderer Verbindungen, die bisher nur
durch ihre Lage auf einem Gaschromatogramm identifiziert worden sind. Von diesen Verbindungen sind
das Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan sehr wertvoll. Man mußte bisher diese beiden wertvollen
Perfluorkohlenstoffe verwerfen, da es wegen der Bildung von Azeotropen zwischen den gewünschten
Perfluorkohlenstoffen und den restlichen Fluorkohlenstoffverbindungen, ihrer außerordentlich nahe beieinander
liegenden Siedepunkte und ihrer Inertheit gegen Absorption nicht möglich war, diese Verbindungen
von den anderen höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen durch Destillation oder Absorption zu
trennen.
Die Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Perfluorkohlenstoffen durch Pyrolyse
von Chlordifluormethan zur Verfügung, das eine Abtrennung von Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen
und Perfluorcyclobutan aus dem Pyrolysegemisch ermöglicht. Die Erfindung stellt weiter ein
Verfahren zur Abtrennung von Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan aus einem diese Perfluorkohlen-
stoffe enthaltenden Gemisch von Fluorkohlenstoffverbindungen zur Verfügung. Weitere Vorteile und
Zweckangaben der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan
neben Chlorfluorkohlenwasserstoffen durch Pyrolyse von Chlordifluormethan kennzeichnet
sich dadurch, daß die Pyrolyse bei einer Temperatur von 450 bis 900° C durchgeführt wird, aus dem Pyrolysegemisch
Tetrafluoräthylen, Chlorwasserstoff und nicht umgesetztes Chlordifluormethan abgetrennt
werden, worauf dem Pyrolysegemisch ein aromatischer oder chlorierter aromatischer Kohlenwasserstoff, der
bei Destillationsbedingungen flüssig ist, in einer in bezug auf das Chlordifluormethan zumindest äquimolearen
Menge zugesetzt wird, und dann Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan aus dem Pyrolysegemisch
abdestilliert werden.
Als aromatischer Kohlenwasserstoff wird Toluol bevorzugt, da es, wie später gezeigt, die Abtrennung
der Perfluorkohlenstoffe von dem Rest des Pyrolysates
109 610/443
mit größter Leichtigkeit ermöglicht. Die anderen aromatischen Kohlenwasserstoffe, wie Xylol, oder ein
anderes alkylsubstituiertes Benzol oder ein chlorierter aromatischer Kohlenwasserstoff, wie Chlorbenzol,
o-Chlortoluol, p-Chlortoluol oder o-Chloräthylbenzol,
eignen sich aber auch für die erfindungsgemäßen Zwecke.
Die Pyrolyse von Chlordifluormethan wird vorzugsweise bei oder annähernd bei Atmosphärendruck
durchgeführt, wenngleich man auch bei niedrigeren oder höheren Drücken arbeiten kann. Die Kontaktzeit
der Pyrolysebeschickung im Ofen liegt normalerweise zwischen 0,05 und 5 Sekunden.
Die Pyrolyse von Chlordifluormethan führt neben Tetrafluoräthylen zu einer Anzahl Fluorkohlenstoffverbindungen,
die über dem Tetrafluoräthylen sieden. Die höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen
enthalten auch etwas Ausgangsmaterial, Chlordifiuormethan, welches trotz seines niedrigeren Siedepunktes
wegen der Bildung eines Azeotropes mit Hexafluorpropylen nur teilweise von den höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen
abgetrennt werden kann. Die Zusammensetzung dieser höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen
schwankt mit den Pyrolysebedingungen, aber im allgemeinen sind etwa 50% die wertvollen PerfluorkohlenstoffeHexafluorpropylen
und Perfluorcyclobutan.
Um die Abtrennung der höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen zu erleichtern, die bei der
Pyrolyse nach Entfernung von Ausgangsgut und Tetrafluoräthylen erhalten werden, verwendet man
vorzugsweise die aromatischen gegebenenfalls chlorierten Kohlenwasserstoffe in einer Gewichtsmenge
gleich dem 1- bis 25fachen der Menge der höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen.
Die Pyrolysebedingungen beeinflussen die Umwandlung des Chlordifluormethans und auch die
Zusammensetzung des Pyrolysates. Im allgemeinen erfolgt mit zunehmenden Pyrolysetemperaturen und
Kontaktzeiten eine stärkere Umwandlung in die erwähnten Produkte. Eine Zunahme der Pyrolysetemperaturen
und eine Verlängerung der Kontaktzeiten führt auch zur Bildung größerer Anteile an
höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen und zur Abnahme der Anteile an Tetrafluoräthylen. So
erhält man bei einer 35%igen Umwandlung eine Ausbeute an 95% Tetrafluoräthylen und 5 bis 7%
höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindungen, von denen 50 % Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan
sind. Bei einer 90%igen Umwandlung des Ausgangsgutes
erhält man eine 30%ige Ausbeute an Tetrafluoräthylen und eine 70%ige Ausbeute an höhersiedenden
Fluorkohlenstoffverbindungen, von denen 50 % Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan sind.
Die zu verwendende Menge des aromatischen Kohlenwasserstoffs kann in einem breiten Bereich
verändert werden. Selbst der Zusatz kleiner Mengen des aromatischen Kohlenwasserstoffs hat einen bedeutenden
Einfluß auf die Flüchtigkeit.
Die relative Flüchtigkeit der Hauptkomponenten eines Gemisches von 3 Teilen Toluol (dem bevorzugten
aromatischen Kohlenwasserstoff) und 1 Teil der höhersiedenden, bei der Pyrolyse von Chlordifluormethan
erhaltenen Fluorkohlenstoffverbindungen bei verschiedenen Drücken veranschaulicht die
Tabelle I. Das Gemisch von Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan wird als flüchtigste Komponente
gewonnen.
Komponente
Chlortrifluoräthylen ..,
Dichlordifluormethan.,
Chlortetrafluoräthan..,
Chlorhexafluorpropan
Dichlordifluormethan.,
Chlortetrafluoräthan..,
Chlorhexafluorpropan
Relative Flüchtigkeit Atmosphären druck
3,1
2,83
70
,0
,0
22,0
1,1 atü
2,78 2,72 6,06 15,6
2,1 atü
2,25 2,42 4,5 9,85
Tabelle II zeigt die relative Flüchtigkeit von Xylol und Chlorbenzol in bezug auf die Hauptkomponenten
der Pyrolyse; die Tabelle zeigt die Eignung für das Verfahren gemäß der Erfindung, aber auch den Grund,
warum Toluol das bevorzugte Abtrennungsmittel ist. Die Messungen wurden bei Atmosphärendruck unter
Verwendung eines Gemisches von 3 Teilen des aromatischen Kohlenwasserstoffs und 1 Teil der höhersiedenden
Fluorkohlenstoffverbindungen durchgeführt. Das Gemisch aus Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan
wird als flüchtigste Komponente gewonnen.
Tabelle | Komponente | II | 1,99 1,98 3,48 8,6 |
Chlortrifluoräthylen ... Dichlordifluormethan.. Chlortetrafluoräthan... Chlorhexafluorpropan |
|||
Relative Flüchtigkeit Xylol I Chlorbenzol |
|||
I 2,32 j 2,46 ! 5,45 ! 13,2 I |
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht. Es wird nachfolgend
an Hand aromatischer Kohlenwasserstoffe erläutert, kann aber in gleicher Weise unter Verwendung
aromatischer Chlorkohlenwasserstoffe durchgeführt werden.
Man führt Chlordifluormethan A einem Pyrolyseofen 10 zu, in welchem sich die Fluorkohlenstoffverbindungen
bilden. Man arbeitet im allgemeinen in einem Mehrfachrohrofen unter Verwendung von mit
Platin ausgekleideten Rohren aus einer Nickellegierung, aber es können auch andere Werkstoffe,
wie mit Silber oder Kohlenstoff ausgekleidete Rohre aus Stahl oder der Nickellegierung, verwendet werden.
Wenn gewünscht, kann das Chlordifluormethan vorerhitzt werden. Die Betriebsbedingungen für den
Ofen sind oben beschrieben. Vom Ofen 10 passieren die gasförmigen Reaktionsprodukte einen Kühler 11,
in dem sie auf unter 1500C gekühlt werden. Die
gekühlten Gase werden dem Kühler und Verdichter 12 zugeführt, in dem sie auf unter 500C gekühlt und auf
etwa 14 bis 18 atü verdichtet werden. In der Kolonne 13, die auf einer Temperatur von —25°C am Kopf und
45°C am Fuß und auf einem Druck von 15,8 atü gehalten wird, werden dann Tetrafluoräthylen und
Chlorwasserstoff abdestilliert. Das Tetrafluoräthylen B wird von dem Chlorwasserstoff durch Hindurchführung
durch einen Laugewäscher 14 getrennt. Der Rückstand C der Destillierkolonne, der das gewünschte
Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan enthält, wird der Kolonne 15 zugeführt, in der von ihm nicht
umgesetztes Ausgangsmaterial (Chlordifluormethan) abgetrennt wird, soweit es nicht das Azeoptrop mit
Hexafluorpropylen bildet, und in das System zusätzliches Chlordifluormethan A eingeführt wird, das dann
5 6
dem Pyrolyseofen 10 zugeführt wird. Die Kolonne 15 ungefähr 0,2 Sekunden und möglichst weitgehende
wird auf einer Temperatur von 450C am Fuß und Entfernung von Chlorwasserstoff, Tetrafluoräthylen
+70C am Kopf und auf einem Druck von 5,3 atü und Ausgängsmaterial aus dem Pyrolysat erhalten,
gehalten. Der Rückstand von Kolonne 15 wird zu dem Das Behandlungsgut wird 63,5 cm oberhalb des
Lagertank 16 geleitet; die höhersiedenden Fluor- 5 Kolonnenfußes eingeführt. Vom Kolonnenkopf her
kohlenstoffverbindungen können hier vor ihrer Tren- wird Toluol bei —9° C mit einer Geschwindigkeit von
nung aufbewahrt werden. Die höhersiedenden Fluor- 1260 g/Stunde zugeführt, wobei in der Kolonne ein
kohlenstoffverbindungen werden vom Lagertank 16 Verhältnis von Toluol zu höhersiedenden Fluoreiner
»Heels«-Kolonne 17 (einer Fraktionierkolonne, kohlenstoffen aufrechterhalten wird (Rücklauf bei
bei welcher das Abziehen der Rückstandsfraktion io einem Rücklaufverhältnis von 5: 1). Die Temperatur
kontinuierlich am Kolonnenfuß und das Abziehen der der Kolonne reicht von 72 bis 74° C am Fuß bis
höhersiedenden Fraktionen in den jeweils entsprechen- —200C am Kopf. Der Druck in der Kolonne ist gleich
den Kolonnenhöhen erfolgt) zugeführt, wo höher- Atmosphärendruck. Hexafluorpropylen und Perfluorsiedende
Verbindungen M als Chlorhexafluorpropan cyclobutan werden am Kolonnenkopf mit 72 g/Stunde
(Kp. 200C) (M) entfernt werden, um eine Verun- 15 gewonnen. Die Analyse des Produktes zeigt, daß es
reinigung des aromatischen Kohlenwasserstoffes zu mehr als 99,99 °/0 der Perfluorkohlenstoffe enthält,
vermeiden. Der Kopf anteil E der Kolonne 17 wird der Die Ausbeute bei der extraktiven Destillation beträgt
Kolonne 18 für extraktive Destillation zugeführt. 98 %·
Dieser Kolonne 18 wird der aromatische Kohlen- Gleich gute Ergebnisse kann man mit anderen
wasserstoff F mit einer Temperatur zugeführt, die um 20 aromatischen Kohlenwasserstoffen als Toluol, wie
0 bis 5O0C über der Temperatur am Kopfe der Ko- Benzol, Xylol und Äthylbenzol, bei leicht modifi-
lonne liegt. Die Kolonne kann in einem breiten Druck- zierten Bedingungen erhalten.
bereich von 0 bis 14 atü gehalten werden, wobei ein Unter Verwendung der gleichen Kolonne und bei
Druck von etwa 3V2 bis 5V2 atü bei einer Temperatur der gleichen Zufuhr hochsiedender Fluorkohlenstoff-
von 150 bis 165° C am Fuß und 14° C am Kopf der 25 verbindungen wird weiter eine absatzweise Destillation
Kolonne bevorzugt wird. Der Kopfanteil G der ohne Zusatz von Toluol durchgeführt, wobei das
Kolonne, der im wesentlichen reines Hexafluor- Rücklauf verhältnis 10: 1 beträgt,
propylen und Perfluorcyclobutan enthält, wird der Der reinste Hexafluorpropylenschnitt, der erzielt
Kolonne 19 zugeleitet, in der destillativ das Hexa- werden kann, ergibt analytisch:
fluorpropylen und das Perfluorcyclobutan / getrennt 30 Molprozent
werden. Die Kolonne wird auf einem Druck von Hexafluorpropylen 81,5
3,2 atü und einer Temperatur von —80C am Kopf Dichlordifluormethan 9,2
und +350C am Fuß gehalten. Der Rückstand K der Chlortrifluoräthylen 6,2
Kolonne 18, der die restlichen höhersiedenden Fluor- Verschiedene Verbindungen 3,2
kohlenstoffverbindungen und den aromatischen Koh- 35 Der reinste Perfluorcyclobutanschnitt ergibt analen
wasserstoff enthält, wird der Kolonne 20 zugeleitet, lyrisch:
in welcher der aromatische Kohlenwasserstoff F von Molprozent
in welcher der aromatische Kohlenwasserstoff F von Molprozent
den restlichen Hochsiedern L abgetrennt wird. Die Perfluorcyclobutan
50,0
Betriebsbedingungen der Kolonne ändern sich mit Chlortetrafluorathan 50,0
dem verwendeten aromatischen Kohlenwasserstoff. 40
Man hält die Bedingungen so aufrecht, daß der aro- Beispiel 2
matische Kohlenwasserstoff F vom Kolonnenfuß ge- Eine 6,40 m · 5,1 cm Kolonne aus rostfreiem Stahl, wonnen wird und die restlichen Fluorkohlenstoff- die 6-mm-Raschig-Ringe als Füllkörper enthält (15 bis verbindungen L am Kopf entfernt werden. Der 20 Böden) und auf einem Druck von 4,2 atü gehalten aromatische Kohlenwasserstoff wird, wenn notwendig, 45 wird, wird mit Toluol bei 60°C und 21,32 kg/Stunde getrocknet und dann im Kreislauf zur Kolonne 18 . beschickt. Der Kolonne wird 1,83 m oberhalb des zurückgeführt. Kolonnenfußes ein Strom hochsiedender Fluor-Beispiel 1 kohlenstoffverbindungen, die wie im Beispiel 1 durch
matische Kohlenwasserstoff F vom Kolonnenfuß ge- Eine 6,40 m · 5,1 cm Kolonne aus rostfreiem Stahl, wonnen wird und die restlichen Fluorkohlenstoff- die 6-mm-Raschig-Ringe als Füllkörper enthält (15 bis verbindungen L am Kopf entfernt werden. Der 20 Böden) und auf einem Druck von 4,2 atü gehalten aromatische Kohlenwasserstoff wird, wenn notwendig, 45 wird, wird mit Toluol bei 60°C und 21,32 kg/Stunde getrocknet und dann im Kreislauf zur Kolonne 18 . beschickt. Der Kolonne wird 1,83 m oberhalb des zurückgeführt. Kolonnenfußes ein Strom hochsiedender Fluor-Beispiel 1 kohlenstoffverbindungen, die wie im Beispiel 1 durch
Cracken von Chlordifluormethan erhalten werden,
Eine bei Atmosphärendruck betriebene Füllkörper- 50 mit einer Geschwindigkeit von 3,18 kg/Stunde zukolonne
(35 bis 40 Böden) von 1,10 m Länge und geführt. Dieser Strom enthält 48,4 Gewichtsprozent
2,5 cm Durchmesser wird bei einer Geschwindigkeit wertvoller Perfluorkohlenstoffe (11,3 Gewichtsprozent
von 150 g/Stunde kontinuierlich mit einem Behänd- Hexafluorpropylen und 37,1 Gewichtsprozent Perlungsgut
beschickt, das im wesentlichen folgende fluorcyclobutan). Die gesamten, der Kolonne zuKomponenten
enthält: 55 geführten hochsiedenden Fluorkohlenstoffverbindun-
Molprozent gen ergeben analytisch:
Hexafluorpropylen 17,2 Molprozent
Perfluorcyclobutan 25,4 Hexafluorpropylen 7,50
Chlordifluormethan 1,2 Perfluorcyclobutan 33,28
Dichlordifluormethan 6,8 60 Chlortrifluoräthylen 4,18
Tetrafluorchloräthan 23,5 Dichlordifluormethan 2,38
Hexafluorchlorpropan 8,3 Chlordifluormethan 0,24
Chlortrifluoräthylen 5,3 Chlortetrafluorathan 24,30
Unbekannte und geringfügige Kompo- Chlorhexafluorpropan 13,83
nenten 12,3 65 Unbekannte Verbindungen 14,32
Dieses Behandlungsgut wurde durch Cracken von Die Kolonne wird bei einem Rücklaufverhältnis
Chlordifluormethan bei einer Temperatur von 600° C, von etwa 2: 1 und einer Temperatur am Fuß von 110
einem Druck von 0,14 atü und einer Kontaktzeit von bis 1200C betrieben. Im Zeitraum von 14 Stunden
wird der Kopfanteil der wertvollen Perfluorkohlenstoffe
(Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan) mit 1,36 kg/Stunde gewonnen. Die Analyse ergibt
weniger als 0,0001 % der anderen Fluorkohlenstoffverbindungen in dem Kopfanteil.
Es werden 87 Gewichtsprozent der der Kolonne zugeführten wertvollen Perfluorkohlenstoffe gewonnen.
Vom Fuß der Extraktionskolonne wird das Toluol (21,32 kg/Stunde), das 181 kg/Stunde nicht erwünschter
Fluorkohlenstoffverbindungen enthält, der Toluol-Wiedergewinnungskolonne zugeführt. Dabei findet
eine Kolonne aus rostfreiem Stahl von 6,10 m Länge und 7,6 cm Durchmesser Verwendung, die 9,5-mm-Raschig-Ringe
als Füllkörper enthält und bei 2,8 atü betrieben wird.
Die Temperatur am Kolonnenfuß wird auf dem Siedepunkt des Toluols bei diesem Druck (160° C)
gehalten, und das Toluol wird mit nicht weniger als 22,7 kg/Stunde in der Kolonne aufgetrieben.
Das vom Fuße der Kolonne genommene Toluol weist keine bedeutende Verunreinigung durch Fluorkohlenstoffverbindungen
auf und wird für 8 Stunden wieder im Kreislauf zu der Extraktionskolonne zurückgeführt,
ohne daß die Reinheit des Kopfanteils der Extraktionskolonne beeinträchtigt wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht eine wirksame Isolierung sehr wertvoller Perfluorkohlenstoffe
von anderen Fluorkohlenstoffverbindungen, insbesondere die Abtrennung von Hexafluorpropylen
und Perfluorcyclobutan von Fluorkohlen-Stoffverbindungen, die mit Perfluorkohlenstoffen Azeotrope
bilden. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht weiter die Herstellung von Hexafluorpropylen
aus Chlordifluormethan, die bisher wegen der Azeotropbildung mit dem Ausgangsmaterial nicht
in wirtschaftlicher Weise erreicht werden konnte. Das erfindungsgemäß erhaltene Hexafluorpropylen hat
einen außerordentlichen Wert als Monomeres für die Herstellung von Fluorkohlenstoffpolymeren und als
chemische Zwischenverbindung und wird auch zur Herstellung von Fluorkohlenstofflösungsmitteln durch
Dimerisation und Trimerisation verwendet. Das erfindungsgemäß erhaltene Perfluorcyclobutan ist ein
wertvolles Fluorkohlenstofflösungsmittel und kann auch zur Herstellung anderer Fluorkohlenstoffe, wie
Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, verwendet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan
neben Chlorfluorkohlenwasserstoffen durch Pyrolyse von Chlordifluormethan, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pyrolyse bei einer Temperatur von 450 bis 900° C durchgeführt wird, aus
dem Pyrolysegemisch Tetrafluoräthylen, Chlorwasserstoff und nicht umgesetztes Chlordifluormethan
abgetrennt werden, worauf dem restlichen Pyrolysegemisch ein aromatischer Kohlenwasserstoff
oder aromatischer Chlorkohlenwasserstoff, der bei Destillationsbedingungen flüssig ist, in
in bezug auf das Chlordifluormethan zumindest äquimolaren Mengen zugesetzt wird und dann
Hexafluorpropylen und Perfluorcyclobutan aus dem Pyrolysegemisch abdestilliert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse in einer Kontaktzeit
von 0,05 bis 5 Sekunden durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse bei einem Druck
von 0,1 bis 2,0 at durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatischer Kohlenwasserstoff
ein alkylsubstituiertes Benzol, insbesondere Toluol oder Xylol, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatischer Chlorkohlenwasserstoff
Chlorbenzol, o-Chlortoluol, p-Chlortoluol
oder o-Chloräthylbenzol verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der aromatische, gegebenenfalls
chlorierte Kohlenwasserstoff in einer Menge gleich dem 1- bis 25fachen des Gewichtes der in
dem Pyrolysegemisch gebildeten höhersiedenden Fluorkohlenstoffverbindung verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 610/443 5.61
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---|---|---|---|
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---|---|
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---|---|
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-
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