DE924691C - Verfahren zur Herstellung von organischen Fluorverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von organischen FluorverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von organischen Fluorverbindungen durch Pyrolyse,
und zwar insbesondere von solchen der allgemeinen Formel H(C F2) „ X, worin X Brom oder Chlor,
η eine ganze Zahl und mindestens 3 bedeutet, als
auch von C F2 = C F2 und ähnlichen Fluorverbindungen.
Unter Pyrolyse versteht man die Umwandlung einer Verbindung in eine oder mehrere andere
allein durch Einwirkung von Hitze. Der in der nachfolgenden Beschreibung benutzte Ausdruck
Pyrolyse schließt daher nicht nur die Zersetzung von Verbindungen ein, sondern auch die Bildung
von komplexen Verbindungen. Reaktionen zwischen einem olefinischen Fluorkohlenwasserstoff und H Cl
in Gegenwart eines Katalysators sind bekannt.
Solche Reaktionen können als anlagernde bezeichnet werden, da ihr offensichtlicher Verlauf die Anlagerung
von HCl an das Olefin ist. Solche Reaktionen wurden bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen ausgeführt, und zwar in den meisten Fällen unter 350°, da jene Temperaturen ausreichend
waren und man bei höheren Temperaturen Reaktionen beobachtete, die man als unerwünschte
Nebenreaktionen ansah. Es hat sich nun gezeigt, daß diese Nebenreaktionen von einer grundsätzlich
anderen Natur sind als die H Cl-Anlagerung und
von wesentlichem Nutzen sein können.
Die Erfindung besteht darin, daß man halcgenierte, gesättigte oder ungesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, welche außer Fluor noch Brom
und· bzw. öder Chlor enthalten, oder fluorsubstdtuierte,
ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe einzeln oder in Mischung untereinander bei
Temperaturen über 35'O°, zweckmäßig von 600 bis 10000, einer Pyrolyse unterwirft, hierauf in an sich
bekannter Weise das Reaktionsgemisch durch Abkühlen kondensiert und erforderlichenfalls fraktioniert
destilliert. Die Reaktion kann auch in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführt werden1.
Inerte Gase, wie Stickstoff und! Helium, können als Verdünnungsmittel oder Puffer anwesend
sein.
Als Ausgangsstoff benutzt man aliphatische Verbindungen, die wenigstens durch ein Fluoratom
substituiert sind und die ein oder mehrere ersetzbare Wasserstoffatome, Chlor-oder Bromsubstituenten
enthalten. Fluor-Chlor-Verbindungen werden
als Ausgangsstoffe bevorzugt. Fluor-Brom-Verbindungen
pyrolysieren, zeigen jedoch manchmal Unterschiede in den Ergebnissen. Bevorzugte Ausgangsstoffe
sind die Fluor-chlor-alkane, die Fluorchlor-alkene
und die Fluor-alkenei. Unter den besonderen
Stoffen, die nach dem Verfahren der Erfindung pyrolysiert -worden sind, sind die in
den nachstehenden Beispielen angegebenen und CH2ClF, CHCl2F, CH3CCl2F, CH2Cl-CClF2,
CHF2-CClF2, C2HCl2F3, CCl2F-CClF2,
CH2F2 und C2F4 zu nennen. In jedem Fall fand
Pyrolyse statt. Unterschiede im Ergebnis wurden beobachtet zwischen der Pyrolyse von Fluor-Chlor-Verbindungen
und Fluorverbindungen, die Brom oder kein anderes Halogen enthalten. Ebenso-wurden
Unterschiede in der Wirkung der Pyrolyse von gesättigten und ungesättigtem Verbindungen festgestellt.
Durch genaue Regelung und Überwachung der Bedingungen bei der Pyrolyse kann das Ergebnis,
d. h. die Art der erhaltenen Verbindungen, beeinflußt werden. So· sind z. B. Drücke zwischen
0,1 und 10 at geeignet, obgleich aus Zweckmäßigkeitsgründen
ein möglichst niedriger Druck günstig ist.
Es hat sich gezeigt, daß, obwohl bei Temperaturen zwischen 600 und iooo0 hervorragende pyrolytische
Ergebnisse erzielt wurden, bestimmte Verbindungen bereits bed Temperaturen von 4000 und
andere erst über 10000 pyrolysiert werden,. Die anzuwendenden
Temperaturen hängen auch vom Material des Reaktionsgefäßes, ab.
Die Dauer der Pyrolyse ist für die Beschaffenheit des Endprodukts sehr wichtig. Eine Verlängerung
der Behandlungszeit liefert häufig Verbindungen mit größerem Molekulargewicht.
Im allgemeinen führt die Pyrolyse auch in Abwesenheit von Katalysatoren zum Aufbau neuer
Fluorkohlenfwiasserstoffe. Katalysatoren ändern im allgemeinen mehr den Verlauf der Pyrolyse,.weniger
ihre Wirksamkeit. Schwermetallhaloigenide und Halogenide der Erdalkalimetalle, wie BaCl2 und
CaCl2, sowie Schwermetalle selbst, wie Kupfer, Bisen, Nickel, Mangan, Molybdän, odar solche Metalle
enthaltenden Legierungen bzw. danaus während des Reaktionsverlaufs entstehende Halogenide
können verwendet wierden.
Das Verfahren wird vorzugsweise kontinuierlich ausgeführt, indem man den umzuwandelnden Stoff
durch ein Rohr schidkt, das auf eine pyrolytisch wirksame Temperatur erhitzt wird. Das Rohr muß
aus einem Stoff bestehen, der unter den Reaktionsbedingungen für die Reaktionsprodukte inert ist.
Kohlenstoff und die Edelmetalle sind hinreichend inert und haben sich für den Bau von Reaktionsrohren als geeignet erwiesen. Das Rohr muß nicht
vollkommen aus einem inerten Stoff bestehen, sondern kann damit ausgekleidet sein. Reaktionsrohre,
die eine Platinauskleidung haben, sind besonders befriedigend.
Die folgenden Beispieleerläutern das beanspruchte Verfahren. Die in den Beispielen in Prozentzahlen
ausgedrückte Umsetzung oder Umwandlung bezieht sich auf die Abspaltung von 1 Mol Halogenwasserstoff
aus einem Mol des jeweils angewendeten Ausgangsstoffes. Sofern nichts anderes gesagt ist,
wurden die Beispiele bei einem Druck von einer Atmosphäre ausgeführt. Die Temperaturen der
Pyrolyse wurden mit einem Thermoelement gemessen, das in Berührung mit der Außenwand des
Reaktionsrohres nahe der Mitte der Erhitzungszone angebracht war, so daß die wahren Durchsdinittstemperaturen
der Gase in dem Rohr etwas niedriger gewesen sein können als die angegebenen Werte.
180 g CHClF2 wurden durch ein Silberrohr von
8 mm lichter Weite und 700 mm Länge mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 120 g/Std. geleitet,
während der absolute Druok in dem Rohr bei annähernd ι ata gehalten wurde. Die Rohrtemperatur
wurde durch elektrisches Erhitzen über eine Länge von etwa 200 mm auf etwa 7000 gehalten. Die Reaktionsprodukte
wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und in Behältern, die auf etwa —700 abgekühlt
waren, kondensiert. Die rohen organischen Produkte (156 g) wurden durch fraktionierte
Destillation getrennt und waren wie folgt zusammengesetzt:
Bestandteile
CF2 = CF2 (Siedepunkt—760)
CHClF2 (Siedepunkt—40,8°)
Oberhalb —400 siedende Stoffe
Vorhandene
Menge Volumprozent
57 0,6
Dies War gleichbedeutend mit einem Umsatz von 28% des zugeführten CHClF2 und einer Ausbeute
von 83% C2F4. Die Analyse des Waschwassers
auf Säuregehalt zeigte, daß eine Umsetzung von 27 °/o stattgefunden, hatte.
CHClF2 wurde in einer ähnlichen Apparatur
wie in Beispiel I bei 4 ata thermisch zersetzt. Die Zuführunigsgeschiwiindigkeit betrug ungefähr
387 g/Std. und die Realktionstemperatur etwa 7000.
Unter diesen Bedingungen wurden 23 °/o umgesetzt. Die säurefreien organischen Produktebestanden aus:
Bestandteile | Vorhandene Menge Volumprozent |
C2F4 | 8,5 87>7 i,7 1,6 o,5 |
CHClF2 Stoff, bai etwa — ii° siedend .... Stoff, bei etwa + 200 siedend Stoff, über 200 siedend |
Beispiel III
CHClCF2, das 2,7 Gewichtsprozent CHCl2F
enthält, wurde durch ein Rohr aus unedlem, bei hohen Temperaturen oxydationsfestem Metall geschickt,
das mit einer dünnen Platinauflage versehen war. Die Zuführungsgeschwindigkeit ließ
einen Umsatz von etwa 24% erreichen, während man die Temperatur bei etwa 7000 hielt. Die Reaktionsprodukte
zeigten nach Entfernung der sauren Bestandteile, daß darin außer C2F4 und den Ausgangsstoffen
fast nichts enthalten war.
B e i s ρ i e1 IV
C Cl2 F2 wurde durch ein mit Nickel ummanteltes
Kohlerohr von 18,8 mm lichter Weite und 600 mm Länge bei einer Geschwindigkeit von etwa 83 g pro*
Stunde hindurchgeschickt. Die Temperatur wurde über eine Länge von 200 mm auf 900 bis 9900 gehalten.
Die Reaktionsprodukte wurden mit einer alkalischen Natriumsulfitlösunig gewaschen, getrocknet
und in einem Behälter, der auf etwa-—700
gekühlt war, kondensiert. Die rohen organischen Produkte wurden destilliert und gingen zwischen
—47 und + 92° über. Der Siedepunkt des ursprünglichen CCl2F2 war —29,8°.
CF3CH2Cl
wurde durch ein Platinrohr von 2,9 mm lichter Weite und 450 mm Länge mit einer
Geschwindigkeit von etwa 30 g/Std. geschickt. Die Temperatur des Rohres wurde über eine Länge von
100 mm auf 820 bis 86o° gehalten. Die Reaktionsprodukte
wurden wie in Beispiel I behandelt. Die Analyse des Waschwassers ergab, daß eine 55%»ige
Umsetzung bei 86o° stattgefunden hatte. Die rohen organischen Produkte hatten einen Destillationsbereich von —46 bis + 8'5°. Der Ausgangsstoff
hatte einen Siedepunkt von +6,1°.
CClF2—CClF2 (Siedepunkt +3,6°) wurde
durch ein Kohlerohr, ähnlich dem vorher beschriebenen, mit einer Geschwindigkeit von ungefähr
121 g/Std. geschickt. Die Temperatur wurde auf 810 bis 9400 gehalten. Nach Entfernung der sauren
Bestandteile hatten die organischen Stoffe einen Siedebereich von —47 bis + 770.
CF2Br—CClFBr wurde durch eine Apparatur,
ähnlich der in Beispiel V beschriebenen, mit einer Geschwindigkeit von 44 /gStd. geschickt, während die
Temperatur auf 780 bis 8500 gehalten wurde. Die Reaktionsprodukte wurden in Behältern, die auf 25
und —700 gekühlt waren, kondensiert, mit alkalischen
Natriumsulfitlösungen gewaschen und getrocknet. Die so erhaltenen organischen Stoffe
hatten einen Destillationsbereich von +5 bis 1550. Der Ausgangsstoff hatte einen Destillationsbereich
von 92,2 bis 94,i°.
Beispiel VIII
B-eispiel-X
Eine annähernd äquimolare Mischung von CCl3F, Siedepunkt +23,7°, und CHClF2, Siedepunkt
—40,8°, wurde in ähnlicher Weise wie in Beispiel IV behandelt. Es wurden etwa 69 g/Std.
durchgesetzt und eine Temperatur von ungefähr 780 ° aufrechterhalten. Unter diesen Bedingungen erhielt
man eine Umwandlung von 45%. Das säurefreie rohe Produkt hatte einen Destillationsbereich von
—33 bis + io6°.
CHClF2 wurde über einen Katalysator von aktiver Kohle geschickt, der in einem mit Nickel
ummantelten Kohlerohr enthalten war. Das Rohr wurde auf etwa 3000 erhitzt und der Zufluß vo<n
CHClF2 auf etwa 55 g/Std. gehalten. Unter diesen
Bedingungen wurde eine 3,5°/«ige Umwandlung in andere Stoffe erzielt, wie durch Säureanalyse bestimmtwurde.
Dieses Ergebnis entspricht einer Umwandlung von etwa 1 %, die bei 5250 in Abwesenheit
eines Katalysators erhalten wurde.
CHClF2 wurde über einen aus Eisen und Avährend der Pyrolyse gebildeten Eisenhalogeniden
bestehenden Katalysator geschickt, der in einem mit Nickel ummantelten Graphitrohr enthalten war, das
auf etwa 6750 erhitzt wurde. Die Durchsatzgeschwindigkeit des CHClF2 war so, daß man eine Umwandlung
von 24% erhielt. Unter diesen Bedingungen waren 13 Molprozent der gebildeten Säure HF.
Die thermische Zersetzung von CHClF2 unter ähnlichen Bedingungen in Abwesenheit eines Katalysators
ergab die Bildung von weniger als 5 Molprozent H F.
Die thermische Zersetzung von CHClF2 in Gegenwart
eines Katalysators aus reduziertem Kupfer und während der Pyrolyse gebildeten Kupferhalogeniden
wurde in der in Beispiel'X beschriebenen Art ausgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse waren
ähnliche. Der HF-Gehalt der Reaktionsprodukte
war jedoch infolge der Einführung des Katalysator: in das Graphitrohr von weniger als 5 Molprozent
auf etwa 13 Molprozent angewachsen. 5
CH Cl F2 wurde über einen Katalysator geschickt,
der in einem mit Nickel ummantelten, auf etwa 6200 erhitzten Graphitrohr enthalten war. Der
Katalysator bestand aus einer Legierung von 58% Ni, 20°/oFe, 20%·Mound 2°/oMnund einigen
der entsprechenden Metallhalogenide, die während der Pyrolyse gebildet waren. Die Zufrußgeschwindigkeit
des C H Cl F2 war so, daß eine Umwandlung
von 25 % erhalten wurde. Unter diesen Bedingungen wurden 7,5 Molprozent HF entwickelt. Die Analyse
der Reaktionsprodukte zeigte nach Entfernung des Katalysators eine Umwandlung von 26%.
Beispiel XIII
CHCl2F wurde durch ein mit Platin bekleidetes
Rohr, ähnlich dem in Beispiel I beschriebenen, mit einer Geschwindigkeit von 121 g/Std. und bei einer
Rohrtemperatur von etwa 6750 geleitet.
Dichlordiifluoräthylen (C2Cl2F2), Siedepunkt 21
bis 22°, C2Cl4F2, Siedepunkt 92 bis 930, und
C3H2Cl3F3, Siedepunkt IO'8°, wurden isoliert und
identifiziert.
CHClF2, Siedepunkt —40,8°, wurde in ähnlicher
Weise, wie in Beispiel I beschrieben, behandelt, während die Zuflußgeschwinddgkeit auf etwa
57g/Std. und die Temperatur auf etwa 700° gehalten
wurde. Man erhielt einen Umsatz von 49% im Vergleich mit einem solchen von nur 270Zo bei
der höheren Durchsatzgeschwindigkeit, die im Beispiel I 'angewandt wurde.
B e i s ρ i e 1 XV
Die in Beispiel I beschriebene Vorrichtung wurde mit einem Druck von 0,5 ata betrieben. CHClF2
wurde durch das Rohr mit einer Geschwindigkeit von etwa 35 g/Std. und bei einer Temperatur von
etwa 7000 geschickt. DieReaktionsprodukte wurden behandelt, wie in Beispiel XI beschrieben. Die S äureanalyse
zeigte eine Umwandlung von 50%. Die Zusammensetzung der Rohsubstanz war wie folgt:
Bestandteile
C2F4...
CHClF,
CHClF,
Über —■ 400 siedende Stoffe
Vorhandene
Menge Volumprozent
30.6 67,8
Es wurde eine C2 F4-Ausbeute von 89% erhalten.
Aus einer vorhergehenden Pyrolyse stammendes CHClF2 wurde in ähnlicher Weise behandelt, wie
in Beispiel I beschrieben. Die Temperatur wurde auf etwa7oo° gehalten, es wurden etwa 26% umgesetzt.
Die Ausbeute an C2F4 aus den Pyrolyseprodukten
betrug 89% der theoretischen Ausbeute. Der umgesetzte Stoff enthielt 96 Volumprozent C2F4.
Beispiel XVII
CHF2Br wurde durch ein platinbekleidetes, mit
einem Mantel aus einer korrosionsbeständigen Legierung aus 8o°/o Ni, 14% Cr und 6% Fe versehenes
Nickelrohr von 13,7 mm lichter Weite und 108 cm Länge mit einer Geschwindigkeit von etwa
42,6 g/Std. geleitet, während der Druck in dem Rohr auf etwa 1 at gehalten wurde. Die Rohrtemperatur
wurde durch elektrisches Erhitzen über eine Länge von etwa 200 mm auf etwa 615 ° gehalten.
In dem Waschwasser wurde freies Brom gefunden. Die Reaktionsprodukte wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und in Behältern,
die auf etwa—700 gekühlt waren, kondensiert. Ein
Behälter, der in flüssigem Stickstoff gekühlt wurde, war hinter diesen Behältern angebracht. Die Säureanalyse
ergab einen Umsatz von etwa. 56%. Insgesamt wurden etwa 179 g Rohprodukt gesammelt.
Folgende Verbindungen sind aus dem Reaktionsprodulct
isoliert worden: C3F6H2 mit einem Siedepunkt
von etwa 10 bis ii° und einer Dampf dichte
von 6,97 g/l bei 210 und 760 mm; C H F3 mit einem
Siedepunkt von—8i°; HC3F6Br mit einem Siedepunkt
von 40 bis 41 ° und einer Dampf dichte von 5,76 g/l bei 2&° und 452 mm.
Beispiel XVIII
CH31CCl(F2 wurde durch ein. mit Platin bekleidetes,
mit einem Mantel aus einer korrosionsbeständigen Legierung aus 80% Ni, i4°/o Cr und
6% Fe versehenes Nickelrohr von 13,7 mm lichter Weite und 108 cm Länge mit einer Geschwindigkeit
von etwa 120 g/Std. geschickt. Die Rohrtemperatur wurde über eine Länge von 200 mm auf 7150
gehalten. DieReaktionsprodukte wurden mitWasser gewaschen, getrocknet und in zwei Behältern kondensiert.
Der erste Behälter wurde auf etwa —700 gekühlt, während der zweite Behälter in einem Bad
von flüssigem Stickstoff gekühlt wurde. Die Säiureanalyse des Waschwassers eigab einen Umsatz von
etwa 50%). Die Pyrolyse dieses Kohleniw&sserstoffes
schritt langsam fort zu der Bildung von im wesentlichen reinem CH2CF2 vom Siedepunkt —83,9°
und einer Dampf dichte bei 280 und 756 mm von 2,58 g/l.
Bei einer im großen durchgeführten Pyrolyse von CHClF2 unter ähnlichen Bedingungen wie in Beispiel
I wurde eine größere Menge über—400 siedender
Stoffe erhalten. Es wurden folgende Veirbinduti-
;en isoliert und identifiziert:
Nr. | Verbindung | Sdp. | Dichte | nD | Dampfdichte | Molekulargewicht *) | gefunden |
5,7 g/l bei 27 ° | berechnet | 193,5 | |||||
I. | HC3F0Cl | 21° | dt = 1,556 | 1,29 | . 8,2 g/l bei 27 ° | I86,5 | |
(berechnet) | 241,8 | ||||||
2. | HC4F8Cl | 50° | df = 1,607 | 1,30 | 235,5 | 295.8 | |
3· | HC5F10Cl | 77° | df = 1,661 | 20° 1,30 | 286,5 | ||
4· | HC0F1Xl | 101° | df = 1,719 | 5° 1,3012 | |||
5· | HC7F14 -Cl | 123° | dl = 1,738 | 5° 1,3070 | |||
6. | HC8F16Cl | 143° | df = 1,778 | 5° 1,3088 | |||
7· | HC12F24Cl | 226° | |||||
• | |||||||
8. | C2F4HCl | — 10° | |||||
9· | C4F8 | - 5° |
*) Angenommen PV = RT.
Einige konstant siedende Mischungen wurden ebenfalls in dem Pyrolyseprodukt gefunden; eine
bei etwa—120 siedende enthielt etwa 80 Volumprozent
C2HClF4; eine bei —40 siedende hatte
ein Molekulargewicht von etwa 202; eine bei etwa 8 bis 90 siedende enthielt ungefähr 90 Volumprozent
CH Cl2 F; eine weitere hatteeinen S iedepunkt von 40.
CH3CF3 wurde durch ein Kohleröhr, ähnlich
dem in Beispiel IV beschriebenen, mit einer Geschwindigkeit von etwa 58 g/Std. geschickt. Während
des Durchsatzes ließ man die Temperatur von 750 auf 9100 ansteigen. Die Reaktionsprodukte
wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und in Behältern kondensiert, die auf etwa —700 gekühlt
waren. Die Säureanalyse zeigte einen 2i°/oigen Umsatz bei 8oo° und eine ii3%ige Umsetzung bei
9100. Die aus der Pyrolyse erhaltenen Produkte
siedeten zwischen —65 und +79°. Das CH3CF3
hatte einen Siedepunkt von —46,8°.
CF3CH2Cl wurde durch ein platinbekleidetes,
mit einem Mantel aus einer korrosionsbeständigen Legierung von 80% Ni, I40/o Cr und 6°/» Fe versehenes
Nickelrohr von 13,7 mm innerem Durchmesser und 108 cm Länge mit einer Geschwindigkeit
von etwa HO' g/Std. geleitet, während die Temperatur
in dem Rohr über eine Länge von 200 mm auf etwa 6150 gehalten wurde. Die Reaktionsprodukte
wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und kondensiert. Die Säureanalyse zeigte einen Umsatz
von etwa 52%. Folgende Verbindungen wurden in dem Produkt isoliert und identifiziert: CHF3,
Siedepunkt —8i°, mit einer Dampfdichte von 2,217 g/l bei 22° und 590mm; C3H3F5, Siedepunkt
—19,6°, mit einer Dampfdichte von 5,06 g/l bei 270 und 760mm; C4H3ClF6, Siedepunkt 35 bis 360,
mit einer Dampfdichte von 5,272 g/l bei 240 und 480 mm.
Beispiel XXII
Durch ein platinbekleidetes Rohr, ähnlich dem in Beispiel XVII beschriebenen, wurden je Stunde
und identifiziert: C2F4
und CCl2F2 mit Siedepunk-
ungefähr 90 g CClF2CHF2 geschickt, wobei die
Rohrtemperatur auf etwa 7500 gehalten wurde. Die Reaktionsprodukte wurden mit Wasser gewaschen,
getrocknet und kondensiert. C2F4, Siedepunkt
— 7'6°, wurde isoliert und identifiziert. Zwei andere Fraktionen, die bei —40 bzw. —120 siedeten,
wurden erhalten. Die Molekulargewichte dieser Fraktionen waren 101 bzw. 157,5.
Beispiel XXIII
H(CF2)3C1, Siedepunkt 21 °, wurde in ähnlicher
Weise behandelt, wie in Beispiel XVII beschrieben. Die Zuflußgeschwindigkeit wurde auf etwa
n8g/Std. und die Temperatur auf etwa 7800 gehalten.
Die Säureanalyse zeigte einen Umsatz von etwa 46%. Die Gesamtmenge von etwa 189g Rohprodukt
wurde gesammelt. Die folgenden Verbindungen wurden in den Pyrolyseprodukten isoliert
ten von —76 bzw. —300. Man erhielt eine weitere
Fraktion mit einem Siedepunkt von —120 und einem Molekulargewicht von 164.
Beispiel XXIV
Durch ein platinbekleidetes Rohr, ähnlich dem in Beispiel XVII beschriebenen, wurde ein Vorgemisch
von ungefähr 70 g/Std. H(C F2) 3 Cl und
140 g/Std. CHClF2 geleitet. DieTemperaturwurde
auf etwa 8150 gehalten und ein Umsatz vom etwa
77°/o erzielt. Die Reaktionsprodukte wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und in zwei Behältern
kondensiert. Der erste Behälter wurde auf etwa — 700 gekühlt, während der zweite Behälter in
einem Bad mit flüssigem Stickstoff gekühlt wurde. Aus dem in flüssigem Stickstoff gekühlten Behälter
wurden etwa 10 g C2F4 erhalten. Etwa 531 g Kondensat
erhielt man aus dem auf —700 gekühlten Behälter. Dieses Reaktionsprodukt wurde fraktion
niert, wobei etwa 174 g eines über —120 siedenden
Anteils erhalten wurden, der aus den folgenden in Gewichtsprozent angegebenen Fraktionen bestand:
Etwa 10 °/o der Fraktion siedend bei ο bis 30
- 35°/o - - - - 3 - 7,5°
20% - - - - 15 - 250
- 20% - - - - 25 - 1150.
Die Pyrolyse von C H Cl F2 wurde in eimern platinbekleddeten
Rohr, ähnlich dem in Beispiel XVII beschriebenen, ausgeführt und die Reaktionsprodukte
in ähnlicher Weise behandelt wie in Beispiel XXIV. Bei der Pyrolyse wurden Umsätze
von 30, TJ und 100% erreicht und aus den im
folgenden als hochsiedend bezeichneten, über 120
siedenden Reaktionsprodukten durch Destillation folgende Fraktionen abgetrennt:
Umwandlung Mol. |
Pyrolysetemperatur | Gewichtsprozent der hochsiedenden Bestandteile *) |
Gewichtsprozent von verschiedenen Fraktionen in den hochsiedenden Bestandteilen |
—10 bis 0° |
0 bis 15° | 15bis25° | 25bis50° | 50 bis zu 165° |
30°/o 770U 100% |
640° 725° 835—845° , |
4.1 22,5 |
—12 bis—10° |
55 55 7 |
5 5 45 |
15 15 6 |
CSI CSl OO
H |
4 4 20 |
H H
H Ul Ul |
*) Dieser Wert ist das Mengenverhältnis zwischen den erhaltenen hochsiedenden Bestandteilen und der Gesamtmenge
CHClF2, die durch das Pyrolyserohr hindurchging.
Beispiel XXVI
Bei der Pyrolyse von C H Cl F2 zu C2 F4 wurden
einige Reaktionsprodukte erhalten,: deren. Siedebereich ztwischen —120 und etwa 250° lag. Diese
als hochsiedend bezeichnete Fraktion wurde in einem Rohr ähnlich wie in Beispiel XVII der
Pyrolyse bei 7400 unterworfen, und zwar bei einem Umsatz von etwia 40%). Das. wiedergewonnene
Produkt wurde gewaschen, getrocknet und fraktioniert. Diese Fraktionen wurden dann einer
weiteren pyrolytischen Behandlung unter ähnlichen Bedingungen unterworfen. Obwohl die Rohrtemperatur
auf 8400 erhöht wurde, blieb die Umsetzung ziemlich konstant bei 20%. Nach dem
Wäschern und 'Trocknen wurde das Pyrolyseprodukt wieder fraktioniert. Die wiederholte Pyrolyse
der hochsiedenden Bestandteile ergab nicht den beabsichtigten Aufbau von Kohlenstofffcetten,
sondern führte zu einem Kettenalbbau, was sich bei
Betrachtung der in der folgenden Tabelle angegebenen Daten ohne weiteres ergibt. Dort ist die Zusammensetzung
der nach der Pyrolyse von CHClF2 erhaltenem hochsiedenden Bestandteile
mit der Zusammensetzung der hochsiedenden Bestandteile verglichen, die man bei einer wiederholten
Pyrolyse der ursprünglichen, hochsiedenden Stoffe erhält.
Der Grund für diesen Kettenabbau bei einer wiederholten Pyrolyse der zunächst erhaltenen
hochsiedenden Bestandteile ist nicht bekannt. Vielleicht ist er darin zu suchen, daß bei der Pyrolyse
von CHClF2 eine nur ein einziges C-Atom
enthaltende Verbindung und später Verbindungen mit mehreren C-Atomen pyrolysiert wurden.
Zusammensetzung der hochsiedenden in Gewichtsprozent *) |
Obis 5° | 5 bis 20° | Bestandteile | |
Ursprünglich hochsiedende Bestandteile , . . Hochsiedende Bestandteile aus der ersten Pyrolyse |
— 12 bis 0° | 36 15 57 |
20 19 16 |
30° und darüber |
Hochsiedende Bestandteile aus der zweiten Pyrolyse |
VD VO IO
CSI (SI |
14% 7% 2% |
*) Die prozentuale Zusammensetzung basiert auf der Gesamtmenge der hochsiedenden Bestandteile.
Beispiel XXVII
Durch ein platinbekleidetes Rohr ähnlich dem in Beispiel XVII wurden etwa. 5 .g/Std. CH2 = CClF,
Siedepunkt —270, geschickt. Der Temperaturbereich lag zwischen 730 und 9300. Die Reaktionsprodukte
wurden in ähnlicher Weise behandelt, wie in Beispiel XXIV beschrieben. Die rohen Reaktionsprodukte hatten einen Siedebereich von
— 30 bis +20° mit bestimmten Fraktionen, die zwischen etwa —10 und + 200 siedeten.
Beispiel XXVIII
Durch ein platinbekleidetes Rohr, das auf 7800 erhitzt wurde, wurden etwa 7g/Std. CH2 = CF2,
Siedepunkt —82.0, geschickt. Etwas Verkohlung und Teerbildung fanden statt. Die rohen Reaktionsprodukte
wurden säurefrei gewaschen, getrocknet und kondensiert. Der Siedebereich des Kondensates
lag zwischen —85 und + 830 mit bestimmten Fraktionen, die bei — 42, — 50 und' + 830
siedeten.
Die Ergebnisse dar Pyrolyse von C H Cl F2 unter
verschiedenen Bedingungen der Temperatur, des Druckes und der Umwandlung sind aus folgender
Tabelle ersichtlich:
Druck | Pyrolyse | Pyrolyse von CHClF2 | Druck | |
Lfd. | at | unter | Prozente an | |
Nr. | Umwandlungs | Hochsiedern *] | ||
1,05 | 700° | prozente | 10,0 | |
I | 3,85 | 650° | 25 | 22,0 |
2 | 3,85 | 740 bis 745° | 35 bis 38 | 43,o |
3 | 6,65 | 8iobis82o° | 78 bis 80 | 27,0 |
4 | 6,65 | 740° | 100 | 32,5 |
5 | 6,65 | 720° | 75 bis 80 | 35.6 |
6 | 6,65 | 605 bis 620° | 82 | 37.2 |
7 | 27,00 | 660° | 39 | 39.5 |
8 | 60 | |||
*) Der Prozentsatz der hochsiedenden Bestandteile bezieht sich auf die Menge CHClF2, die während der Pyrolyse durch
die dabei stattfindenden Reaktionen verschwand.
Die obige Tabelle zeigt, daß ein Anwachsen des Druckes gewöhnlich ein Anwachsen des Prozentsatzes
an hochsiedenden Bestandteilen zur Folge hat. Obwohl die Zusammensetzung dieser Produkte
sich in jedem Arbeitsgang ändert, waren innerhalb eines Siedebereiches von —12 bis über 190° über
65% der hochsiedenden Bestandteile H(C F2)3 Cl
und H(C F2) 4 Cl.
Die Reaktionsprodukte können mit Wasser oder Alkalilösung· gewaschen werden, um die sauren
Bestandteile vor der Kondensation und Analyse zu entfernen, obgleich dies nicht notwendig ist.
Das Verfahren ergibt sowohl gesättigte als auch ungesättigte Produkte. Ein sehr wichtiges
Olefin, das durch das Verfahren gewonnen werden kann, ist C F2 = C F2, ein wertvolles Zwischenprodukt
für Kühlmittel und plastische Massen. Unter den gesättigten Verbindungen, die hergestellt
wurden, sind Methylfluoride, wie CClF3,
und Fluoride, die mehrere Kohlenstoffatome enthalten, wie C3H2Cl3F3. Das Verfahren kann auch
zur Herstellung von Verbindungen homologer Reihen verwandt werden. Ein Beispiel dafür sind
die Verbindungen der Formel CnF2nHX, wobei
X Brom oder Chlor und η 3 oder mehr ist. Einige
der Verbindungen enthalten weniger Atome als das Ausgangsmaterial und andere enthalten mehr. Bei
geeigneter Auswahl des Ausgangsstoffes und der Pyrolysebedingungen können die verschiedensten
organischen Fluorverbindungen erhalten werden. Es ist beobachtet worden, daß die Produkte um so
stabiler werden, je mehr sie sich der Sättigung durch Fluor nähern,z.B. ist die Verbindung CHF3
sehr stabil. In verschiedenen Fällen hat die Substitution anderer Halogene durch Fluor eine Verminderung
in der Reaktivität der Verbindung zur Folge. Aus diesem Grunde ist das Verfahren besonders
vorteilhaft zur Durchführung von Reaktionen der beschriebenen Art bei Fluorverbindungen,
die andere Halogene enthalten.
Die erhaltenen Verbindungen sind z. B. als Kühlmittel, Anästbetica und Lösungsmittel, ferner
auch als Zwischenprodukte für die Herstellung von Alkoholen, Estern, Halogeniden und Alkylderivaten
verwendbar. Das beanspruchte Verfahren kann auch für die Synthese von Verbindungen, die mehr
Kohlenstoffatome haben als die pyrolysierte Verbindung, sowie für die Verlängerung von Kohlenstoffketten
angewendet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von organischen Fluorverbindungen, insbesondere von
solchen der allgemeinen Formel H (C F2) „ X,
worin X Brom oder Chlor, η eine ganze Zahl und mindestens 3 bedeutet, als auch von C2F4
und ähnlichen Fluorverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man halogenierte, gesättigte
oder ungesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffe, welche außer Fluor noch Brom und bzw.
oder Chlor enthalten, oder fluorsubstituierte, ungesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffe
einzeln oder in Mischung untereinander bei Temperaturen von über 3500, zweckmäßig von
600 bis 10000, einer Pyrolyse unterwirft, hierauf in an sich bekannter Weise das Reaktionsgemisch durch Abkühlen kondensiert und erforderlichenfalls
fraktioniert destilliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Pyrolyse in Gegenwart von Katalysatoren, wie Halogeniden von Schwermetallen, Erdalkalimetallen, z, B. Calcium-
bzw. Bariumchlorid, oder von Schwermetallen selbst, z. B. Kupfer, Eisen, Nickel,
Mangan, Molybdän oder solche Metalle enthaltenden Legierungen, bzw. von daraus während des Reaktionsverlaufes entstehenden
Halogeniden ausführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse
bei einem Drude von 0,1 bis ioatü ausführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse in Gegenwart
eines inerten Gases, wie Stickstoff oder Helium, durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse bei etwa
7000 durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung
von Tetrafluoräthylen Difluorchlormethan als ·-
Ausgangsstoff verwendet.
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