DE1950995C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,1, 1-Trichloräthan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,1, 1-TrichloräthanInfo
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- C07C19/00—Acyclic saturated compounds containing halogen atoms
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- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
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- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
Description
Hin Ausgangsmaterial, welches hauptsächlich aus Äthan und/oder 1,1-Dichloräthan besteht, kann chloriert
worden, um 1,1,1-Trichloräthan herzustellen.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht sehr zufriedenstellend, da die Verwendung von Äthan mit der Entwicklung
von großen Mengen HCl verbunden ist und in jedem Fall die Ausbeuten an 1,1,1-Trichloräthan
nicht hoch sind.
Es wurde nunmehr ein neues Verfahren für die Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan entwickelt, welches
im wesentlichen auf Äthylen und Chlor als Ausgangsstoffen basiert. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist ein integriertes und kontinuierliches Verfahren, welches die Nettobildung von Chlorwasserstoff auf einem
Minimalwert hält und 1,1,1-Trichloräthaik in hoher
Ausbeute bildet. Dieses Verfahren umfaßt die Hydrochlorierung von Äthylen (und damit gemischten
Chloräthylenen, wie es weiter unten angegeben wird) und umfaßt auch die Chlorierung von Chloroäthanen,
von denen Äthylchlorid, das bei der Hydrochlorierungsstufe erhalten wird, eine wichtige Komponente
ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan, welches
durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet ist:
a) thermische Chlorierung von Äthylchlorid oder eines Gemisches aus Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan
in einer Chlorierungszone bei einem Molverhältnis Chlor/organischer Beschickung größer als 0,5:1 bis 1,5:1 und einem Molverhältnis
Äthylchlorid/ 1,1-Dichloräthan von 1 : 1 bis 5:1, bei 375 bis 475° C;
b) fraktionierte Trennung des Produkts aus a) in b,) eine leichte Fraktion, enthaltend Äthylen,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Chlorwasserstoff und
b,) eine schwere Fraktion, hauptsächlich enthaltend 1,1,1 -Trichloräthan und andere
chlorierte Äthane;
c) Hydrochlorierung von frisch zugeführtem Äthylen zusammen mit der Fraktion b,) in an sich
bekannter Weise in flüssiger Phase mit Hilfe des in ihr enthaltenen Chlorwasserstoffs;
d) Abtrennung eines Produkts aus c), das Äthylchlorid, 1,1-Dichloräthan und 1,1,1-Trichloräthan
enthält;
e) fraktionierte Abtrennung des 1,1,1-Trichloräthans
aus Fraktion b,);
f) fraktionierte Abtrennung des 1,1,1-Trichloräthans
aus dem in d) erhaltenen Produkt und Rückführung von Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan
in die Chlorierungszone a).
Zur Erzielung einer thermodynamisch ausgewogenen Reaktion in der Chlorierungsstufe können die organischen
Reaktionsteilnehmer auf Temperaturen erhitzt werden, bei denen sie verdampfen, worauf sie
dann in den Reaktor eingespritzt werden. Die jeweilige Verdampfungstemperatur hängt von dem Druck
ab, bei dem diese Stoffe verdampft werden, und auch von der genauen Zusammensetzung der Beschickung.
Verdampfungstemperaturen von 55 bis 65° C können bei atmosphärischem Druck verwendet werden. Ein
Teil der Beschickung kann in dem Reaktor auch in flüssiger Form eingespritzt werden.
Gemäß der Erfindung können überraschend hohe Verhältnisse CI2/organischc Beschickung verwendet
werden, ohne daß die Reaktionstemperatur zu hoch steigt, während gleichzeitig die Kohlenstoffbildung
gering ist, die Ausbeute an Methylchloroform niedrig
ist und wenig Chlor durch den Reaktor unverändert hindurchgeht. Brauchbare Resultate werden mit Molverhältnissen
von CU/organische Stoffe von mehr als 0,5:1 und bis zu 1,5:1 erhalten. Vorzugsweise werden
Molverhältnisse Cl2/organische Stoffe im Bereich von 0,8:1 bis 1,2:1 verwendet. Bei einer Mischung aus
Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan bedeutet dies, daß
die Molverhältnisse von Cl2/1,1-Dichloräthan noch
höher sind. Brauchbare Resultate werden beim erfindungsgemäßen Verfahren erhalten, wenn die Molverhältnisse
Äthylchlorid/1,1-Dichloräthan im Bereich von 1:1 bis 5:1 liegen, und insbesondere dann, wenn
die Molverhältnisse Äthylchlorid/1,1-Dichloräthan im Bereich von 1,5 :1 bis 2,5 :1 liegen. Das durch Reaktion
von Cl1 mit Äthylchlorid gebildete 1,1-Dichloilthan
oder nicht-umgewandeltes 1,1-Dichloräthan wird zum Chlorierungsreaktor zurückgeführt.
Vorzugsweise werden Reaktionstemperaturen im Bereich von 400 bis 450° C verwendet. Gewünschtenfalls
können Wärmeaustauscher innerhalb oder außerhalb des Reaktors verwendet werden, um die
Einhaltung des gewünschten Temperaturbereichs zu unterstützen. Kontaktzeiten von mindestens 5 see
werden gewöhnlich verwendet, und gute Resultate werden erhalten, wenn man Kontaktzeiten von 7,5
bis 30 see verwendet, obwohl gegebenenfalls längere Kontaktzeiten verwendet werden können. Diese Zeiten
basieren auf dem Gesamtvolumen verdampfter Beschickung unter der Annahme, daß sie eine Temperatur
von 100° C aufweist.
Bei Verwendung eines leeren Reaktors (wobei also kein turbulenter oder cyclischer Fluß besteht) und bei
Verwendung der genannten Reaktionstemperaturen werden sehr gute Resultate erhalten, insofern, als eine
hohe Umwandlung von Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan in Methylchloroform erzielt wird und der
Grad der Umwandlung von nicht gewünschtem 1,2-Dichloräthan und die anschließende Bildung von fi-Trichlorätlian
und Tetrachloräthar. ziemlich klein ist.
Vorzugsweise wird die Hydrochlorierungsstufe in einem nicht-wäßrigen flüssigen Medium ausgeführt,
welches einen Friedel-Crafts-Katalysator enthält. Vorzugsweise werden auch die Hydrochlorierung der
Äthylenbeschickung des Verfahrens und die Hydrochlorierung der leichten Fraktion, die Äthylen, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid und Chlorwasserstoff enthält und die auch kleinere Mengen weiterer chlorierter
Kohlenwasserstoffe enthalten kann, wie z. B. symmetrisches Dichloräthylen und 1,1-Dichloräthan,
in der gleichen Hydrochlorierungszone ausgeführt. Die leichte Fraktion wird aus der Chlorierungszone
erhalten, und der darin vorliegende Chlorwasserstoff ist für eine Reaktion mit der Äthylenbeschickung und
den ungesättigten Komponenten der leichten Fraktion mehr als ausreichend.
Das nicht-wäßrige flüssige Medium im Hydrochlorierungsreaktor
kann irgendeine inerte organische Flüssigkeit sein, wie z. B. chlorierte Kohlenwasserstoffe
einschließlich Gemische aus Äthylchlorid, 1,1-Dichloräthan und 1,1,1-Trichloräthan. In der Tat
werden Gemische aus diesen letztgenannten drei Verbindungen durch Reaktion von HCl mit den verschiedensten
ungesättigten Körpern, die der Hydrochloriervorrichtung
zugeführt werden, gebildet. Auch können andere inerte organische Flüssigkeiten, wie
z. B. polare organische Lösungsmittel, die mindestens eine Nitrogruppe (-NO2) enthalten, wie /. B. Nitrobenzol.
und einen Komnlex mit FeC1L bilden, in der
Hydrochloriervorrichiung verwendet werden. Der verwendete Friedel-Crafts-Katalysator ist in geeigneter
Weise Eisen(III)-chlorid. Zwar kann Aluminiumchlorid ebenfalls verwendet werden, aber dieses wird
im Hinblick auf seine Neigung, Vinylidenchlorid unter Teerbildung zu zersetzen, nicht bevorzugt.
In den Chlorierungs- und Hydrochlorierungszonen können atmosphärische und überatmosphänsche
Drücke verwendet werden. Geeignete Temperaturen
Ό für die Hydrochlorierungszone liegen im Bereich von
20 bis 70° C. Temperaturen im Bereich von 20 bis 40° C ergeben gute Resultate, wenn die Hydrochlorierung
bei atmosphärischem Druck ausgeführt wird. Vinylidenchlorid kann als brauchbares Produkt vor
i"> der Hydrochlorierungsstufe abgezogen werden.
Ein rohes Produkt in flüssiger Form kann aus der Hydrochloriervorrichtung abgezogen und vom Metallchloridkatalysator
durch herkömmliche Maßnahmen befreit werden, beispielsweise durch Entspan-
2» nungsverdampfung, Wasserdampfdestillation oder
Waschen mit Wasser.
Die schwere Fraktion der Stufe (b) enthält neben 1,1,1 -Trichloräthan überraschend wenig 1,2-Dichloräthan
und nur kleine Mengen höherer chlorierter
2'» Äthane und nicht-umgesetztes 1,1-Dichloräthan. In
zweckmäßiger Weise werden diese Fraktion und das Reaktionsprodukt der Stufe (d), gegebenenfalls nach
Abtrennung von HCl, beide in einer Fraktionierungseinheit destilliert, um 1,1,1-Trichloräthan abzutren-
Jo nen.
Die Erfindung ist im folgenden Beispiel näher erläutert. Teile und Prozentangaben sind in Gewicht
ausgedrückt.
j-, Beispiel
Dem Boden eines senkrechten Reaktionsgefäßes von 75 cm Länge und 5 cm innerem Durchmesser
wurden über ein kurzes T-Stück gemäß Arbeitsschritt (a) 100 Teile Chlor bei Raumtemperatur und ein verdampfter
Chloräthanansatz von 60° C zugeführt, der 55 Teile Äthylchlorid und 56 Teile 1,1-Dichlor enthielt.
Dies entspricht einem Molverhältnis von C,H5C1/C\H4Cl2 von 1,5:1 und einem Molverhältnis
von Cl2/organischem Ansatz von 1,0: 1. Am Einlaß-3
punkt des Reaktionsgefäßes betrug die Temperatur 130° C, die jedoch in dem Gefäß auf 400 bis 420° C
anstieg. Die Kontaktzeit betrug 10 see, bezogen auf den gesamten verdampften Ansatz unter der Voraussetzung,
daß der Ansatz bei 100° C verdampft wurde.
V) Das gasförmige Rohprodukt aus der Arbeitsstufc (a) ergab bei der Destillation [Arbeitsstufe (b)] eine
leichte Fraktion, bestehend aus 4 Teilen C2H4, 33 Teilen
CH2 = CHCl, 27 Teilen CH2 = CCl2, 2 Teilen sym.
Dichloräthylens, 5 Teilen 1,1-Dichloräthan und 72 Teilen HCL sowie eine schwere Fraktion, bestehend
aus 52 Teilen 1,1,1-Trichloräthan und nur 0,2 Teilen Tetrachloräthan, 0,2 Teilen 1,2,2-Trichloräthan und
0,2 Teilen 1,2-Dichloräthan.
In einer Hydrochloriervorrichtung wurden 20 Teile
ho Nitrobenzol und 1 Teil Ferrichlorid eingebracht, und
20 Teile Äthylen und die Komponenten der erwähnten leichten Fraktion wurden mit Chlorwasserstoff
[ Arbeitsstile (c) ] in den Hydrochlorinator eingeführt,
wobei eine Temperatur von 30° C aufrechterhalten
b5 wurde.
Es wurde ein flüssiges Rohprodukt abgezogen, das 35 Teile 1,1,1-Trichloräthan und 55 Teile Äthylchlorid
sowie 5 I Teile 1,! -Dichloräthan enthielt. Nach der
5 6
Entfernung des Ferrichlorids und nach einer fraktio- stillationsbehandlungen entsprechend den Arbeits-
nierten Destillation lieferte die Mischung das gesamte stufen (d) und (e) war eine Gesamtmenge von 87
Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan [Arbeitsstufe (d)], Teilen 1,1,1-Trichloräthan verfügbar, was Ausbeuten
welche als organischer Ansatz für die Chloriervorrich- von 91 % und 93 %, bezogen auf das im Ansatz zuge-
tung erforderlich ist [Arbeitsstufe (f) ]. Nach den De- 5 führten Äthylen und Chlor, entsprach.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Tnchloräthan,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Thermische Chlorierung von Allylchlorid
oder eines Gemisches aus Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan in einer Chlorierungszone
bei einem Molverhältnis Chlor/organischer Beschickung größer als 0,5 :1 bis 1,5 :1 und
einem Molverhältnis Äthylchlorid/1,1-Dichloräthan von 1:1 bis 5:1, bei 375 bis
475° C;
b) fraktionierte Trennung des Produkts aus a) in
b,) eine leichte Fraktion, enthaltend Äthylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und
Chlorwasserstoff und
b,) eine schwere Fraktion, hauptsächlich enthaltend 1.1,1-Trichloräthan und andere
chlorierte Äthane;
c) Hydrochlorierung von frisch zugeführtem Äthylen zusammen mit der Fraktion b,) in
an sich bekannter Weise in flüssiger Phase mit Hilfe des in ihr enthaltenen Chlorwasserstoffs;
d) Abtrennung eines Produkts aus c), das Äthylchlorid, 1,1-Dichloräthan und 1,1,1-Trichloräthan
enthält;
e) fraktionierte Abtrennung des 1,1,1 -Trichloräthans aus Fraktion b,);
f) fraktionierte Abtrennung des 1,1,1-Trichloräthans
aus dem in d) erhaltenen Produkt und Rückführung von Äthylenchlorid und 1,1-Dichloräthan
in die Chlorierungszone a).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung in Stufe
a) bei 400 bis 450° C ausführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Chlor/organische
Beschickung in Stufe a) im Bereich von 0,8: 1 bis 1,2:1 liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Äthylchlorid/
1,1-Dichloräthan in Stufe a) im Bereich von 1,5 : 1 bis 2,5 :1 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe c) das dort anfallende
Gemisch aus Äthylchlorid, 1,1-Dichloräthan und 1,1,1-Trichloräthan als Umsetzungsmedium verwendet.
(S. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
fraktionierten Abtrennungen in den Stufen e) und f) zwecks Gewinnung von 1,1,1-Trichloräthan in
einer Fraktionierungseinheit ausführt.
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