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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
halogenierten Kohlenwasserstoffen, die wenigstens 3 Kohlenstoffatome
umfassen, durch katalytische Umsetzung zwischen einem Halogenalkan
und einem Olefin, insbesondere einem halogenierten Olefin.
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Die
Addition eines Halogenalkans an ein Olefin ist eine allgemein bekannte
Reaktion, die generell als Telomerisationsreaktion bezeichnet wird. Sehr
häufig
werden zum Katalysieren dieser Additionsreaktion Kupferverbindungen
verwendet. Beispielsweise beschreibt das Patent US-A-3,651,019 die
Addition von Tetrachlorkohlenstoff an Olefine in Gegenwart von Kupfer
oder Eisen enthaltenden Katalysatoren. Diese Patentschrift beschreibt
die Ausführung
von Reaktionen in Ansätzen
(diskontinuierliches Verfahren), und am Ende der Umsetzung wird der
Katalysator nicht zurückgewonnen.
Dies macht das Verfahren wirtschaftlich wenig attraktiv. Im Falle einer
Auftrennung der Bestandteile des Reaktionsgemisches durch Destillation
würde der
Katalysator im Aufkocher der Destillationskolonne ausfallen, was seine
Recyclierung erschwert.
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Die
Patentanmeldung WO 97/07083 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von halogenierten Kohlenwasserstoffen durch Telomerisation, vorzugsweise
unter der katalytischen Wirkung von Kupfer(I)chlorid in Gegenwart
von tert.Butylamin als Co-Katalysator, worin das Gemisch von Produkten, die
aus der Umsetzungsstufe hervorgehen, in mehreren Schritten aufgetrennt
wird. Zunächst
wird das Gemisch durch eine Flash-Destillation in einen ersten Strom,
der die nicht umgewandelten Reaktionskomponenten und den Co-Katalysator
enthält,
und in einen zweiten Strom aufgetrennt, der den halogenierten Kohlenwasserstoff
und den Katalysator umfasst. Anschließend wird der Katalysator aus
diesem zweiten Strom durch Filtrieren abgetrennt, worauf der halogenierte
Kohlenwasserstoff durch Destillation gereinigt wird. Dieses Verfahren
erfordert ein Abfiltrieren des Katalysators in fester Form, eine
in einer technischen Anlage stets schwierig zu regelnde Stufe, insbesondere
in einem kontinuierlichen Syntheseverfahren.
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Die
Patentanmeldung WO 97/05089 beschreibt ein anderen Verfahren zur
Herstellung von halogenierten Kohlenwasserstoffen durch Telomerisation
unter der Wirkung eines Kupferkatalysators, der in einem mit dem
gewünschten
halogenierten Kohlenwasserstoff unmischbaren Lösungsmittel aufgelöst ist,
was eine Auftrennung des Systems Katalysator/Lösungsmittel des halogenierten
Kohlenwasserstoffes durch Dekantieren ermöglicht. Die Produktivität dieses
Verfahrens bleibt jedoch sehr niedrig.
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Es
besteht daher weiterhin ein Bedarf, über ein Telomerisationsverfahren
zu verfügen,
das die Herstellung von halogenierten Kohlenwasserstoffen mit hervorragenden
Ausbeuten und Produktivitäten ermöglicht,
und ebenfalls eine leichte Wiedergewinnung des Katalysators und
Rückführung zum
Reaktor in einfacher Weise gestattet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung
eines wenigstens 3 Kohlenstoffatome umfassenden halogenierten Kohlenwasserstoffes,
das die folgenden Stufen umfasst
- (a) eine Umsetzungsstufe
zwischen einem Halogenalkan und einem Olefin in Gegenwart eines Katalysators
und eines Co-Katalysators unter zur Ausbildung des halogenierten
Kohlenwasserstoffes geeigneten Bedingungen, wobei der Co-Katalysator
unter den Aminen ausgewählt
wird, die weniger flüchtig
sind als der gebildete halogenierte Kohlenwasserstoff;
- (b) eine Stufe zur Auftrennung des aus der Stufe (a) erhaltenen
Gemisches von Reaktionsprodukten, ausgewählt unter einer Destillation,
einer Wasserdampf-Mitnahmebehandlung oder einem Strippen, worin
wenigstens eine erste Fraktion erhalten wird, die den halogenierten
Kohlenwasserstoff umfasst, und eine zweite Fraktion gewonnen wird,
die den Katalysator und den Co-Katalysator umfasst;
- (c) gegebenenfalls eine Stufe der Recyclierung wenigstens eines
Teiles der zweiten Fraktion zur Stufe (a).
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Unter "Fraktion" soll jeder Teil
des Gemisches verstanden werden, der an bestimmten seiner Bestandteile
angereichert ist, der in kontinuierlichem Strom oder in einer diskontinuierlichen
Behandlung erhalten worden ist. Unter "Recyclierung" soll jeglicher Vorgang einer Wiedergewinnung
und Wiederverwendung verstanden werden, unabhängig davon, ob dies in kontinuierlicher
oder diskontinuierlicher Weise erfolgt.
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In
einer speziellen Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird in der Stufe (b) das aus der Stufe (a) erhaltene Gemisch von
Reaktionsprodukten einer Auftrennung durch Destillation unterworfen
und, neben der den halogenierten Kohlenwasserstoff umfassenden ersten
Fraktion und der den Katalysator und den Co-Katalysator umfassenden
zweiten Fraktion, eine dritte Fraktion erhalten, die die nicht verbrauchten
Reaktionskomponenten umfasst, und in einer Stufe (c) wird gegebenenfalls auch
wenigstens ein Teil der dritten Fraktion zur Stufe (a) recycliert.
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Die
Verwendung eines Amins, dessen Siedepunkt höher liegt als derjenige des
halogenierten Kohlenwasserstoffes, als Co-Katalysator ermöglicht die
Abtrennung des halogenierten Kohlenwasserstoffes von den nicht verbrauchten
Reaktionskomponenten und vom wirksamen Komplex Katalysator/Co-Katalysator
durch Destillation. Da der Katalysator im Amin nach Abtrennung der
nicht verbrauchten Reaktionskomponenten und des halogenierten Kohlenwasserstoffes
löslich
bleibt, wird er in einfacher Weise wiedergewonnen.
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In
der Stufe (a) der Umsetzung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
werden ein Halogenalkan und ein Olefin, vorzugsweise ein halogeniertes
Olefin, in Gegenwart eines Katalysators und eines Co-Katalysators
zur Reaktion gebracht, um einen halogenierten Kohlenwasserstoff
auszubilden, wobei der Co-Katalysator unter den Aminen ausgewählt wird,
die weniger flüchtig
sind als der gebildete halogenierte Kohlenwasserstoff Als Co-Katalysator
eignen sich im erfindungsgemäßen Verfahren die
Amine mit einem Gehalt an 8 bis 25 Kohlenstoffatomen, insbesondere
aliphatische Amine. Bevorzugt werden die aliphatischen Amine mit
einem Gehalt an 10 bis 22 Kohlenstoffatomen. Eine ganz besondere
Bevorzugung besteht für
Amine, deren Alkylkette verzweigt ist, und noch spezieller für tert.Alkylamine
entsprechend der allgemeinen Formel I
worin R
1,
R
2 und R
3 für C
1-C
8-Alkylgruppen
stehen. Als nicht beschränkende
Beispiele für
Amine, die einen hohen Siedepunkt aufweisen, und die insbesondere
weniger flüchtig
sind als das 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan und das 1,1,1,3,3-Pentachlorbutan,
können
insbesondere Nonylamin, Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin und
die Collidine angeführt
werden. Amine, die der Formel (I) entsprechen, sind insbesondere
die tert.Alkylamine PRIMENE
® 81-R und JM-T, die von
der Firma Rohm and Haas Company vertrieben werden.
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Diese
letztgenannten tert.Alkylamine werden bevorzugt. Im vorliegenden
Verfahren können
auch Gemische von Aminen verwendet werden. Die als Co-Katalysatoren
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Amine haben sich überdies
als deutlich stabiler in Gegenwart des Katalysators und des Halogenalkans
erwiesen als die in den früheren
Verfahren eingesetzten Amine, wie Isopropylamin und tert.Butylamin.
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Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Halogenalkane sind im Allgemeinen gesättigte organische
Verbindungen. Vorzugsweise haben sie ein bis drei Kohlenstoffatome und
bevorzugt wenigstens 2 Chloratome. Sie können auch andere Substituenten
umfassen, wie andere Halogenatome, Alkylgruppen oder Halogenalkylgruppen.
Als Beispiele für
Halogenalkane gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,1-Trichlorethan, 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan
genannt werden. Tetrachlorkohlenstoff wird ganz besonders bevorzugt.
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Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Olefine sind beispielsweise gerade oder verzweigte
Olefine mit einem Gehalt an 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls
substituiert sind. Die Substitution kann beispielsweise durch Halogenatome,
Alkylgruppen, Arylgruppen oder Halogenalkylgruppen, Nitrilgruppen
(CN) oder Carbonsäuregruppen
(COOH) erfolgen. Spezielle Beispiele für derartige Olefine sind unter
anderem Ethylen, Propylen, Butylen, Styrol und 2 bis 10 Kohlenstoffatome
umfassende 1-Olefine.
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Das
Olefin ist vorzugsweise ein halogeniertes Olefin. Die halogenierten
Olefine sind vorzugsweise von einem Halogenethen oder einem Halogenpropen
abgeleitet, die wiederum selbst substituiert sein können. Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzten halogenierten Olefine entsprechen vorzugsweise
der Formel
worin X für Cl oder F steht und R die
Bedeutung H, Cl, F, CH
3 hat. Unter diesen
Verbindungen werden jene, worin X für Cl steht und R Wasserstoff
oder CH
3 bedeutet, bevorzugt. Vorzugsweise
ist das halogenierte Olefin ein chloriertes Olefin. Als nicht beschränkende Beispiele
für chlorierte
Olefine können Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Trichlorethylen, die verschiedenen Chlorpropenisomere,
wie 1-Chlorprop-1-en, 2-Chlorprop-1-en und 3-Chlorprop-1-en, genannte
werden. Das Vinylchlorid und das 2-Chlorprop-1-en sind ganz besonders
geeignet.
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Die
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung erhaltenen halogenierten Kohlenwasserstoffe
gehören
ganz allgemein zu der Familie der chlorierten Kohlenwasserstoffe,
die 3 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen. Häufig gehören sie zur Familie der Chlorpropane,
Chlorbutane oder Chlorpentane. Die Kohlenstoffatome dieser Chlorpropane,
Chlorbutane und Chlorpentane können
ebenfalls durch andere funktionelle Gruppen substituiert sein, wie
andere Halogenatome (wie Fluor-, Brom- oder Jodatome), Alkyl- oder
Halogenalkylgruppen, Nitrilgruppen (CN) oder Carbonsäuregruppen
(COOH). Vorzugsweise entsprechen die nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhaltenen halogenierten Kohlenwasserstoffe der allgemeinen
Formel CnH(2n+2)-pClp, worin n eine ganze Zahl ist und Werte
von 3 oder 4 aufweist, p eine ganze Zahl ist, die Werte von 3 bis
7 aufweist. Beispiele für
nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltene Verbindungen
sind 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan, 1,1,1,3,3-Pentachlorbutan, 1,1,1,3-Tetrachlorpropan,
1,1,3,3-Tetrachlorbutan, 1,1,1,3,3,3-Hexachlorpropan und 1,1-Dichlor-2-trichlor-methylpropan.
Unter diesen Verbindungen werden 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan, 1,1,1,3,3-Pentachlorbutan
und 1,1-Dichlor-2-trichlormethylpropan bevorzugt. Das Verfahren
gemäß der Erfindung
eignet sich ganz besonders zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorbutan,
ausgehend von Tetrachlorkohlenstoff und 2-Chlorprop-1-en, zur Herstellung
von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan, ausgehend von Tetrachlorkohlenstoff
und Vinylchlorid, und zur Herstellung von 1,1,1,3,3,3-Hexachlorpropan,
ausgehend von Tetrachlorkohlenstoff und Vinylidenchlorid.
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Das
Molverhältnis
zwischen dem Halogenalkan und dem eingesetzten Olefin kann innerhalb
weiter Bereiche variieren. Dieses Molverhältnis ist im Allgemeinen gleich
oder größer als
0,1. Vorteilhaft ist dieses Verhältnis
gleich oder größer als
0,5. In bevorzugter Weise ist es größer als oder gleich 1. Im Allgemeinen
liegt dieses Molverhältnis
unter oder bei 15. Vorteilhaft beträgt dieses Verhältnis weniger
als oder gleich 10. In bevorzugter Weise liegt dieses Verhältnis unter
oder bei 5, sogar bei 3.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator umfaßt vorzugsweise
wenigstens eine Kupferverbindung. In vorteilhafter Weise handelt
es sich um eine Kupfer(II)verbindung. In besonders bevorzugter Weise
wird diese Kupfer(II)verbindung unter Kupfer(II)chlorid, Kupfer(II)hydroxychlorid,
Kupfer(II)acetat, Kupfer(II)acetylacetonat und Kupfer(II)hexafluorace-tylacetonat
und deren Gemischen ausgewählt.
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Hervorragende
Ergebnisse wurden mit Kupfer(II)chlorid, Kupfer(II)acetylacetonat
und Kupfer(II)hexafluoracetylacetonat erhalten.
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Das
Molverhältnis
zwischen dem Katalysator und dem Olefin ist üblicherweise größer als
oder gleich 0,0001. Vorteilhaft ist es größer als oder gleich 0,001.
Bevorzugt ist es größer als
oder gleich 0,005. Das Molverhältnis
zwischen der Kupfer(II)verbindung und dem Olefin liegt üblicherweise
unter oder bei 1: Vorteilhaft ist es kleiner
als oder gleich 0,5. Bevorzugt ist es kleiner als oder gleich 0,1.
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Das
Molverhältnis
zwischen dem Katalysator und dem Co-Katalysator wird derart gewählt, dass der
gesamte eingesetzte Katalysator aufgelöst wird. Dieses Verhältnis liegt
im Allgemeinen über
0,001. Vorteilhaft ist dieses Molverhältnis größer als 0,1 und kleiner als
1. Eine Bevorzugung ergibt sich für Molverhältnisse von größer als
0,05 und kleiner als 0,5.
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Das
Molverhältnis
zwischen dem Co-Katalysator und dem Olefin liegt im Allgemeinen über oder bei
0,01. Vorzugsweise ist dieses Molverhältnis größer als oder gleich 0,05. Bevorzugt
ist dieses Molverhältnis
größer als
oder gleich 0,1. Jedenfalls ist dieses Molverhältnis üblicherweise kleiner als oder gleich
2. Bevorzugt ist dieses Molverhältnis
kleiner als oder gleich 1. In vorteilhafter Weise ist dieses Molverhältnis kleiner
als oder gleich 0,5.
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Es
versteht sich, dass die obigen Verhältnisse Katalysator/Olefin
und Co-Katalysator/Olefin in einem diskontinuierlichen Verfahren
unter Bezugnahme auf die eingesetzte Olefingesamtmenge ausgedrückt sind,
und in einem kontinuierlichen Verfahren unter Bezugnahme auf die
im Reaktor vorliegende stationäre
Olefinmenge.
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Üblicherweise
erfolgt die Umsetzung bei einer Temperatur von höher als oder gleich der Umgebungstemperatur.
Vorzugsweise liegt die Temperatur über oder bei 50 °C. Vorteilhaft
liegt die Temperatur über
oder bei 70 °C.
Jedenfalls liegt die Temperatur im Allgemeinen unter oder bei 200 °C. Vorzugsweise ist
die Temperatur niedriger als oder gleich 175 °C. In vorteilhafter Weise liegt
die Temperatur unter oder bei 150 °C. Eine ganz besondere Bevorzugung
zeigt sich für
eine Temperatur unter oder bei 120 °C, sogar 100 °C.
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Die
Reaktionsdauer in einem diskontinuierlichen Verfahren oder die Verweilzeit
in einem kontinuierlichen Verfahren ist eine Funktion von verschiedenen
Parametern, wie der Reaktionstemperatur, der Konzentration an Reaktionskomponenten
und dem Katalysator im Reaktionsgemisch und deren Molverhältnissen.
Im Allgemeinen kann die Verweilzeit oder die Reaktionsdauer, in
Abhängigkeit
von diesen Parametern, von 5 Minuten bis 10 Stunden betragen. Vorteilhaft
ist in einem diskontinuierlichen Verfahren die Reaktionsdauer im
Allgemeinen größer oder gleich
15 Minuten. Jedenfalls ist die Reaktionsdauer üblicherweise kleiner oder gleich
10 Stunden, mit einer Bevorzugung für Reaktionszeiten von kleiner
als oder gleich 5 Stunden.
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Der
Druck wird im Allgemeinen derart gewählt, dass das Reaktionsgemisch
in flüssiger
Phase gehalten wird. Der angelegte Druck variiert in Abhängigkeit
von der Temperatur des Reaktionsgemisches. Üblicherweise ist er größer als
oder gleich dem Atmosphärendruck
und kleiner als oder gleich 10 bar.
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Die
Telomerisationsreaktion wird üblicherweise
in flüssiger
Phase vorgenommen. Sie kann in Gegenwart eines polaren Lösungsmittels
wie eines Alkohols oder eines Nitrils ausgeführt werden. Unter den als Lösungsmittel
für die
Umsetzung anwendbaren Alkoholen finden sich insbesondere Methanol, Ethanol,
Isopropanol und tert.Butanol. Unter den als Lösungsmittel für die Umsetzung
verwendbaren Nitrilen finden sich aliphatische oder aromatische
Nitrile. Unter den aliphatischen Nitrilen befinden sich insbesondere
Acetonitril, Propionitril oder Adiponitril. Unter den aromatischen
Nitrilen befinden sich insbesondere Benzonitril oder Tolunitril.
Propionitril und Adiponitril werden bevorzugt. Die in der Umsetzung
eingesetzte Lösungsmittelmenge
ist nicht kritisch. Eine zu stark verdünnte Lösung ist jedoch für eine hohe
Ausbeute und einen hohen Umwandlungsgrad nicht günstig. Vorzugsweise liegt das
Molverhältnis
des Lösungsmittels
zum Olefin bei oder über
0,05. In vorteilhafter Weise ist dieses Verhältnis gleich oder größer als
0,1. Das Molverhältnis
von Lösungsmittel
zu Olefin ist im Allgemeinen gleich oder kleiner als 30. Vorteilhaft
ist es gleich oder kleiner als 20. In bevorzugter Weise ist dieses
Verhältnis
gleich oder größer als
1 und gleich oder kleiner als 15. Im Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
jedoch das Vorliegen eines Co-Katalysators in einer zum Auflösen des
Katalysators ausreichenden Menge im Allgemeinen die Ausführung der
Umsetzung in Abwesenheit eines Lösungsmittels.
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Im
Verfahren gemäß der Erfindung
wird eine Trennstufe (b) vorgenommen. Die Auftrennungstechnik wird
unter einer Destillation, einer Wasserdampf-Mitnahmebehandlung oder
einem Strippen ausgewählt.
Unter diesen Methoden wird eine Destillation bevorzugt.
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Im
gegebenen Falle wird die Destillation in an sich bekannter Weise
in einer oder vorzugsweise in mehreren Destillationskolonnen vorgenommen. Vorzugsweise
wird sie unter verringertem Druck ausgeführt.
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In
bevorzugter Weise umfasst das Verfahren gemäß der Erfindung auch eine Stufe
(c), worin die gesamte, den Katalysator und den Co-Katalysator enthaltende
Fraktion oder ein Teil davon, gegebenenfalls nach einer zusätzlichen
Reinigung, zur Stufe (a) zurückgeführt wird.
Andere, in der Stufe (b) erhaltene Fraktionen können ebenfalls zur Stufe (a)
zurückgeführt werden,
insbesondere, falls zutreffend, eine die nicht verbrauchten Reaktionskomponenten enthaltende
Fraktion, gegebenenfalls nach einer zusätzlichen Reinigung.
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Im
Falle einer Verringerung des Olefin-Umwandlungsgrades, falls eine
Recyclierungsstufe (c) vorgenommen wird, ermöglicht die Zugabe einer Ergänzung an
frischem Co-Katalysator und gegebenenfalls an frischem Katalysator
ein Wiedererreichen des ursprünglichen
Umwandlungsgrades. Diese Vorgangsweise ermöglicht ganz erheblich eine
Beschränkung
des Verbrauches an Katalysator und Co-Katalysator sowie der zu beseitigenden
Menge an Abfällen.
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Ein
Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass der Katalysator während der gesamten Auftrennungsstufe
(b) gelöst
verbleibt, was eine aufwendige Manipulation von festen Verbindungen
vermeidet. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass
es die Gewinnung der gewünschten
chlorierten Kohlenwasserstoffe mit sehr hoher Produktivität und Ausbeute
ermöglicht.
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Die
nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen halogenierten Kohlenwasserstoffe
sind Vorläufer
für korrespondierende
fluorierte Analoga, die in einfacher Weise durch Behandlung mit
Fluorwasserstoff in Gegenwart eines Katalysators wie eines Antimonsalzes,
eines Titansalzes, eines Tantalsalzes, eines Zinnsalzes oder einer
Chromverbindung erhalten werden können.
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Das
nachfolgende Beispiel verdeutlicht die Erfindung in nicht beschränkender
Weise.
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Beispiel
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Ausgehend
von 2-Chlorprop-1-en (2-CPe) und von Tetrachlorkohlenstoff wird
durch Umsetzung zwischen diesen Reaktionskomponenten in Gegenwart
von Kupfer(II)acetylacetonat und des Amins Primene® JM-T
1,1,1,3,3-Pentachlorbutan hergestellt. Dazu wurden das 2-CPe, das
CCl4, der Katalysator und das Amin in einem
Molverhältnis
1/2,2/0,02/0,22 in einen 300 ml-Autoklaven eingeführt, dessen
Innenwände
mit Teflon ausgekleidet sind. Die Vorrichtung wird danach hermetisch
verschlossen, in einen Vertikalofen eingebracht und die Temperatur
wird progressiv erhöht
und 1,5 Stunden lang auf 90 °C
gehalten. Das Rühren
wird mit einem Magnetstab vorgenommen, der im Autoklavengrund angeordnet
ist. Am Ende der Umsetzung wird der Autoklav abkühlen gelassen, mit einer Spritze
wird eine Flüssigkeitsprobe
entnommen und chromatographisch untersucht. Die 2-CPe-Umwandlung
beläuft
sich auf 99 %.
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Anschließend wird
das Gemisch der Reaktionsprodukte einer Destillation unterzogen. Überschüssiger Tetrachlorkohlenstoff
wird zunächst
durch Destillation abgenommen, wonach das 1,1,1,3,3-Pentachlorbutan
unter verringertem Druck durch Destillation abgenommen wird. Die
im Aufkocher der Kolonne verbleibende Lösung, im Wesentlichen bestehend
aus im Co-Katalysator gelöstem
Katalysator, wird in den Telomerisationsreaktor transferiert, ebenso
wie das destillierte CC14. Dort werden 2-Chlorprop-1-en und Tetrachlorkohlenstoff
in solchen Mengen zugesetzt, dass das Molverhältnis zwischen dem 2-CPe, dem
CC14, dem Katalysator und dem Amin wiederum 1/1,2/0,02/0,22 beträgt, wonach die
Umsetzungsstufe wiederholt wird. Nach 1,5-stündiger Umsetzung bei 90 °C beträgt der Umwandlungsgrad
des 2-Chlorprop-1-ens 92 %.