DE1793316C3 - Verfahren zur gleichseitigen Herstellung von Trichlorethylen, Tetrachloräthylen und 1,1,1-Trichloräthan - Google Patents
Verfahren zur gleichseitigen Herstellung von Trichlorethylen, Tetrachloräthylen und 1,1,1-TrichloräthanInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung %on sowohl Trichloräthylen und Tetrachloräthylen,
ftls auch gleichzeitig von 1,1,1-Trichloräthan aus 1,2-Dichloräthan
in einem kontinuierlichen Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) Chlor mit 1,2-Dichloräthan in der flüssigen Phase in Anwesenheit eines polychlorierten Äthylens,
ausgewählt unter 1,1-Dichloräthylen, eis- und trans-l^-Dichloräthylenen oder Gemischen davon,
unter Bildung eines Gemisches polychlorierter Äthane, die wenigstens 3 Chloratome im Molekül
enthalten, umsetzt,
b) dieses Gemisch in situ unter Bildung eines Gemisches
chlorierter Äthylene, das vorwiegend aus 1,1-Dichloräthylen, cn- und trans-l,2-Dichloräthylen,
Trichloräthylen und Tetrachloräthylen und Chlorwasserstoff besteht, pyrolysiert,
c) zu der erhaltenen Mischung, ohne daraus den Chlorwasserstoff in der flüssigen Phase abzutrennen,
Chlorwasserstoff zugibt, um 1,1-Dichloräthylen selektiv in 1,1,1-Trichlorälhan umzuwandeln,
d) das 1,1,1-Trichlorälhan abtrennt
e) das Trichloräthylen und Tetrachloräthylen aus der verbliebenen Mischung abtrennt und
f) den Rest des Gemisches in dieChlorierrungsreak-
tion zurückführt.
1,1,1-Trichloräthan wird in der Hauptsache wegen seiner ausgezeichneten Lösefähigkeit und Sicherheit
häufig als Metallreinigungsmittel bei Raumtemperatur verwendet, während Trichloräthylen und Tetrachloräthylen
in der Hauptsache als dampfförmiges Reinigungsmittel für Metalle und als Lösungsmittel
zur Trockenreinigung wegen ihrer ausgezeichneten Lösefähigkeit ebenfalls häufig vertrieben werden.
1,1,2-Trichloräihan, Telrachloräthan und Pentachloräthan
sind die entsprechenden Ausgangsmaterialien für Dichloräthylen, Trichloräthylen und Tetrachloräthylen,
wenn man letzlere durch Zersetzung herstellt.
In der Regel bekannte Verfahren zur Herstellung polychlorierter Äthane mit wenigstens drei Chloratomen
im Molekül sind Verfahren, bei denen entweder die substituierende Chlorierungsreaktion durch Umsetzung
von Chlorgas mit einem gesättigten Kohlenwasserstoff wie Äthan oder chlorierten Äthanen mit
weniger als drei Chloratomen im Molekül, in der flüssigen Phase unter atmosphärischem Druck durchgeführt
wird, wobei man zur Beschleunigung der Reaktion mit ultraviolettem Licht bestrahlt, oder die Temperatur
des Reaktionssystems unter höherem Druck als Atmosphärendruck steigert und dabei das System
im flüssigen Zustand hält. Diese beiden Methoden werden jedoch von unerwünschten Nebenreaktionen begleitet,
und insbesondere im Falle der Bestrahlung mit ultravioleuem Licht bestand der Nachteil darin, dab die
Reaktionsapparatur kompliziert war. Es war daher keine technisch zufriedenstellende Methode. 1,1,1-Trichloräthan
wird daher durch Zugabe \on Chlorwasserstoff zu 1.1-Dichloräthylen hergestellt, wobei man
als Katalysator z. B. wasserfreies Eisen(Ill)-chlorid (\gl. USA.-Patcntschrift 3 065 280) verwendet. Diese
Methode jedoch, bei der 1,2-Dichloräthan zuerst zu 1,1,2-Trichloräthan chloriert wird, wonach dieses beispielsweise
mit Kalkmilch unter Bildung von 1,1-Dichloräthylen dehydrochloriert wird, mit anschließender
Addition \on Chlorwasserstoff, hat den Nachteil, daß der abgespaltene Chlorwasserstoff in das Chlorid
übergeführt wird, das seine Rückgewinnung und erneute Verwendung unmöglich macht. Dieses Verfahren
ist daher als technisches Verfahren nicht zufriedenstellend.
Ein Verfahren zur Herstellung chlorierten Äthylens, insbesondere von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen,
besteht darin, daß man durch. Umsetzung von 1,2-Dichloräthan mit Chlor in der Dampfphase eine
Mischung von Trichloräthylen und Tetrachlorethylen erhält. In diesem Verfahren wird jedoch gewöhnlich
vorwiegend Tetrachloräthylen wegen seiner Stabilität in einem derartigen Reaktionssystem gebildet. Auch
diese Methode ist daher äußerst ungeeignet, wenn man Trichloräthylen in großen Mengen herzustellen wünscht.
Tetrachloräthylen wird auch in großer Menge gebildet, wenn ein Gemisch aus Trichloräthylen und Tetrachlorälhylen
durch thermische Chlorierung von Kohlenwasserstoffen mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bei Temperaturen
höher als 500 C hergestellt wird (vgl. USA.-Patentschrift 3 166 601). Außerdem findet in diesem
l-alle eine Chlorolysc statt, wobei Tetrachlorkohlenstoff
als Nebenprodukt gebildet wird. Da Tetrachlorkohlenstoff vorteilhafter räch herkömmlichen Methoden
hergestellt werden kann, muß der in dieser Reaktion gebildete Tetrachlorkohlenstoff als unerwünschtes
Nebenprodukt angesehen werden, das die Ausbeute an Trichloräthylen und Tetrachloräthylen herabsetzt.
Wenn andererseits diese beiden Verbindungen ge-
lrennt voneinander hergestellt werden sollen, so wird
zuerst Tetra- bzw. Pentachloräthan nach einem zwei- oder mehrstufigen Reaktionsprozeß hergestellt, worauf
diese mit Hilfe von Alkali oder Hitze zersetzt werden.
Was Trichloräthylen betrifft, wird es im allgemeinen durch Polyhydrochlorierung von Tetrachloräthan hergestellt,
wobei dieses Tetrachloräthan entweder durch Addition von zwei Molekülen Chior an Acetylen oder
durch zweistufige Chlorierung von 1,2-Dichlcräthan, das durch Chlorierung von Äthylen hergestellt wurde,
(z. B. belgisches Patent Nr. 602 840) hergestellt wird.
Andererseits ist in bezug auf Tetrachloräthylen ein Verfahren bekannt, welches darin besteht, daß ein
Mol Chlor an Trichloräthylen addiert wird, wobei Pentachloräthan entsteht, von dem anschließend
Chlorwasserstoff abgespalten wird.
Diese Verfahren sind jedoch äußerst kompliziert und sind daher als technische Verfahren nicht erwünscht.
Außerdem wurde bisher noch kein Verfahren bekannt, welches in einer funktioneilen Verknüpfung von
Verfahreiisschritten mit Vorteil 1,1,1-Trichloräthan zusammen
mit Trichloräthylen und Tetrachloräthylen liefen.
Die Herstellung polychlorierter Äthane mit wenigstens drei Chloratomen im Molekül wird dadurch bewerkstelligt,
daß Chlor mit 1,2-Dichloräthan in der flüssigen Phase in Gegenwart eines chlorierten Äthylens
wie vorstehend angegeben umgesetzt wird.
Wenn nichts anderes angegeben wird, so stellen die hier verwendeten Prozentsätze und Teile Gewichtsprozente
bzw. Gewichtsteile dar.
Es wurde nun gefunden, daß die substituierende Chlorierungsreaktion von 1,2-Dichloräthan merklich
beschleunigt wird, wenn bei der Herstellung der chlorierten Äthane mit wenigstens drei Chloratomen im
Molekül durch substituierende Chlorierung, wobei Chlor mit 1,2-Dichloräthan in der flüssigen Phase umgesetzt
wird, ein chloriertes Äthylen wie vorstehend angegeben, im Reaktionssystem vorhanden ist und dafür
Sorge getragen wird, daß seine Additionschlorierung gleichzeitig durchgeführt wird.
Da gemäß der Erfindung keine Bestrahlung des Reaktionssystems mit ultravioletter Bestrahlung oder Erhöhung
der Temperatur notwendig ist, während man das System unter hohem Druck in flüssigem Zustand
hält, treten weder Nebenreaklionen auf, noch wird die Reaktionsapparatur kompliziert. Außerdem wirken
die chlorierten Äthylene, die vorhanden sein sollen, nicht nur beschleunigend auf die Reaktion, sondern sie
werden auch durch die Additions-Chlorierungsreaklion in für die Weiterverarbeitung gewünschte Produkte
umgewandelt. Bei der gleichzeitigen substituierenden und Additionschlorierung, wobei die polychlorierten
Äthane mit wenigstens drei Kohlenstoffatomen im Molekül erhalten werden, wird gasförmiger
Chlorwasserstoff als Nebenprokukt gebildet.
Die gewünschten Produkte dieser Chlorierungsreaktion sind 1,1,2-Trichloräthan, 1,1,2,2-Tetrachloräthan
und 1,1,1.2-Tetrachloräthan und Pentachloräthan.
Die chlorierten Äthylene, wie sie in der vorliegenden Chlorierungsreaktion verwendet werden, können 1,1-Dichloräthylen,
trans- oder cis-l,2-Dichloräthylen und Gemische von wenigstens zwei dieser Verbindungen
sein. Es ist besonders erwünscht, um gute Ergebnisse zu erhalten, bei Verwendung von 1,2-DichIoräthylen
eine nennenswerte Menge 1,1-Dichloräthylen gleichzeitig
mit zu verwenden. Die Menge an 1,1-Dichloräthylen beträgt bis zu etwa 5%, bezogen auf die Gesamtmenge
der chlorierten Äthylene.
Die Menge chlorierter Äthylene, die zusammen vorhanden sein soll, kann irgendeine Menge sein, solange
sie in einem Molverhälntis größer als 0,05, bezogen auf das 1,2-Dichloräthan, vorhanden ist, vom ökonomischen
Standpunkt her ist jedoch ein Molverhältnis im Bereich von 0,05 bis 1,0 bevorzugt. Wenn das chlorierte
Äthylen Monochloräthylen ist, so ist ein MoI-verhältnis
im Bereich von 0,1 bis 0,6 besonders wünschenswert, und in diesem Falle wird hauptsächlich
1,1,2-Trichloräthan gebildet. Andererseits werden im Falle, daß das chlorierte Äthylen entweder U-Dichloräthylen,
trans- oder cis-Dichloräthylen oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren davon ist, besonders
eindrucksvolle Ergebnisse erhalten, wenn man die Reaktion mit einem Molverhältnis im Bereich zwischen
0,05 und 1,0 durchführt.
Andererseits wird die substituierte Chlorierungsreakiion
des 1,2-DichJorälhans noch wirksamer beschleunigt, wenn das chlorierte Äthylen oder die Gemische
davon vor der Einleitung in das Reaktionssystem unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung
entweder mit Sauerstoff oder mit einem sauerstoffhaltigen Gas wie Luft in Berührung gebracht werden.
Die Chlorierungsreaktion wird ausgeführt, indem man Chlor in flüssiges 1,2-Dichloräthan und chloriertes
Äthylen bei einer Temperatur im Bereich zwischen 20 C und dem Siedepunkt des Reaktionssystems und bei
einem Druck im Bereich von normalem atmosphärischem Druck bis zu einem Druck von etwa 20 Atmosphären
einspeist. Bei Temperaturen unterhalb 20 C hat man eine deutliche Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit,
sie ist daher technisch unbrauchbar. Obgleich bezüglich des Druckes keine besondere Einschränkung
nötig ist, und die Umsetzung unter hohen Drücken bei noch höherer Temperatur durchgeführt
werden kann, liegt die obere Grenze, vom Standpunkt
der Handhabung und Konstruktion her gesehen, bei etwa 20 Atmosphären.
Obwohl die für die Chlorierung notwendige Menge Chlor je nach Apparatur und gewünschtem Produkt
schwankt, muß es wenigstens eine Menge sem. die für die Addition von Chlor an das chlorierte Äthylen notwendig
ist. Es muß beispielsweise eine größere Menge sein, als für die Umwandlung von 1,2-Dichloräthylen
in Tetrachloräthan notwendig ist. Die für die Chlorierungsreaktion erforderliche Zeit schwankt ebenfalls
in Abhängigkeit von der Vorrichtung und eiern gewünschten Produkt, es ist jedoch ein Zeitraum, der genügt,
um wenigstens 10°ό uncl vorzugsweise 30 bis
95 o„ des 1,2-Dichloräthans in 1,1,2-Trichloräthan umzuwandeln.
Obwohl weiterhin die Reakiion beschleunigt wird, wenn sie unter Bestrahlung mit ultraviolettem Licht durchgeführt wird, nehmen andererseits auch die Nebenreaktionen zu, was zu einer Zunahme an Pentachloräthan und Hexachloräthan führt, die eine um so größere Zahl an Chloratomen enthalten.
Obwohl weiterhin die Reakiion beschleunigt wird, wenn sie unter Bestrahlung mit ultraviolettem Licht durchgeführt wird, nehmen andererseits auch die Nebenreaktionen zu, was zu einer Zunahme an Pentachloräthan und Hexachloräthan führt, die eine um so größere Zahl an Chloratomen enthalten.
Die Chlorierungsreaktion kann entweder ansatzvveise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Wenn
sie ansatzweise durchgeführt wird, so wird sie folgendermaßen
ausgeführt. Zum Beispiel wird ein geeignetes Gefäß mit 1,2-Dichloräthan und chloriertem Äthylen
beschickt, danach wird Chlor eingeleitet. Alternativ kann das chlorierte Äthylen in das zuvor eingebrachte
1,2-Dichloräthan eingeleitet werden, gleichzeitig wird das Chlorgas eingeblasen. In diesem Falle wird die
Reaktionstemperatur mit Hilfe einer geeigneten Methode kontrolliert,, und es empfiehlt sich, einen passenden
Kühler am Kopf des Reaktors anzubringen, um Bestandteile in das Reaktionssystem zurückzuführen,
die mit dem entstandenen Chlorwasserstoffgas und dem überschüssigen Chlorgas mitgerissen wurden und
aus dem System ausströmen. Wendel man das kontinuierliche Verfahren an, so wird eine vertikale Röhre
oder ein Turm mit einem chlorierten Äthanprodukt gefüllt, worauf 1,2-Dichloräthan, chloriertes Äthylen
und Chlorgas vom Boden her eingeleitet werden, und das Reaktionsprodukl kann kontinuierlich an einem
Auslaß am Kopf abgezogen werden. In diesem Fall kann der Kontakt der Reaktionsteilnehmer dadurch
verbessert werden, daß man den Reaktor mit einer geeigneten Füllung (z. B. Rasching-Ringe) füllt oder die
Reaktionstemperatur kann durch einen Mantel oder im Reaktor angebrachte Rohrspiralen passend reguliert
werden. Wie im Falle des ansatzweisen Verfahrens, so ist es auch im kontinuierlichen Verfahren
wünschenswert, einen Kühler am Kopf des Reaktors anzubringen, um die Reaktionskomponenten zu gewinnen,
die mit dem Chlorgasüberschuß und dem entstandenen Chlorwasserstoffgas, die aus dem System
entweichen, mitgerissen werden. Alternativ kann der Flüssigkeitsspiegel in einer geeigneten Höhe gehalten
werden, indem man die Höhe des Reaktors einstellt, und die Chlorbeschickungsmenge kann so eingestellt
werden, daß sie zu der Zeit, da sie die Oberfläche der
(U) CH2Cl-CH2Cl
CHCl - CHCl
CH2 = CCl2
CHCl - CHCl
CH2 = CCl2
(111) CH2Cl-CHCl2
CHCl2-CHCl2
CH2Ci - CCl3
CHCl2 — CCl3
CHCl2-CHCl2
CH2Ci - CCl3
CHCl2 — CCl3
-HCl Flüssigkeit erreicht, vollständig umgesetzt ist. In diesem
Falle kann das nicht umgesetzte Material, da in der abgezogenen Reaktionsflüssigkeit verblieben ist, durch
eine geeignete Auftrennvorrichtung abgetrennt werden und zur erneuten Verwendung in das Reaktionssystem
zurückgeführt werden.
Erfindungsgemäß wird anschließend ein Gemisch chlorierter Äthylene, die hauptsächlich aus 1,1-Dichloräthylen,
eis- und irans-l^-Dichloräthylenen, Trichloräthylen
und Tetrachloräthylen bestehen, erhalten, wobei das zuvor gebildete Gemisch polychlorierter Äthane
mit wenigstens drei Chloratomen im Molekül, sowie es erhalten wurde, oder nach geeigneter Auftrennung
pyrolysiert wird.
Durch passende Kontrolle der Reaktionsgeschwindigkeit des 1,2-Dichloräthans während der Chlorierungsstufe
kann das aus der Pyrolyse hervorgehende Trichlorethylen und Tetrachloräthylen gleichzeitig
und im gewünschten Verhältnis hergestellt werden.
Darüber hinaus können die bei der Pyrolyse gebildeten eis- und trans-1,2-Dichloräthylene, die von geringem
Gebrauchswert sind, in die Chlorierungsreaktion zurückgeführt werden, wo sie vorteilhaft als Ausgangsmaterial
für die Herstellung der anderen chlorierten Äthylene mit größerem Gebrauchswert verwendet
werden können.
Der wesentliche Verlauf der Chlorieirungs- und
Pyrolysestufen kann an Hand chemischer Formeln wie folgt dargestellt werden:
CH2Cl - CHCl2
CHCl2-CHCl2+HCl
CH2Cl — CCl3
CHCl2 — CCl3
CHCl2-CHCl2+HCl
CH2Cl — CCl3
CHCl2 — CCl3
CHCl - CHCl
CH2 - CCl2
CHCl = CCl2
CCl2 =- CCl2
CH2 - CCl2
CHCl = CCl2
CCl2 =- CCl2
Die Umsetzung (U) ist eine Chlorierung in flüssiger Phase, wobei die substituierende Chlorierung von
1,2-Dichloräthan und die Additions-Chlorierung von Dichlorethylen (1,!,Dichlorethylen und 1,2-Dichloräthylen)
gleichzeitig durchgeführt wird. Da man die erstgenannte Chlorierung gleichzeitig mit der letzteren
durchführt, wird die Reaktionsgeschwindigkeit der ersteren enorm beschleunigt, und außerdem wird der
als Nebenprodukt gebildete Chlorwasserstoff im gasförmigen Zustand erhalten.
Die Reaktionsbedingungen dieser Chlorierungsreaktion wurden zuvor angegeben.
In der Reaktion (UI), eine pyrolytisch^ Umsetzung, wird das in Umsetzung (II) gebildete Gemisch, das aus
polychlorierten Äthanen mit wenigstens drei Chloratomen im Molekül besteht, im Zustand, wie es erhalten
wurde, oder nach geeigneter Auftrennung pyrolysiert, wobei man chlorierte Äthylene erhält, die vorwiegend
aus 1,1-Dichloräthylen, eis- und trans-1,2-Dichloräthylenen,
Trichlorethylen und Tetrachloräthylen bestehen. Diese Pyrolyse wird in der Regel unter Verwendung
eines röhrenförmigen Reaktors aus rostfreiem Stahl bei einer Temperatur von 400 bis 55Oc C und bei
einem Druck von normalem Atmosphärendruck bis zu 20 Atmosphären ohne Katalysator durchgeführt.
Sie kann jedoch auch unter Verwendung eines Kataly-
sators, wie Aktivkohle, die ein Metallchlorid wie Bariumchlorid trägt oder nicht trägt, durchgeführt werden.
In diesem Falle kann die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich zwischen 200 und 350° C
durchgeführt werden. Die bekannten Methoden, bei denen ein Beschleuniger wie Sauerstoff, Chlor, Brom,
Tetrachlorkohlenstoff oder Hexachloräthan zugefügt wird, können ebenfalls angewendet werden. Die Anwesenheit
einer geringen Menge Chlorgas ist besonders wirksam, dabei ist ein Molverhältnis von 0,1 bis 5 %.
bezogen auf das zersetzte Material, bevorzugt. Vorzugsweise nimmt man vor der Durchführung der Pyro
lyse die Abtrennung des nicht umgesetzten 1,2-Dichlor
äthans und des in der Umsetzung (U) gebildeten Chlor Wasserstoffs vor.
Die Pyrolyse kann durchgeführt werden, ohne da Gemisch der polychlorierten Äthane, die wenigsten
drei Chloratome im Molekül enthalten, in die verschie denen Komponente zu zerlegen. Die Pyrolyse vo
1,1,2-Trichloräthan wird durch Zugabe von Tetra
chloräthan beschleunigt. Bei der pyrolytischen Zei Setzung des in der ersten Stufe erhaltenen Gemischt
schwankt das Mengenverhältnis der zersetzten ve schiedencn chlorierten Äthane im Gemisch beach .lic
in Abhängigkeit vom Mischungsverhältnis. Der Mengenanteil chlorierter Athylene kann daher variiert werden,
indem man das Mischungsverhältnis des zu pyrolysierenden Ausgangsmaterials variiert. Weiterhin
kann das Mischungsverhältnis des Ausgangsrnaterials durch Steuerung der Umwandlung der Chlorierungsrcaktion
variiert werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß, wenn die Umwandlung
von 1,2-Dichloräthan in der Chlorierungsreaktion so eingestellt wurde, daß er in der Größenordnung
von 50 °ό war, der Bildungsanteil von Pentachloräthan
sehr gering war und das Tetrachloräthylen in den chlorierten
Äthylenen einige Prozente ausmachte, während mit zunehmender 1,2-Dichloräthan-Umwandlung der
Bildungsanteil für Tetrachloräthylen zunahm. So wurde es möglich, gegebenenfalls das Verhältnis der
gebildeten chlorierten Athylene innerhalb eines gewissen
Bereiches durch entsprechende Steuerung der Umwandlung in der Chlorierungsreaktion zu ändern.
Der eliminierte Chlorwasserstoff wird gasförmig als nichtkondensierbare Komponente abgetrennt und mit
demjenigen aus der Chlorierungsreaktion (II) vereinigt, um entweder in der nächsten Chlorwasserstoff-Addilionsstufe
oder für andere Zwecke wie zur Oxychlorierung verwendet zu werden.
Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt des vorliegenden Verfahrens ist darin zu sehen, daß das eis- und trans-1,2-Dichloräthylen.
die relativ geringen Gebrauchswert besitzen, in die Chlorierungsstufe zurückgeführt
werden und tatsächlich sowohl als Ausgangsmaterial für die chlorierten Athylene als auch als Beschleuniger
für die Chlorierungsreaktion verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan, Trichlorethylen und Tetrachloräthylen
kann derart abgewandelt werden, daß man nach Ausführung der Stufe b Trichlorethylen und
Tetrachloräthylen abwandelt und mit a verbleibenen Mischung die Stufen e bis f durchführt.
Weiterhin wurde im Rahmen des vorliegenden Verfahrens gefunden, daß, wenn ein Gemisch aus
1,1-Dichloräthylen und eis- und trans-1,2-Dichloräthylenen
mit Chlorwasserstoff in der flüssigen Phase unter Verwendung eines Friedel-Crafts-Katalysators,
wie wasserfreiem Eisen(UI)-chlorid umgesetzt wird, Chlorwasserstoff selektiv allein an 1,1-Dichlorethylen
addiert wird und in der Hauptsache nur 1,1,1-Trichloräthan gebildet wird, da die Addilionsgeschwindigkeit
von Chlorwasserstoff an eis- und trans-l,2-Dichloräthylenen sehr gering ist, und daher ein Großteil der
eis- und trans-1,2-Dichloräthylene in nicht umgesetzter
Form zurückgewonnen wird. Außerdem wurde gefunden, daß, wenn Chlorwasserstoff unter identischen
Bedingungen mit einem chlorierten Äthylengemisch,
ίο das Trichlorethylen und Tetrachloräthylen enthält,
wie es aus der Pyrolysereaktion erhalten wird, umgesetzt wird. Chlorwasserstoff selektiv nur an 1,1-Dichloräthylen
addiert wird, wobei in der Hauptsache nur 1.1,1-Trichloräthan gebildet wird, während ein
Großteil der verbleibenden chlorierten Athylene in nicht umgesetzter Form zurückgewonnen wird.
Somit kann in Übereinstimmung mit diesem Verfahren im Verfahren zur Gewinnung von 1,1,1-Trichloräthan
durch Addition von Chlorwasserstoff an
ao 1,1-Dichloräthylen, die Addition von Chlorwasserstoff
an entweder ein Gemisch aus 1,1-Dichloräthylen und 1,2-Dichloräthylen oder an ein chloriertes Äthylengemisch,
das in der Pyrolyseslufc erhalten wurde, direkt durchgeführt werden, und die umständliche Abtrennung
kann daher vereinfacht werden. Weiterhin kann gemäß dem vorliegenden Verfahren das in der
Pyrolysereaktion gebildete Chlorwasserstoffgas an 1,1-Dichloräthylen in situ addiert werden und somit
vorteilhaft verwendet werden. Außerdem können gemäß dem vorliegenden Verfahren die eis- und trans-1,2-Dichloräthylene,
die bei der selektiven Addition von Chlorwasserstoff an 1,1-Dichloräthylen nicht umgesetzt
und zurückgewonnen wurden und von relativ geringem Gebrauchswert sind, in die Chlorierungsstufe
zurückgeführt werden und als Ausgangsmaterialien für die gewünschten Trichloräthylene und Tetrachloräthylene
und ebenfalls als Beschleuniger für die Chlorierungsreaktion verwendet werden.
Trichlorethylen, Tetrachloräthylen und 1,1,1-Trichloräthan können daher nach diesem Verfahren technisch vorteilhaft hergestellt werden.
Trichlorethylen, Tetrachloräthylen und 1,1,1-Trichloräthan können daher nach diesem Verfahren technisch vorteilhaft hergestellt werden.
Der wesentliche Ablauf des vorliegenden Verfahrens soweit er durch chemische Formeln dargestellt wird
ist folgender:
(II) CH2Cl-CH2Cl
CHCl = CHCl
CH2 = CCl2
CHCl = CHCl
CH2 = CCl2
(III) CH2Cl-CHCl2
CHCl2-CHCl2
CH2Cl — CCl3
CHCl2 — CCl3
CHCl2-CHCl2
CH2Cl — CCl3
CHCl2 — CCl3
(IV) /CHCl = CHClN
I CHCl = CCl2
VCCl2 = CCl2 I
CH2 = CCl2
I CHCl = CCl2
VCCl2 = CCl2 I
CH2 = CCl2
HCl CH2Cl — CHCl2
CHCl2-CHCl2+ HCl
CH2Cl — CCI3
CHCl2 — CCl3
CHCl2-CHCl2+ HCl
CH2Cl — CCI3
CHCl2 — CCl3
CHCl = CHCl
CH2 = CCl2
CHCl = CCl8
CCl2 = CCl2
CH2 = CCl2
CHCl = CCl8
CCl2 = CCl2
/CHCl = CHCh
j CHCl = CCI2 I
^CCl2 = CCl2 /
CH3 — CCl3
j CHCl = CCI2 I
^CCl2 = CCl2 /
CH3 — CCl3
Von den dargestellten Reaktionen ist die Reaktion 65 (1,1-Dichloräthylen und 1,2-Dichloräthylen) gleicl
(II) eine Chlorierung in flüssiger Phase, wobei die zeitig durchgeführt wird. Da man die erstgenannte Un
substituierende Chlorierung von 1,2-Dichloräthan und Setzung gleichzeitig mit der letzteren durchführt, wii
die Additions-Chloricrung von Dichloräthylenen die Reaktionsgeschwindigkeit der erstgenannten Un
509 622/3!
setzung enorm beschleunigt, außerdem wird der als Nebenprodukt gebildete Chlorwasserstoff im gasförmigen
Zustand erhalten.
Die Reaktionsbedingungen dieser Chlorierungsreaktion wurden zuvor beschrieben.
Bei d;r Reaktion (111), eine pyrolylische Umsetzung,
wird das in der Reaktion (II) gebildete Gemisch, bestehend aus polychlorierten Äthanen mit wenigstens
drei Chloratomen im Molekül, im Mischungszustand so, wie es anfällt, pyrolysiert, wobei man ein Gemisch
chlorierter Äthylene, das vorwiegend aus 1,1-Dichloräthylen,
eis- und trans-l,2-Dichloräthylenen, Trichloräthylen und Tetrachloräthylen besteht, erhält.
Gleichung (IV) stellt eine Chlorwasserstoff-Additionsreaktion dar. Wenn Chlorwasserstoff entweder mit
dem in der Pyrolysereaktion (III) gebildeten Gemisch chlorierter Äthylene oder mit dem Gemisch, aus welchem
Trichloräthylen und Tetrachloräthylen abgetrennt wurden, und das jetzt vorwiegend aus 1,1-Dichloräthylen
und eis- und trans-l,2-Dichloräthylenbesteht, umgesetzt wird, so wird der Chlorwasserstoff
selektiv an 1,1-DichloräthyIen addiert, wobei 1,1,1-TrU
chloräthylen gebildet wird, während die verbleibenden chlorierten Äthylene in nicht umgesetzter Form zurückgewonnen
werden. Diese zurückgewonnenen, nicht umgesetzten chlorierten Äthylene werden anschließend
nach Abtrennung von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen oder ohne eine derartige Abtrennung
in die Chlorierungsstufe zurückgeführt.
Die Chlorwassersloff-Additionsreaktion wird in der flüssigen Phase in Anwesenheit eines Katalysators bei
einer Temperatur im Bereich zwischen etwa 10" C und dem Siedepunkt von 1,1,1-Trichloräthan, vorzugsweise
im Bereich von 10 bis 150JC, und bei einem Druck von Atmosphärendruck bis zu etwa 20 Atmosphären
durchgeführt.
Wirksame Katalysatoren, wie sie hier verwendet werden, sind im allgemeinen Verbindungen des Friedel-Crafts-Typs,
wie wasserfreies Eisen(III)-chlorid und Aluminiumchlorid, vorzugsweise wasserfreies
Eisen(III)-chlorid. Der Katalysator wird in einer Menge
von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent und vorzugsweise 1,0 bis 3,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Lösungsmittel,
verwendet. Diese Menge ist größer als seine Löslichkeit im Reaktionssystem und im Falle, daß z. B.
von wasserfreiem Eisen(III)-chlorid Gebrauch gemacht
wird, führt dies dazu, daß eine beachtliche Menge als Festsubstanz im suspendierten Zustand verbleibt.
In diesem Falle ist es daher wünschenswert, den Katalysator durch verstärkte Umwälzung so
einheitlich wie möglich im System zu dispergieren.
Bei der Reaktion kann ein Lösungsmittel verwendet werden, gebräuchlich sind gesättigte, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie 1,1,1-Trichloräthan und 1,1,2-Trichloräthan. Wenn beispielsweise 1,1,1-Trichloräthan
verwendet wird, kann bei atmosphärischem Druck eine Temperatur höher als 500C angewendet werden,
in diesem Falle tritt jedoch eine geringe Neigung zur Beschleunigung der Chlorwasserstoff-Additionsreaktion
an trans-l^-Dichloräthylen auf. Außerdem ist
dann eine Nachbehandlung zur Abtrennung des Lösungsmittels erforderlich. Vorzugsweise wird daher als
Lösungsmittel das gewünschte 1,1,1-Trichloräthan verwendet.
Es ist erforderlich, für die Addition von Chlorwasserstoff praktisch wasserfreien Chlorwasserstoff zu verwenden.
Derjenige, der als Nebenprodukt in den zuvor beschriebenen Chlorierungs- und Pyrolysereaktionen
gebildet wird, kann tatsächlich verwendet werden. Er muß in einer Menge verwendet werden, die wenigstens
ausreicht, um das 1,1-Dichloräthylen praktisch in
1,1,1-Trichloräthan umzuwandeln. Gemäß der Erfindung wird die Umwandlung von 1,1-Dichloräthylen in
1,1,1-Trichloräthan vorzugsweise im Bereich von bis zu 95% gehalten, dadurch wird es möglich, das 1,1-Dichloräthylen
in einer gewünschten Menge in die ChIorierungsstufe des 1,2-Dichloräthans zurückzuführen.
Das entwickelte Gas, welches den Pyrolysereaktor verläßt, kann als Gemisch in den Fuß des Chlorwasserstoff-Additionsreaktors
eingeleitet werden.
Der Chlorwasserstoff-Additionsreaktor kann entweder aus Glas oder Eisen gefertigt sein, und es kann
entweder diskontinuierlich oder kontinuierlich gearbeitet werden. Bei Verwendung des letzteren wird
das Gemisch aus chloriertem Äthylen und Chlorwasserstoff vom Boden her in den vertikalen Reaktor eingeleitet,
der mit 1,1,1-Trichloräthan. das beispielsweise wasserfreies Eisen(lll)-chlorid als Katalysator
enthält, gefüllt ist, und das flüssige Reaktionsprodukt läßt man im oberen Teil des Reaktors aus einem Abflußsiutzen
abfließen. In diesem Falle kann die Temperatur des Reaktionssystems auf dem gewünschten
Wert gehalten werden, indem man entweder die Flüssigkeitsmenge reguliert, die vom Boden des Reaktors
in den oberen Teil des Reaktors umgewälzt wird, wobei man eine Kühlvorrichtung, die außen am Reaktor angebracht
ist, verwendet, oder indem man eine Rohrschlange im Reaktor anbringt. Diese Operation dient
auch zur Verbesserung des Dispersionszustandes des Katalysators.
Der Abstrom aus dem oberen Teil des Reaktors wird zuerst vom Chlorwasserstoff abgetrennt, und der
feste Katalysator, der in der Reaktionsflüssigkeit zum Boden absinkt, wird entweder gelegentlich oder kontinuierlich
am Boden des Reaktors zusammen mit Flüssigkeit abgezogen und vorzugsweise wieder in den
4" Kopf des Reaktors eingeführt. Die gesammelte Flüssigkeit
wird fraktioniert, wobei man in Bestandteile zerlegt, die als Produkt gesammelt werden, und in Bestandteile,
die in die Chlorierungsreaktion zurückgeführt werden. Das' heißt, wenn die Chlorwasserstoff addition
mit einem Gemisch von 1,1-Dichloräthylen und 1,2-Dichloräthylen durchgeführt wurde, so wird
die Flüssigkeit in 1,1,1-TrichIoräthan und nicht umgesetztes
1,2-Dichloräthylen fraktioniert, und das letztere wird in die Chlorierungsreaktion zurückgeführt. Wenr
andererseits die Chlorwasserstoffaddition mit einem Gemisch chlorierter Äthylene, wie es aus der Pyrolysereaktion
erhalten wird, durchgeführt wurde, so wird die Flüssigkeit in 1,1,1-Trichloräthan und in das Gemiscl·
nicht umgesetzter, chlorierter Äthylene zerlegt, und da:
Gemisch nicht umgesetzter, chlorierter Äthylene wire
entweder in die Chlorierungsstufe zurückgeführt odei in 1,2-Dichloräthylen, Trichloräthylen und Tetra
chloräthylen fraktioniert, worauf nur das 1,2-Dichlor
äthylen in die Chlorierungsreaktion zurückgeführ wird.
Im folgenden soll unter Bezug auf die Zeichnungei der Fall beschrieben werden, in dem sowohl 1,1,1-Tri
chloräthan als auch Trichloräthylen und Tetrachlor äthylen gleichzeitig gemäß der vorliegenden Erfindunj
hergestellt werden.
F i g. 1 und 2 sind Fließdiagramme, die die a'llge meinen Produktionsschritte erläutern, die sowohl be
der gleichzeitigen Herstellung von 1,1,1-Trichloräthai
11 12
als auch bei der Herstellung von Trichloräthylen und artige Behandlung zum Chlorierungsreaktor 3 zu-
Tetrachloräthylen durchlaufen werden. rückgeführt und wieder eingesetzt werden.
F i g. 3 ist ein Fließdiagramm, welches die Produk-
tionsstufen erläutert, die sowohl bei der gleichzeitigen Vergleichsbeispiel
Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan als auch von Tri- 5
chloräthylen und Tetrachloräthylen gemäß Beispiel 10 Dieses Beispiel dient als Vergleich und veranschau-
durchlaufen werden. licht den Fall, in dem die Chlorierung von 1,2-Di-
Das Ausgangsmaterial 1,2-Dichloräthan, eingespeist chloräthan in Abwesenheit eines chlorierten Äthylens
in einen Vorratstank 1, wird mit Dichlorethylen (vor- durchgeführt wird.
wiegend bestehend aus eis- und trans-l,2-lsomeren io Ein zylindrischer SOO-ccm-Vierhalskolben, ausge-
einschließlich einer geringen Menge 1,1-lsomeren) rüstet mit einem Rührer, Thermometer, Kühler und
durch eine Rohrleitung 2 vereinigt und danach in Gaseinleitungsrohr, wurde mit einem Mol 1,2-Dichlor-
einen Reaktor 3 eingeleitet, wo die Umsetzung gemäß äthan beschickt, und während man die Temperatur auf
der zuvor genannten Reaktion (II) mit Chlor durchge- 700C hielt, wurde 1 Stunde lang Chlorgas mit einer
führt wird, das über die Rohrleitung 4 angeliefert wird, 15 Geschwindigkeit von 500 ecm pro Minute eingeleitet,
wobei man ein flüssiges. Produkt erhält, das aus Die entstandene Reaktionsflüssigkeit hatte folgende
1,1,2-Trichloräthan, Tetrachloräthan, Pentachlor- Zusammensetzung:
äthan und nicht umgesetztem 1,2-Dichloräthan be- Gewichtsprozent
steht. Dieses Produkt wird dann über die RohrleitungS 1,2-Dichloräthan
entnommen, und nach dem Waschen mit Wasser und zo (nicht umgesetztes Ausgangsmaterial 98,37
dem Fraktionieren in einer Reinigungsvorrichtung 7 1,1,2-Trichloräthan 1,60
wird das nicht umgesetzte Material in den Vorrats- Tetrachloräthan
tank 1 zurückgeführt, während das 1,1,2-Trichlor- (1,1,2,2-und 1,1,1,2-) 0,02
äthan, Tetrachloräthan und Pentachloräthan in einen Pentachloräthan 0,01
Pyrolysereaktor 8 gleitet und dort zersetzt werden, um 35
zu gewährleisten, daß die Umsetzung noch erfolgreicher durchgeführt wird, fügt man über Leitung 9 eine Beispiel 1
geringe Menge Chlorgas dem Pyrolysereaktor 8 zu.
zu gewährleisten, daß die Umsetzung noch erfolgreicher durchgeführt wird, fügt man über Leitung 9 eine Beispiel 1
geringe Menge Chlorgas dem Pyrolysereaktor 8 zu.
Das aus dem Reaktor 8 austretende gasförmige Produkt Ein Reaktionsgefäß, wie es im Beispiel 1 verwendet
enthält hauptsächlich l,l-Dichloräthylen,cis-und)rans- 30 wurde, beschickte man mit einem Mol 1,2-Dichloräthan,
1,2-Dichloräthylene, Trichloräthylen, Tetrachloräthy- und die Reaktion wurde 1 Stunde lang unter identilen
und nicht umgesetztes 1,1,2-Trichloräthan, Tetra- sehen Bedingungen durchgeführt, indem man Chlorchloräthan
und Pentachloräthan. Nachdem dieses gas mit einer Geschwindigkeit von 500 ecm pro Mi-Produkt
abgekühlt, kondensiert und an einem Küh- nute und Vinylchlorid mit einer Geschwindigkeit von
ler 10 fraktioniert ist, wird das nicht umgesetzte Mate- 35 100 ecm pro Minute einblies. Die entstandene Reakrial
in den Reaktor 3 zurückgeführt, während das Tri- tionsflüssigkeit hatte die folgende Zusammensetzung:
chloräthylen und Tetrachloräthylen als Endprodukte _ . ,
• j- r. i.~i 1« j .-. L. j r-v /-μ 1 Gewichtsprozenl
in die Behalter 12 und 13 abgezogen werden. Der Chlor- ^ ^ Dichloräthan
wasserstorT-Additionsreaktor 14 ist mil 1 1 .J-Trichlor- ' "nicht umgesetztes Ausgangsmaterial) 34,6
athan als Medium gefüllt, und Dichlorethylen wird 40 Vinylchlorid
über Rohrleitung 15 ir flüssigem Zustand in ihr,1 ringe- ( . h urngesetztes Ausgangsmaterial) Spur
leitet. Im Verfahren der F 1 g. 1 wird der als nicht kon- 1 j^ xrjcnioräthan
densierbares Produkt über Leitung 6 vom Kopf des ' '^ Vin lchlorid) 16>2
Chlonerungsreaktors 3 abgezogene Chlorwasserstoff (aus li2.D:chloräihan) 46,2
mit dem über Leitung 11 aus dem Pyrolysereaktor 8 45 τΙ,λΜλγα.ι,^
abgezogenen Chlorwasserstoff vereinigt. Ein Teil des Π 1 2 2 und 1 1 1 2-) 2 7
vereinigten Chlorwasserstoffs wird in den Reaktor 14 ' ' ' ' ' '
via Leitung 16 eingeblasen, während der Rest in einem
Vorratstank 17 zurückgehalten wird und anschließend
in eine andere Stufe, z. B. eine Oxychlorierung, einge- 50 B e i s ρ i e 1 2
speist wird.
Im Verfahren der F i g. 2 wird der im Pyrolysereak- Ein Reaktionsgefäß, wie es im Beispiel 1 verwende
tor 8 hergestellte Wasserstoff ohne abgetrennt zu wurde, beschickte man mit 2 Mol 1,2-Dichloräthai
werden in dem Chlorwasserstoff-Additionsreaktor 14 und 0,5 Mol 1,2-Dichloräthylen (das Verhältnis voi
mit Dichlorethylen eingeleitet. Der als nicht konden- 55 trans zu eis war 1: 2, und es enthielt 4,59 Molprozen
sierbares Produkt am Kopf des Chlonerungsreaktors3 lsl-Dichloräthylen). Die Temperatur wurde bei 60"'(
abgezogene Chlorwasserstoff wird mit dem Chlorwas- gehalten, und man leitete zwei Stunden lang Chlorga
serstoffüberschußausdemChlorwasserstoff-Additions- mit einer Geschwindigkeit von 400 ecm pro Minut
reaktor 14 vereinigt, und der vereinigte Chlorwasser- ein. Das entstandene Reaktionsprodukt hatte die fol
stoff wird im Vorratstank 17 aufbewahrt. Der flüssige 60 gende Zusammensetzung:
Abstrom aus dem Reaktor 14 besteht aus 1,1,1-Tri- Gewichtsprozer
chloräthan, dem Reaktionsprodukt und nicht umge- 1,2-Dichloräthan
setztem Dichlorethylen. Nachdem dieser flüssige Ab- (nicht umgesetztes Ausgangsmaterial) 22
strom in 18 zerlegt wurde, wird das 1,1,1-Trichloräthy- trans- und cis-1,2-Dichlorethylen
len als Endprodukt in den Vorratstank 19 abgezogen, 65 (nicht umgesetztes Ausgangsmaterial) Spur
während die nicht umgesetzten Dichloräthylene, nach 1,1,2-Trichloräthan 42,6
einer Kontaktbchandlung mit Sauerstoff oder Luft, Tetrachloräthan
zugeführt über Leitung 20, oder auch ohne eine der- (1,1.2,2- und 1,1,1,2-) 35,0
Ein Reaktionsgefäß, wie es im Beispiel 1 verwendet wurde, beschickte man mit 1,25 Mol 1,2-Dichloräthan
und gab anschließend tropfenweise 1,2-Dichloräthylen
(das Verhältnis von trans zu eis 2 : 1, und es enthielt 2,76 Molprozent 1,1-Dichloräthylen) mit einer Geschwindigkeit
von 0,75 Mol pro Stunde hinzu, gleichzeitig leitete man Chlorgas mit einer Geschwindigkeit
von 500 ml pro Minute unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2 ein. Eine Stunde später hatte das
Reaktionsprodukt folgende Zusammensetzung:
Gewichtsprozent 1,2-Dichloräthan
(nicht umgesetztes Ausgangsmaterial) 33
1,2-Dichloräthylen
1,2-Dichloräthylen
(trans- und eis-; nicht umgesetztes
Ausgangsmaterial) 0,3
1,1,2-Trichloräthan 21,3
Tetrachloräthan
(1,1,2,2-und 1,1,1,2-) 43,8
Die Chlorierungsreaktion wurde unter Verwendung eines ummantelten, zylindrischen, vertikalen Chlorierungsreaktors
durchgeführt, der mit Rasching-Ringcn gefüllt war. In dem unteren Teil des Reaktors wurde ein
Gemisch, bestehend aus 1,2-Dichloräthan und Dichloräthylen
(vorwiegend eis- und trans-l,2-Isomere und mit einem Gehaltvon 5,76 Molprozent 1,1-Dichloräthylen;
78,0 Gewichtsprozent 1,2-Dichloräthan), mit einer Geschwindigkeit von 13,6 kg pro Stunde eingeleitet,
während man gleichzeitig durch einen getrennt angebrachten Einlaßstutzen in den unteren Teil des
Reaktors Chlorgas mit einer Geschwindigkeit von 36,2 1 pro Minute einleitete, die Reaktionstemperatur
wurde dabei auf 6O0C eingestellt, indem man heißes Wasser durch den Mantel zirkulieren ließ. Das aus oberen
Teil des Reaktors ausströmende flüssige Produkt wurde von dem als Nebenprodukt gebildeten Chlorwasserstoff
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und destilliert, um das nicht umgesetzte 1,2-Dichloräthan
abzutrennen. Das so erhaltene Gemisch aus 1,1,2-Trichloräthan, Tetrachloräthan und Pentachloräthan
wurde mit dem nicht umgesetzten Produkt, das aus der Pyrolysereaktion in nicht umgesetzter Form zurückgeführt
worden war, vereinigt, und das vereinigte Gemisch wurde in den Pyrolysereaktor mit einer Geschwindigkeit
von 18,9 kg pro Stunde eingeleitet. Die Pyrolyse wurde in einem rostfreien Stahlreaktor durchgeführt,
der durch indirekte Heizung unter Anwendung eines Salpeterbades bei 4500C gehalten wurde. Das
entstandene Reaktionsprodukt wurde anschließend abgekühlt und kondensiert, um den Chlorwasserstoff
abzutrennen, und danach destilliert, dabei erhielt man die Produkte 1,1-Dichloräthylen mit einer Geschwindigkeit
von 1,78 kg pro Stunde, Trichloräthylen mit einer Geschwindigkeit von 4,79 kg pro Stunde und
Tetrachloräthylen mit einer Geschwindigkeit von 0,55 kg pro Stunde. Das gleichzeitig gebildete eis- und
trans-l.i-Dichloräthylen wurde in die Chlorierungs-Reaktionsstufe
zurückgeführt, während die nicht umgesetzten chlorierten Äthane für die Zersetzung zurückgeführt
wurden.
Die Chlorierungsreaktion wurde unter Anwendung der in Beispiel 5 verwendeten Vorrichtung durchgefährt.
Ein Gemisch aus 1,2-Dichloräthar und Dichloräthylenen (vorwiegend eis- und trans-l,2-lsomere unc
mit einem Gehalt von 3,58 Molprozent 1,1-Dichlor äthylen; 79,0 Gewichtsprozent 1,2-Dichloräthan)wurde
mit einer Geschwindigkeit von 15,7 kg pro Stunde ir die Apparatur eingeleitet, und Chlorgas würde mil
einer Geschwindigkeit von 83,7 I pro Minute eingeblasen, man führte die Reaktion bei 70' C durch. Nach
der Abtrennung des nicht umgesetzten 1,2-Dichloräthans
wurde das entstandene Gemisch aus 1,1,2-Trichloräthan, Telrachloräthan und Pentachloräthan mil
dem nicht umgesetzten Material, das aus der Pyrolysereaktion zurückgeführt worden war, vereinigt, und das
vereinigte Gemisch wurde in den Pyrolysereaktor mil einer Geschwindigkeit von 34,5 kg pro Stunde eingeleitet.
Die Pyrolyse wurde bei 4500C durchgeführt, dabei erzielt man 1,53 kg pro Stunde 1,1-DichloräihyIen.
81,9 kg pro Stunde Trichloräthylen und 5,53 kg mc Stunde Tetrachloräthylen.
Dieses Beispiel veranschaulicht die selektive Addii tion von Chlorwasserstoff an 1,1-Dichloräthylen beder
Chlorwasserstoff-Additionsreaktion.
Man verwendete einen 200-ml-Vierhalsglasreaktor
und füllte eine Reaktionsflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung zusammen mit 0,82 g wasserfreiem
Eisen(ÜI)-chlorid als Katalysator ein. Die Chlorwasserstoff-Additionsreaktion
wurde durchgeführt, indem man Chlorwasserstoffgas 26 Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von 500 ml pro Minute einleitete,
wobei man die Temperatur auf 3O0C hielt. Man
erhielt ein flüssiges Reaktionsprodukt der folgenden Zusammensetzung:
-0 Komponente | Zusammen setzung der Reaktions flüssigkeit (g) |
Zusammen setzung des flüssigen Reaktions produkts (g) |
Umsatz (Mol prozent) |
1,1-Dichloräthy- 45 len eis- und trans-1,2- Dichloräthylen 1,1,1-Trichlor- äthan J0 1,1,2-Trichlor- äthan |
13,05 8,72 103,2 0 |
0,99 8,64 119,7 0,13 |
92,5 1,0 |
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die eis- und trans-l,2-Dichloräthylene fast nicht reagieren
und daß nur 1,1-Dichloräthylen selektiv an der Chlorwasserstoff-Add
itionsreaktion partizipiert.
Dieses Beispiel veranschaulicht wie im Falle des Beispiels 7 die selektive Addition von Chlorwasserstoff an
I,i-Dichloräthylen.
Die selektive Additionsreaktion wurde bei 400C in
Gegenwart von 1,0 Molprozent wasserfreiem Eisen(III)-chlorid im gleichen Reaktor durchgeführt, wie er im
Beispiel 7 verwendet wurde, indem man 25 Stunden lang Chlorwasserstoffgas mit einer Geschwindigkeit
' von 500 ml pro Minute einblies. Die Lösung hatte vor
jnd nach der Umsetzung die folgende Zusammensettung:
1,1-Dichloräthylen ...
eis-, trans-l,2-Dichlor-
eis-, trans-l,2-Dichlor-
äthylen
Trichloräthyleii
Tetrachloräthylen
1,1,1-Trichloräthan ...
1,1,2-Trichloräthan ...
Tetrachloräthan
1,1,2-Trichloräthan ...
Tetrachloräthan
Vor der
Umsetzung
Umsetzung
22,8
39,1
24,0
24,0
14,1
Nach der Umsetzung
0,3
39,2
24,1
14,2
22,1
0,03
0,05
0,03
0,05
Hieraus ist ersichtlich, daß die selektive Addition von Chlorwasserstoff an 1,1-Dichloräthylen bei gleichzeitiger
Anwesenheit nicht nur von 1,2-Dichloräthylen,
sondern auch von Trichloräthylen und Tetrachloräthylen stattfindet.
wassersioff-Additionsreaklion hauptsächlich 1,1,1-Trichloräthan
und eis- und trans-l,2-Dichloräthyle.ie. Die Reaktion wurde bei 30°C durchgeführt, indem
man Chlorwasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 12,3 l/min, in Anwesenheit von 1,5 Molprozent wasserfreiem
Eisen(lll)-chlorid einblies, wobei man einen flüssigen Abstrom erhielt, der bei der fraktionierten
Abtrennung von den nicht umgesetzten Dichlorä'hylenen
4,75 kg pro Stunde 1,1,1-Trichloräthan lieferte.
ίο Außerdem wurde der im Chlorierungsreaktor 3 gebildete
Chlorwasserstoff und der im Pyro.'v-reaktor 8
gebildete Chlorwasserstoff vereinigt, eh· "eil davon
wurde durch Leitung 16 herbeigeführt und für die Additionsreaktion verwendet, der Rest wurde durch
is Leitung 17 mit einer Geschwindigkeit von 161 l/min,
aus dem System entnommen. Ein Teil der nicht umgesetzten Substanzen, der vorwiegend aus eis- und trans-1,2-Dichloräthylenen
bestand, wurde an einem Zwischenstück der Leitung 2 abgezweigt und mit Luft
aus Leitung 20 in Berührung gebracht, wonach der mit dem Hauptstrom vereinigt wurde und in den Chlorierungsreaktor
3 zurückgeführt wurde.
Dieses Beispiel erläutert das Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan, Trichloräthylen
und Tetrachloräthylen gemäß dem Fließdiagramm der Fig. 1.
Die Chlorierung wurde durchgeführt, indem man 1,2-Dichloräthan und Dichloräthylen (mit einem Gehalt
von 5,1 S Molprozent 1,1-Dichloräthylen) in dem Chlorierungsreaktor 3 mit der Geschwindigkeit von
21,2 kg pro Stunde bzw. 6,14 kg pro Stunde einleitete und gleichzeitig Chlorgas mit einer Geschwindigkeit
von 115 l/min, einblies. Die Umsetzung wurde bei einer Temperatur von 700C durchgeführt.
Das nicht umgesetzte 1,2-Dichloräthan in der durch Leitung S abströmenden Flüssigkeit wurde durch
Fraktionierung in 7 abgetrennt und zurückgeführt, während das Produkt, das vorwiegend aus 1,1,2-Trichloräthan
und Tetrachloräthan besteht, mit den nicht umgesetzten Substanzen, die aus 10 zurückgeführt
worden waren, vereinigt wurde, danach wurde das vereinigte Gemisch in den Pyrolysereaktor 8 mit einer Geschwindigkeit
von 57,8 kg pro Stunde eingeleite' Die einströmende Flüssigkeit hatte die folgende Zusammensetzung:
26,5 Gewichtsprozent 1,1,2-Trichloräthan, 45,8 Gewichtsprozent Tetrachloräthan und 27,7Gewichtsprozent
Pentachloräthan.
Die Pyrolyse wurde bei 4500C bei einer Verweilzeit
von 6,5 Sekunden durchgeführt. Nach der Abtrennung des Chlorwasserstoffs aus dem entstandenen Produkt,
durch Kühlen und Kondensieren, wurden die Dichloräthylene (einschließlich 61 Gewichtsprozent cis-
und trans-l,2-Dichloräthylen und 39 Gewichtsprozent 1,1-Dichloräthylen) durch Fraktionierung getrennt,
worauf das restliche Produkt durch Leitung 15 mit einer Geschwindigkeit von 9,6 kg pro Stunde in
den Chlorwasserstoff-Additionsreaktor 14 eingeleitet wurde.
Als Ergebnis der Zurückführung der nicht umgesetzten Substanzen in das Pyrolyseprodukt vor der Umsetzung
8 und infolge der Wiedereinführung in das System wurden 13,80 kg pro Stunde Trichloräthylen
und 4,62 kg/pro Stunde Tetrachloräthylen erhalten. Reaktor 14 enthielt zur Durchführung der Chlor-Re
i s ρ i e I 9
Gemäß dem Fließdiagramm der F i g. 3 wurde die Chlorierungsreaktion durchgeführt, indem man 1,2-Dichloräthan
und Dichloräthylen (mit einem Gehalt von 7,5 Mol 1,1-Dichloräthylen) in den Chlorierungsreaktor
3, wie er im Beispiel 9 verwendet wurde, mit der Geschwindigkeit von 24,8 kg pro Stunde bzw. 6.57 kg
pro Stunde einleitete und gleichzeitig 167 l/min. Chlorgas einblies. Die Reaktion wurde bei einer Temperatur
von 70 C durchgeführt. Die durch Leitung 5 abfließende Flüssigkeit wurde auf gleiche Weise wie im Beispiel
9 behandelt, und die erhaltene Flüssigkeit wurde mit den nicht umgesetzten Substanzen, die aus der
Rohrleitung 21 zurückgeführt worden waren, vereinigt. Danach wurde das vereinigte Gemisch in den
Pyrolysereaktor 8 mit einer Geschwindigkeit von 68,9 kg pro Stunde eingeleitet. Die einströmende
Flüssigkeit hatte die folgende Zusammensetzung: 19,9 Gewichtsprozent 1,1,2-Trichloräthan, 38,0 Gewichtsprozent
Tetrachloräthan (1,1,2,2- und 1,1,1,2-) und 42.1 Gewichtsprozent Pentachloräthan. Die Pyrolyse
wurde bei 450° C bei einer Kontaktzeil von 7,0Sekunden durchgeführt. Dichloräthylen (das 1,1-, cis-
und trans-l,2-lsomere enthält), Trichloräthylen und Tetrachloräthylen, hergestellt aus 1,1,2-Trichloräthan,
Tetrachloräthan bzw. Pentachloräthan wurden ohne getrennt zu werden in den Chlorwasserstoff-Additionsreaktor
14 im Gemisch mit eliminiertem Chlorwasserstoff eingeleitet. Im Reaktor 14 waren die Pyrolyseprodukte,
nicht zersetzte Reaktionsteilnehmer, 1,1,1-Trichloräthan u. dgl. im flüssigen Zustand
vorhanden, und diese flüssige Zusammensetzung enthielt etwa 1,5-Molprozent wasserfreies Eisen(lll)-chlorid.
Die Flüssigkeit wurde durch Druckumlauf mit einem Außenkühler gekühlt und bei einer Temperatur von
300C gehalten. Wasserfreies Eisen(lll)-chlorid wurde in der Flüssigkeit wirkungsvoll dispergiert, es beschleunigte
die selektive Additionsreaklion von 1,1-Diclilor
äthylen und Chlorwasserstoff. Im Fraklionierungs system 18 wurde der Chlorwasscrstoffüberschuß voi
der aus 14 abströmenden Flüssigkeit abgetrennt und die verbleibende Flüssigkeit wurde mit der Flüssig
509 622/32
keit aus 6 via Rohrleitung 22 vereinigt. Die vereinigte Flüssigkeit wurde via 17 mit einer Geschwindigkeit
von 13,6 Kubikmeter pro Stunde aus dem System abgezogen. Die abgetrennten Dichloräthylene wurden mit
Luft kontaktiert und dann in den Chlorierungsprozeß
zurückgeführt. So erhielt man 4,21 kg 1,1,1-Trichloräthan,
16,4 kg Trichloräthylen und 11,1kg Tetrachloräthylen
pro Stunde. Die nicht umgesetzten, chlorierten Äthane wurden in den Pyiolysereaktor 8 via
Rohrleitung 21 zurückgeführt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Trichlorethylen, Tetrachloräthylen und 1,1,1-Tri-
ehloräthan aus 1,2-Dichloräthan, dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) Chlor mit 1,2-Dichloräthan in der flüssigen Phase in Anwesenheil eines polychlorierten
Äthylens, ausgewählt unter 1,1-Dichloräthylen,
eis- und trans-l^-Dichloräthylenen oder
Gemischen davon, unter Bildung eines Gemisches polychlorierter Äthane, die wenigstens
3 Chloratome im Molekül enthalten, umsetzt,
b) dieses Gemisch in situ unter Bildung eines Gemisches chlorierter Äthylene, das vorwiegend
aus 1,1-Dichloräthylen, eis- und trans-l,2-Dichloräthylen,
Trichloräthylen und Tetrachloräthylen und Chlorwasserstoff besteht, pyrolysiert,
c) zu der erhaltenen Mischung, ohne daraus den Chlorwasserstoff in der flüssigen Phase abzutrennen,
Chlorwasserstoff zugiat, um 1,1-Dichloräthylen selekti\ in 1,1,1-Trichlorälhan
umzuwandeln,
d) das 1,1,1-Trichloräthan abtrennt,
e) das Trichlorethylen und Tetrachloräthylen aus der verbliebenen Mischung abirennt und
f) den Rest des Gemisches in die Chlorieruncsreaktion
zurückführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Durchführung der Stufe b)
Trichloräthylen und Tetrachloräthylen abtrennt und mit der verbliebenen Mischung, wie in Anspruch
1 angegeben, fortfährt.
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