DE1292394B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Acetaldehyds - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des AcetaldehydsInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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Description
Zur Herstellung von hochpolymerem Acetaldehyd sind verschiedene Verfahren bekannt. Die Polymerisation
erfolgt beim Schmelzen des kristallisierten Monomeren, wahrscheinlich unter dem Einfluß sehr
geringer Mengen von sauren Verunreinigungen, wie z. B. Essigsäure oder Peressigsäure. Solche sauren
Stoffe können in kontrollierten Mengen auch absichtlich zugesetzt werden. Es ist ferner möglich, die
Polymerisation auch ohne vorhergehende Kristallisation des Monomeren bei Temperaturen unter 0 0C
durchzuführen, wenn man in Gegenwart von festen, eine große Oberfläche aufweisenden Stoffen, wie
z.B. Aluminiumoxyd, arbeitet. Einige saure Substanzen, wie z.B. Borfluorid, bewirken in geringen
Spuren gleichfalls eine Polymerisation des flüssigen Monomeren bei tiefen Temperaturen.
Bisher war man der Ansicht, daß organische Fremdstoffe, wie z.B. Aceton und Propionaldehyd,
bereits in geringen Mengen die Polymerisation stark beeinträchtigen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Acetaldehyde gefunden, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Acetaldehyd mit Propionaldehyd oder Butyraldehyd oder Allylacetaldehyd
bei Temperaturen unter -3O0C in
Gegenwart von sauren Katalysatoren polymerisiert. Die Polymerisation kann in einfacher Weise durch
Abkühlen des Monomerengemisches auf Temperaturen unter —30° C und Zugabe eines sauren Katalysators
durchgeführt werden. Zur Abführung der Polymerisationswärme kann bei größeren Ansätzen
ein Verdünnungsmittel verwendet werden. Geeignet sind z. B. Kohlenwasserstoffe, wie Pentan oder verflüssigtes
Äthylen.
Die nach dem Verfahren zugänglichen Copolymeren
unterscheiden sich von dem bekannten hochpolymeren Acetaldehyd vor allem durch ihre unterschiedliche
Stabilität. So waren z. B. Filme eines 1,3 Gewichtsprozent Allylacetaldehyd enthaltenden
Copolymeren vom Molekulargewicht 200000 nach 3 Monaten Außenbewitterung noch gut erhalten,
während Filme eines Homopolymeren gleichen Molekulargewichts bereits weitgehend Zersetzungserscheinungen aufwiesen.
357 g reinster Acetaldehyd und 4,4 g Propionaldehyd wurden in einem 1-1-Dreihalskolben unter
intensivem Rühren in einer N2-Atmosphäre auf —80° C abgekühlt. Nach Zugabe einer Lösung von
0,27 mg Borfluorid in 3 ml Heptan wurde das Mono-.. merengemisch durch die einsetzende Polymerisation
zunehmend zäher. Die Reaktion wurde nach einer Stunde durch Einrühren von 200 ml einer l%igen
Lösung von Triathanolamin in Aceton unterbrochen und die Lösung des Polymeren aus einer feinen Düse
in Wasser gefällt. Das gefällte Polymere wurde auf Ton abgepreßt und im Vakuum über NaOH getrocknet.
Es wurden 186 g eines nahezu farblosen, ίο fadenziehenden Produktes erhalten. Eine Probe des
Polymeren wurde sechsmal umgefällt und dann ther- ; misch zersetzt. Die gaschromatographische Untersuchung
des Zersetzungsproduktes ergab einen Gehalt von 0,8% Propionaldehyd.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden 336 g Acetaldehyd mit 4,2 g Butyraldehyd unter Zugabe
von 0,15 ppm BF8 (bezogen auf das Monoao merengemisch) 30 Minuten bei — 800C polymerisiert.
Bei einem Umsatz von 53% wurde ein festes Polymeres erhalten, das auch nach längerem Extrahieren
mit Petroläther noch 1,2% Butyraldehyd ent-
' Beispiel 3
In einem unter leichtem N2-Druck stehenden
1-1-Dreihalskolben, der sich in einem Aceton-Trockeneis-Bad befand, wurden etwa 300 g eines Monomerengemisches
aus Acetaldehyd und einer in der folgenden Tabelle angeführten Verbindung unter
intensivem Rühren durch Zugabe einer gemessenen Menge einer Lösung von BF3 in n-Heptan zur Polymerisation
gebracht. Die Polymerisation wurde durch
.., Zugabe von Ig Triathanolamin in 100 ecm Aceton
abgebrochen, als die Viskosität der Mischung eine sichere Abführung der Polymerisationswärme nicht
mehr ermöglichte. Das gebildete Copolymere wurde durch Eingießen der Mischung in Wasser ausgefällt,
auf Ton abgepreßt und im Vakuum getrocknet. Zur Analyse wurde das Produkt wieder in Aceton gelöst
und sechsmal umgefällt. Bei in Wasser löslichen Copolymerisationskomponenten wurde Wasser als
Fällungsmittel benutzt, sonst Petroläther. Das umgefällte Polymerisat wurde thermisch, gegebenenfalls
unter Zugabe von Säuren depolymerisiert und der Anteil der Copolymerisationskomponente gaschromatographisch
oder durch andere bekannte Verfahren bestimmt.
Die Versuche sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Komponente Formel |
Gewichts prozent |
BF8 ppm |
Zeit Minuten |
Umsatz % |
Molekulargewicht in Tausend |
Gehalt der Polymeren an der Komponente Gewichtsprozent |
CH3CH2CHO CH2 = CH(CH2)2CHO |
10,0 3,0 |
2,00 0,30 |
112 45 |
6 27 |
10 200 |
8,3 1,3 |
30 g Acetaldehyd, die 2 Gewichtsprozent Propionaldehyd, 100 ppm Essigsäure und 150 ppm H.,0
enthielten, wurden auf -15O0C gekühlt. Nach
Minuten wurde die ausgefrorene Mischung auf 200C erwärmt und mit Wasser gefällt. Es wurden
3,2 g eines Mischpolymerisats mit einem Molekulargewicht von 1200000 (nach mehreren Umfällungen)
erhalten, das 0,9 Gewichtsprozent Propionaldehyd enthielt.
Eine Mischung, bestehend aus 250 g Acetaldehyd und 10 g n-Butyraldehyd, wurde gemäß Beispiel 3,
aber durch Zugabe von 0,1 g (NH4)2S2O8, polymeri-
siert. Die Polymerisation war nach 60 Minuten beendet
und ergab ein Mischpolymerisat mit einem Molekulargewicht von 130000, welches 2,8 Gewichtsprozent
n-Butyraldehyd enthielt.
5 Beispiel 6
Eine Mischung aus 160 g Acetaldehyd, 1,6 g Propionaldehyd und 153 g Propylen wurde gemäß Beispiel
3 durch Zugabe von 0,5 ppm BF3 (bezogen auf Acetaldehyd) 30 Minuten lang polymerisiert. Es
wurden 46 g eines Mischpolymerisats mit einem Molekulargewicht von 190000 erhalten, das 0,6 Gewichtsprozent
Propionaldehyd enthielt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Acetaldehyde, dadurch gekennzeichnet, daß man den Acetaldehyd mit Propionaldehyd oder Butyraldehyd oder Allylacetaldehyd bei Temperaturen unter -3O0C in Gegenwart von sauren Katalysatoren polymerisiert.
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Also Published As
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