DE129034C - - Google Patents

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DE129034C
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sludge
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/02Superphosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ja 129034 KLASSE
WILHELM OTTO LUTHER in DORTMUND.
Superphosphaten und Ammonsalzen. Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Oktober 1900 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Mineraldünger durch Mischung von Thomasphosphatmehl, Roh- und Superphosphaten mit stickstoffhaltigen Salzen (Ammonsalzen), wie Ammonsulfat, Chilisalpeter, Gemischen von Ammon- und Kalisalzen, durch Vermittelung des Prefsschlammes der Zuckerfabriken, und bezweckt, diesen Düngemitteln bei gleichzeitiger Zuführung aller wichtigen pflanzlichen Nährstoffe gleichmäfsigere Streubarkeit zu verleihen unter Ausnutzung des Düngewerthes des Zusatzmittels*), ferner besondere Kalkdüngungen der Ländereien entbehrlich zu machen und vor allem weitgehendste Sicherung gegen Ammoniakverluste zu erzielen.
Bekanntlich ist die vorgenannte Sicherung gegen Ammoniakverluste, z. B. in Mischungen von Thomasphosphatmehl mit Ammonsulfat, nach Patentschrift 106228 bereits in der Weise versucht worden, dafs das durch Zutritt von Luftfeuchtigkeit leicht zersetzbare Gemisch mit Lockerungsmittel unter gleichzeitigem Zusatz von fetten (wasserabstofsenden) Substanzen, Oelen, Fetten, Petroleum und dergl. versetzt wird, bezw. mit Lockerungsmitteln allein, falls dieselben (wie Braun- und Steinkohle) an sich genügend wasserabstofsend wirken.
*) Bekanntlich enthält der Prefsschlamm der Zuckerfabriken in getrocknetem Zustande etwa 87,3 pCt. kohlensaures Calcium, 1,53 pCt. Phosphorsäure, 0,3 pCt. Stickstoff und 0,11 pCt. Kali neben organischen Stoffen.
Der vorliegenden Erfindung gemäfs gelingt die Lösung dieser Aufgabe in sehr befriedigender Weise durch Verwendung des in Zuckerfabriken in grofsen Massen abfallenden Prefsschlammes in getrockneter, pulverisirter Form. Die Erfindung unterscheidet sich aber in dem wesentlichen Punkte von dem Patente 106228, dafs sie ein an sich nicht fettartiges oder wasserabstofsendes Abfallproduct, den Prefsschlamm der Zuckerfabrikation, ohne Zusatz eines fetten Körpers nutzbar zu machen gestattet. Hierin liegt der Fortschritt, welcher durch das neue Verfahren gegenüber dem Patente 106228 erreicht wird, bezw. ein neuer technischer Effect. Dafs der Prefsschlamm der Zuckerfabriken nicht wasserabstofsend wirkt, "bedarf kaum eines Beweises, ich habe aber dennoch eine Reihe diesbezüglicher Versuche ausgeführt. Daraus ist zu entnehmen, dafs dieser vorzügliche Schutz, welchen der genannte Prefsschlamm gegen Zersetzung durch Luftfeuchtigkeit gewährt, der bisher unbeachteten Eigenschaft dieses Abfallproductes entspringt, leicht Feuchtigkeit aus der Luft in sich aufzunehmen und so zu binden, dafs sie nicht auf die anderen Bestandtheile eines Gemenges einwirken kann, andererseits aber dieses aufgenommene Wasser an trockene Luft leicht wieder abzugeben; dabei wirkt noch ferner die aufserordentliche Feinheit des Prefsschlammes mit, welche ihm gestattet, auch die kleinsten Theilchen eines zu mischenden Stoffes zu umhüllen. Gerade das in Rede stehende Abfall-
product bietet aufserdem noch besondere Vortheile. Es enthält, allerdings in grofser Verdünnung, Nährstoffe, deren Gesammtmenge bei der ■ grofsen Masse des Abfallproductes sehr ins Gewicht fällt, deren Verwerthbarkeit daher einen grofsen Nutzen für die Landwirthschaft bedeutet. Ihre Verwerthung ist aber durch die starke Verdünnung, in welcher sie sich befinden, eingeschränkt; nach meinem Verfahren jedoch kann sie in zweckmäfsiger Weise erfolgen, da die geringe Wirkung der Nährstoffe des Prefsschlammes sich hier zu der des zugesetzten Düngemittels addirt, während die übrigen, sonst als werthloser Ballast wirkenden Bestandteile des Prefsschlammes in diesem Falle eine erwünschte .physikalische Wirkung ausüben, nämlich die in der Landwirthschaft seit Langem als Bedürfnifs empfundene Mischbarkeit zweier wichtiger Düngemittel zu ermöglichen.
·. Während also das Patent 106228 als Schutzmittel Stoffe verwendet, welchen gar kein Düngewerth zukommt (deren Nutzen also nur in der erstrebten Schutzwirkung gegen Luftfeuchtigkeit besteht), wird hier der Zweck durch ein Material erreicht, welches selbst einen Düngewerth besitzt, worin ein zweiter neuer technischer Effect liegt.
Dafs thatsä'chlich die behauptete Sicherung in Mischungen mit Thomasphosphatmehl und Ammonsulfat gegen Ammoniak- bezw. Stickstoff-Verluste stattfindet, habe ich durch eine Reihe von Versuchen bewiesen. Zu diesen Versuchen wurden Mischungen von Thomasphosphatmehl und Ammonsulfat einerseits mit Prefsschlamm, andererseits mit Braun- und Steinkohle benutzt, und zwar von annähernd gleichem Phosphorsäure- und Stickstoffgehalt, welchen ich bei Mischungen mit Prefsschlamm bewährt gefunden habe, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dafs die hierzu erforderlichen Mengen von Braun- und Steinkohle den Preis des Düngemittels so vertheuern würden, dafs der praktische Nutzen dadurch hinfällig würde. Trotz dieser bedeutenden Beimengungen der Schützmittel wurden bei Mischungen von Braun- und Steinkohle erhebliche Stickstoffverluste nachgewiesen, während dieselben bei den Mischungen mit Schlamm verschwindend klein waren. Bei den in der Praxis durch Rücksicht auf den Preis gebotenen geringen Beimengungen von Braun- und Steinkohle sind die Stickstoffverluste, wie besondere Versuche lehrten, noch gröfser; es kann somit durch genannte Mittel in keinem Falle die günstige Wirkung des Prefsschlammes erreicht werden. Es ist hiernach eines der lästigsten Abfallproduete der Industrie durch vorliegende Erfindung in höchst nutzbringender Weise verwerthbar gemacht. .
In Ausführung der Erfindung ist bei Herstellung des ammoniakalischen Thomasphosphatmehls in der Weise zu verfahren, dafs man das stickstoffhaltige Salz mit einer genügenden Menge des getrockneten und fein pulverisirten Prefsschlammes mischt und darauf das Phosphatmehl hinzugiebt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Thomasphosphatmehl, Roh- oder Superphosphaten und Ammonsalzen oder atnmonsalzhaltigen Düngemischungen, gekennzeichnet durch den Zusatz von Prefsschlamm der Zuckerfabriken in Form eines trockenen Pulvers, zu dem Zwecke, Ammoniakverluste zu vermeiden bei gleichzeitiger Ausnutzung des Düngewerthes des Zusatzmittels.
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