DE490567C - Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels aus Hochofenschlacke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels aus Hochofenschlacke

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DE490567C
DE490567C DEG67070D DEG0067070D DE490567C DE 490567 C DE490567 C DE 490567C DE G67070 D DEG67070 D DE G67070D DE G0067070 D DEG0067070 D DE G0067070D DE 490567 C DE490567 C DE 490567C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B5/00Thomas phosphate; Other slag phosphates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Hochofenschlacke Die Verwendung von kalkreichem Schlackensand an Stelle von Düngekalk zur Düngung und Entsäuerung der Böden ist namentlich im Ausland schon seit längerer Zeit mit gutem Erfolge durchgeführt worden und gewinnt immer größere Bedeutung, da der Schlackensand bei gleichem Kalkgehalt im Preis nicht nur erheblich niedriger liegt als der Kalk, sondern auch in der Anwendung und Wirkung dem Kalk gegenüber noch gewisse Vorteile bietet. Derartige Schlacke entspricht nämlich in ihrem Kalkgehalt einem Düngekalkmergel mit 8o bis go °h, reinem kohlensaurem Kalk. Immerhin fehlt es dem Schlackensand, da er wegen seines glasigen Formzustandes den Kalk in fester Lösung enthält, an der schnellen Wirkung, die der mit Ätzkalk gemischte Düngekalk entfaltet.
  • Unsere Versuche haben nun ergeben, daß die Wirkung des Schlackensandes durch den Zusatz zerfallener, kalkreicher Schlacke beschleunigt werden kann; die zerfallene Schlacke, die kristallin ist, enthält nämlich den Kalk in aktiver Form. Mit zerfallener Schlacke allein kann man ungefähr dieselbe schnelle Wirkung erzielen wie mit gebranntem Kalk und kann durch den Zusatz von Schlackensand die Reaktionsfähigkeit des Düngemittels je nach den örtlichen Verhältnissen des Bodens regeln.
  • Die Verwendung von Schlacken als Düngemittel ist an sich bekannt. Besonders die Thomasschlacke (Thomasmehl) ist wegen ihres hohen Gehalts an Phosphorsäure seit langem ein geschätztes Pflanzendüngemittel. Während diese Schlacke aber den Pflanzen die unentbehrliche Phosphorsäure liefert, so ist unsere Düngeschlacke ein sogenanntes Bodendüngemittel, das den Zweck hat, je nach seiner Zusammensetzung die Bodensäure schneller oder langsamer zu beseitigen und für den richtigen Reaktionszustand im Boden zu sorgen, ohne den bekanntlich ein gutes Pflanzenwachstum selbst bei Gegenwart genügender Pflanzennährstoffe nicht möglich ist. Die Thomasschlacke kann also nicht als Ersatz für unsere Düngeschlacke verwandt werden. Sie stellt auch infolge ihrer abweichenden chemischen Zusammensetzung etwas ganz anderes dar als unsere Düngeschlacke. Ihre Wirkung kann jedoch durch Anwendung unserer Düngeschlacke gesteigert werden.
  • Gegenüber den als Düngemittel bereits bekannten Gemischen von Hochofenschlacke mit verschiedenen Salzen unterscheidet sich unsere Düngeschlacke durch die alleinige Verwendung von Hochofenschlacke in zwei verschiedenen Formzuständen, die miteinander gemischt werden. Ihre Herstellung ist also erheblich wohlfeiler als die jener Gemische mit Chemikalien.
  • Ein Vorteil unserer präparierten Düngeschlacke gegenüber dem Düngekalk ist zunächst ihre große Lagerbeständigkeit. Sie verträgt nämlich längeres Lagern im Freien, während Düngekalk, vor Feuchtigkeit geschützt, in Silos oder Mieten aufbewahrt werden muß. Ferner wird der Düngekalk im feuchten, nassen Zustand leicht klebrig, schmierig und unstreubar, während die präparierte Düngeschlacke auch bei feuchtem regnerischem Wetter vom Landwirt gleichmäßig verteilt werden kann, sei es von Hand oder mit der Düngerstreumaschine.
  • Dazu kommt, daß bei der Düngeschlacke die mit dem Kalk verbundene, verhältnismäßig leicht lösliche Kieselsäure und Tonerde zurückbleiben, während beim Auflösen des Düngekalks die Kohlensäure durch die Bodenlösung als doppeltkohlensaurer Kalk weggeführt wird. Die durch das Herauslösen des Kalks frei werdende kolloidale Kieselsäure und Tonerde der Schlacke sind nun eine Basis für die Neubildung von Bodenkolloiden und Bodenzeolithen, die wieder ihrerseits in der Lage sind, die als Düngung gegebenen unentbehrlichen pflanzlichen Nährstoffe, wie besonders Kali- und Phosphorsäure, im Boden in einer für die Pflanzen leicht verfügbaren Form zurückzuhalten und vor der Auswaschung durch Regen zu bewahren.
  • Dazu kommt, daß die meisten Düngekalke, mit Ausnahme der dolomitischen Kalke, entweder keine oder nur verschwindend wenig Magnesia enthalten, während die präparierte Düngeschlacke gewöhnlich 2 bis 3 °/o, häufig aber mehr besitzt. Eine ganze Reihe bedeutender Forscher haben gerade auf die Bedeutung der Magnesia für die Düngung unserer Kulturpflanzen wiederholt hingewiesen und besonders auch darauf, daß diese sich nicht durch eine andere Base vertreten lassen kann, sondern als selbständiger Nährstoff zu betrachten ist.
  • Bei richtiger Bemessung des Schlackensandzusatzes zur zerfallenen Schlacke sorgt die Düngeschlacke infolge ihres Gehaltes an porösem Schlackensand auch für eine gute Auflockerung des Bodens, was für eine richtige Durchlüftung und Erwärmung der kalten, bindigen, schweren Lehmböden sehr wichtig ist und ohne welche der für die Pflanze äußerst wichtige Nitratstickstofferzeuger, der Azotobakter, nicht gedeihen kann. Hand in Hand mit der hierdurch bewirkten Krümelung und Durchlüftung gehen die Aufnahmefähigkeiten des Bodens für Feuchtigkeit und richtige Wasserführung.
  • Der an Kalk gebundene Schwefel derSchlacke, der Menge nach äußerst gering, hat sich nicht nur als unschädlich erwiesen, sondern als wachstumanregend, während er andererseits zur Beseitigung der Pflanzenschädlinge, wie Schnecken usw., wertvolle Dienste leistet.
  • Jedenfalls wird in der präparierten Düngeschlacke der Landwirtschaft ein neues, wertvolles und dabei wohlfeiles Düngemittel an Hand gegeben, dessen umfangreiche Anwendung auch dazu beitragen wird, große Massen der heute noch meist auf die Halden geschütteten Hochofenschlacke der Volkswirtschaft wieder nutzbar zu machen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels unter Verwendung von Hochofenschlacke, dadurch gekennzeichnet, daß Hochofenschlacke in. glasigem Formzustand (Schlackensand) zur Regelung der Reaktionsgeschwindigkeit im Ackerboden mit Hochofenschlacke in kristallinem Formzustand (zerkleinerter oder zerfallener Stückschlacke) in beliebigem Verhältnis vermischt wird.
DEG67070D 1926-04-22 1926-04-22 Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels aus Hochofenschlacke Expired DE490567C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT500345A1 (de) * 2000-06-13 2005-12-15 Voest Alpine Stahl Donawitz Biologisch wirksames kalkdüngemittel aus hochofenschlacken

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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