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Die Erfindung bezieht sich auf eine Waschmaschine für loses Fasergut,
das durch die Waschflüssigkeit mittels senkrecht stehender Paddelglieder bewegt
wird, die bei ihrer Vorwärtsbewegung in die Waschflüssigkeit eingetaucht und bei
ihrer Rückwärtsbewegung aus ihr ausgelaucht sind.
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Bekannte Vorrichtungen zum Bewegen von verschiedensten Fasergutsorten
in loser Form durch einen vorzugsweise länglichen Behälter, in welchem sich eine
geeignete Waschflüssigkeit befindet, bedienen sich meist einer oder einer Reihe
von radartigen Anordnungen, die um eine Achse drehbar teilweise in die Flüssigkeit
eintauchen. Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (deutsche Patentschrift
19 793)
wird die Bewegung der losen Fasern durch das Flü#ssigkeitsbad mittels
einer Mehrzahl von eintauchenden Rollen bewirkt, die in mehrere kreisaussehnittartige
Abschnitte unterteilt ist und entlang ihrer Umfangsfläche eine Mehrzahl von hervorstehenden
Wülsten aufweist. Zusammen mit den eintauchenden Rollen führen die Wülste in der
Waschflüssigkeit eine kreisbogenförmige Bewegung aus, wodurch die Fasern zunächst
nach unten in die Waschflüssigkeit hineinbewegt und dann anschließend wieder angehoben
werden. Diese Bewegung wiederholt sich mit der Anzal der in Längsrichtung des Waschbehälters
vorgesehenen Zahl von Rollen. Die Umfangsfläche der Rollen ist vorzugsweise perforiert
ausgeführt, so daß es beim Eintauchen der einzelnen Kreisausschnitte, welche als
Hohlkörper ausgebildet sind, die Waschflüssigkeit in dieselben einzudringen vermag
und dadurch zumindest anfangs ein in radialer Richtung bestehender Sog ausgeübt
wird, welcher das Fasergut entlang der Umfangsfläche während der Dauer des Soges
festhält.
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Bei anderen bekannten Ausführungsformen sind die Rollen oder Walzen
entlang ihrer Umfangsfläche sägezahnartig oder auch in beliebiger anderer Form ausgebildet.
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Weiter ist es auch bekannt, die Bewegung der Fasern innerhalb des
Waschbehälters dadurch zu erreichen, daß auf einem oberhalb der Waschflüssigkeit
sich in Längsrichtung des Behälters erstreckenden endlosen Band eine Vielzahl von
hohlen Tauchkörpem aufgebracht ist, die während der Vorwärtsbewegung in die Waschflüssigkeit
eintauchen und das Fasergut in ihre Bewegungsrichtung mitnehmen. Auch hier wird
ein Festhalten der Fasern an der Unterseite der Tauchkörper durch Sogwirkung ermöglicht.
Das Festhalten der Fasern durch das in die Tauchkörper einströmende Waschwasser
ist auch hier nur so lange gewährleistet, bis der Flüssigkeitsspiegel der durch
Perforationen eindringenden Flüssigkeit denjenigen des Waschbehälters erreicht hat
(britische Patentschrift 912 333).
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Schließlich ist noch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum
Naßbehandeln von geschnittenen Textilfasern, insbesondere Stapelfasern, bekannt
(deutsche Patentschrift 649 488), bei der die Bewegung der Fasern durch eine
Mehrzahl an einem Rechen senkrecht nach unten angeordneten Paddelgliedern gewährleistet
wird. über ein Antriebsgestänge wird der Rechen zusammen mit den Paddelgliedern
in einer angenähert elliptischen Bahn bewegt. Während dieser Bewegung sind die Paddelglieder
in die Waschflüssigkeit eingetaucht, während die nachfolgende Rückbewegung oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels erfolgt. Während des Eintauch- und Austauchvorganges werden
die Paddelglieder auf einem Kreisbogen geführt.
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Die bekannten Vorrichtungen weisen insbesondere den Nachteil auf,
daß sie keine einwandfrei geradlinige Bewegung der losen Fasern in Längsrichtung
des Behälters gewährleisten, so daß die Verschiebung der einzelnen Fasern gegeneinander
und somit ein .schädliches Verfilzen derselben nicht ausgeschlossen werden kann.
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Bei allen bekannten Vorrichtungen zum Bewegen von Fasergut durch eine
Waschflüssigkeit führen die das Fasergut bewegenden Glieder zumindest teilweise
kreisbogenförmige Bewegungen aus. Durch diese Maßnahme werden jeweils die Oberflächen
der Bewegungsglieder während ihrer Kreisbewegung das Fasergut anheben bzw. absenken,
so daß sie gegeneinander verschoben und teilweise auch an verschiedenen Stellen
verdichtet werden. Es ist mittels keiner der bekannten Vorrichtungen möglich, eine
Verfilzung des losen Fasergutes zufriedenstellend zu verhindern, da naturgemäß die
bogenförmig geführte Bewegung innerhalb einer Flüssigkeit zu sich lokal bildenden
Wirbeln bzw. allgemein zu turbulenten Strömungen führt und damit auch bei sehr langsam
ausgeführten Bewegungen eine rein laminare Strömung nicht sichergestellt werden
kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bewegen
losen Fasergutes durch eine Waschflüssigkeit zu schaffen, bei der keine gegenseitige
Verschiebung der einzelnen Fasern und damit eine Verfilzung auftritt, so daß die
Nachteile bisher bekannter derartiger Vorrichtungen vermieden werden.
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Die Lösung der Ausgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Paddelglieder eine sie am Ende der
Vorwärtsbewegung nach rückwärts in eine waagerechte Lage und am Ende der Rückwärtsbewegung
in die senkrechte Lage bewegende Schwenkvorrichtung besitzen, mit Perforationen
und mit einer an ihrer Rückseite schwenkbar angeordneten, die Perforationen bei
der Rückwärtsbewegung verschließenden Abdeckplatte versehen sind. Dadurch findet
die Bewegung der einzelnen Paddelglieder und damit des Fasergutes ausschließlich
in Längsrichtung des Behälters statt, wobei ihr Schwenkvorgang und ihre Rückwärtsbewegung
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels erfolgt und damit eine zu Verfilzungen führende
Wirbelbildung od. dgl. sicher vermieden werden kann. Bewegen sich die Paddelglieder
innerhalb der Waschflüssigkeit vorwärts, so wird das im Wasser schwimmende Fasergut
an den vorderseitig perforierten Flächen der Paddelglieder festgehalten und mitbewegt,
ohne daß eine Zwischenfaserbewegung stattfindet. Während dieses Vorganges sammelt
sich im Inneren der Paddelglieder Waschflüssigkeit an, die nach Herausheben derselben
aus dem Behälter in diesen wieder zurückläuft. Um eine ausreichende Flüssigkeitsmenge
im Inneren der Paddelglieder anzustauen, mittels derer beim Wiederaustauchen derselben
aus der Flüssigkeit die Freigabe der sich an der Oberfläche angesammelten Fasern
gewährleistet werden soll, schließen die an den Paddelgliedern angebrachte Abdeckplatten,
sobald die Zurück-bewegung beginnt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Paddelglieder
mit ihren als Schwenkachsen dienenden Querstangen der Schwenkvorrichtung
an
Trägern angeordnet sind, die durch eine erste Kolben-Zylinder-Anordnung in Längsrichtung
beweglich und durch eine zweite Kolben-Zylinder-Anordnung der Schwenkvorrichtung
schwenkbar sind, die an den Querstangen der Paddelglieder angreift. Die gewünschte
Bahn für die Paddelglieder, die sich in die Flüssigkeit senken und aus dieser zurückgezogen
werden, kann durch Steuerung bekannter mechanischer, pneumatischer, hydraulischer
oder elektrischer Mittel erreicht werden. Dabei ist auf eine geeignete Synchronisation
zwischen dem Antrieb derselben und der Bewegung der Paddelglieder zu achten.
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In diesem Zusammenhang besteht schließlich noch ein Merkmal der Erfindung
darin, daß die erste Kolben-Zylinder-Anordnung und der Träger mit Endschaltern versehen
sind, von denen die Endschalter der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung über ein Umsteuerventil
die erste Kolben-Zylinder-Anordnung und die Endschalter des Trägers über ein zweites
Umsteuerventil die zweite Kolben-Zylinder-Anordnung steuern.
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Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein verfilzungsfreies
Bewegen des Fasergutes durch die Waschflüssigkeit gewährleistet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist in ihrem Ausbau besonders einfach ausgeführt und arbeitet auch bei
Dauerbetrieb sicher und ohne wesentlichen Aufwand an Bedienungspersonal.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und es bedeutet F i g. 1 einen schaubildlichen Längsschnitt durch eine Wollwa#schmaschine
gemäß der Erfindung, F i g. 2 einen schaubildlichen Querschnitt, F i
g. 3 eine perspektivische Ansicht, F i g. 4 ein Diagramm, das
die Bewegung der Paddelglieder wiedergibt, und F i g. 5 ein elektrisches
und pneumatisches Umlaufsdiagramm.
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Die Wolle wird in einem Behälter 1 gereinigt, der durch Zubringer
2 gespeist wird und Reinigungsflüssigkeit bis zu der Oberfläche 4 enthält. Paddelglieder
3 sind vorgesehen, um die Wolle durch den Behälter 1 zum Austieferungsende
zu bringen, wo ein Rechen 7 sie in Quetschrollen 6 abführt.
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Die Paddelglieder 3 sind an ihren oberen Enden durch Rippen
5 an Querstangen 10 befestigt, die drehbar in zwei Trägern
8 vorgesehen sind. Letztere können längs auf Rollen 18, die in Armen
24 befestigt sind, auf den Seiten des Behälters 1 gleiten. Eine Verbindungs#stange
17 ist mittels Armen 14 mit den Querstangen 10 verbunden, so daß sämtliche
Ouerstangen 10 gleichzeitig gedreht werden können.
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Eine zweite pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung 11 ist mittels
Armen 12 auf dem Träger 8 vorgesehen. Seine Kolbenstange 13 ist mit
einem der Arme 14 verbunden. Der Hub der Kolbenstange 13
ist derart, daß zwischen
seinen voll zurückgezogenen und voll ausgedehnten Stellungen die Arme 14 und infolgedessen
die Paddelglieder 3 um 90' gedreht werden.
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Eine erste pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung 19 wird durch
Arme 20, die in dem Behälter 1
befestigt sind, getragen. Seine Kolbenstange
21 ist an ein Querglied 22 angelenkt, das die zwei Träger 8
miteinander verbindet.
Ein Umsteuerventil 25 steuert den Luftfluß zu der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung
19.
Die erste Kolben-Zylinder-Anordnung 19 umfaßt elektrische Endschalter
33 und 34, die durch den Kolben geschlossen werden, wenn er die End-stellungen
erreicht. Sie sind mit elektrischen Zuführungsklemmen und Solenoiden 26 und
26 a verbunden, die Steuerventile 25 a und 25 b betätigen,
um das Umsteuerventil 25 zu steuern.
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Der Fluß der Luft zu der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
11 wird durch ein Umsteuerventil 32
gesteuert. Dort werden Endschalteranordnungen
27
und 28 durch einen Träger 8 auf den entgegengesetzten Enden
seines Weges betätigt. Die Schalter sind zwischen elektrischen Zuführungsklemmen
und Solenoiden 31 und 31 a vorgesehen, die Steuerventile
32 a und 32 b zur Steuerung des Umsteuerventils 32 betätigen.
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Bei der Betätigung der Maschine wird Wolle durch den Zubringer 2 auf
der linken Seite des Behälters 1
zugeführt und diese veranlaßt, durch den
Behälter vermittels der Paddelglieder 3 hindurchzugehen, die, wenn sie nach
rechts bewegt werden, sich in einer senkrechten Stellung befinden. Jedes Paddelglied
3 hat eine Führungsfläche, die so perforiert ist, daß Waschflüssigkeit hindurchtreten
kann, wohingegen die Wolle im allgemeinen nicht hindurchgeht. Die Abdeckplatte
35 jedes Paddelgliedes ist am oberen Ende drehbar gelagert und schwingt nach
rückwärts, wenn die Paddelglieder 3 vorwärts bewegt werden. Hierdurch wird
der Flüssigkeit gestattet, durchzufließen. Gegen Ende der Bewegung nach rechts werden
die Paddelglieder um 90' vermittels der zweiten pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung
11 gedreht, und sie werden außerhalb der Flüssigkeit in einer Kurve in die
in F i g. 4 gezeigte Stellung 3 a bewegt. Sie bewegen sich daraufhin
nach links in eine horizontale Lage, bis sie die Stellung 3 b kurz vor dem
Ende des Weges nach links erreichen. Sie werden dann um 90' nach abwärts
in die senkrechte Stellung gebracht, in der sie bereit sind, wiederum nach rechts
bewegt zu werden.
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Die Bewegungen der Paddelglieder 3 werden gemäß F i
g. 5 auf folgende Weise erreicht. In dieser Darstellung sind die Träger nach
rechts bewegt, und die Paddelglieder 3 sind in die horizontale Stellung gedreht
worden. Der Kolben in der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung 19 hat den Endschalter
34 betätigt, der den Solenoiden 26 energisiert und das Steuerventil
25 a öffnet. Dadurch wird Luft von dem Luftzuführungsrohr 36 dem Ventilkörper
25 zugeführt. Hierdurch wird der Ventilkörper nach rechts bewegt, so daß
Luft zur rechten Seite der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung 19 eintritt,
wodurch der Kolben nach links getrieben wird und der Rückwärtshub der Träger
8 beginnt. Diese bewegen sich nach links, und kurz bevor das Ende des Hubes
erreicht wird, wird der Endschalter 27 betätigt, wodurch der Solenoid
31 energisiert und das Steuerventil 32 a geöffnet wird. Hierdurch
tritt Luft in den Körper des Umsteuerventils 32 und bewegt den Ventilkörper
nach rechts, wodurch Luft zur rechten Seite der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
11 gelangt. Die Kolbenstange 13 zieht sich dann zurück und dreht die
Paddelglieder 3 in die senkrechte Stellung. Diese Bewegung wird zur gleichen
Zeit beendet, wie der Rückwärtshub der Träger 8. Am Ende des Hubes betätigt
der Kolben in der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung 19 den Endschalter
33. Dieser energisiert den Solenoid 26 a zur öffnung des Steuerventils
25 b, wodurch
das Umsteuerventil 25 veranlaßt wird,
überzuwechseln, und der Kolben wird veranlaßt, sich wiederum nach rechts zu begeben,
wodurch die Träger 8 mit den Paddelgliedem 3 senkrecht stehend bewegt
werden. Am Ende des Hubes wird der Endschalter 28 betätigt, wodurch der Solenoid
31 a energisiert wird und das Steuerventil 32 b geöffnet wird. Das
Umsteuerventil 32 wechselt über und bewegt den Kolben in der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
11 nach rechts und schwingt die Paddelglieder 3 in die Hofizontalstellung.
Wenn der Kolben in der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung 19 das Ende seines
Hubes erreicht, betätigt er den Endschalter 34, und der Kreislauf wird wiederholt.