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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lieferung des Fadens bei
Rundstrick- oder Rundwirkmaschinen sowie eine selbstregelnde Fadenliefervorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem um eine Achse umlaufenden, im wesentlichen
trommel- oder walzenartigen und an seinem Umfang den Faden bedarfsweise von der
Spule abziehenden Element, das, gesteuert von dem Faden, mit einer getrennten Antriebsquelle
bedarfsweise kuppel- und entkuppelbar ist und dem eine Fadenreserve zugeordnet ist.
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Es ist bekannt, daß zwischen Vorrat- und Verarbeitungsstelle eine
genügende Fadenreserve vorhanden sein muß, um etwa bei Fadenbruch den Materialbedarf
bis zum Stillstand der Maschine sicherzustellen und/oder die oft beträchtlichen
Spannungsschwankungen im Faden auszugleichen. Dies wird bisher derart erreicht,
daß der Faden vom Vorrat (Spule, Kops, Rolle, Strang usw.) aus mehrfach umgelenkt
wird, um ihn bis zur Verarbeitungsstelle eine möglichst große Strecke durchlaufen
zu lassen.
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Diese große Strecke wird in erster Linie dadurch erzielt, daß die
Maschine ein hohes Gestell besitzt, an dem die Fäden nach oben und wieder nach unten
geführt werden. Dies hat den Nachteil, daß die Maschine nur sehr umständlich mit
Hakenstöcken und Leitern zu bedienen sowie der durch die Umlenkstelle des Fadens
erzeugte Staub nur mit sehr hohem Aufwand selbsttätig zu entziehen ist. Es ist auch
versucht worden, die Magazine seitlich oder rings um die Maschine anzuordnen, um
damit an Höhe einzusparen. Dies führt jedoch zu mancherlei Nachteilen, wie einer
Verschiedenheit der Fadenspannungen an den einzelnen Arbeitsstellen, ohne daß der
Gesamtbedarf an Raum geringer wird.
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Ebenfalls große Hindernisse treten auf, wenn man bei laufender Verarbeitungsmaschine
die Fäden an der betreffenden Arbeitsstelle wechseln will. Auch hier besteht bisher
ein sehr großer Raumbedarf, da bei den herkömmlichen Verfahren des Wechselns jeweils
alle pro Arbeitsstelle programmierten Fäden bereitstehen müssen und zudem die Anzahl
der möglichen Fäden eine Funktion vom zur Verfügung stehenden Platz an der Arbeitsstelle
darstellt. So ist es z. B. bei Rundstrick-Ringelmaschinen notwendig, alle programmierten
Fäden in der Nähe der Nadel zu halten. Das erfordert ziemlich viel Raum, da die
Fadenführer nebeneinander liegen bzw. nicht auf einen Punkt einlegen können, weil
der neue Faden eingelegt werden muß, bevor der alte abgeschnitten wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Lieferung des Fadens
bei Rundstrick- oder Rundwirkmaschinen anzugeben, das es gestattet, den Faden gleichmäßig
gespannt bzw. entspannt bereitzulegen und zu gewährleisten, daß Verfilzungen, Verklemmungen
und Verformungen, die bei Lagerungen des Magazins auftreten können, ohne Einfluß
auf die Verarbeitung an der Fadenverbrauchsstelle bleiben. Hierbei soll gleichzeitig
eine Quetschung des Fadens durch Zufuhrwalzen oder zwischen Band und Rolle, wie
etwa bei bekannten Zuführaggregaten, sicher ausgeschlossen sein, während sich das
Verfahren mit Hilfe einer Vorrichtung verwirklichen lassen muß, die sich auf einen
möglichst kleinen Raum bei guter Zugänglichkeit des Fadenmagazins, beispielsweise
der Spulen, unterbringen läßt und die auf lange Fadenlaufwege zwischen Spulenhalter
und Fadenliefervorrichtung verzichtet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch
gekennzeichnet, daß der Faden, bevor er zur Arbeitsstelle an der Maschine gelangt,
einem nur zum Nachfüllen rotierenden Speicher zugeführt wird, aus dem die erforderliche
Fadenmenge von den Nadeln kontinuierlich entnommen wird. Hierbei ist es vorteilhaft,
daß der Faden sich auf dem Speicher selbsttätig nachfüllt, wenn der Fadenvorrat
ein bestimmtes Mindestmaß erreicht hat.
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Bei dem neuen Verfahren dient der Speicher als Puffer, von dem je
nach Bedarf Faden entnommen werden kann.
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Das Verfahren kann im einzelnen folgendermaßen durchgeführt werden:
Von dem Garnmagazin (Spule, Kops usw.) wird der Faden auf den Speicher gebracht
und gelagert bzw. zwischengespeichert. Der Faden liegt auf Abruf bereit und kann
in sehr kleinen Mengen entnommen werden, d. h., jeder Verbraucher erhält so viel
Faden, wie er benötigt. Dadurch ist es nicht erforderlich, beim Wechsel der Verarbeitungsart
die Einrichtung der Zufuhr anders einzustellen (Randmaschinen, Ringelmaschinen u.
ä.). Die Zufuhr wird automatisch der Abnahme angepaßt. Es ist auch möglich, gleichmäßig
viel abzunehmen und mit höherer als der Abnahmegeschwindigkeit den Faden dem Speicher
zuzuführen. Durch die Zwischenspeicherung wird insbesondere erreicht, daß Spannungsschwankungen,
die bei der Zufuhr des Fadens entstehen, ausgeglichen werden und keinesfalls an
den-Verbraucher weitergegeben werden, da genügend Fadenmenge (variierbar) im Speicher
zum inneren Ausgleich vorhanden ist.
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Die Speicherung geht folgendermaßen vor sich: Das in den Speicher
eintretende Material wird im Speicher selbst bis zur Abnahmestelle transportiert,
falls es nicht direkt dieser vorgelegt wird. Erreicht die gespeicherte Menge die
eingestellte gewünschte Füllhöhe, so wird die Zufuhr gestoppt, bis der Speicherinhalt
ein gewünschtes Minimum unterschreitet, bei dem erneut die Zufuhr in Tätigkeit gesetzt
wird. Dadurch ist es z. B. auch möglich, den Faden vor dem Speicher zu trennen,
um Fadenwechsel vorzunehmen.
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Hierbei kann dafür gesorgt werden, daß die gespeicherte Menge eine
ganz bestimmte Größe aufweist.
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Die Maschine kann in der Zwischenzeit weiterlaufen.
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Der Fadenbedarf wird durch den Speicherinhalt gedeckt.
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Bei der Abnahme des Materials aus dem Speicher muß lediglich das
Eigengewicht des Fadens vergrößert um die Kraft überwunden werden, die durch die
nachgeschaltete Fadenbremse oder den Widerstand der Umlenkrollen oder der Reibung
der ösen bzw. des Materials gegen sich selbst aufgebracht wird.
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Das beanspruchte Verfahren erlaubt weiterhin eine starke räumliche
Zusammendrängung des gesamten Fadenleit- und Zufuhrsystems dadurch, daß die Fadenreserve
im Gegensatz zu bisherigen Verfahrensweisen auf sehr kleinem Raum untergebracht
ist.
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Durch die räumliche Konzentration können erhebliche Kosten für eine
einwandfreie Entstaubung des Zufuhrsystems eingespart werden. Infolge der geringen
Bauhöhe kommt das gesamte Fadenzufuhrsystem in den Bereich der bedienenden Hand,
so daß keine zusätzlichen Geräte, wie Leitern, Stäbe, Haken usw. benötigt werden.
Die Überwachung der Anlage gestaltet sich einfacher.
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Die Geschwindigkeit der Speichernachfüllung kann in sehr weiten Grenzen
stufenlos erhöht oder verringert werden. Dies erlaubt bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit
eine Anpassung an extreme Fadenlaufgeschwindigkeiten.
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Die selbstregelnde Fadenliefervorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geht aus von einem Stand der Technik, nach dem es bekannt ist, bei einer
selbstregelnden Fadenliefervorrichtung ein um eine Achse umlaufendes, im wesentlichen
trommel- oder walzenartiges Element vorzusehen, das an seinem Umfang den Faden bedarfsweise
von der Spule abzieht und, gesteuert von dem Faden, mit einer getrennten Antriebsquelle
bedarfsweise kuppel- und entkuppelbar ist, wobei ihm eine Fadenreserve zugeordnet
ist. Das den Faden von der Spule abziehende Element ist hierbei ein Vorschubrad
bzw. eine Walze, das bzw. die von einer Antriebsquelle aus durch eine Schlupfkupplung
angetrieben wird, die durch einen fadenführenden Fühler gesteuert ist. Der Nachteil
solcher durch Spannungsausgleich steuerbarer Liefervorrichtungen, von denen mehrere
Konstruktionen bekannt sind, besteht darin, daß sie in ihrer Wirkung zu langsam
und insbesondere für größere Schwankungen der Liefermenge nicht geeignet sind. Solche
größeren Schwankungen der Liefermenge treten aber laufend an Maschinen auf, die
mit einem dauernd ungleichen Fadenbedarf an den einzelnen Arbeitsstellen arbeiten,
was z. B. bei allen Maschinen für Jacquard-Musterungen der Fall ist. Abgesehen davon
sind auch selbstregelnde Fadenliefervorrichtungen bekannt, bei denen zwischen der
Fadenspule und den Nadeln ein dauernd angetriebener Drehkörper angeordnet ist, auf
dem der Faden in Form von Windungen durch Umfangsreibung mitgenommen und den maschenbildenden
Teilen der Maschine zugeführt wird. Die Größe der auftretenden Reibungskraft ist
von der Fadenspannung abhängig.
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Verschwindet die Fadenspannung, so tritt auch keine Mitnahme mehr
ein, und die Fadenzulieferung unterbleibt. Diese in einigen Ausführungsformen bekannten
Vorrichtungen haben verschiedene Nachteile.
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Beispielsweise werden die mit hoher Drehzahl und glatter Mantelfläche
arbeitenden Lieferwalzen bei zunehmender Anhaftung von Garngleitmitteln unzuverlässiger;
es ist daher eine ständige Reinigung der Lieferwalzen und der Spannungsregelung
erforderlich.
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Allen den erwähnten Fadenliefervorrichtungen gemeinsam ist der Umstand,
daß die damit ausgerüsteten Maschinen ein hochliegendes Spulengestell aufweisen
müssen, weil die Fadenlaufwege von der Spule zur Fadenliefervorrichtung eine bestimmte
Mindestgröße nicht unterschreiten dürfen, da sonst die den Fadenliefervorrichtungen
durch diese Fadenlaufwege zugeordnete Fadenreserve nicht ausreicht, um bei Fadenbruch
bis zum Stillsetzen der Maschine durch die Fadenwächter noch eine ausreichende Fadenmenge
zur Verfügung zu stellen, so daß eine Lochbildung in der Ware ausgeschlossen ist.
Da regelmäßig in den Arbeitsräumen die Höhe vom Fußboden bis zur Decke begrenzt
ist, wird durch die Höhe des Spulengestelles die Höhe der eigentlichen Maschine
begrenzt, was deshalb unerwünscht ist, weil damit auch die Größe der gerade noch
unterbringbaren Warenballen, die bekanntlich unterhalb des Nadelzylinders anzuordnen
sind, beschränkt ist. Darüber hinaus ist auch das Einfädeln des Fadens, das
mit langen
Gabelstangen erfolgen muß, sehr umständlich.
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Die Fadenliefervorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens
gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher ein im wesentlichen
als Trommel ausgebildetes, in an sich bekannter Weise einer ersten Fadenbremse nachgeordnetes
Speicherelement mit einem eine Anzahl nebeneinanderliegender, als Fadenreserve dienender
Fadenwindungen aufnehmenden Umfangsbereich ist, an dessen die Fadenwindungen aufnehmenden
Umfangsbereich sich im Bereiche der freien Stirnkante des Speicherelementes eine
zu dem Speicherelement koaxiale, frei umlaufende, zweite Fadenbremse anschließt
und dem auf die Anzahl der aufgebrachten Fadenwindungen ansprechende Abtastmittel
zugeordnet sind, durch die das frei laufend gelagerte erste Speicherelement in Abhängigkeit
von einem Grenzwert der Anzahl dieser Fadenwindungen mit der Antriebsquelle in oder
außer Eingriff bringbar ist, und daß die Antriebsquelle das mit ihr im Eingriff
stehende Speicherelement mit einer die Liefergeschwindigkeit des Fadens übersteigenden
Umfangsgeschwindigkeit antreibt und der Faden von dem Speicherelement über die zweite,
frei umlaufende Fadenbremse an der freien Stirnkante des Speicherelementes über
Kopf abziehbar ist.
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Auf dem Speicherelement ist somit stets eine gewisse Fadenreserve
vorhanden, deren Größe von den Abtastmitteln laufend überwacht wird. Sowie der Fadenvorrat
wegen der abgehenden Fadenwindungen eine bestimmte Größe unterschreitet, wird das
Speicherelement mit der Antriebsquelle in Eingriff gebracht, so daß der Fadenvorrat
wieder aufgefüllt wird. Den Zeitpunkt des Wiederauffüllens des Speichers bestimmt
die Menge des abgehenden Fadens, so daß es gleichgültig ist, wieviel Faden an den
einzelnen Arbeitsstellen der Maschine verbraucht wird, da die einzelnen Fadenspeicher
je nach Bedarf selbsttätig nachgefüllt werden. Ist der Fadenverbrauch an einer Stelle
gleich Null, so ruht dort die Lieferung von selbst völlig. Das Speicherelement steht
im übrigen während der Fadenentnahme aus dem Speicher in der Regel still, was durch
eine Bremse sichergestellt werden kann.
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Bei der neuen Fadenliefervorrichtung wird das zwangläufige Abziehen
des Fadens von der Spule von dem Speicherelement übernommen. Das bedeutet, daß die
hierbei auftretenden Fadenspannungen nicht der Maschenbildungsstelle mitgeteilt
werden, sondern diese den Faden praktisch spannungsfrei oder mit gleichmäßiger Spannung
dem Speicher entnehmen kann. Durch entsprechende Bemessung des Speichers läßt sich
im übrigen ohne weiteres ein solcher Fadenvorrrat speichern, daß bei Fadenbruch
eine ausreichende Fadenreserve zur Verfügung steht. Die langen Fadenlaufwege und
somit die hohen Spulengestelle der bekannten Maschinen kommen somit in Wegfall,
womit es möglich ist, den Maschinenunterbau höher zu gestalten und dadurch entsprechend
mehr Raum für den Warenabzug bzw. für die Warenaufwicklung zu gewinnen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
deren Abtastmittel mit einer elektrischen Kontakteinrichtung zusammenwirken, im
axialen Schnitt, in einer Seitenansicht, F i g. 2 den der Fadenreserve zugeordneten
Teil
des Speicherelementes der Vorrichtung nach Fig. 1, in einer
geschnittenen Teildarstellung, F i g. 3 den elektrischen Kontaktbolzen der Fadenliefervorrichtung
nach Fig. 1, in einer Einzeldarstellung, in einer Seitenansicht, F i g. 4 eine Fadenliefervorrichtung
gemäß der Erfindung in einer anderen Ausführungsform, mit foto elektrischer Überwachung
der Fadenreserve, im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht, F i g. 5 eine Einzelheit
der Fadenliefervorrichtung nach F i g. 4 in einer geschnittenen Teildarstellung,
F i g. 6 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung in einer Ausführungsform
mit lichtdurchlässigem Speicherelement und fotoelektrischer Oberwachung der Fadenreserve,
im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht, F i g. 7 die Beleuchtungseinrichtung
der Überwachungsvorrichtung der Fadenliefervorrichtung nach F i g. 6 in einer Einzeldarstellung
und in einer Draufsicht, F i g. 8 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung
in einer anderen Ausführungsform, im axialen Schnitt, F i g. 9 das Speicherelement
der Vorrichtung nach Fig. 8 im axialen Schnitt durch seinen Unterteil in einer Detaildarstellung,
F i g. 10 das Speicherelement der Vorrichtung nach F i g. 8 im Querschnitt, Fig.
11 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung in einer weiteren Ausführungsform
mit pneumatischer Steuerungsvorrichtung im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,
Fig. 12 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung in einer weiteren pneumatischen
Ausführung, in perspektivischer Darstellung, teilweise im Schnitt, Fig. 13 eine
Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung in einer anderen pneumatischen Ausführung,
in perspektivischer Darstellung, teilweise im Ausschnitt, Fig. 14 eine magnetische
Fadenbremse für ein Speicherelement der Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht, F i g. 15 eine Fadenbremse eines Speicherelementes
einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,
F i g. 16 eine Fadenbremse für das Speicherelement einer Fadenliefervorrichtung
gemäß der Erfindung, in der Ausführung mit einem Spinnring, im axialen Schnitt,
in einer Seitenansicht.
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In der Ausführungsform nach Fig. 1 ist in eine Grundplatte 1 des
Maschinengestells ein Stehbolzen 2 eingeschraubt, auf dem ein Rohr 3 verdrehbar
gelagert ist, an dem mittels eines Schwenkarmes 4 ein nach Art einer Trommel ausgebildetes
Speicherelement 5 gelagert ist. Die Lagerung der Trommel 5 geschieht durch Kugellager,
über die sich die Trommel gegen eine mit dem Schwenkarm 4 verschraubte Achse 56
abstützt. Die Trommel ist somit fliegend gelagert.
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Die in ihrem unteren Teil als hohle Hülse ausgebildete Trommel 5
weist einen im weiteren noch zu erklärenden Umfangsbereich 500 auf, in dem die Fadenreserve
in Gestalt von Fadenwindungen 103 aufgewickelt wird. In dem Bereich 500 sind zumindest
zwei Fühlhebel 16 angeordnet, die bei 53 verschwenkbar gelagert sind und die im
ausgeschwenk
ten Zustand über die Umfangsfläche des Trommelbereiches 500 vorragen.
Die Fühlhebel 16 tragen einen in F i g. 3 im einzelnen dargestellten Kontaktbolzen
17, der mit einem in einer Längsbohrung der Achse 56 verschwenkbar gelagerten Kontaktplättchen
14 zusammenwirkt, das eine elektrische Verbindung zwischen zwei bei 15 dargestellten
Kontakten schaffen kann (Fig. 2). Die elektrischen Zuleitungen zu den Kontakten
15, die bei 18 veranschaulicht sind, verlaufen durch seitliche Rillen der Achse
56 zu einem bei 7 dargestellten Elektromagnet, dessen Anker über zwei Stifte 71
mit einem auf dem Schwenkarm 4 befestigten Stehbolzen 41 gekuppelt ist, während
er andererseits unter der Wirkung einer Rückholfeder 8 steht. Die Achse 56 besteht
im übrigen aus nichtleitendem Kunststoff, so daß die Kontakte 15 isoliert eingebaut
werden können.
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Auf der Trommel 5 ist eine Hülse 57 mittels Stellschrauben 54 befestigt,
die an ihrem Umfang parallel verlaufende Führungsrinnen 551 aufweisen, welche den
sogenannten Einzugsbereich 502 des Lieferelementes bilden, der nach unten durch
eine ringsumlaufende Wulst 55 von im wesentlichen dreieckförmiger Querschnittsgestalt
begrenzt ist, deren Aufgabe im einzelnen noch erläutert werden wird.
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Neben der Trommel 5 ist eine Fadenleitrollell frei drehbar gelagert,
deren Höhenlage auf der Hülse 3 durch einen Stellring 19 vorgegeben ist und die
Fadenleitrillen 111 trägt.
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Der von der Spule kommende Faden wird durch die Fadenleitorgane,
aus einer Fadenbremse 10 kommend, über die oberste Leitrille 551 der Trommel 5 zur
Fadenführungsrolle 11 gelegt, sodann um die Trommel 5 in deren Bereich 502 gewunden,
wieder in die nächste Führungsrille 111 der Rolle 11 gelegt, zurück zur Trommel
5, dann in die unterste Rille 111 der Rolle 11 und auf die Schräge des Fadenleitwulstes
55 gelegt, noch einmal etwa halb um den Fadenreserve-Bereich 500 der Trommel 5 gewunden
und sodann durch einen plüschbelegten Bremsring 12 und eine Zentralöse 13 zur Maschenbildungsstelle
geleitet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Da das Kontaktplättchen
14 zunächst auf dem Kontakt 15 aufliegt, erhält der Elektromagnet 7 nach dem Einschalten
der Maschine Strom und zieht entgegen der Kraft der Feder 8 über den Schwenkarm
4 die Trommel 5 an ein umlaufendes Antriebsband 6 heran. Der Speichervorgang beginnt,
d. h., es werden Windungen 103 nebeneinander in den Bereich 500 abgelegt. Mit dem
Auffüllen des Speichers werden die Fühlhebel 16 in die Trommel 5 gedrückt. Die Fühlhebel
16 heben über den Unterbrecher 17, der aus leichtem Kunststoff gefertigt ist, das
Kontaktplättchenl4 an, der Elektromagnet wird stromlos (F i g. 2). Damit kann die
Feder 8 die Trommel 5 zurückziehen und sie gegen einen Bremsbacken 9 andrücken.
Der Speichervorgang ist beendet. Je nach der Menge Faden, die durch die Zentralöse
13 von der nun stehenden Trommel 5 gezogen wird, kommen die Fühlhebel 16 bald wieder
nach außen, das Kontaktplättchen 14 verbindet damit wiederum die Kontakte 15, und
der Speichervorgang beginnt erneut.
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Um die bei 500 gespeicherte Fadenmenge vergrößern oder verkleinern
zu können, sind folgende Maßnahmen vorgesehen: Mittels eines Gewindebolzens 51 kann
über eine Ausgleichsfeder 52 das Kontaktplättchen 14 belastet
werden,
daß die Fühlhebel 16 über den Kontaktbolzen 17 (Fig.3) einen größeren oder kleineren
Gegendruck ausüben müssen. Entsprechend wird der abgetastete Fadenwickel 103 größer
oder kleiner, zumal durch den größer werdenden Wickelquerschnitt auch der Abstand
der letzten Fadenwindung vom Schwenkpunkt 53 größer wird und somit die Hebelverhältnisse
an den Fühlhebeln 16 sich verändern. An der in F i g. 1 dargestellten Trommel 5
sind nur zwei schmale Schlitze zum Durchtritt der Fühlhebel 16 gezeigt. Es können
jedoch auch mehrere Fühlhebel an der Trommel 5 angebracht werden, um die auf den
Kontaktbolzen 17 ausgeübte Druckkraft, wenn nötig, zu verstärken. Ebenso kann die
mit Stellschrauben 54 gesicherte, nur längsverschiebbare Speicherhülse 57, die an
den Durchtrittsstellen der Fühlhebel 16 geschlitzt ist, verstellt werden, um die
Hebelverhältnisse an den Fühlhebeln 16 zu verändern und damit einen kleineren oder
größeren Fadenvorrat zu erreichen. Bei einer Verstellung der Speicherhülse 57 kann
auch die Fadenführungsrolle 11, die auf Wälzlagern leicht laufend gelagert ist,
mittels des Stellringes 19 verstellt werden. Auch die Fadenbremse 10 und die vorweg
liegenden Fadenleitorgane können, wenn erforderlich, in ihrer Einstellung korrigiert
werden. Damit der Fadenablauf auch bei völlig ausgetretenen Fühlhebeln 16 ungestört
vonstatten geht, ist an der Trommel 5 ein Wulst 58 angebracht.
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Der Bremsring 12 ist als leichter Kunststoffring ausgebildet, der
innen mit einem Haarplüsch belegt ist, durch den der Faden leicht hindurchgleitet.
Trotzdem wird dabei der Faden so gebremst, daß ein unerwünschtes Abgleiten der Fadenwindungen
von der Trommel 5 verhindert wird. Der Bremsring 12 liegt lose auf einem Haltering
20, der zusammen mit der Ösenstange 21 von einem gemeinsamen Halter 22 getragen
wird.
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Die Trommel 5 selbst ist aus einem leichten Material, wie Aluminium
oder Kunststoff, hergestellt, um die Massenkräfte klein zu halten. Außerdem sind
Erleichterungsbohrungen 59 an der Trommel 5 vorgesehen, die auch noch die Aufgabe
haben, einen zur Sauberhaltung von Faserflaum notwendigen Luftwirbel zu erzeugen.
Beim Verschwenken der Trommel 5 werden auch das Schwenkrohr 3 und die darauf befestigten
Teile, wie der Bremsring 12, der Haltering 20, die Ösenstange 21 und damit auch
die Zentralöse 13, verschwenkt. Durch die Auflaufschräge des Fadenleitwulstes 55
schiebt der auflaufende Faden den bereits auf der Trommel 5 befindlichen Fadenwickel
auf den zylindrischen Bereich (bei 500) der Hülse 57, so daß Fadenwindung neben
Fadenwindung zu liegen kommt.
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Während die Steuerung des Fadenspeichervorganges bei der in den F
i g. 1 bis 3 gezeigten Fadenliefervorrichtung mittels eines elektrischen Berührungskontaktes
und die Abtastung der gespeicherten Fadenmenge auf mechanische Weise geschieht,
zeigen die F i g. 4 bis 7 Anordnungen mit berührungsloser Kontaktgabe und Abtastung
mittels Lichtstrahlen: In der Ausführungsform nach F i g. 4 ist auf einer Platte
23 des Maschinengestells eine Achse 24 feststehend montiert, an der über Pendellager
25 und 26 die Trommel 5 gelagert ist. Das Lager 26 sitzt auf einer Lagerhülse 28,
die in einem Bett 29 verschiebbar ist. An der Lagerhülse 28 greift über einen Bügel
31 ein Elektromagnet 30 an. Da die Lagerhülse 28
eine wesentlich größere Innenbohrung
besitzt als der Außendurchmesser der Achse 24, kann sich beim Anziehen des Elektromagneten
30 die Trommel 5 schräg stellen, so daß sie mit einer Antriebsscheibe 32 mit einer
konstant umlaufenden Antriebsschnur 33 in Eingriff kommt. Bei entregtem Elektromagneten
30 kommt die Feder 8 zur Wirkung und zieht die Trommel 5 an einen Bremsbacken 34
heran. Die Fadenleitrolle 35 ist mit einem Bolzen 36 fest mit der Lagerhülse 28
verbunden; sie macht also die Schwenkbewegung der Trommel 5 mit. Der »Fadenlauf«
entspricht jenem der Vorrichtung nach Fig. 1 bis 3; er ist daher nicht mehr gezeigt.
Der Ösenbügel 37 mit dem Haltering 38 bleiben bei der Schwenkbewegung der Trommel
5 in Ruhe.
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Die Trommel 5 besteht in ihrem oberen Teil 271 aus einem leichten
Material (Aluminium oder Kunststoff) und in ihrem unteren Teil 500 aus einem durchsichtigen
Zylinder 272. Somit kann ein von einer in der Trommel 5 angeordneten Glühbirne 42
ausgehender Lichtstrahl durch den transparenten Zylinder 272 nach außen in eine
Fotozelle 39 fallen. Überdeckt die Fadenlage den Lichtstrahl, so unterbricht die
Fotozelle über einen Verstärker und ein Relais die Stromzufuhr des Elektromagneten
30, d. h., die Antriebsscheibe 32 wird von der Antriebsschnur 33 weg. geschwenkt
und durch die Feder 8 an den Bremsbacken 34 herangezogen. Durch eine Stellspindel
44 kann die Lage der Glühbirne 42 der Höhe nach verstellt werden, womit die Größe
des Fadenvorrates auf der Trommel 5 verändert werden kann. Bei einer Verdrehung
der Spindel 44, die mittels einer Nut 441 und eines Tangentialstiftes 442 axial
unverschieblich gehalten ist, wird ein mit einer Gewindebohrung versehener Kolben
45 angehoben. Dieser Kolben 45 ist über einen Stift 46, der durch eine Nut 47 in
der Achse 24 verläuft, mit einem Blendengehäuse 48 verbunden, das die Glühbirne
42 enthält. Das Blendengehäuse 48 hat die Aufgabe, nur einen gerichteten schmalen
Lichtstrahl (in Pfeilrichtung) nach außen dringen zu lassen. Die Anschlußdrähte
49 sind so in der Länge bemessen, daß sie die Stellbewegung des Blendengehäuses
48 mitmachen können.
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In F i g. 5 ist in einer Seitenansicht das Bett 29 dargestellt, in
dem die Lagerhülse 28 mit ihrem rechteckig ausgebildeten Lagerflansch gleitet, damit
die Trommel 5 bei Erregung des Elektromagneten 30 eine kleine Kippbewegung ausführen
kann.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenliefervorrichtung
ist in F i g. 6 dargestellt, bei der die Trommel 5 völlig aus einem durchsichtigen
Material (z. B. Plexiglas) hergestellt ist.
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Die Trommel 5 ist mit Hilfe von Wälzlagern 60 auf einer stehenden
Achse 61 gelagert, die fest mit einer Schwenkplatte 62 verbunden ist. Auch bei dieser
Ausführungsform ist in der Trommel 5 ein Blendengehäuse 64 vorgesehen, in dem eine
Glühbirne 65 angeordnet ist, zu der Zuführungsdrähte 63 durch eine Nut in der Achse
61 verlaufen. Eine Verstellung des Blendengehäuses 64 ist mittels einer Spindel
66 möglich, die wegen einer Sperre 67 verdrehbar, in der Höhe jedoch nicht verschiebbar
ist. Durch Verdrehen der Spindel 66 kann ein mit einem Innengewinde versehenes Axialrohr
68, das durch einen Stift 69 und eine Nut 70 unverdrehbar jedoch verschiebbar geführt
ist, angehoben und abgesenkt werden. Da das Blendengehäuse 64 mit dem Axialrohr
68 fest verbunden ist, ist damit eine Verstellbarkeit des gerichteten
Lichtstrahles
der Glühbirne 65 in gleicher Weise wie bei der Vorrichtung nach F i g. 4 gegeben.
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Bei 791 ist ein Fadenabsteller veranschaulicht, der den Fadenlauf
unterhalb der Öse 13 zur Strickstelle überwacht.
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In F i g. 7 ist das Blendengehäuse 64 mit Glühbirne 65 und Zuleitung
63 für sich in einer Draufsicht dargestellt. Die Blendenöffnung gibt nur einen begrenzten
Lichtstrahl, der in Pfeilrichtung in die Fotozelle einfallen kann.- Zum Zwecke der
guten Ableitung der durch die Glühbirne entstehenden Wärme ist das Blendengehäuse'
unten und oben offen. Der Antrieb der Trommel 5 erfolgt wie bei der- Vorrichtung
nach F i g. 8.
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Während die bisher beschriebenen Fadenliefervor richtungen entweder
mit einer Abtastung durch Lichtstrahlen oder mit Berührungskontakten arbeiten, ist
es auch möglich, Anordnungen zu treffen, die es gestatten, eine berührungslose Kontaktgabe
zu erzielen. Diese Möglichkeit ist in der Ausführungsform nach den Fig. 8 bis 10
veranschaulicht, welche im übrigen grundsätzlich in ihrem Aufbau den bereits beschriebenen
Trommeln 5 entspricht: Die eigentliche Trommel 5 ist auf einer in einer Grundplatte
119 starr befestigten Trommelachse 114 frei drehbar gelagert. Soll die Trommel 5
mit der Antriebsquelle in Eingriff gebracht werden, so wird von einem Elektromagnet
109 ein Schlitten 120 nach links (F i g. 8) gezogen, auf dem eine Druckrolle 121
sitzt, die das ständig umlaufende Antriebsband 6 an die Trommel 5 herandrückt und
diese zum Mitlaufen veranlaßt. Wird der Elektromagnet 109 entregt, so kommt eine
Rückstellfeder 125 zur Wirkung, welche den Schlitten 120 nach rechts (F i g. 8)
zieht und einen an dem Schlitten befestigten Bremsbacken 124 gegen die Trommel 5
andrückt, so daß diese rasch zum Stillstand kommt. In dem der Fadenreserve zugeordneten
Bereich 500 der Trommel 5 sind wieder Fühlbebel 104 angeordnet, die bei 105 gelenkig
gelagert sind und von den Windungen 103 der Fadenreserve in der insbesondere aus
Fig. 9 ersichtlichen Weise nach innen gedrückt werden können. Um die Reibung beim
Abziehen des Fadens von dem Bereich 500 zu vermindern und das Verschieben der Fadenlagen
103 zu erleichtern, ist die Trommel 5 im Bereich 500 mit Rippen 126 ausgerüstet.
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Die Enden der Fühlhebel 104 sind jeweils mit einer dünnen gewölbten
Blattfeder 115 gekuppelt, die leicht vorgespannt ist und auf der eine Magnetplatte
106 festgenietet ist. Die BIattfeder 115 wird seitlich von zwei Führungsgabeln 110
geführt, die an einem Staub deckel 122 befestigt sind. Sie wird bei nach innen schwenkenden
Fühlhebeln 104 hochgewölbt, so daß die Magnetplatte 106 auf die Kontaktzunge 107
eines in ihrer Nähe angeordneten Magnetschalters 102 einwirken kann, die von dem
zugeordneten Kontaktteller 108 (F i g. 9) abgezogen wird. Dadurch wird der über
die in Nuten 113 verlaufenden Leitungen 112 gebildete Stromkreis des Magneten 109
unterbrochen.
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Zur Einstellung der Größe der Fadenreserve dient ein Regulierstab
132, der in einer Längsbohrung der Achse 114 verschieblich geführt und mittels einer
Stellschraube 118 feststellbar ist. Gegen Verdrehung ist er durch einen in Schlitzen
117 gleitenden Stift 116 gesichert. Dieser Regulierstab 132 trägt den Schalter 102
und gestattet es somit, den Abstand zwischen dem Schalter und der Magnetplatte 106
zu verändern
und damit den Grenzwert des Schwenkwinkels der Fühlhebel 104 festzulegen,
bei dem der Schalter 102 anspricht.
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Die Steuerung der Fadenliefervorrichtungen braucht nicht nur auf
elektrischem Wege zu geschehen, wie in den bisherigen Ausführungsformen erläutert
worden ist, sie kann selbstverständlich auch auf pneumatischem Wege vonstatten gehen.
Einige auf diesem Prinzip beruhende Ausführungsformen sind in den Fig. 11, 12 und
13 dargestellt: In der Ausführungsform nach Fig. 11 sitzt in einem Tragring 127
ein Stehbolzen 128, auf dem ein Lagerrohr 129 schwenkbar angeordnet ist, dessen
Lage durch einen mit dem Stehbolzen 128 verstifteten Bundring 130 gesichert ist.
Auf dem schwenkbareri Lagerrohr 129 ist ein Tragbügel 131 befestigt, an dem die
Trommel 5 frei laufend verdrehbar gelagert aufgehängt ist. Die Aufhängung geschieht
über einen Lagerflansch 133, der mittels einer Mutter 134 am Tragbügel 131 befestigt
ist und auf dem die Trommel 5 über ein Axiallager 135 und ein Radiallager 136 gelagert
ist. In dem zylindrischen der Fadenreserve zugeerdnetert 13ererch 500 der Trommel
5 sind Schlitze 137 angebracht, durch welche eine Federdrahtschleife 138 jeweils
über Teile ihres Umfanges nach außen drückt. Die Fadenwindungen 103 drücken in der
bereits an Hand der F i g. 1 erläuterten Weise auf die Federdrahtschleife 138, wodurch
diese verformt wird.
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Zufolge dieser Verformung wird eine zugeordnete Ventilklappe 140 betätigt,
die eine feine Düsenöffnung 141 in einem Düsenrohr 142 öffnet. Das Düsenrohr 142
steht über eine Schlauchleitung 143 mit einer Druckkammer 144 eines Kolbenaggregates
145 in Verbindung, so daß mit dem Öffnen der Ventilklappe 140 der Druck in der Druckkammer
144, welcher im übrigen über eine Leitung 152 und eine Düsenbohrung 151 ständig
Druckmedium zugeführt wird, absinkt. Damit kann eine Rückholfeder 146 über eine
Schubstange 147 und einen Stehbolzen 148 die an dem Tragbügel 131 hängende Trommel
5 an das stets umlaufende Antriebsband 6 andrücken. Die Druckkammer 144 ist im übrigen
durch eine Membrane 149 abgedichtet, welche Längsbewegungen des Kolbens 150 gestattet.
Da die Mediumseinlaßdüse 151 einen wesentlich kleineren Querschnitt als die Düsenöffnung
141 aufweist, sinkt beim Öffnen der Düsenbohrung 141 der Druck in der Druckkammer
144 sehr rasch, so daß die Vorrichtung sehr feinfühlig ragiert.
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Die Ventilklappe 140 ist im übrigen durch eine Spiralfeder 154 belastet,
deren Vorspannung mittels einer Spindel 153 veränderlich ist, so daß die Fadenwindungen
103 eine entsprechend größere oder kleinere Kraft aufwenden müssen, um die Federdrahtschleife
138 zu verformen, was bedeutet, daß auch die Anzahl dieser Fadenwindungen 103 eine
entsprechende Veränderung erfährt.
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Zur leichteren Einstellung des Ventils kann im übrigen der gesamte
Ventilblock 159 mit Hilfe von Stellschrauben 155 in seiner zugeordneten Bohrung
höher oder tiefer gestellt werden.
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Die Zuführung des Fadens und dessen Ableitung über eine Fadenbremse
156 durch die Zentralöse 13 entsprechen den an Hand der Fig. 1 erläuterten Verhältnissen.
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Eine im Prinzip ähnliche pneumatische Ausführung der Trommel 5 ist
in F i g. 12 veranschaulicht.
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Die Drahtschleife 138 der F i g. 11 ist in F i g. 12
ersetzt
durch ein dünnes Federstahlband 157, das durch zwei Drahtstangen 158 geführt wird.
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Ein wesentlicher baulicher Unterschied der Ausführung nach F 1 g.
12 besteht aber darin, daß in den Körper der Trommel 5 die pneumatische Kolbeneinrichtung
160 sowie eine Scheibenkupplung 161 eingebaut sind, welche die Drehbewegung für
die Trommel 5 von einer ständig umlaufenden Riemenscheibe 163 abnimmt, falls die
Kupplung betätigt wird. Eine Bremse 162 sorgt für raschen Stillstand der Trommel
5, sowie der Fadenspeicher aufgefüllt und die Trommel 5 von der-Antriebsquelle abgekuppelt
ist; Die Wirkungsweise der Trommel nach F i g. 12 ist wie folgt: In einem feststehenden
Achsrohr 164 ist am unteren Ende eine Druckkammer 165 mit einer Auslaßdüse 166 angeordnet,
in der ein mit einer Feder167 belasteter Kolben 168 beweglich ist, an dessen unterem
Ende sich eine Einlaßdüse 169 befindet. Eine Membrane 170 schließt die Druckkammer
165 nach außen ab und bewirkt, daß bei Druckanstieg der Kolben 168 angehoben wird.
Im oberen Kolbenmantel sind Schraubenbolzen 171 angebracht, die durch Langlöcher
im Mantel des Achsrohres 164 hindurch auf einen Schubring 172 eingreifen. Der Schubring
172 drückt beim Anheben des Kolbens 168 über ein Axiallager 173 und eine Scheibenkupplung
161 auf den unteren Bord der dauernd umlaufenden Riemenscheibe 163. Dadurch wird
die Trommel 5 in Drehbewegung versetzt.
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Andererseits drückt der Schubring 172 beim Nachlassen des Druckes
in der Druckkammer 165 unter der Wirkung einer Feder 167 auf die Scheiben der Bremse
162, wodurch die Trommel 5 zum Stillstand gebracht wird. Die mit Friktionsbelägen
versehenen Scheiben der Kupplung 161 und der Bremse 162 haben Nasen 174 und 175,
die in Schlitze 176 greifen und so die Mitnahme des Trommelkörpers bewirken.
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Die pneumatische Fadenspeichertrommel nach F i g. 13 sitzt in einem
Träger 177, an dem ein Lagerrohr 178 feststehend mittels zweier Ringmuttern 179
verschraubt ist. Auf der äußeren zylindrischen Fläche des unteren Teiles des Lagerrohres
178 sind über Lager 180 und 181 eine Laufscheibe 182 und die Trommel 5 gelagert.
Eine Kupplungsmuffe 184 mit Friktionsbelag 185 kann die Verbindung zwischen der
Laufscheibe 182 und der Trommel 5 herstellen. Während des Aufwindens des Fadens
auf die Trommel 5 drückt die Feder 186 den Kolben 187 nach unten. Dabei wirken Stiftbolzen
188, die durch Langlöcher im Lagerrohr 178 greifen, auf einen Schubring 189 ein,
wodurch über ein Lager 190 auf die Kupplungsmuffe 184 eine Kraft ausgeübt wird.
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Dabei steht der Innenring des Kugellagers 190 still, während der Außenring
die Drehzahl der Laufscheibe 182 aufweist, da diese mit Klauen 191 in die Kupplungsmuffe
184 eingreift.
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Sobald genügend Faden auf dem zylindrischen Teil 500 der Trommel
5 aufgewunden ist, verschließt die Fadenlage eine kleine Düsenöffnung 192. Dadurch
steigt der Druck in der Druckkammer 193 an, und der Kolben 187 wird entgegen der
Wirkung der Feder 186 nach oben geschoben, womit der an der Kupplungsmuffe 184 angebrachte
Friktionsbelag 185 von dem Bundring 195 freikommt. Da der Bundring 195 mit der Trommel
5 fest verbunden ist, hört deren Antrieb somit auf.
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Zur Abdichtung der Druckkammer 193 zwischen
dem stillstehenden Lagerrohr
178 gegen die umlau fende Innenwandung der Trommel 5 dient eine Lippendichtung 196,
die durch einen Haltering 197 in der richtigen Lage gehalten wird. Die Luftzuführungsleitung
198 ist mit einer Einlaßdüse 199 versehen, deren Bohrung wesentlich kleiner ist
als die Düsenöffnung 192. Infolgedessen kann das in der Druckkammer 193 gespeicherte
Medium schneller entweichen als das Medium, das durch die Einlaßdüse 199 nachkommt.
Da die mit einem Stopfen 200 verschlossene Druckkammer sehr klein bemessen ist,
reagiert die Einrichtung somit sehr feinfühlig.
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- Die Fadenzuführungsorgane, die Art der Fadenführung und die Fadenbremsung
-sind im Prinzip dieselben wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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In den Fig. 14, 15 und 16 sind verschiedene Ausführungen von Fadenbremsen
für Trommeln dargestellt: Die Bremse in F 1 g. 14 wirkt magnetisch. Der von dem
Fadenwickel der Speicherzone kommende Faden 201 läuft über einen Wulst202 sowie
über eine mit Zacken 203 versehene Scheibe 204. Der Faden 201 schleppt beim Ablaufen
die auf einem Bolzen205 über Kugellager 206 leicht laufend gelagerte Scheibe 204
mit. Die Scheibe ist mit einem Eisenring 207 verbunden, der von den Magnetfeldern
der in einem Kunststofftragring 208 sitzenden Dauermagnete 209 gebremst wird, wodurch
die Bremsung der ablaufenden Fadenschlinge zustande kommt.
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Die Bremswirkung kann dadurch verstärkt oder vermindert werden, daß
der Ringspalt 210 zwischen den Stabmagneten 209 und dem Eisenring 207 verkleinert
oder vergrößert wird. Diese Verstellung geschieht durch Verdrehen einer Spindel
205 in dem Gewinde des Tragringes 208. Eine in einem Flansch 211 sitzende, das Gewinde
des Bolzens 205 eng umschließende Kunststoffscheibe 212 sichert den Bolzen 205 gegen
unbeabsichtigtes Losdrehen. Der Faden läuft sodann durch die in dem Bügel 213 sitzende
Zentralöse 13 weiter zur Fadenverbrauchsstelle.
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Bei der Fadenbremse nach Fig. 15 läuft der Faden 201 zwischen einem
Wulstring 214 und einem Plüschring 215 hindurch, um danach durch die an einem Arm
213 sitzende Zentral öse 13 zu gehen.
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Der Wulst ist mit Schrauben 216 an die umlaufende Speichertrommel
5 angeschraubt, während der Plüschring 215 an einem dünnen Kunststoffring 217 angeklebt
ist. Dieser Kunststoffring 217 ist in einem stillstehenden Halter 218 frei umlaufend
gelagert.
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Die Fadenbremse nach Fig. 16 verwendet einen bei Spinnmaschinen üblichen
sogenannten Spinnring 219 mit doppel-T-förmigem Querschnitt, der mittels eines Tragringes
220 an der Fadenliefertrommel befestigt ist und mit dieser umläuft. Der Läufer 221,
ein bogenförmiger Bügel aus Federstahldraht, wird von dem Faden 201 mitgeschleppt
und übt dabei eine leichte Bremswirkung auf den Faden aus. Wie bei den anderen beschriebenen
Fadenbremsen sitzt die Zentralöse für den ablaufenden Faden auf dem Bügel 213.