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Schaltungsanordnung zum automatischen Aussenden von Rufnummern Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum automatischen Aussenden
von Rufnummern in Fernmelde-, insbesondere Fernschreibwählanlagen, mit Hilfe einer
die jeweilige Rufnummer in codierter Form enthaltenden Karte.
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In den Wählanlagen der Fernmeldetechnik, z. B. den Fernsprech- und
Fernschreibanlagen, kommt es im Zusammenhang mit den sich heutzutage über Länder
und auch Kontinente erstreckenden Verbindungen vor, daß der einzelne Teilnehmer
zum Aufbauen einer Verbindung neunstellige Rufnummern wählen muß, um seinen gewünschten
Teilnehmer zu erreichen. Entsprechend der Länge dieses Wählvorganggs können natürlich
Fehler durch falsche Bedienung des Teilnehmers auftreten. Ab-
gesehen von
diesen Fehlerquellen hat der wählende Teilnehmer, z. B. bei der Wahl der Vorwahlnummer
eines bestimmten Landes oder eines bestimmten Kontinentes, die Arbeit, bei jeder
Verbindung, die er in dieses Land aufbaut, immer wieder diese Vorwahlnummer mit
seiner Wählscheibe zu erzeugen. Genauso muß der Teilnehmer die gesamte Rufnummer
einschließlich Vorwahl- und Landesfernwahlnummer eines bestimmten Partners
- gleichgültig, in welchem Land sich dieser befindet - immer wieder
mit der Wählscheibe aussenden, wenn er diesen Partner erreichen will.
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Es ist bekannt, um die genannten Fehler und auch Arbeiten des Teilnehmers
zu vereinfachen, sogenannte automatische Wahlimpulsgeber beim Teilnehmer anzuordnen.
Nach den bisher bekanntgewordenen Einrichtungen bestehen diese automatischen Wahlimpulsgeber
entweder aus einem über ein Tastenfeld zu steuernden Impulsgeber oder aber aus einer
Einrichtung, die Lochkarten abtastet.
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Die Einrichtungen der zuerst genannten Art, nämlich die tastengesteuerten
Wahlimpulsgeber, haben den Nachteil, daß man nur eine bestimmte Anzahl, z. B. 20
oder 25 Tasten, darauf vorsehen kann und demzufolge auf einen Partnerkreis
von etwa 20 bis 25 begrenzt ist. Bei beiden Einrichtungen genügt es z. B.,
um einen bestimmten Kunden in Südamerika zu erreichen, eine einzige Taste zu betätigen,
und der Wahlimpulsgeber sendet die gewünschte Rufnummer einschließlich Fernwahl-
und Vorwahlnummer selbsttätig aus.
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Entsprechend dieser großen Bequemlichkeit, die diese automatischen
Wahlimpulsgeber bieten, sind sie auch in ihrem technischen Aufwand teuer und deshalb
nur für größere internationale Dispositionsstellen rentabel. Kleinere Büros sind
nach den bisherigen Erfahrungen mit einer Arbeitskraft, die gegebenenfalls die gewünschte
Rufnummer aussendet und die Verbindung herstellt, wirtschaftlich nicht viel schlechter
gestellt.
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Bei anderen zur automatischen Aussendung einer Rufnummer bekannten
Einrichtungen wird eine die Rufnummer enthaltende Karte verwendet, deren Informationen
bei der Aussendung der Rufnummer abgetastet werden. Es ist bekannt, dafür lochbare
Karten zu benutzen und die Lochung entsprechend der Rufnummer durchzuführen. Dabei
wird es als Nachteil angesehen, daß einerseits die Karte nicht stabil genug ist,
um einen häufigen Gebrauch zu gewährleisten und daß andererseits besondere Geräte
zur Herstellung der Lochungen in jeder Teilnehmerstelle vorrätig sein müssen. Darüber
hinaus bedingen die Abtasteinrichtungen für solche lochkartengesteuerten Einrichtungen
einen erheblichen Aufwand.
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Um die Stabilität der verwendeten Karte zu erhöhen, ist es bekanntgeworden,
die Karten in Schablonenform auszuführen und diese beidseitig mit einer Verdrahtung
zu versehen, die entsprechend der Rufnummer an bestimmten Stellen eine Verbindung
zwischen der beidseitig angeordneten Verdrahtung, beispielsweise durch ösen, herzustellen
gestattet. Damit wird zwar der durch mangelnde Stabilität bedingte Nachteil vermieden;
da jedoch jede der Karten mit einem eigenen Koordinatenfeld versehen werden muß,
nimmt auf der anderen Seite der Mehraufwand
bei der Herstellung
der Karte zu. Darüber hinaus kann ein Abtastvorgang stets nur über eine Reihe von
vorher zu betätigende Kontakte geschehen. Schaltungsaufwand und Störanfälligkeit
sind daher beträchtlich.
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Die Anordnung der Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß
das Koordinatenfeld nur einmal vorgesehen und einem die Wähleranordnung steuernden
Stronistoßsender fest zugeordnet ist, welches Koordinatenfeld in der einen Koordinate
(Spalte) mit einer bestimmten, der maximalen Rufnummern entsprechenden Anzahl von
leitenden Verbindungsschienen und in der anderen Koordinate (Zeile) mit einer den
innerhalb der Wählanlage festgelegten Rufnummerncode entsprechenden Anzahl von leitenden
Verbindungsschienen ausgerüstet ist, und daß die jeweils eine Rufnummer in
codierter Form enthaltende Karte an die geometrischen Maße des Koordinatenfeldes
angepaßt ist und nur Kontaktstücke enthält, die jeweils entsprechend der gespeicherten
Rufnummer Verbindungsschienen der einen Koordinate mit denen der anderen verbindet.
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Auf diese Weise ist es gemäß der Erfindung erreichbar, in einer einfachen
Art die Abtastung und Numerierung einer eingespeicherten Rufnummer durchzuführen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die verwendete Karte
entsprechend den geometrischeu Kreuzungspunkten des Koordinatenfeldes Löcher aufweisen,
in die der Teilnehmer von Fall zu Fall Kontaktstifte einsetzt. Auf diese Weise ist
es möglich, daß der Teilnehmer auch durch eine einfache Nietzange die für die Rufnunimernaussendung
gewünschte Speicherung selbst herstellt. Mit besonderem Vorteil kann für die Karte
selbst ein Plastikmaterial verwendet werden. Auf diese Weise können in den Karten
selbst von Zeit zu Zeit andere Teilnehmerrufnummern eingespeichert werden.
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Einzelheiten der Erfindung werden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben.
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In der Mitte der Zeichnung ist das gemäß der Erfindung vorgesehene
Koordinatenfeld K dargestellt, das in der einen Richtung zehn spaltenweise angeordnete
leitende Verbindungsschienen K 0 bis K10 aufweist und in der anderen Richtung zehn
zeilenweise angeordnete, ebenfalls leitende Verbindungsschienen 01 bis
010 besitzt. - Gemäß der Erfindung sind die Spalten KO bis K10 der
Stellenzahl der auszusendenden Rufnummer zugeordnet, d. h., in diesem Beispiel
könnte die Rufnummer eines jeden Teilnehmers einschließlich seiner Landesvorwahlnummer
bis zu zehn Stellen umfassen. Wenn die auszusendende Rufnummer einschließlich der
Fernausscheidungs- und Vorwahlnummer eine geringere Stellenzahl aufweist, so könnte
natürlich das Koordinatenfeld in dieser Richtung kleiner gefaßt werden.
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In der anderen Richtung weist das Koordinatenfeld die zehn leitenden
Verbindungsschienen 01 bis 010 auf. Diese sind in diesem Beispiel
dem Stellenwert einer jeden Stellenzahl zugeordnet. Beide Koordinaten werden von
einem Schrittschaltwähler Wal, wb 1 abgetastet, und zwar in der Form,
daß zunächst der Wähler Wb 1 die auszusendende Stelle selbst und dann
der Wähler Wal den auszusendenden Stellenwert bestimmt.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Schaltung ist im einzelnen wie
folgt: Wenn der rufende Teilnehmer die in diesem Beispiel nicht dargestellte Wähltaste
des Fernschaltgeräts bedient und vom Telex-Amt an das Fernschaltgerät das Wahlaufforderungszeichen
gegeben wird, so wird an den Punkt k ein positives Potential gelegt. Dadurch
spricht das Relais D an und schließt mit seinem Kontakt dl einen Stromkreis
für das RelaisA (+, c4, bl, e3, dl, A, -). Das Relais
spricht an und schaltet mit seinem Kontaktal das RelaisB ein. Das RelaisB unterbricht
mit seinem Kontakt b 1 dann sofort den Erregungsstromkreis des RelaisA. Das
RelaisA fällt wieder ab und unterbricht mit seinem Kontaktal den Erregungsstromkreis
des Relais B. Durch das Abfallen des Relais B wird mittels Kontakt b 1 der
Erregungsstromkreis des Relais A wieder geschlossen, wodurch sich der gesamte
Erregungs- und Entregungsvorgang der Relais A und B wiederholt. Der zeitliche
Rhythmus des Ansprechens und Abfallens der Relais A und B wird bestimmt durch
die den Relaiswicklungen je-
weils parallelgeschalteten RC-Glieder. Außerdem
bestimmt dieser Rhythmus das Verhältnis der mittels des Kontakts a3 an den Klemmen
nsil und ns12 auszusendenden Impulse und Impulspausen.
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Bei jedem Ansprechen des Relais A wird der Kontakt a 2 im Erregungsstromkreis
des Relaiswählers Wa geschlossen. Dadurch wird er im selben Rhythmus wie das Relais
A erregt und entregt, und sein Wählerarm wal wird schrittweise von der Null-Stellung
über die Kontakte 01 bis 010 geschaltet. Die Kontakte 01
bis
010 sind, wie bereits ausgeführt wurde, mit den Verbindungsschienen derselben
Nummer verbunden. Die Verbindungsschienen 01 bis 010 können ihrerseits,
falls, wie in der Zeichnung dargestellt ist, in der zwischen die beiden Koordinaten
eingelegten Karte Kontakte vorhanden sind, mit den in der anderen Koordinatenrichtung
angeordneten leitenden Verbindungsschienen KO bis K10 verbunden sein.
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Sobald in diesem Beispiel der Wählerarm wal die Verbindungsschiene
02 erreicht hat, entsteht für das Steuerrelais C ein Erregungsstromkreis,
beginnend an +, c 3, wb 1 in Stellung K
0, 02, Wählerarm wa 1,
Relais C, -. In diesem
Erregungsstromkreis spricht das Relais C an, mit seinem Kontakt
c 4 öffnet das Relais C den Erregungsstromkreis des Relais
A und unterbricht damit die von dem Relais A getätigte, im Einvernehmen
mit dem Abfallen des Relais B gesteuerte Impulsgabe. Die Anzahl der durch den Kontakt
a 3 ausgesendeten Impulse ist also von der Fortschaltung des Wählerarmes
wal abhängig oder, mit anderen Worten, von dem Auftreten des Wählerarmes wal auf
den ersten mit der anderen Verbindungsschiene verbundenen Kontakt 01 bis
010. Diese Kontaktstelle ist aber im Rahmen der Erfindung durch die zwischen
die beiden Koordinaten eingelegte und mit einem leitenden Kontaktstück versehene
Karte bestimmt.
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Beim Ansprechen des Relais C wurde mit dem Kontakt c2 für den
Wähler-Steuermagneten Wa über die Kontakte wa2 und rl ein Stromkreis geschlossen,
der die Rückschaltung des Wählers in seine Null-Stellung veranlaßt. Während dieses
Rücklaufes ist der Wählerarm wbl des anderen Wählers durch den Kontakt c
3, der sich beim Ansprechen des Relais C
geöffnet hat, strom- und spannungslos.
Erst wenn das Relais C durch öffnen des Kontakts rl wieder abfällt, wird
der genannte Wählerann über den Kontakt c 3 wieder an Spannung gelegt. Das
Relais C ist
mittels eines parallelgeschalteten RC-Gliedes
abfallverzögert, so daß mit dieser Abfallzeit eine passende Wahlpause zwischen jeder
Wahlziffer sichergestellt werden kann.
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Beim Ansprechen des Relais C hatte dieses mit seinem Kontakt
c 5 den Stromkreis für den Wählerinagneten Wb geschlossen, und der
Wählerarm wb 1
dieses Wählers wurde demzufolge nach dem Kontakt
k 1 weitergeschaltet, so daß, wenn sich der Kontakt e3 wieder schließt,
jetzt das positive Potential an die nächste mit kl bezeichnete leitende Verbindungsschiene
gelegt wird.
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Wenn das Relais C abgefallen ist, beginnt über das Zusammenspiel
der Relais A und D das schrittweise Weiterschalten des Wählers Wa
mit seinem Wählerarm wal erneut, bis es jetzt auf dem Kontakt 03
durch das
Bilden eines neuen Ansprechstromkreises für das Relais C beendet wird. Dadurch
ist dann auch die zweite Wahlziffer ausgesendet, und es beginnt das Aussenden der
dritten, vierten und fünften Wahlziffer in diesem Beispiel.
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Sobald alle Wahlziffern ausgesendet sind, wird in der Kontaktstellung
k 4 durch den Wählerarm wb 1
ein Erregungsstromkreis
für das Relais E bereitet (+, c 3, wb 1, k
4, S, E, -). Dieses Relais E spricht sofort an und bereitet
sich über die Kontakte dl und el einen eigenen, von der Stellung des Wählerarmes
wb 1 unabhängigen Erregungsstromkreis. Mit dem Ansprechen des Relais
E wird über den Kontakte 3
der Erregungsstromkreis des Relais
A geöffnet, so daß dieses nicht mehr ansprechen kann, wenn sich der Kontakt
c4 wieder schließt. Das Relais E hält sich über den über die Kontakte e
1 und d 2 verlaufenden Haltestromkreis so lange, bis die gewünschte
Verbindung aufgebaut ist. Genauso lange wird auch das positive Potential an den
Klemmen h und k aufrechterhalten. Das Relais D bleibt also in dieser
Zeit auch erregt.
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Beim Ansprechen des Relais E wurde über den Kontakt e2 der
Rückstellstromkreis für den Wähler Wb geschlossen. Dieser Wählermagnet wird in bekannter
Weise über die Kontakte wa3 und r2 in seine Ruhestellung zurückgeschaltet. Sobald
das Rückstellen des Wählers Wb durchgeführt ist, ist der Wahlimpulsgeber für das
Aussenden einer neuen Wahlimpulsserie bereit.
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Im Rahmen der Erfindung kann die zwischen die beiden genannten Koordinaten
einzulegende Karte aus einem Plastikmaterial ausgeführt sein, das entsprechend den
geometrischen Kreuzungspunkten der beiden Koordinaten Löcher aufweist, in die dann
von Fall zu Fall der Stellenzahl und dem Wert jeder Stelle der auszusendenden Rufnummer
entsprechend ein aus gut leitendem Material ausgeführter Kontaktniet ,eingesetzt
wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann im Rahmen der Erfindung die
Karte lochreihenweise durch eine mechanische Transportanordnung weitertransportiert
werden, die in eine besondere Transportlochreihe der Karte eingreift und deren Transportgeschwindigkeit
durch einen zentrifugal regulierten Mechanismus gesteuert wird, wie dies von der
Nurnmernscheibe her bekannt ist.
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Dieser Transportmechanismus kann so eingerichtet sein, daß der Aufzug
seiner Feder durch Herausnahme der verwendeten Karte geschieht. Auf diese Weise
könnte bei einem gemäß der Erfindung aufgebauten Wahlimpulssender sichergestellt
werden, daß das Aussenden einer neuen Rufnummer nur dann durchgeführt werden kann,
wenn auch die vorhergehende Karte mit Sicherheit herausgenommen ist.
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Im Rahmen der Erfindung könnte die jeweils gewünschte und auszusendende
Rufnummer auch in Form eines Binärcodes in der Karte gespeichert sein und nicht,
wie in diesem Beispiel dargestellt ist, in Form eines Dezimalcodes.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht allein auf die in diesem Ausführungsbeispiel
dargestellte Ausführungsart mittels elektromagnetischer Relais beschränkt, sondern
könnte genausogut durch elektronisch gesteuerte Zählketten und Transistorschalter
realisiert werden.
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Im Rahmen der Erfindung könnten alle Karten an ihrer Oberkante mit
einem Reiter versehen sein, der tastenartig ausgebildet ist. Alle für den Verkehr
mit irgendwelchen Geschäftspartnern gestapelten Karten können in einem magazinartig
ausgebildeten Behälter eingeordnet sein, wobei der Behälter an der unteren Seite
offen ist, so daß man durch Niederdrücken einer Taste die gewünschte Karte in die
eigentliche Schaltungsanordnung zum automatischen Aussenden von Rufnummern einschiebt.
Mit gleichem Vorteil kann der magazinartige Behälter auch so ausgebildet sein, daß
er an einer Seite offen ist und die Karte an der gegenüberliegenden Seite mit einem
Reiter, der tastenförrnig ausgebildet ist, versehen ist.