DE1269626B - Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfoerdern von Blaettern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES V/WWW> PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 41g

Deutsche Kl.: 15 e - 8/03

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

P 12 69 626.3-27
23. Februar 1967
6. Juni 1968

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfördern des jeweils obersten Blattes eines Stapels im wesentlichen horizontal liegender Blätter mit Hilfe einer pneumatisch wirkenden Vorschubeinrichtung, der auf der anderen Seite der Blatttransportbahn ein entgegengesetzt umlaufendes, ebenfalls pneumatisch wirkendes Organ gegenübersteht.

Bekannte Vorrichtungen dieser Art werden benötigt, um beispielsweise blattförmige Aufzeichnungsträger von einem Stapel aus nacheinander einer Leseeinrichtung, einem Druckwerk oder einer Sortieranlage zuzuführen. Dabei kann es vorkommen, daß aneinanderhaftende Blätter miteinander vom Stapel abgezogen werden. Die fälschlich mitgenommenen Blätter werden dadurch nicht in der vorgesehenen Weise bearbeitet. Um dieser Gefahr zu begegnen, sind bereits die mannigfaltigsten Maßnahmen getroffen worden, beispielsweise die Begrenzung der Transportbahn auf die Stärke eines einzigen Blattes, das ao schockartige oder vibrierende Abziehen des vordersten Blattes mittels Reibrolle oder Schieber oder das Auflockern des Blätterstapels mittels eines Luftstrahls. Insbesondere bei dünnen Blättern läßt sich aber auch dadurch die Gefahr des Doppelabzugs nicht völlig ausschließen. Zudem bilden die gegen den Doppelabzug getroffenen Maßnahmen vielfach eine zusätzliche Gefahrenquelle für die Beschädigung der Blätter.

Nach der deutschen Auslegeschrift 1183 101 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei der zur Verringerung der Gefahr eines Doppelabzuges ein entgegengesetzt der Förderrichtung laufendes, endloses, perforiertes Band über eine mit Saugluftdüsen versehene Platte geführt wird. Damit wird zwar das ungewollte Abfördern eines Blattes verhindert, ein Zurückfördern des Blattes in seine ursprüngliche Lage auf dem Stapel ist mit einer derartigen Vorrichtung jedoch nicht möglich. Dieser Tatbestand wirkt sich besonders nachteilig aus, wenn zur Vermeidung eines mehrfachen Beschleunigen und Abbremsen die Blätter bereits vor dem Abziehen vom Stapel beispielsweise in einer über dem Stapel angeordneten Leseeinrichtung bearbeitet werden und dort eine definierte Ausgangsstellung einnehmen sollen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung dieser Nachteile jedes doppelt abgezogene Blatt bis in seine ursprüngliche Lage auf der Oberseite des Stapels zurückzubefördern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das rückwärtslaufende pneumatisch wirkende Organ als Saugwalze ausgebildet und unmittel-Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfördern von
Blättern

Anmelder:

Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, 8000 München 2, Wittelsbacherplatz 2

Als Erfinder benannt:

DipL-Ing. Kim Jong-Dok, 8520 Erlangen;

Werner Schwandt, 8021 Neuried

bar an der Austrittsöffnung des Stapelbehälters angeordnet ist.

Um jegliche Einwirkung der rückwärtslaufenden Saugwalze auf vorschriftsmäßige vereinzelte Blätter auszuschalten, wird nach einer Weiterbildung dieser Erfindung durch ein den Doppelabzug erkennendes Abtastorgan über eine Schalteinrichtung der Unterdruck an der den Doppelabzug verhindernden Saugwalze nur im Bedarfsfall angeschaltet.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Unterdruck an der den Doppelabzug verhindernden Saugwalze einstellbar und somit dem Reibungswiderstand der Blätter anpaßbar ist.

Ein Ausführungs- und zugleich ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:

Die Zeichnung zeigt einen Stapelbehälter E mit einem von unten her nachführbaren Stapelboden P, auf dem ein aus Blättern bestehender Stapel St aufliegt. Über dem obersten Blatt befindet sich im Abstand H, der ein Mehrfaches der Stärke eines Blattes ausmacht, in Verbindung mit einer Leseeinrichtung L zum Lesen des Inhalts der einzelnen Blätter eine Saugkammer SK, ein Saugfinder SF und eine als Saugwalze ausgebildete Transportwalze SW, die über eine Kombination von Membranschaltern wechselweise mit einer Saugluftquelle in Verbindung gebracht werden können. Zum Nachführen des Stapelbodens P beim Abtragen des Stapels St dient eine Druckfeder F, die ihrerseits luftdicht von einem Faltenbalg B umgeben ist, der mit einer Regelungseinrichtung R zur Nachregelung des Abstandes H auf einen festen Wert mittels eines der Druckfeder F entgegenwirkenden Unterdrucks innerhalb des Faltenbalgs verbunden ist. Der Vereinzelungsvorgang wird dadurch eingeleitet, daß das oberste Blatt des Stapels St von den nach

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unten gerichteten Saugöffnungen der Saugkammer SK und des Saugfingers SF mit dem Anschalten der Saugluftquelle angesaugt wird. In dieser Phase, in der der Inhalt des obersten Blattes durch die Leseeinrichtung L gelesen werden kann, ist die Saugluftquelle von der sich in der Transportrichtung anschließenden, sich ständig drehenden Transportwalze SW abgeschaltet. Der in die weitere Transportrichtung weisende Rand des Blattes wird jedoch durch die Einwirkung des Saugfingers SF bereits nach oben abgekrümmt, so daß die Transportwalze SW ein Stück weit über ihn hinweggleitet. Auf einen Transportbefehl hin wird anschließend die Saugluftquelle an die Transportwalze SW an- und von der Saugkammer SK und gegebenenfalls verzögert von dem Saugfinger SF abgeschaltet. Damit wird das Blatt durch die Transportwalze SW aus dem Stapelbehälter E herausgezogen und unterhalb des sich an die Transportwalze SW anschließenden plattenförmigen Führungsmittels M einem Paar zusammenwirkender gewohnlicher Transportrollen T ohne Saugwirkung zugeführt. Die erfindungsgemäße rückwärtslaufende Saugwalze^W ist bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel außerhalb des Stapelbehälters E unmittelbar an dessen Austrittsöffnung in geringem Abstand unterhalb des plattenförmigen Führüngsmittels M angeordnet. Dieser Abstand und die Saugkraft dieser rückwärtslaufenden Saugwalze A W sind so bemessen, daß ein vorschriftsmäßig vereinzeltes Blatt unbehindert passieren kann. Dagegen wird im Fall des Doppelabzugs das versehentlich mitgenommene Blatt, das nicht der Saugwirkung der Transportwalze SW ausgesetzt ist, von der sich ständig rückläufig drehenden Saugwalze AW angesaugt, vom darüber befindlichen Blatt abgestreift und auf den im Stapelbehälter £ befindlichen Stapel St zurückbefördert. Als Metallwalze hat die rückwärtslaufende Saugwalze AW eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer. Ihre Umfangsgeschwindigkeit ist vorteilhafterweise größer als die Transportgeschwindigkeit der Blätter in Vorwärtsrichtung.

Die Vorteile der beschriebenen Anordnung liegen insbesondere darin, daß eine einwandfreie Bearbeitung der Blätter unter Vermeidung von wiederholten Beschleunigungs- und Bremsvorgängen bereits vor dem Vereinzeln möglich ist, daß die Reibungskraft der rückwärtslaufenden Saugwalze A W durch den in ihr herrschenden Unterdruck und die wirksame Unterdruckfläche leicht einstellbar ist, daß die Funktionssicherheit praktisch von der Blattstärke unabhängig ist, da der Unterdruck über einen gewissen Bereich wirksam ist, und daß die Blätter beim Vereinzeln weniger als sonst beschädigt werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfördern des jeweils obersten Blattes eines Stapels im wesentlichen horizontal liegender Blätter mit Hilfe einer pneumatisch wirkenden Vorschubeinrichtung, der auf der anderen Seite der Blatttransportbahn ein entgegengesetzt umlaufendes, ebenfalls pneumatisch wirkendes Organ gegenübersteht, dadurchgekennzeichnet, daß das rückwärtslaufende pneumatisch wirkende Organ als Saugwalze (AW) ausgebildet und unmittelbar an der Austrittsöffnung des Stapelbehälters (JB) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein den Doppelabzug erkennendes Abtastorgan, das über eine Schalteinrichtung den Unterdruck an der den Doppelabzug verhindernden Saugwalze (AW) nur im Bedarfsfall anschaltet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck an der den Doppelabzug verhindernden Saugwalze (AW) einstellbar und somit dem Reibungswiderstand der Blätter anpaßbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der den Doppelabzug verhindernden Saugwalze (AW) größer ist als die Transportgeschwindigkeit der Blätter in Vorwärtsrichtung.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1183 101.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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