DE1177174B - Anordnung zum Vereinzeln und Abfoerdern einzelner flacher Schriftstuecke eines Schriftstueckstapels - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: B 41g

Deutsche KL: 15 e - 8/03

Nummer: 1177 174

Aktenzeichen: St 20767 VII b / 15 e

Anmeldetag: 24. Juni 1963

Auslegetag: 3. September 1964

Bei der Behandlung von Schriftstücken oder Postsendungen in Bearbeitungsmaschinen werden Förderanlagen benutzt, auf die das gestapelte Fördergut vereinzelt übergeben wird. An solche Förderanlagen werden hinsichtlich der Geschwindigkeit sehr hohe Anforderungen gestellt, die der Verarbeitungsgeschwindigkeit der zu beliefernden Maschinen entspricht. Die allgemein verwendeten Abzugsmaschinen, die die Förderanlagen mit vom Stapel abgezogenen und vereinzelten Förderstücken beschicken, arbeiten meistens gleichmäßig, d. h. sie behandeln eine bestimmte Anzahl von Förderstücken in einer gegebenen Zeiteinheit. Dieses System arbeitet bei Fördergut mit gleichen Längen, in Förderrichtung gesehen mit gleichbleibend hoher Geschwindigkeit, und gewährleistet so eine hohe Wirtschaftlichkeit der belieferten Maschinen. Anders verhält es sich jedoch bei Anlagen, bei denen das Fördergut unterschiedliche Längen, in Förderrichtung gesehen, aufweist. Bei diesen Anlagen bestimmt das längste Förderstück den Arbeitsrhythmus, und wenn nur vereinzelt Förderstücke mit den längsten Abmessungen vorkommen, ist der Ausnutzungsgrad der angeschlossenen Maschinen gering. Dieser Nachteil kann dadurch behoben werden, daß nicht der Abstand zwischen der Vorderkante eines vorhergehenden Förderstückes und der Vorderkante eines nachfolgenden Förderstückes als Maß für die Abzugsgeschwindigkeit gewählt wird, sondern hierfür der Abstand zwischen der Rückkante eines vorhergehenden Förderstückes und der Vorderkante eines nachfolgenden Förderstückes die Fördergeschwindigkeit bestimmt. Zur Durchführung dieser Aufgabe waren bisher umständliche Steuerungen mit Hilfe von Lichtschranken und Ventilen notwendig. Die verwendeten Elemente, wie Ventile, Abtastfinger und Schalter sind jedoch sehr störanfällig und versagen bei hohen Geschwindigkeiten. So arbeitet beispielsweise eine bekannte Anordnung mit einer Saugrolle, deren Verbindung zu einem Sauggebläse durch ein Ventil gesteuert wird. Dieses Ventil wird wiederum elektromagnetisch betätigt. Der Stromkreis des Elektromagneten wird entsprechend dem Abtastergebnis eines Fingers geschlossen, der das vorher abgezogene Förderstück abfühlt.

Die Erfindung geht somit aus von einer bekannten Anordnung zum Vereinzeln und Abfördern flacher Schriftstücke mit Hilfe eines dauernd umlaufenden pneumatischen Fördermittels, dessen Wirksamkeit durch nachgeschaltete Steuermittel vom Ende des jeweils bereits vereinzelten Schriftstückes steuerbar ist. Die Erfindung besteht darin, daß das umlaufende Anordnung zum Vereinzeln und Abfördern
einzelner flacher Schriftstücke eines
Schriftstückstapels

Anmelder:

Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42

Als Erfinder benannt:

Horst Fliegner,

Dipl.-Ing. Werner Hinz, Berlin

Fördermittel ein gelochtes Förderband ist, welches über zwei in Förderrichtung hintereinander liegende Saugkammern geführt ist, von denen die in Förderrichtung hintere Kammer mit einer Saugluftquelle verbunden ist, während die in Förderrichtung vor ihr liegende Kammer mit einer gegenüber der hinteren Kammer auf der anderen Seite des Förderkanals angeordneten, dritten, ebenfalls mit einem umlaufenden Förderorgan zusammenarbeitenden Saugkammer verbunden ist, die ihre Saugspannung über den Förderkanal hinweg von der ersten Saugkammer erhält.

Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, in der

F i g. 1 die Anordnung nach der Erfindung schematisch dargestellt, während

F i g. 2 eine Einzelheit aus F i g. 1 in anderer Darstellung zeigt.

Die zu vereinzelnden und mit gleichen Abständen abzuziehenden Förderstücke 7 sind mit einer Kante an der Anlageschiene 9 ausgerichtet. Das jeweils untere Förderstück befindet sich mit einem geringen Teil seiner Flache über der Saugdüsenanordnung 3. Diese Saugdüsenanordnung ist über eine biegsame Leitung 4 mit der an der gegenüberliegenden Seite des Förderkanals angeordneten gelochten Kammer 2 verbunden. Die Löcher der Kammer, die in Förderrichtung gegenüber der Saugdüsenanordnung 3 versetzt angeordnet ist, sind den Saugdüsen einer weiteren und unmittelbar neben der ersteren angeordneten Saugdüsenanordnung 1 deckungsgleich zugekehrt. Diese ist mit einer Saugluftquelle durch die

409 659/91

Leitung 5 verbunden. Ein Band 6 wird über die Rollen 10 und 11 unmittelbar über die Saugdüsenflächen der Anordnungen 1 und 3 geführt. Ein zweites Förderband 8 läuft über die Rollen 12 und 13 an der gelochten Fläche der Kammer 2 vorbei. Die Rollen 12 und 13 sind an den Enden von Gelenken gelagert, die um ihre festen Punkte schwingen und durch eine Feder oder andere Kraft in eine solche Richtung gedrückt werden, daß das Band 8 gegen den Förderkanal geschoben wird.

Die Anordnung arbeitet wie folgt: Nach der Inbetriebnahme wird der unterste Gegenstand 7 nahe seiner Vorderkante an seiner unteren Fläche angesaugt, und zwar über den Saugluftstrom, der von diesen Düsen über die Leitung 4, die Kammer 2, durch deren Löcher, die Düsen der Sauganordnung 1 und die Saugluftleitung 5 zur Saugluftquelle führt. Der Gegenstand 7 wird durch das Band 6 über dessen Löcher gehalten und bis zum Förderkanal geführt, der durch die Bänder 6 und 8 gebildet wird. Hierauf erreicht das Förderstück 7 die Verbindungsstelle zwischen den Löchern der Kammer 2 und den Düsen der Saugvorrichtung 1 und unterbricht den Saugstrom an dieser Stelle, so daß er an der Saugdüsenanordnung 3 nicht mehr wirksam ist. Erst wenn durch Weitertransport des Förderstuckes die Verbindung über die Kammer 2 und die Leitung 4 zur Saugdüsenanordnung 3 wieder hergestellt worden ist, wird ein weiteres Förderstück angesaugt. Der Abstand zwischen der Rückkante eines vorhergehenden Förderstückes von der Vorderkante eines nachfolgenden ist somit von der Länge des Förderstückes abhängig und wird in allen Fällen praktisch gleich sein, so daß der höchstmöglichste Ausnutzungsgrad der Förderanlage und der angeschlossenen Maschinen durch die Geschwindigkeit der Förderanlage eingestellt werden kann.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Anordnung zum Vereinzeln und Abfördern einzelner flacher Schriftstücke eines Schriftstückstapels mit Hilfe eines dauernd umlaufenden pneumatischen Fördermittels, dessen Wirksamkeit durch nachgeschaltete Steuermittel vom Ende des jeweils bereits vereinzelten Schriftstücks steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Fördermittel ein gelochtes Förderband (6) ist, welches über zwei in Förderrichtung hintereinanderliegende Saugkammern (1, 3) geführt ist, von denen die in Förderrichtung hintere Kammer (1) mit einer Saugluftquelle verbunden ist, während die in Förderrichtung vor ihr liegende Kammer (3) mit einer gegenüber der hinteren Kammer (1) auf der anderen Seite des Förderkanals angeordneten dritten, ebenfalls mit einem umlaufenden Förderorgan (8) zusammenarbeitenden Saugkammer (2) verbunden ist, die ihre Saugspannung über den Förderkanal hinweg von der ersten Saugkammer (1) erhält.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite pneumatische Fördermittel elastisch gegen das erste Fördermittel gehaltert ist.

3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das perforierte Band (6) über seine gesamte Lauffläche hinweg mit Löchern versehen ist.

4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher der parallel laufenden Bänder (6, 8) gleich groß sind und die Bänder selbst synchron angetrieben werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 1 810 171.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 659/91 8.64 © Bundesdruckerei Berlin