DE1266563B - Selektives Herbizid - Google Patents
Selektives HerbizidInfo
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- DE1266563B DE1266563B DESCH33566A DESC033566A DE1266563B DE 1266563 B DE1266563 B DE 1266563B DE SCH33566 A DESCH33566 A DE SCH33566A DE SC033566 A DESC033566 A DE SC033566A DE 1266563 B DE1266563 B DE 1266563B
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- C07C47/565—Compounds having —CHO groups bound to carbon atoms of six—membered aromatic rings containing hydroxy groups all hydroxy groups bound to the ring
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
AOIn
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 451-19/02
Nummer: 1 266 563
Aktenzeichen: Sch 33566IV a/451
Anmeldetag: 16.JuIi 1963
Auslegetag: 18. April 1968
Die Erfindung bezieht sich auf die Unkrautbekämpfung und ein Mittel zur selektiven Vernichtung
unerwünschter Vegetation, insbesondere durch Verwendung als Nachauflaufherbizid.
Aufgabe der Erfindung sind in erster Linie Unkrautbekämpfungsmittel,
die eine ungewöhnlich hohe Wirksamkeit gegenüber bereits vorhandenem Unkraut
aufweisen und selektiv auf solches bei gleichzeitig vorhandener erwünschter Vegetation einwirken.
Dadurch soll es möglich sein, das Unkrautbekämpfungsmittel anzuwenden, nachdem sich der
Bedarf nach einem solchen herausgestellt hat.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß eine weitestgehende Kontrolle unerwünschter Vegetation
möglich ist, wenn man den Platz, wo diese aufgetreten ist, mit einem Herbizid behandelt, das als
Wirkstoff ein 3-Halogen- oder 3,5-Dihalogen-4-hydroxy-benzonitril,
worin die genannten Halogenatome Chlor, Brom oder Jod sind, oder einen niedrigen Alkyläther, einen niedrigen Alkansäureester
oder ein wasserlösliches Alkali-, Ammonium-, Mono-, Di- oder Trialkyl- bzw. -hydroxyalkylammoniumsalz
dieser Verbindungen enthält, wobei die Alkyl- bzw. Hydroxyalkylgruppen der Salze 1
bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen. Dies ist besonders überraschend, da es bekannt war, daß entsprechend
substituierte Benzoesäuren als Unkrautbekämpfungsmittel so gut wie wirkungslos sind; darüber hinaus
überrascht der hohe Selektivitätsgrad der erfindungsgemäßen Unkrautbekämpfungsmittel auf der Basis
von substituierten Benzonitrilen auch, weil den bisher hinsichtlich ihrer Herbizideigenschaften untersuchten
halogensubstituierten Benzonitrilen jede spezifische Wirksamkeit fehlt.
Typische Beispiele von 3-Halogen-4-hydroxy-benzonitrilen und 3,5-Dihalogen-4-hydroxy-benzonitrilen
sowie Derivaten davon, wie sie erfindungsgemäß als Wirkstoff zur Unkrautbekämpfung in Frage kommen,
sind folgende:
3-Chlor-4-hydroxy-benzonitril, 3,5-DichIor-4-hydroxy - benzonitril, 3 - Brom - 4 - hydroxy - benzonitril,
3,5-Dibrom-4-hydroxy-benzonitril, 3-Jod-4-hydroxybenzonitril, 3,5 - Dijod - 4 - hydroxy - benzonitril,
3 - Brom -A- hydroxy - benzonitril - acetat, 3,5 - Dij od-4-hydroxy-benzonitril-acetat,
3-Chlor-4-hydroxybenzonitril-propionat, 3,5-Dibrom-4-hydroxy-benzonitril - butyrat, 3,5 - Dichlor - 4 - hydroxy - benzonitrilbutyrat,
3-Chlor-4-methoxy-benzonitril, 3,5-Dijod-4-methoxy-benzonitril,
3-Brom-4-äthoxy-benzonitril, 3-Brom-4-äthoxy-benzonitril, 3,5-Dibrom-4-isopropoxy-benzonitril,
das Natriumsalz des 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitrils, das Natriumsalz des 3-Brom-Selektives
Herbizid
Anmelder:
Scherico Ltd., Luzern (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. ν. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer und Dr. J. F. Fues,
Patentanwälte, 5000 Köln 1, Deichmannhaus
Dr.-Ing. Th. Meyer und Dr. J. F. Fues,
Patentanwälte, 5000 Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Richard D. Hart, Ambler, Pa.;
Howard E. Harris, Bloomfield, N. J. (V. St. A.) <
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. August 1962 (220 555)
4-hydroxy-benzonitrils, das Kaliumsalz des 3-Jod-4-hydroxy-benzonitrils.
Geeignete Alkylammonium- und Hydroxyalkylammoniumsalze mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen
in den Alkylgruppen sind beispielsweise das Trimethylammoniumsalz des 3,5-Dibrom-4-hydroxy-benzonitrils,
das Monomethylammoniumsalz des 3-Brom-4-hydroxy-benzonitrils, das Diäthylammoniumsalz
des 3-Jod-4-hydroxy-benzonitrils, das Propylammoniumsalz des 3,5-Dichlor-4-hydroxybenzonitrils,
das ,Di-(/iMiydroxyäthyl)-ammoniumsalz
des 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitrils und das Di-(/Miydroxypropyl)-ammoniumsalz
des 3-Chlor-4-hydroxy-benzonitrils.
Die Mehrzahl der vorstehend aufgeführten Verbindungen sind als solche bekannt, d. h., die Erfindung
beruht im wesentlichen auf der erstmaligen Offenbarung der Anwendbarkeit dieser Verbindungen
als Herbizide. Nähere Ausführungen über geeignete Verfahren zur Herstellung der bekannten Verbindungen
sind im Rahmen der Erfindung nicht erforderlich. Verschiedene der vorstehend angeführten Verbindungen
sind jedoch in der Literatur bis jetzt nicht beschrieben worden und müssen daher als neu angesehen
werden. Diese Verbindungen kann man leicht nach Verfahren herstellen, die analog den bekannten
Verfahren zur Herstellung ähnlicher Verbindungen verlaufen.
Die halogensubstituierten 4-Hydroxy-benzonitrile
kann man demgemäß in hier nicht beanspruchter Weise in Pyridinlösung mit Hilfe des Anhydrids
der Carbonsäure, deren Rest die Hydroxylgruppe
809 539i401
ersetzen soll, in die entsprechenden Ester umwandeln. So kann man beispielsweise das Acetat, Propionat
oder Butyrat halogensubstituierter 4-Hydroxy-benzonitrile durch Umsetzung mit Essigsäure-, Propionsäure-
bzw. Buttersäureanhydrid herstellen.
Die erfindungsgemäß als Unkrautbekämpfungsmittel vorgeschlagenen halogensubstituierten 4-Hydroxy-benzonitrile
sowie deren niedrig-Alkyläther und -Ester sind im wesentlichen wasserunlöslich.
Daher ist es zweckmäßig, sie für ihre Anwendung als Unkrautbekämpfungsmittel mit inerten Streck- oder
Verdünnungsmitteln zu kombinieren. Bei diesen inerten Beimengungen kann es sich beispielsweise um
Flüssigkeiten, wie organische Lösungsmittel, Emulgatoren, Durchdringungs- oder Dispersionsmittel,
oder um feinverteilte Feststoffe, wie Tone, Diatomeenerde, Vermiculit, Talk, Walnußschalenmehl und
Calciumcarbonat, handeln. Der anteilmäßige Gehalt an aktivem Herbizid in solchen Unkrautbekämpfungsmitteln
liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 95°/o in Abhängigkeit von der im Einzelfall angewandten
Mischung.
Die Alkali-, Ammonium- und organischen Ammoniumsalze unter den erfindungsgemäßen Herbiziden
sind hinreichend wasserlöslich, um in Form wäßriger Medien angewendet werden zu können.
Unter »wasserlöslich« im Sinne der Erfindung ist somit zu verstehen, daß die betreffenden Salze in
Form wäßriger Medien, d. h. wäßriger Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen, mit Erfolg als
Herbizid angewendet werden können.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
B e i s ρ i e 1 1
3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril .. 1 Teil
Methyliertes Naphthalin 2 Teile
Polyoxyäthylen-Sorbit-Tallol-Kondensat 0,5 Teile
3,5-Dibrom-4-hydroxy-benzonitril 2 Teile
Methyliertes Naphthalin 4 Teile
Polyoxyäthylen-Sorbit-Tallöl-Kondensat 1 Teil
Beispiel 3
3-Brom-4-hydroxy-benzonitril ... 0,5 Teile
3-Brom-4-hydroxy-benzonitril ... 0,5 Teile
Methyliertes Naphthalin 3 Teile
Polyoxyäthylen-Sorbit-Tallöl-Kondensat 1 Teil
Die Mischungen gemäß Beispielen I bis 3 können
mit Wasser in allen Mengenverhältnissen unter Bildung stabiler Öl-in-Wasser-Emulsionen verteilt wer-
35
40
45 Beispiel 5 3,5-Dijod-4-methoxy-benzonitril 75 Teile
Diatomeenerde 20 Teile
Polyoxyäthylenester gemischter Fett- und Harzsäuren 5 Teile'
Die befeuchtbare Mischung gemäß Beispiel 5 kann, wie im Beispiel 4 beschrieben, durchmischt
werden und ist dann zum Vermischen mit Wasser zu groß- oder kleinvolumigen Sprühflüssigkeiten
geeignet.
S-Chlor^-hydroxy-benzonitril.... 20 Teile
Fullererde (ein unter dem Handelsnamen »Attaclay« vertriebenes Produkt) 80 Teile
3-Brom-4-propoxy-benzonitril.... 10 Teile
Walnußschalenmehl 90 Teile
S.S-Dijod^hydroxy-benzonitril-
acetat 15 Teile
Diatomeenerde 85 Teile
3,5-Dibrom-4-hydroxy-benzonitril 20 Teile Talk 80 Teile
Die staubförmigen Mischungen gemäß Beispielen 6 bis 9 können mit Hilfe üblicher Bestäubungsvorrichtungen angewandt werden.
3-Brom-4-isopropoxy-benzonitril 12 Teile
Erdölfraktion »Kerosin«, raffiniert 2 Teile
Dextrin (als Bindemittel) 22 Teile
Natriumsalz der Ligninsulfonsäure (als Dispersionsmittel unter dem
Handelsnamen »Gonlac« vertriebenes Produkt) 4 Teile
Fullererde (Attaclay) 60 Teile
Die Mischung gemäß Beispiel 10 kann durch einfaches Vermischen der Bestandteile mit Wasser in
Breiform übergeführt werden; der erhaltene Brei wird dann verpreßt, getrocknet und zu einer beliebigen
gewünschten Korngröße vermählen. Als besonders zweckmäßig für die Verwendung in üblichen.
Vorrichtungen und zur Erzielung vollständig befriedigender Ergebnisse Jtpben sich Korngrößen
im Bereich von 0,85 bis "7,1 pm Teilchendurchmesser
den, die zum Aufsprühen auf Pflanzenbestände ge- 55 erwiesen,
eignet sind.
60
Beispiel 4
3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzonitril-
3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzonitril-
butyrat 80 Teile
■Natriumalkylnaphthalinsulfonat 3 Teile
Methylcellulose 0,5 Teile
Attapulgitton 16,5 Teile
Diese Bestandteile werden vermischt und mikropulverisiert,
dann erneut durchmischt, so daß sie ein frei fließendes durchfeuchtbares Pulver bilden, das
in Wasser verteilt werden kann und dann zur Behandlung von Pflanzenbeständen geeignet ist.
3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzonitril 1 Teil
Isopropanol 55 Teile
Trichlormonofluormethan 20 Teile
Dichlordifluormethan 24 Teile
3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril .. 3 Teile
Isopropanol 33 Teile
Hexylenglycol 24 Teile
Trichlormonofluormethan ....... 20 Teile
Dichlordifluormethan 20 Teile
Die Mischungen nach den Beispielen 11 und 12 können in Aerosolzerstäubern verwendet werden,
wobei die Mischung nach Beispiel 12 eine viskosere Lösung ergibt, d. h. größere Aerosoltröpfchen als die
des Beispiels 11.
Vereinigt man wäßrige Lösungen von Alkali- . hydroxyden, Ammoniak, geeigneten Alkylaminen
oder geeigneten Hydroxyalkylaminen mit den geeigneten halogensubstituierten Benzonitrilen, so gelangt
man zu den erfindungsgemäßen wasserlöslichen Salzen, die leicht in wäßrige Herbizidkonzentrate
mit einem Gehalt von bis zu etwa 360 g Aktivstoff pro Liter Lösung übergeführt werden können.
Um die überraschenden Eigenschaften, d. h. die hohe Herbizidaktivität und die Selektivität, der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen zu zeigen, werden in den folgenden Tabellen die Wirkungen
verschiedener dieser Verbindungen auf Bestände wachsender Kulturpflanzen und'oder Unkrautarten
beschrieben.
Auch wird ein Vergleich mit einem bekannten halogensubstituierten Benzonitril angestellt, der die
überraschende Selektivität und die Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen bei ihrer Anwendung
im Nachauflaufverfahren zeigt.
3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril (in der Tabelle mit »A« bezeichnet) und 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril
(in der Tabelle mit »B« bezeichnet) wurden auf Bestände im Wachsen begriffenen Unkrauts
in Mengen von etwa 0,45 und 0,90 g Aktivstoff pro Quadratmeter aufgebracht. 10 Tage darauf
wurden die besprühten Parzellen besichtigt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben. Sie sind
mit Hilfe einer von 0 bis 10 gehenden Anzeigeskala ausgedrückt, wobei 0 keine Beeinflussung, 5 eine
50%ige Wirkung und 10 eine vollständige Vernichtung oder 100%ige Wirkung bedeutet.
Unkrautart
Herbizidwirksamkeit Angewandte Verbindung
A ; B
Konzentratjon (g m2)
0.45 ' 0.90 '. 0.45 0.90
45
Barbarea vulgaris Br 10
Stellaria media (L) Cyrillo.. 10
Abutilon theophrasti Medic IO
Chenopodium album (L) .. . 10
Rumex crispus (L) | 10
Bromus secalinus (L) 10
Digitaria filigormis (L) Koel 10 Echinochloa crusgalli (L)
Beauv 9
Uniola latifolia Michx.
Elymus virginicus (L)
Elymus virginicus (L)
10 10 10 10 10 10 10
9 9
10 10 10 10 10 8 10
10 j 10 j — —
10 10 10 10 10 8 10
55 des 3,5-Dijod-4-hydroxybenzonitril-acetats (»D«) und des 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitrils (»E«) mit einem
bekannten Dihalogen-benzonitril, dem 2,6-Dichlorbenzonitril (»C«). Es werden die 10 Tage nach dem
Besprühen von Beständen verschiedener Mono- und Dicotyledonen mit etwa 0,225 g Aktivstoff pro
Quadratmeter der genannten Verbindungen beobachteten Ergebnisse mit Hilfe der oben erklärten
Skala beschrieben.
Unkrautart
Rumex crispus (L)
Chenopodium album (L)
Abutilon theophrasti Medic
Stellaria media (L) Cyrillo .
Echinochloa crusgalli (L) .
Beauv
Abutilon theophrasti Medic
Stellaria media (L) Cyrillo .
Echinochloa crusgalli (L) .
Beauv
Elymus virginicus (L)
Herbizidaktivität | Verbindung | E |
von | D | 10 |
C | 10 | 10 |
0 | 10 | 10 |
0 | 10 | 10 |
0 | 10 | 8 |
0 | 8 | 10 |
0 | 10 | |
0 |
Diese Ergebnisse zeigen klar die überraschend hohe Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen, verglichen
mit einem bisher bekannten herbiziden Dihalogenbenzonitril.
Die folgenden Tabellen III bis V zeigen die außergewöhnlich hohe Selektivität der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen zugunsten der Schonung von Kulturpflanzenbeständen. Die Ergebnisse entsprechen
den 10 Tage nach dem Besprühen der Bestände angestellten Beobachtungen auf Grund der
oben erwähnten Skala.
40 Pflanzenart
Mais (Zea mays)
Alfalfagras [Medicago sativa (L)] Digitaria filigormis (L) Koel"...
Barbarea vulgaris Br.
Chenopodium album (L)
Abutilon theophrasti Medic. ...
.VChloM-hydroxybenzonitril
(g/m2)
0,225
0 1 9
10 8
10
0,45
10 10 10 10
Pflanzenart
Aus den obigen Daten geht die hohe Wirksamkeit von Dijod- und Dibrom-4-hydroxy-benzonitril sowohl
gegen Mono- als auch gegen Dicotyledonen hervor.
Tabelle II vergleicht die Herbizidwirksamkeit zweier erfindungsgemäßer Verbindungen, nämlich
Mais (Zea mays)
Alfalfagras [Medicago sativa
(L)]
(L)]
Echinochloa crusgalli (L)
Beauv
Beauv
Barbarea vulgaris Br.
. Stellaria media (L) Cyrillo .
Abutilon theophrasti Medic
Chenopodium album (L) ..
Rumex crispus (L)
Abutilon theophrasti Medic
Chenopodium album (L) ..
Rumex crispus (L)
3,5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril (g/m2)
0,225
10 10 10 10 10
0,45
10 10 10 10 10
0,90
Pflänzenarl
i3.5-Dichlor-4-hydroxybenzonitril (g'm2)
0.225
Alfalfagras [Medicago sativa (L)]
Mais (Zea mays) ■
Rumex crispus (L)
Chenopodium album (L)
Abutilon theophrasti Medic ....
Stellaria media (L) Cyrillo
Barbarea vulgaris Br
Digitaria filigormis (L) Koel ...
1 1
10 10 10 10 10 10
0.45
2 2
10 10 10 10 10 10
Man besprüht Pflanzungen von 2 Wochen altem Mais, die in hohem Grade mit verschiedenem Unkraut
verseucht sind, in Mengen von 0,225 und 0,45 g/m2 mit 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril-acetat.
10 Tage darauf werden die einzelnen Parzellen besichtigt und, ausgedrückt in der vorstehenden
Skala, folgendes beobachtet:
25
30
35
40
Man besprüht Pflanzungen von 2 Wochen altem Weizen, die mit Elymus virginicus (L), Echinochloa
crusgalli (L) Beauv., Rumex crispus (L) und Abutilon theophrasti Medic verseucht sind, mit 0,056, 0,112
und 0,225 g pro Quadratmeter 3,5-Dijod-4-hydroxybenzonitril. 20 Tage darauf werden die einzelnen
Parzellen besichtigt, wobei folgendes Ergebnis, ausgedrückt in der vorstehenden Skala, beobachtet
wurde:
50
Pflanzenart | 0,225 g/m2 | 0,45 g/m2 |
Mais (Zea mays) Echinochloa crusgalli (L) Beauv. Elymus virginicus (L) Barbarea vulgaris Br Stellaria media (L) Cyrillo Chenopodium album (L) Abutilon theophrasti Medic .... Rumex crispus (L) |
1 8 8 10 10 ' 10 10 10 |
1 9 9 10 10 . 10 10 10 |
Pflänzenarl
Weizen (Triticum sativum)
Elymus virginicus (L)
Echinochloa crusgalli. (L)
Beauv
Beauv
Rumex crispus (L)
Abutilon theophrasti Medic
Angewandte Menge in g/m2
0,056 0,112 0,225
0 9
10
1 9
9 10 10
55
10 10
verseucht ist, mit 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril in Mengen von 0,028, 0,112 und 0,336 g Wirkstoff pro
Quadratmeter. 1 Monat danach werden die einzelnen Feldparzellen besichtigt und folgende auf die vorstehende
Skala zu beziehende Ergebnisse erhalten:
60
IO Pflanzenart
Hafer (Avena sativa)
Amsinckia barbata Greene ...
Polygonum aviculare (L)
Capsella bursa pastoris (L)
Medic
Medic
Angewandte Menge
in g/m2
in g/m2
0,028
0
10
10
10
0.112
0
10
10
10
Aus den Ergebnissen der Tabellen III bis VIII ergibt sich eine 80 bis 100%ige Unterdrückung des
Wachstums sowohl breit- als auch schmalblättriger Pflanzen neben Kulturpflanzen, die keinen oder nur
einen geringen Schaden erleiden.
Aus den vorstehenden Daten geht auch hervor, daß das 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril eine etwas
höhere Aktivität als die entsprechenden Dichlor- und
Dibromanalogen zeigt. Dies ist deswegen besonders überraschend, weil bisher im allgemeinen eine
Überlegenheit der chlorsubstituierten über die entsprechenden brom- und jodsubstituierten Verbindungen
hinsichtlich ihrer Herbizidwirksamkeit festgestellt wurde, und zwar sowohl in der Reihe der
phenoxysubstituierten aliphatischen Säuren als auch in der Benzoesäurereihe.
Die Beobachtungen der Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen auf verschiedene Pflanzenarten
ergaben ein Verhalten, das für manche der erfindungsgemäß verwendeten Stoffe eine Kontaktwirkung
nahelegt, während andere Verbindungen systemisch zu wirken scheinen. Worauf auch immer
aber die Wirkung beruht, so steht jedenfalls eine außerordentlich gute Wirksamkeit gegen Unkraut
bei gleichzeitiger überraschender Selektivität zugunsten des Überlebens von Kulturpflanzen fest.
In Tabelle IX sind die Ergebnisse weiterer Versuche aufgeRihrt, aus denen die Wirkung verschiedener
erfindungsgemäßer Verbindungen im Nachauflaufvcrlahren, K) Tage nach der Anwendung, hervorgehl.
65
Man besprüht ein Feld mit wachsendem Hafer, das stark mit Amsinckia barbata Greene, Polygonum
aviculare (L) und Capsella bursa pastoris (L) Medic Unkraulart
Rumex crispus (L)
Barbarea vulgaris Br
Stellaria media (L) Cyrillo .
Amaranthus retroflexus
Abutilon theophrasti Medic
Chenopodium album (L) ..
Chenopodium album (L) ..
Brassica nigra
Kochia scoparia
Ipomoea purpurea
0,45 g/m2 Na-SaIz
des 3,5-Dijod-4-hydroxy-bcnzonitrils
des 3,5-Dijod-4-hydroxy-bcnzonitrils
10
10
9
10
10
10
10
10
10
ίο
Unkraut
0,9 g/m2 3,5-Di-
brom-4-hydroxy-
benzonitril
0,9 g/m2 3,5-Di-
chlor-4-hydroxy-
benzonitril
0,9 g/m2 3-Brom-4-hydroxy- benzonitril
0,9 g/m2 3-Chlor-4-hydroxybenzonitril
Uniola latifolia Michx
Bromus secalinus (L)
Setaria Faberii
Echinochloa crusgalli (L) Beauv. Digitaria filigormis (L) Koel ...
Sorghum halepense
Barbarea vulgaris Br
Stellaria media (L) Cyrillo
Phaseolus vulgaris
Abutilon theophrasti Medic
Chenopodium album (L)
Rumex crispus (L)
7 8
9 10
9 10 10 10 10 10 10 9
10
10
9
10
10
9
10
10
10
10
9
10
10
10
10
10
10
9 10
10 10
7 10 10
9 10 10 10
10
10 10
10 10 10
Werden an Stelle der 3,5-Dihalogen- bzw. der 3-Halogen-4-hydroxy-benzonitrile die erfindungsgemäßen
Salze, z. B. die Ammonium-, Lithium-, Natrium-, Monomethylammonium- oder Diäthylammoniumsalze, die
Methyl-, Äthyl- und Propyläther sowie Acetate, Propionate und Butyrate verwendet, so beobachtet man in
allen Fällen eine entsprechende Wirkung.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen eine außerordentlich hohe Aktivität und Selektivität bei Anwendung
nach Auftreten des Unkrautes, doch können die erfindungsgemäßen Verbindungen, wie
aus den Tabellen X bis XII ersichtlich ist, auch im Vorauflaufverfahren selektiv angewendet werden,
wenn bestimmte Pflanzenarten vernichtet werden sollen. Es versteht sich, daß man wechselnde Mengen
eines Herbizids anzuwenden hat, je nachdem, um was für einen Boden und um was für Pflanzensorten
es sich handelt, je nach der Behandlungsweise, den klimatischen Bedingungen und dem Wachstumsstadium der Kulturpflanzen und des Unkrauts usw.
Bei Verwendung einiger erfindungsgemäßer Herbizide im Vorauflaufverfahren wurden die folgenden
Ergebnisse erzielt, wobei jeweils 1,8 g/m2 Wirkstoff zur Anwendung gelangte.
Tabelle X
3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzonitril Tabelle XI 3-Brom-4-hydroxy-benzonitril
3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzonitril Tabelle XI 3-Brom-4-hydroxy-benzonitril
Pflanzen | Wirkung |
Medicago sativa (L) Barbarea vulgaris Br Amaranthus retroflexus Abutilon theophrasti Medic .... |
0 10 10 9 |
Tabelle XII 3,5-Dijod-4-hydroxy-benzonitril
Pflanzen | Wirkung |
Medicago sativa (L) Barbarea vulgaris Br Amaranthus retroflexus Abutilon theophrasti Medic |
0 10 10 8 |
Pflanzen | Wirkung |
45 Phaseolus vulgaris |
0 |
Barbarea vulgaris Br | 10 |
Stellaria media (L) Cyrillo | 10 |
Amaranthus retroflexus | 10 |
Abutilon theophrasti Medic .... | 10 |
Chenopodium album (L) ., | 10 |
Rumex crispus (L) | 10 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Selektives Herbizid, insbesondere zur Verwendung als Nachauflaufherbizid, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein 3-Halogen- oder 3,5-Dihalogen-4-hydroxybenzonitril, worin die genannten Halogenatome Chlor, Brom oder Jod sind, oder einen niedrigen Alkyläther, einen niedrigen Alkansäureester oder ein wasserlösliches Alkali-, Ammonium-, Mono-, Di- oder Trialkyl- bzw. -hydroxyalkylammoniumsalz dieser Verbindungen enthält, wobei die Alkyl- bzw. Hydroxyalkylgruppen der S,alze 1 bis Kohlenstoffatome aufweisen.809 539/401 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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