-
Photographischer Verschluß mit einem elektronischen Hemmwerk Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf einen photographischen Verschluß mit einem Hauptantriebsglied,
welches den Sektorenantriebsring zur Öffnungs- und Schließbewegung der Sektoren
bewegt, wobei die Zeitspanne zwischen der öffnungs- und Schließbewegung durch eine
elektronische Einrichtung zur Belichtungszeitbildung gesteuert wird, welche einen
Haltemagneten umfaßt, dessen Anker unter der Wirkung einer gegen die elektromagnetische
Haltekraft arbeitenden Abrißfeder steht.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Verschluß dieser
Art die Anordnung in der Weise zu gestalten, daß der Spannvorgang für die auf den
Anker einwirkende Abrißfeder kaum zu einer Beeinträchtigung des Belichtungsvorganges
führt. Außerdem soll eine raumgedrängte, teilesparende sowie elektronisch gesteuerte
Hemmeinrichtung für das ablaufende Verschluß-Hauptantriebsglied geschaffen werden.
-
Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß die Abrißfeder an einem
auf den Anker einwirkenden Vorspannhebel angreift und der Sektorenantriebsring bei
seiner Öffnungsbewegung den unter Wirkung der Abrißfeder stehenden Vorspannhebel
freigibt, während er gegen Ende seiner Schließbewegung mit demselben wieder in Eingriff
kommt und die auf ihn einwirkende Abrißfeder spannt.
-
Dabei ist es vorteilhaft, die Anordnung derart zu treffen, daß der
Vorspannhebel einen Arm besitzt, welcher mit einem Lappen vom Sektorenantriebsring
in Eingriff bringbar ist.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Vorspannhebel
eine Steuerfläche besitzt, welche mit einem Stift vom Sektorenantriebsring zusammenwirkt.
-
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand von zwei
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt F i g.1
in Ansicht einen Verschluß bei abgenommener Frontplatte und in Spannstellung und
F i g. 2 einen anderen Verschluß ebenfalls in Ansicht und Spannstellung.
-
Der in F i g.1 dargestellte Verschluß ist ein Sektorenverschluß bekannter
Art und Arbeitsweise. Die Sektoren 10 sind in einem ringförmigen Verschlußgehäuse
12 gelagert und werden von einem Sektorenantriebsring 14 zur öffnungs- und Schließbewegung
angetrieben. Der Ring 14 steht über seinen Arm 14 a mit einem Koppel
16 im Eingriff, welches an ein Hauptantriebsglied 18 angelenkt ist. Die Welle
18 a dieses Gliedes ragt aus dem Verschlußgehäuse 12 heraus und dient zum Spannen
der am Hauptantriebsglied angreifenden Hauptfeder 20. In der Spannstellung liegt
das Glied 18 mit seiner Nase 18 b an einem nur teilweise dargestellten Sperrhebel
22 auf, der mit einer nicht dargestellten Auslösevorrichtung des Verschlusses gekuppelt
ist. Die Ruhestellung des Hauptantriebsgliedes 18 nach einer Aufnahme bestimmt ein
ortsfester Anschlag 24, der mit einer Nase 18 c dieses Gliedes zusammenarbeitet.
-
An einem ortsfesten Zapfen 26 ist das Eingangsglied 28 einer elektronisch
gesteuerten Verzögerungseinrichtung drehbar gelagert, wobei die Zustellfeder
30 des Gliedes 28 bestrebt ist, dasselbe entgegen dem Uhrzeigersinn
und gegen einen Anschlag 32 zu bewegen. Dabei ragt das Eingangsglied 28 mit seiner
Aufschlagfläche 28 a in den Ablaufweg der Nase 18 c vom Hauptantriebsglied 18. Außerdem
besitzt das Eingangsglied 28 eine Nase 28 b, die mit einem nach oben gebogenen Arm
34 a eines zweiarmigen Hemmhebels 34 zusammenwirkt. Derselbe ist um den Zapfen 36
frei drehbar gelagert, und seine Rückstellfeder 38 ist bestrebt, ihn im Uhrzeigersinn
zu bewegen. Am Arm 34 b des vorzugsweise aus Isoliermaterial hergestellten Hemmhebels
34 ist ein metallischer Anker 40 bei 40 a gelenkig gelagert. Der den
Anker beeinflussende Elektromagnet besteht aus zwei Magnetkernen 42 a und zwei Magnetspulen
42, die an den Stromkreis einer nicht dargestellten elektronischen Einrichtung zur
Belichtungszeitbildung angeschlossen sind. Der Elektromagnet wird von einer Isolierplatte
44 getragen, die im Verschlußgehäuse 12 befestigt ist.
-
Am Zapfen 36 ist oberhalb des Hemmhebels 34 ein zweiarmiger Vorspannhebel
46 drehbar angeordnet, der durch eine Abrißfeder 48 entgegen dem Uhrzeigersinn belastet
ist. Dabei stützt sich ein Ende der Abrißfeder 48 am inneren Tubusrohr 12 a ab,
während ihr anderes Ende an einem Stift 46 a des Vorspannhebels
46
angreift. Der erste Arm 46 b des Vorspannhebels 46 wirkt mit einem Lappen 14 b vom
Sektorenantriebsring 14 zusammen, während der zweite Arm 46 c des Vorspannhebels
46 mit einer Schulter 34 c des Hemmhebels 34 in Anlage bringbar ist.
-
Der beschriebene Verschluß arbeitet in folgender Weise: Beim Auslösen
des Verschlusses wird der Sperrhebel 22 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt und
das Hauptantriebsglied 18 dadurch zum Ablauf freigegeben. Zugleich wird ein Schalter
in der elektronischen Einrichtung geschlossen, so daß der Elektromagnet 42, 42 a
erregt und der Anker 40 durch die hierbei entstehende Magnetkraft in der dargestellten
Stellung gehalten wird.
-
Das beim Auslösen freigegebene Hauptantriebsglied 18 läuft entgegen
dem Uhrzeigersinn ab, wobei die Sektoren 10 über die Glieder 14 und 16 zur öffnungsbewegung
getrieben werden. Bei Erreichung der vollen Offenstellung der Sektoren 10 trifft
die Nase 18 c auf die Aufschlagfläche 28 a, und das Hauptantriebsglied 18 wird an
einer Weiterbewegung durch das Eingangsglied 28 gehindert.
-
Beim Öffnungsvorgang der Sektoren 10 hat sich der Sektorenantriebsring
14 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt, wobei sein Lappen 14 b den Arm 46 b freistellt,
so daß unter Wirkung der Abrißfeder 48 der Arm 46 c des Vorspannhebels 46 eine geringfügige,
entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtete Bewegung ausführt und dabei an der Schulter
34 c des Hemmhebels 34 aufliegt.
-
Sobald nach einer bestimmten, durch einen Belichtungszeitsteller des
Verschlusses beliebig einstellbaren und durch die elektronische Einrichtung gesteuerten
Zeitspanne der Stromfluß durch die Magnetspulen 42 aufhört, tritt eine Enterregung
der Magneten ein, so daß der Anker 40 frei wird. Nun werden beide Glieder 34 und
46 unter Wirkung der vorgespannten Abrißfeder 48 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt,
wobei der Eingriff 28 b, 34 a gelöst wird. Dadurch kann das nach Ablauf
der die Hemmdauer bestimmenden Zeitspanne freigegebene Hauptantriebsglied 18 weiter
entgegen dem Uhrzeigersinn bis auf den Ruheanschlag 24 ablaufen, wobei die Sektoren
10 wieder geschlossen werden. Während dieser Weiterbewegung des Hauptantriebsgliedes
18 wird das Eingangsglied 28 im Uhrzeigersinn geschwenkt.
-
Beim Schließvorgang der Sektoren 10 wird der Sektorenantriebsring
14 durch die Hauptantriebsfeder 20 im Uhrzeigersinn zurückbewegt, wobei sein Lappen
14 b mit dem Arm 46 b des Vorspannhebels 46 in Eingriff gelangt. Derselbe
wird hierbei im Uhrzeigersinn verschwenkt und die entspannte Abrißfeder 48 dadurch
wieder gespannt.
-
Bei der vorstehend beschriebenen Schwenkbewegung des Vorspannhebels
46 im Uhrzeigersinn und gleichzeitiger Vorspannung der Abrißfeder 48 gegen Ende
der Schließbewegung der Sektoren 10 löst sich der Eingriff zwischen den Teilen 46
c und 34 c, weil der Hemmhebel 34 infolge Auflage seines Armes 34 a am Umfangsbereich
28 c des Eingangsgliedes 28 unbeweglich gehalten ist. Da jedoch der mit dem Vorspannhebel
46 geschwenkte Stift 46 a als Widerlager für die Rückstellfeder 38 des Hemmhebels
34 dient, wird diese Feder dabei vorgespannt.
-
Soll der Verschluß zwecks erneuter Aufnahme gespannt werden, so wird
die Spannwelle 18 a im Uhrzeigersinn gedreht, die zu diesem Zweck z. B. mit dem
Filmtransportgetriebe der Kamera kuppelbar ist. Die Feder 20 des Hauptantriebsgliedes
18 wird dabei so weit gespannt, bis der Sperrhebel 22 hinter die Nase 18 b einfällt
und das Hauptantriebsglied 18 in Spannstellung hält. Während der Spannbewegung gleitet
das Eingangsglied 28 vom Hauptantriebsglied 18 ab und begibt sich unter Wirkung
der Feder 30 wieder in seine in F i g. 1 gezeigte Ruhestellung. Dadurch kann sich
auch der Hemmhebel 34 unter Wirkung seiner Rückstellfeder 38 im Uhrzeigersinn bewegen
und dabei den Anker 40 an die Magnetkerne 42 drücken. Außerdem wird der Sperreingriff
zwischen den Nasen 28 b und 34 a wiederhergestellt.
-
In F i g. 2 ist ein etwas abweichendes Ausführungsbeispiel dargestellt.
In Abweichung vom ersten Ausführungsbeispiel besitzt hier der Sektorantriebsring
114 in bekannter Weise einen axial federnden öffnungsstift 114 c und einen an seinem
verlängerten Arm 114 d angeordneten Schließstift 114 e. Das Hauptantriebsglied 118
besitzt einen Öffnungslappen 118 e und einen Schließlappen 118 f. In der dargestellten
Spannstellung hintergreift der Öffnungslappen 118 e den Stift 114 c.
-
An einem ortsfesten Stift 126 ist das Eingangsglied 128 der Verzögerungseinrichtung
frei drehbar angeordnet. Eine Zustellfeder 130 ist bestrebt, dasselbe im Uhrzeigersinri
und gegen einen Anschlag 132 zu bewegen. Das Eingangsglied 128 besitzt einen nach
unten gebogenen Arm, -dessen linke Seitenfläche 128 a in die Bewegungsbahn der Nase
118 c ragt, während die rechte Seitenfläche 128 b dieses Armes mit einer Sperrnase
134 a eines Hemmhebels 134 zusammenwirkt. Derselbe ist bei 136 gelagert und durch
seine Rückstellfeder 138 im Uhrzeigersinn belastet.
-
Unterhalb des Hemmhebels 134 und um den gleichen Zapfen 136 ist ein
doppelarmiger Vorspannhebel 146 schwenkbar angeordnet, dessen Abrißfeder 148 ihn
entgegen dem Uhrzeigersinn belastet. Der Arm 146 a des Vorspannhebels 146 ist gekröpft,
um sich frei oberhalb des Zapfens 126 bewegen zu können; er besitzt auch eine Steuerfläche
146 aa, die mit dem Schließstift 114 e zusammenwirkt. Ein Arm 146 b des Vorspannhebels
146 ist mit einem Stift 134 b vom Hemmhebel 134 in Eingriff bringbar.
-
Das beim Auslösen des Verschlusses freigegebene Hauptantriebsglied
118 läuft im Uhrzeigersinn unter Wirkung der Feder 120 ab. Dabei nimmt der
Öffnungslappen 118 e des Hauptantriebsgliedes 118 den Öffnungsstift 114 c des Sektorenantriebsringes
114 mit, so daß sich derselbe entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt und das Öffnen der
Sektoren 10 bewirkt. Beim Erreichen der vollen Offenstellung trifft die Nase 118c
auf die Fläche 128a, und das Hauptantriebsglied 118 wird somit an einer Weiterbewegung
durch das Eingangsglied 128 gehindert. Bei der entgegen dem Uhrzeigersinn gerichteten
Drehbewegung des Sektorenantriebsringes 114 löst sich sein Stift 114 e von der Steuerfläche
146 aa, wobei der Vorspannhebe1146 durch die Abrißfeder 148 zu einer geringfügigen,
entgegen dem Uhrzeigersinn gerichteten Drehbewegung veranlaßt wird und schließlich
mit seinem Arm 146 b am Stift 134 b anschlägt.
-
Das Schließen der Sektoren 10 beginnt dann, wenn die Magnetkerne 42
a nach Enterregung den Anker 40 freigeben, wodurch sich die Glieder 134 und 146
unter Wirkung der vorgespannten Abrißfeder 148 entgegen
dem Uhrzeigersinn
bewegen und dabei den Sperreingriff bei 128 b,134 a lösen. Daraufhin läuft das freigegebene
Hauptantriebsglied 118 weiter entgegen dem Uhrzeigersinn ab, wobei nun sein Schließlappen
118 f am Schließstift 114 e angreift und dabei den Sektorenantriebsring 114 im Uhrzeigersinn
zum Schließen der Sektoren 10 zurückbewegt. Bei diesem Schließvorgang greift der
Stift 114 a an der Steuerfläche 146 aa an, wodurch der Vorspannhebel 146 gegen die
Kraft der Abrißfeder 148 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Der Hemmhebel 134 kann
dieser Schwenkbewegung vom Vorspannhebel nicht folgen, weil er durch das abgeschwenkte
Eingangsglied daran gehindert ist.
-
Erst beim erneuten Verschlußspannen gleitet das Eingangsglied 128
vom Hauptantriebsglied 118 ab und begibt sich in seine Ruhelage (F i g. 2). Nun
kann sich der Hemmhebel 134 mit Anker 40 unter Wirkung der Rückstellfeder 138 in
seine Ausgangsposition begeben.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung von Vorspannhebel und Ankerabrißfeder
ergibt den Vorteil, daß das Spannen der Abrißfeder erst gegen Ende des Schließvorganges
der Sektoren durch den Sektorenantriebsring bewerkstelligt wird. Dadurch bleibt
der eigentliche Belichtungsvorgang praktisch unbeeinflußt. Folglich kann die Kraft
der Hauptantriebsfeder so niedrig gewählt werden, als dies für die Erzielung der
kürzesten Verschlußzeit allein nötig ist.
-
Die zum Erreichen des gestellten Zieles erforderlichen Aufbauelemente
erlauben darüber hinaus einen einfachen Aufbau sowie eine teilesparende Konstruktion
der Hemmeinrichtung für das Verschlußantriebsglied.