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Photographischer Selbstspannverschluß mit elektronischer Zeitbildungseinrichtung
Die Erfindung betrifft einen photographischen Selbstspannverschluß mit elektronisch
gesteuerter Zeitbildungseinrichtung und einem mittels eines Spann- und Auslösehebels
betätigbaren Verschlußblattsystem, das in Offensteliung zur Erzielung längerer als
der kürzestmöglichen Belichtungszeit mittels eines Hebels blockierbar ist, der einen
Anker trägt oder mit einem Ankerhebel zusammenarbeitet, welcher von einem Elektromagnet
für die Dauer der Zeitbildung gehalten wird.
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Elektronisch gesteuerte Selbstspannverschlüsse, bei welchen mittels
eines durch einen Elektromagnet beeinlußbaren Ankerhebels ein die Verschlußbiätter
in Offenstellung blockierender Sperrhebel in und aus der Sperrlage gebracht wird,
sind bereits bekannt. Bei diesen bekannten Verschlußanordnungen wird in üblicher
Weise der Ankerhebel durch das Spann- und Auslöseorgan am Elektromagnet zwangläufig
zur Anlage gebracht und von diesem so lange gehalten, bis die Durchsteuerung der
Zeitbildungseinrichtung erfolgt ist. Dabei wird zumeist die Haltekraft des Elektromagnets
in Anspruch genommen, weil diese erheblich größer ist als dessen Anziehungskraft.
Dies ist selbst dann der Fall, wenn der Anker nur über einen relativ gering bemessenen
Luftspalt hinweg anzuziehen ist. Der Elektromagnet als solcher kann infolgedessen
klein dimensioniert werden, was aus den verschiedensten Gründen nicht nur erwünscht,
sondern eine Grundvoraussetzung bei der Gestaltung elektronisch gesteuerter Verschlüsse
ist. Nun sind die bekannten Verschlußanordnungen mit elektronischer Belichtungszeitsteuerung
insoweit noch verbesserungsbedürftig, als der Anker des Elektromagnets beim Spann-
und Auslösevorgang gegen die Kraft einer Rückstellfeder an den Elektromagneten herangeführt
werden muß. Zwecks Gewährleistung einer sicheren Planlage des Ankers am Magnetkern
war man bisher darauf angewiesen, die Bewegungsverhältnisse so zu wählen, daß der
Ankerhebel einen Überweg ausführt. Dies wiederum hat indessen eine unvermeidliche
Erhöhung des Auslösemoments des Verschlusses bzw. der Kamera zur Folge, weil der
Ankerhebel zweiteilig ausgeführt und eine Koppelung der beiden Einzelteile durch
eine Spreizfeder vorgesehen sein muß, die wiederum stärker ausgeführt sein muß als
die Abreißfeder.
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Hier Abhilfe zu schaffen, d. h. einen Selbstspannverschluß mit elektronischer
Zeitbildungseinrichtung dahingehend zu vervollkommnen, daß bei ihm ohne nennenswerten
zusätzlichen Aufwand an Bauteilen eine spürbare Herabsetzung des zur Auslösung der
Kamera erforderlichen Druckmoments bei gleichzeitiger Gewährleistung einer einwandfreien
Funktionsweise erzielt wird, ist Aufgabe der Erfindung.
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Dieses Problem wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am Ankerhebel
eine den Anker am Magnet in Anlage bringende Andrückfeder angreift und daß am Spann-
und Auslösehebel eine in Offenstellungdes Verschlußblattsystems dessen Schließbewegung
für die Dauer des Funktionsablaufes der Zeitbildungseinrichtung verhindernde Klinke
angeordnet ist, die gleichfalls unter dem Einfluß einer Feder steht und in der Endphase
der Spannbewegung am Ankerhebel anlaufend auf diesen ein der Antriebsfeder entgegengerichtetes,
größeres Drehmoment ausübt. Auf diese Weise konnten mit relativ wenigen und einfachen
Mitteln die Voraussetzungen für eine den praktischen Bedürfnissen gerecht werdende
Bedienbarkeit eines elektronisch gesteuerten Selbstspannverschlusses geschaffen
werden, insofern, als nunmehr beim Spann- und Auslösevorgang einerseits kein Überhub
zurückgelegt zu werden braucht, andererseits eine zusätzliche Erhöhung des Spannmoments
vermieden ist, da außer der Antriebsfeder nur die Abreißfeder zu spannen ist. Diese
muß zwar die Anlegefeder überwinden können, doch ist der zusätzliche Kraftbedarf
hierfür wesentlich kleiner als derjenige zum Spannen der bekannten Spreizfeder.
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Zur weiteren Vervollkommnung des Selbstspannverschlusses zwecks Erzielung
eines einfachen Aufbaus sowie einer funktionssicheren Arbeitsweise wird erfindungsgemäß
ferner vorgeschlagen, daß der Ankerhebel mit einem zusätzlichen Hebelarm ausgerüstet
und
dieser mit einer im Bewegungsbereich der Klinke liegenden Anlaufkante versehen ist,
während die Klinke am Spann- und Auslösehebel gelenkig angeordnet und an ihr eine
das Verschlußblattsystem für die Dauer der Zeitbildung in Offenstellung haltende
Sperrkante vorgesehen ist.
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In besonders vorteilhafter Weise läßt sich die Erfindung bei einem
Selbstspannverschluß mit einem beim Belichtungsvorgang voraus- und einem nacheilenden
Verschlußblatt oder zwei der Lagerung mehrerer Verschlußblätter dienenden, mit Zeitintervall
einander nachlaufenden Antriebsringen anwenden, wenn die die Schließbewegung des
Verschlußblattsystems verhindernde Klinke derart gelenkig am Spann- und Auslösehebel
angeordnet ist, daß sie bereits beim Spannvorgang an einem die Beendigung des Belichtungsvorgangs
bewirkenden Teil des Verschlußblattsystems angreift. Auch diese Maßnahme erhöht
die Funktionssicherheit des Verschlusses insofern, als auf einfache Weise eine zwangläufige
Funktionsfolge der einzelnen Schritte bei der Spann- und Auslösebewegung und beim
Belichtungsvorgang erzielt wird.
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Die Erfindung ist an Hand zweier, nachstehend näher beschriebener
und in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
F i g. 1 in Draufsicht einen Selbstspannverschluß mit nur einem einzigen Verschlußblatt
in Ruhelage, F i g. 2 eine Teildarstellung der Verschlußanordnung nach F i g. 1
in der Endphase der Spannbewegung, F i g. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie
III-III in Fig.2, F i g. 4 den Verschluß in der Offenstellung, in welcher das Verschlußblatt
durch die eingeschwenkte Klinke gehalten wird, F i g. 5 wiederum die gleiche Verschlußanordnung
in der Anfangsphase der Schließbewegung, F i g. 6 eine Verschlußanordnung mit einem
vorlaufenden und einem nacheilenden Verschlußblatt in Ruhelage, F i g. 7 die Verschlußanordnung
am Ende der Spannbewegung unmittelbar vor Freigabe des vorlaufenden Verschlußblatts,
Fi g. 8 den Verschluß in der Offenstellung, wobei das Schließblatt durch die ausgeschwenkte
Klinke arretiert ist, und F i g. 9 den Verschluß in der Anfangsphase der Schließbewegung.
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Bei dem in den F i g. 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiel eines
Selbstspannverschlusses ist mit 1 die Grundplatte und mit 2 die Deckplatte bezeichnet,
welche erforderlichenfalls so ausgeführt sein kann, daß sie die vordere Seitenwand
eines nicht weiter dargestellten Kameragehäuses bildet. Zwischen Grundplatte 1 und
Deckplatte 2 ist ein Verschlußblattsystem angeordnet, welches gemäß der in F i g.
1 bis 5 gezeigten Anordnung aus einem einzigen, etwa die Form eines »L« aufweisenden
Verschlußblatt 4 besteht. Zur Lagerung und Führung des Verschlußblatts 4 ist in
der Grundplatte 1 ein kreisbogenförmiger Schlitz 1 a, ferner eine mit diesem etwa
in gleicher Richtung sowie geradlinig verlaufende Gleit- und Stützkante 1 b angeordnet,
während das Verschlußblatt einen Zapfen 4 a sowie einen Mitnehmerstift 4 b aufweist,
von denen der erstgenannte im Schlitz 1a geführt ist, der Mitnehmerstift dagegen
an der Kante 1 b zur Anlage kommt. Zur Betätigung des Verschlußblatts 4 ist auf
einem Stift 5 ein Spann- und Auslösehebel6 gelagert, welcher die in der Zeichnung
gezeigte Gabelform haben und von einer Rückstellfeder 7 beaufschlagt sein kann.
Die beidseitig der Objektivöffnung 1 c vorbeigeführten Arme 6a und 6 b des Spann-
und Auslösehebels 6 -arbeiten mit dem Zapfen 4 a und dem Mitnehmerstift 4 b des
Verschlußblatts 4 zusammen, wogegen der dritte Arm 6c der Aufnahme der Druckkraft
zum Spannen und Auslösen des Verschlusses dient. Das Verschlußblatt4 ist unmittelbar
von einer Antriebsfeder 8 beaufschlagt, welche auf einem Stift 9 der Grundplatte
1 lagert.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, trägt der Arm 6 a des Spann- und
Auslösehebels 6 eine drehbar- gelagerte Klinke 10, die mit dem Zapfen 4 a in nachstehend
noch näher beschriebener Weise zusammenwirkt. Am anderen Arm 6 b des Spann- und
Auslösehebels 6 ist ein Lappen 6d vorgesehen, welcher stirnseitig am Mitnehmerstift
4 b zur Anlage kommt und diesen Stift vor sich herschiebt, wenn der Spann- und Auslösehebel
6 in Spannlage überführt wird: Um eine Ausweichbewegung des Stiftes 4 b beim Spannvorgang
zu verhindern, ist dem Lappen 6d ein weiterer, den Stift 4 b teilweise umgreifender
Lappen 6 e zugeordnet. Im Bewegungsbereich dieses Lappens liegend ist an der Deckplatte
2 ein als schräge Auflaufkante ausgebildeter Lappen 2 a vorgesehen (F i g. 3), der
so angeordnet ist, daß der Arm 6 b am Ende der Spannbewegung zwangläufig aus seiner
ursprünglichen Bewegungsebene herausgehoben wird, wodurch der Stift 4 b und damit
das Verschlußblatt zur öffnungsbewegung frei wird.
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Die auf einem Stift 12 des Spann- und Auslösehebels 6 lagernde Klinke
10 kommt unter dem Einfluß einer Feder 13 an einem Lappen 6 f des Arms 6a
zur Anlage. Die vorzugsweise als einarmiger Hebel ausgebildete Klinke 10 weist eine
Kante 10 a auf. An dieser Kante liegt der aus dem Schlitz 1a der Grundplatte 1 herausragende
halbkreisförmige Teil des Zapfens 4 a an, wenn der Stift 4 b, wie vorstehend beschrieben,
frei wird, was wiederum zur Folge hat, daß das Verschlußblatt 4 durch Einwirkung
der Antriebsfeder 8 eine im Gegenuhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung um den Zapfen
ausführt.
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Um mit der vorbeschriebenen Verschlußanordnung Aufnahmen von unterschiedlicher
Belichtungsdauer machen zu können, ist eine zweckmäßig auf elektronischer Basis
arbeitende Zeitbildungseinrichtung vorgesehen, die einen auf der Grundplatte 1 angeordneten
Elektromagnet 16 umfaßt. Dem Elektromagnet 16 ist ein Anker 17 zugeordnet,
welcher an einem ortsfesten, z. B. zweiarmig ausgebildeten Ankerhebel 18 angelenkt
ist. Der Ankerhebel 18 ist von einer als Zugfeder wirkenden Feder 19 beaufschlagt,
und zwar zweckmäßigerweise derart, daß der Anker in der in F i g.1 gezeigten Ruhelage
des Verschlusses zwangläufig am Elektromagnet 16 anliegt. Am Arm 18a des Ankerhebels
18 ist eine Anlaufkante 18 b ausgebildet, welche im Bewegungsbereich der Klinke
10 liegt und diese gegen Ende der Spann- und Auslösebewegung in eine Stellung zum
Festhalten des Verschlußblattes 4 in dessen Offenstellung einschwenkt.
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Die erwähnte elektronische Zeitbildungseinrichtung umfaßt eine Kippschaltung
an sich bekannter Art, die als wesentliche Bestandteile zwei emittergekoppelte Transistoren
T1 und T2, einen gegebenenfalls regelbaren Kondensator C sowie einen beispielsweise
ebenfalls einstellbaren Zeitregelwiderstand R aufweist.
Zur elektrischen
Verbindung der Kippschaltung mit einer Batterie 20 dient ein Schalter S1, welcher
außer einer unmittelbar an diese Batterie angeschlossenen Kontaktfeder
21 eine weitere Kontaktfeder 22 aufweist, mittels welcher bei Anlage am Kontakt
23 der Kondensator C in der Ruhestellung des Verschlusses kurzgeschlossen werden
kann. Während der Arm 6 a die Kontaktfeder 21 betätigt, wird die Kontaktfeder 22
beim überwechseln des Verschlußblatts 4 in der Offenstellung durch dessen Kante
4 c, welche hierbei auf einen Stift 22 a auftrifft, vom Kontakt 23 abgehoben.
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Die Handhabung und die Wirkungsweise der vorbeschriebenen sowie in
F i g. 1 bis 5 dargestellten Verschlußanordnung sind folgendermaßen: Wird der Spann-
und Auslösehebel6 zwecks Durchführung einer Aufnahme im Uhrzeigersinn um den Stift
5 gedreht, so wird durch Angriff des Lappens 6 d am Mitnehmerstift 4 b und gegebenenfalls
der Kante 10a der Klinke 10 am Zapfen das Verschlußblatt 4 in seiner Gesamtheit
von der in F i g. 1 gezeigten Ausgangslage in die in F i g. 2 veranschaulichte Zwischenstellung
übergeführt, wobei sich die Spannung der Antriebsfeder 8 erhöht. Während dieser
Bewegung hat zunächst der Arm 6 a des Spann-und Auslösehebels 6 die Kontaktfeder
21 am Kontakt 23 angelegt, so daß im Elektromagnet 16 über die Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors T, Strom fließen kann. Der bereits am Elektromagnet 16 anliegende
Ankerhebel 18 wird nun zusätzlich durch magnetische Kraft in dieser Lage gehalten.
Während der Spannbewegung läuft der hakenförmige Lappen 6 e des Spann- und Auslösehebels
6 auf den schrägen Lappen 2 a der Deckplatte 2 auf und führt den Lappen 6 d an der
Mantelfläche des Mitnehmerstifts 4 b entlang gegen dessen stirnseitiges Ende (F
i g. 3). Gleichzeitig läuft die Klinke 10 mit ihrem abgerundeten freien Ende an
der Kante 18 b des durch Magnetkraft gehaltenen Ankerhebels 18 an und wird hierdurch
relativ zum Spann- und Auslösehebel 6 im Uhrzeigersinn gedreht, so daß die ausgerundete
Kante 10 a der Klinke den halbkreisförmigen Teil des Zapfens 4 a entsprechend der
in F i g. 2 gezeigten Darstellung umgreift. Sobald das Verschlußblatt 4 die Spannstellung
erreicht hat, kommt der Lappen 6 d des Spann- und Auslösehebels 6 am Mitnehmerstift
4 b selbsttätig außer Eingriff, so daß sich das Verschlußblatt um den als Momentandrehpunkt
wirkenden Zapfen 4 a unter dem Einfluß der Antriebsfeder 8 im Gegenuhrzeigersinn
bis zum Auftreffen des Stifts 4 b auf der Kante 1 b der Grundplatte dreht und hierbei
die Verschlußöffnung 1 c freigibt.
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Bei dieser Drehbewegung des Verschlußblatts 4 hat sich die Eingrifftiefe
der Kante 10 a der Klinke 10 am halbkreisförmigen Teil des Zapfens 4 a verringert.
Die überdeckung der Kante 10 a mit dem überstehenden Teil des Zapfens 4a ist jedoch
noch so groß, daß dieser auch in der Offenstellung gemäß F i g. 4 sicher gehalten
und somit das Verschlußblatt 4 an der Schließbewegung zunächst gehindert wird. Schließlich
hat das Verschlußblatt 4 beim überwechseln in die Offenstellung mit seiner Kante
4c die Kontaktfeder 22 vom Kontakt 23 des Schalters S1 abgehoben, wodurch der Kondensator
C beginnt sich aufzuladen. Hat dieser nach einer im wesentlichen vom Widerstandswert
des Widerstands R abhängigen Zeit das Basispotential des Transistors T2 erreicht,
so steuert dieser durch, während T1 gesperrt wird. Indem der Elektromagnet 16 stromlos
wird, bricht das Magnetfeld zusammen, wodurch der Anker freigegeben wird. Da die
der Klinke 10 zugeordnete Feder 13 stärker ausgebildet ist als die Andrückfeder
19, dreht sich die Klinke unter dem Einfluß der erstgenannten Feder bis zur Anlage
am Lappen 6 f des Spann- und Auslösehebels 6, wobei der Ankerhebel 18 im Uhrzeigersinn
mitgenommen wird. Mit der Rückstellung der Klinke 10 verliert der Zapfen 4 a seine
Abstützung an der Kante 10, so daß das unter dem Einfluß der gespannten Antriebsfeder
8 stehende Verschlußblatt 4 in seiner Gesamtheit mit Bezug auf F i g. 5 nach links
geschleudert wird, wobei der Stift 4 b an der Stützkante 1 b entlanggleitet und
der Zapfen im Schlitz la bis an dessen anderes Ende wandert. Nach Entlasten des
Spann- und Auslösehebels 6 kehrt dieser unter dem Einfluß seiner Rückstellfeder
7 in die Ausgangslage zurück, wobei die Klinke 10 die Anlaufkante 18 b des Ankerhebels
18 verläßt, so daß die Andrückfeder 19 den Anker wieder am Elektromagnet 16 zur
Anlage bringen kann.
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Gemäß der Darstellung in F i g. 6 bis 9 kann das Verschlußblattsystem
auch aus zwei Verschlußblättern, und zwar einem voraus- und einem nacheilenden Blatt
26 und 27, gebildet sein. In diesem Ausführungsbeispiel sind diejenigen Teile, die
mit Teilen der vorbeschriebenen Anordnung übereinstimmen, mit den gleichen Bezugszahlen,
zusätzlich jedoch noch mit einem Strich versehen. Die beiden Verschlußblätter 26
und 27 lagern beispielsweise auf einem gemeinsamen Stift 28 der Verschlußgrundplatte
1' und sind von je einer Antriebsfeder 31 bzw. 32 in der gleichen Richtung beaufschlagt.
Während das vorauseilende Verschlußblatt 26 in der in F i g. 6 gezeigten Ruhelage
an einem Stift 34 der Grundplattel' zur Anlage kommt, stützt sich das nachlaufende
Verschlußblatt 27 mit seinen Stift 27 a an der Kante 26 a des erstgenannten Verschlußblattes
ab.
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Zur Betätigung des Verschlußblattsystems 26, 27 ist auf dem Stift
5' ein beispielsweise zweiarmig ausgebildeter Spann- und Auslösehebel 36 angeordnet,
welcher von der Rückstellfeder 7' im Uhrzeigersinn beaufschlagt ist. Der Arm 36a
des Spann- und Auslösehebels 36 dient wiederum der Aufnahme der Druckkraft zum Spannen
und Auslösen des Verschlusses, wogegen der Arm 36b mit einem hakenförmigen Ende
36c versehen ist, an welchem eine Klinke 38, vorzugsweise gelenkig, angeordnet ist.
Eine Feder 39 hält die mit einem Arm 38 a versehene Klinke 38 in der Ruhelage des
Verschlusses an einem Stift 36d des Spann- und Auslösehebels 36 in Anlage. Jedes
Verschlußblatt 26 bzw. 27 kann mit einem hebelförmigen Ansatz 26 b bzw. 27 b versehen
sein. Die Anordnung ist dabei zweckmäßigerweise so getroffen, daß der Arm 26 b an
der Stirnseite des hakenförmigen Endes 36 c des Spann- und Auslösehebels 36 und
der Arm 27b ebenfalls an der Stirnseite der Klinke 38 zur Anlage kommt.
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In gleicher Weise wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
arbeitet die Klinke 38 mit einem zweiarmigen Ankerhebel 18'* zusammen, der mit seinem
Anker 17' unter dem Einfluß einer Andruckfeder 19' am Elektromagnet 16' zur Anlage
kommt. Am Arm 18 a' des Ankerhebels 18' ist eine Anlaufkante 18 b' ausgebildet,
welche im Bewegungsbereich des Arms 38 a der Klinke 38 liegt.
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Die der Steuerung des Elektromagnets 16' dienende elektronische Schaltung
ist im Prinzip von gleichem
Aufbau wie bei der in F i g. 1 bis 5
gezeigten Anordnung. Zusätzlich ist zur Inbetriebsetzung der elektronischen Zeitbildungseinrichtung
noch ein Kontaktschalter S2 vorgesehen, welcher durch einen Lappen 36e des Spann-
und Auslösehebels 36 betätigbar ist. Schließlich ist im Stromkreis der elektronischen
Schaltung auch noch ein Kontaktschalter S3 angeordnet, der in der Ruhelage des Verschlusses
den Kondensator C kurzschließt und durch das Verschlußblattsystem 26, 27 geöffnet
wird. Hierzu ist am Arm 27 b des nachlaufenden Verschlußblatts 27 ein Schalthebel
40 aasgelenkt, welcher sich unter der Wirkung einer Feder 41 mittels eines Stifts
4 0 a an einer am Verschlußblatt 26 ausgebildeten konzentrischen Kurve 26 c abstützt.
An die konzentrische Kurve 26 c schließt sich eine Hubkurve 26 d an, welche beim
überwechseln des Verschlußblatts 26 in die Offenstellung eine relative Drehbewegung
des Schalthebels 40 bezüglich des Arms 27 b hervorruft, was wiederum die Öffnung
des Schalters S3 zur Folge hat.
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Zwecks Durchführung einer Aufnahme wird der Spann- und Auslösehebel
36 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Hierbei nimmt dessen hakenförmiges Ende 36c das
Verschlußblatt 26 und die Klinke 38 das Verschlußblatt 27 unter Erhöhung der Spannung
der Antriebsfedern 31 und 32 mit. Bei dieser Drehbewegung schließt zunächst der
Lappen 36.e den Kontaktschalter S2, so daß im Elektromagnet 16' über die Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors T1' Strom fließt. Transistor T2 ist hierbei gesperrt. Der Ankerhebel
18' wird daher durch die Kraft des Elektromagnets16' gehalten. Im weiteren Verlauf
der Sparm-und Auslösebewegung trifft der Arm 38a der Klinke 38 an der Anlaufkante
18 b' des Ankerhebels 18' auf, was, wie aus F i g. 7 ersichtlich, eine Drehung der
Klinke relativ zum Spann- und Auslösehebel 36 im Gegenuhrzeigersinn bewirkt. Da
sich die Verschlußblätter 26 und 27 und der Spann- und Auslösehebel 36 um örtlich
auseinanderliegende Lagerstifte 28 bzw. 5' drehen, verläßt das hakenförmige Ende
36 c des Spann- und Auslösehebels schließlich den Arm 26b des vorlaufenden Verschlußblatts
26. Dieses wechselt nun unter dem Einfluß der Antriebsfeder 31 in die Offenstellung
gemäß F i g. 8 über, in welcher die Belichtungsöffnung 1c' freigegeben ist. Das
nachlaufende Verschlußblatt27 hingegen wird noch durch Abstützung seines Arms
27 b an der Sperrkante 38 b
der Klinke 38 in der Spannstellung gehalten.
Während der Öffnungsbewegung des Verschlußblatts 26 schiebt sich die Hubkurve 26
d unter den Stift 40 a des Schalthebels 40 und dreht diesen relativ zum Arm 27 b
des Verschlußblatts 27 im Uhrzeigersinn, wodurch der Schalter S3 geöffnet und somit
der Kurzschluß am Kondensator C aufgehoben wird. In der elektronischen Schaltung
läuft nun der gleiche, zuvor beschriebene Vorgang ab, an dessen Ende der Elektromagnet
16' stromlos wird. Als Folge hiervon kann die Feder 38, welche auf den Ankerhebel
18' ein größeres Drehmoment ausübt als die Andrückfeder 19', zur Wirkung kommen
und die Klinke 38 am Stift 36 c wieder zur Anlage bringen. Hierbei verliert der
Arm 27 b seine Abstützung an der Sperrkante 38 b der Klinke 38, so daß das
Verschlußblatt 27 unter dem Einfluß der Feder 32 im Uhrzeigersinn ablaufen und die
Belichtungsöffnung I c' schließen kann (F i g. 9). Nach Entlasten des Spann- und
Auslösehebels 36 bringt die Feder 7' diesen in die Ausgangslage, wobei der federnd
nachgiebige Arm 36 b über die beiden Arme 26 b und 27 b der Verschlußblätter
26 und 27 hinweggleitet und schließlich mit der Klinke 38 vor diesen Armen wieder
einfällt.
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Die Erfindung ist auf die dargestellten und beschriebenen Anordnungen
nicht beschränkt, sondern umfaßt noch weitere Ausführungsmöglichkeiten. So kann
das Verschlußblattsystem aus mehr als zwei, beispielsweise fünf Verschlußblättern
gebildet sein, die auf zwei drehbaren, mit Zeitintervall einander nachlaufenden
Betätigungsringen lagern. Jeder dieser Betätigungsringe kann mit einem Ansatz versehen
sein, von denen der eine unmittelbar mit dem Sparm-und Auslösehebel und der andere
mit der an diesem aasgelenkten Klinke zusammenarbeiten kann. Beim Betätigen des
Spann- und Auslösehebels werden beide Ringe zunächst gemeinsam in Spannlage übergeführt,
wobei die Verschlußblätter die Schließstellung beibehalten. Mit Erreichen der Spannstellung
wird der eine Ring zur Einleitung der Belichtung durch den Spann- und Auslösehebel
freigegeben, während der zweite Ring durch die eingeschwenkte Klinke für die Dauer
der Belichtungszeit festgehalten und erst mit Stromloswerden des Elektromagnets
zur Überführung der Verschlußblätter in die Schließstellung freigegestellt wird.