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Vorrichtung zum geradlinigen Bewegen von länglichen Gegenständen,
wie Stangen, Kabeln, Rohren u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum geradlinigen Bewegen von länglichen Gegenständen, wie Stangen, Kabeln, Rohren
u. dgl., mit paarweise auf je einem Glied einer getriebenen endlosen Gliederkette
schwenkbar angeordneten, an ihrem freien Ende mit einer Laufrolle versehenen und
während der Kettenbewegung beiderseits des längliehen Gegenstandes geführten einarmigen
Hebeln, die durch in der Bahn jeder Reihe vor! Laufrollen angeordnete Leitflächen
in bezug auf den l'ä'nglichen Gegenstand ein- und ausgeschwenkt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer betreffenden Vorrichtung Raine
besonders große Einspannkraft zu erzielen, die sich ohne Verstärkung der die Mitnehmerklauen
betätigenden Führungen aufbringen läßt und die Ausübung -entsprechend großer Zugkräfte
ermöglicht, wobei die Vorrichtung einen möglichst geringen Raumbedarf benötigen
soll.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist derart ausgebildet, daß die Schwenkachsen
der Hebel senkrecht zur Bewegungsrichtung des diese Achse tragenden Kettengliedes
verlaufen und jeder der von ihren Schwenkachsen sich wesentlich in der Bewegungsrichtung
des länglichen Gegenstandes erstreckenden Hebel eine zwischen seinen zwei Enden
angeordnete Mitnehmerklaue aufweist, wobei beim gegenläufigen Einschwenken der Hebel
die Mitnehmerklauen den länglichen Gegenstand paarweise zwischen sich einklemmen.
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Es ist bereits eine eingangs bezeichnete Vorrichtung bekanntgeworden,
deren Hebel jedoch lediglich zur Führung der Laufrollen und nicht zur Klemmkraftübertragung
dienen. Nach der Erfindung werden jedoch in überraschend einfacher Weise die Hebel
zur übersetzung und Vergrößerung der Klemmkraft verwendet. Außerdem erstrecken sich
die Hebel nach der Erfindung anders als beim Stand der Technik in vorteilhafter
Weise von ihrem Schwenkpunkt wesentlich in der Bewegungsrichtung des länglichen
Gegenstandes, und die Klemmbacken oder Klauen sind beim gegenläufigen Einschwenken
der Hebel entlang einem Kreisbogen reicht nur bis zu einer »Totpunktstellung« (Übertragung
des größten Klemmdruckes), sondern etwas darüber hinaus bewegbar, so daß sich eine
»Selbstspannwirkung« ergibt. Das heißt, in der »Totpunktstellung« verlaufen die
Klenunflächen der paarweise zusammenwirkenden Klauen parallel zum Umfang des länglichen
Gegenstandes, so daß bei hohem Zugwiderstand ein gewisser Schlupf zwischen den,
parallelen Flächen auftreten kann. Wird jedoch die Klemmfläche der Klauen über den
»Totpunkts< hinaus gedreht, und zwar auf Grund des hohen Zug-Widerstandes, so
ergibt sich die erstrebte »Selbstspannwirkung« von selbst.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Zeichnungen für Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert, Es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung
in Seitenansicht, F i g. 2 eine Teildraufsicht nach F i g. 1, F i g. 3 einen Querschnitt
in der Ebene AB nach F i g. 2, F i g. 4 eine teilweise im Schnitt .dargestellte
Seitenansicht des Endes einer Ziehbank, die auf der Eingangsseite des Ziehguts eine.Zugvorrichtung
nach der Erfindung enthält, F i g, S eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht
auf den gleichen Abschnitt der Maschine nach F i g. 4, F i g. 6 eine teilweise im
Schnitt dargestellte Seitenansicht des anderen, antriebsseitigen Endes der Ziehbank,
an dem das fertige Ziehgut austritt, F i g. 7 eine Draufsicht auf den gleichen Abschnitt
der Maschine nach F i g. 6, F i g. 8 eine Stirnansicht eines das eigentliche Spannorgan
bildenden vollständigen Kettengliedes sowie der Einstellvorrichtung für den Spanndruck,
F i g. 9 eine Draufsicht nach F i g. B.
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Bei der in F.ig.1 dargestellten tragbaren Winde verläuft durch das
Gerät hindurch ein Seil 1, dessen Ende 2 der Zugstrang und dessen Ende 3 der freie
Strang
ist. Im Inneren des Gehäuses 4 des Geräts ist auf einem angetriebenen Kettenrad
5 und einem frei laufenden Spannkettenrad 6, die auf den Achsen 7 bzw. 8 angeordnet
sind, eine endlose Kette gespannt. Das durch die Eingangsöffnung 9 und die Austrittsöffnung
10 geführte Seil 1 ist parallel zu einem der geradlinigen Trümer der Kette in dessen
Nähe angeordnet. Jedes der Kettenglieder 11 und 12 ist an seiner ebenen Oberseite
mit zwei Schwenkachsen 13- und 14 versehen, deren gemeinsame Ebene senkrecht zur
Achse der Bewegungsrichtung des diese Achsen tragenden Kettengliedes verläuft. Jede
der Schwenkachsen trägt zwei symmetrische Hebel 15
und 16, die miteinander
die beiden Schenkel einer Zange bilden und deren freie und erhöhte Enden je eine
Laufrolle 17-18 halten, deren Achse parallel zu den Schwenkachsen 13 und 14 verläuft.
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Auf der Innenseite jeder der Hebel ist eine kreisbogenförmige Klaue
19-19' angebracht, deren Radius dem Radius des länglichen Gegenstandes, beispielsweise
dem des Zugseiles (F i g. 2), angepaßt ist.
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Die aus Kettengliedern und Hebeln bestehende Baueinheit stellt einen
selbsttätig einklemmenden bzw. einspannenden Mitnehmer dar, dessen Klemmdruck um
so stärker ist, je größer der durch die beiden Verbindungslinien der Schwenkachsen
13 und 14 mit den Achsen ihrer jeweiligen Klauen gebildete Klemmwinkel ist. Man
kann einen übermäßigen -Klemmdruck, der die Freigabe des länglichen Gegenstandes
erschweren würde, durch die Wahl eines Klemmwinkels in der Größenordnung von
90 bis 130° verhindern.
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Die Länge der Anne der Hebel 15 und 16 ist so gewählt, daß
ein auf die Laufrollen 17 und 18 ausgeübter Klemmdruck durch die Hebel in einem
Verhältnis von etwa 1: 3"verstärkt wird. Ein zusätzlicher Klemmdruck sowie der entgegengesetzte
öffnungsdruck für die Hebel werden durch die Führung :der Laufrollen 17 und 18 in
parallelen Führungsrampen mit Leitflächen 20-20' erzielt, die das zyklische Öffnen
und Schließen der Hebel bewirken.
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Die Leitflächen 20=20' sind derart ausgebildet, daß die Mitten der
Laufrollen 17 und 18 sich während des Umlaufes der Kette auf den in F i g. 2 strichpunktierten
Linien X-X' bzw: Y-Y' bewegen. Somit sind die Klauen in der Zone, in der der längliche
Gegenstand beispielsweise das Seil die Kette zu tangieren beginnt, völlig geöffnet,
so daß der längliche Gegenstand zwischen die Klauen eingeführt werden kann (in F
i g. 2 rechtes Ende) bzw. -sich aus ihnen lösen kann (in F i g. 2 linkes Ende).
Die Führungsrampen enthalten außer den beiden Leitflächen 20 und 20' Leitflächen
in Form zweier Keile, und zwar einen Führungskeil 23 und einen Ablerikkeil 24, gegen
die sich die Führungsrollen mit ihrer- Innenseite anlegen.
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Diese aus Rampen und Keilen bestehende Baueinheit ist zweckmäßigerweise
auf einem Rahmengestell oder einer Platte 25 (F i g. 3) angeordnet, von der mindestens-
ein Rand- die Leitfläche einer Rampe bilden .kann.
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Um den Raumbedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglichst klein
zu halten, ist es vorteilhaft, die Durchmesser der Kettenräder 5 und 6 möglichst
klein zu halten, so daß sie eine geringe Zähnezahl aufweisen. Hierdurch wird ein
erhebliches Anheben i bzw. -Vorziehen jedes Kettengliedes bei seinem Vorbei@gang
über einen Zahn bewirkt, so daß sich die das gespannte Trum der Kette bildende obere
Ebene der Kettenglieder sowie auch die Laufrollen während des Umlaufens parallel
zu sich selber verstellen, wenn das gespannte Kettentrum eine ganze Zahl von Gliedern
enthält. Gemäß der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform bildet man vorzugsweise
die Kette aus einer ungeraden Anzahl von Gliedern, oder man wählt zumindest den
Abstand zwischen den Achsen der Kettenräder 5 und 6 gleich der Länge von N Gliedern
-1-1-L2 Glied (in dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel beträgt der Achsabstand
die Länge von 6,5 Gliedern), so daß das geradlinige gezogene Trum eine Schwenkbewegung
zwischen den Begrenzungen ab, ab' (F i g. 1) beschreibt, wie es auch bei
der die Oberseite der Laufrollen 17-18 enthaltenden Ebene der Fall ist, die somit
etwas um .eine Achse 26 schwingt. Um Schlingerbewegungen der Laufrollen 17-18 gegenüber
den Führungsrampen zu verhindern, kann man die gesamte Platte 25 mit .den Führungsrampen
um die zu den Achsen der Kettenräder 5 und 6 parallele Achse 26 schwenkbar anordnen.
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Wenn man das Kettenrad 5 mit einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Antriebsvorrichtung in Pfeilrichtung f in Umdrehung versetzt, läuft die Kette um,
wobei sich die Klauen auf der Eintrittsseite des länglichen Gegenstandes geöffnet
gegenüberstehen, um sich sodann beiderseits des Gegenstandes gegen diesen anzulegen.
Die Klauen umspannen den Gegenstand innerhalb des geradlinigen Abschnittes der Kette
kräftig, so daß er durch mehrere (in der dargestellten Ausführungsform durch 5)
hintereinander angeordnete Klauen vorgezogen wird. Auf der Austrittsseite des länglichen
Gegenstandes öffnen sich zu seiner Freigabe die Klauen.
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Die Leitflächen 20-20' von parallelen Führungsrampen sind vorzugsweise
durch Leilflächen 21 und 22 verlängert, gegen die sich die Laufrollen 17-18 zum
weiten Öffnen der Klauen auf der Aufnahmeseite und der Freigabeseite des länglichen
Gegenstandes mit ihrer Innenseite anlegen. Diesen Leitflächen folgen Führungsteile
27, gegen die sich die Laufrollen 17-18 mit ihrer Außenseite anlegen und die zur
Verringerung des Raumbedarfs der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Klauen in der
arbeitsfreien Zone der Kette erneut schließen. Diese Führungsteile 27 bestehen zweckmäßigerweise
aus geeigneten Gehäuseausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung. In F i g.
3 ist eine detaillierte Ansicht eines Schnittes einer bevorzugten Ausführungsform
der schwingungsfähigen Platte 25 dargestellt, wobei der Schnitt in der senkrecht
zu der Ebene von F i g. 1 geführten EbeneAB verläuft. Die Platte kann um Schwenkzapfen
26' und 26" schwingen, wobei die Leitfläche 20 als ein Rand der Platte 25 die äußere
Führung für die Rollen 17 bildet. Die Rollen 18 sind außen und innen durch ein Führungsteil
28 geführt, das auf der Platte 25 beispielsweise mit Hilfe von Nieten 29 befestigt
ist, die in schlitzförmigen Aussparungen der Platte verschiebbar sind. Das Führungsteil
28 kann damit durch die Betätigung eines mit einem Gewindeloch versehenen
Drehknopfes 30, der sich -auf einen an dem Winkelteil 33 des Führungsteiles 28 befestigten
Gewindestift 31 aufschrauben läßt, gegenüber der Leitfläche 20 verschoben werden.
Um den länglichen Gegenstand in das Gerät aufzunehmen, dreht man den Drehknopf 30;
der, indem er sich gegen eine Seite des Schwenkzapfens 26' abstützt, den Gewindestift
31 mit dem Führungsteil 28 vorholt. Auf diese Waise wird die Laufrolle 18
von der Laufrolle 17 entfernt,
wodurch das Öffnen der Klauen 19
und 19' bewirkt werden kann. Auf diese Weise kann der längliche Gegenstand leicht
durch das ganze Gerät hindurch eingeführt werden.
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Eine Reihe von zwischen einem Winkelteil 33 der Platte 25 und dem
verschiebbaren Teil 28 eingesetzten Federn 32 drücken das Führungsteil 28 in Richtung
auf die Leitfläche 20. Nachdem der längliche Gegenstand, wie vorstehend beschrieben,
in die erfindungsgemäße Vorrichtung eingeführt worden ist, genügt es, den Drehknopf
30 zu lösen, damit die Klauen 19 und 19' durch gegenseitiges Annähernder Laufrollen
17 und 18 den länglichen Gegenstand fest umfassen. Die Preßwirkung der Federn gegen
die Rollen wird am Angriffspunkt der Klauen auf den länglichen Gegenstand im Verhältnis
der Hebelarme vervielfacht, wodurch ein zusätzlicher Klemmdruck erreicht wird, der
für das durch die Mitnehmer erzeugte selbsttätige Einklemmen :eine große Sicherheit
darstellt. Die Leitflächen 20, 20' der Führungsrampen und des Führungsteiles 28
weisen an ihren Enden (F i g. 2) eine auseinanderstrebende Form auf, so daß die
Laufrollen zum Zeitpunkt des öffnens der Klauen dem zusätzlichen Druck der Federn
entzogen sind und der Führungskeil 23 sowie der Ablenkkeil24 nur dem Klemmdruck
der Hebelarme entgegenzuwirken brauchen.
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Bei einer in F i g. 4 bis 9 veranschaulichten bevorzugten Anwendungsmöglichkeit
der Erfindung für kontinuierlich arbeitende Ziehbänke besteht die eigentliche Ziehbank
101 aus einem Stahl oder Gußeisengestell, das an jedem Ende ein Lagerpaar trägt,
von denen ein Lagerpaar 102 und 103 (F i g. 7) unverstellbar und ein Lagerpaar 105
und 106 (F i g. 5) zum Einstellen der erforderlichen Kettenspannung verstellbar
angebracht ist.
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In den Lagern 102 und 103 läuft die Antriebswelle 107 (F i g. 6 und
7) um, auf .die ein Kettenantriebsrad 108 aufgekeilt ist. In den Lagern 105 und
106 läuft eine frei drehbare Welle 109 (F i g. 4) um, auf die ein mitgenommenes
Rad 110 entsprechend dem Rad 108 aufgekeilt ist. Die Flansche der Lager 105 und
106 sind durch Bolzen mit dem Gestell 101 verbunden, das Längsaussparungen aufweist,
die das Einstellen der Lager mit Hilfe der mit entgegengesetzt gerichteten Gewindeabschnitten
versehenen Schraub en 111, 111a, 111b, 111c ermöglichen.
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Eine auf den beiden Kettenrädern 108 und 110 gespannte Kette 112 besteht
aus ineinandergreifenden Kettengliedern 113, 113 a, die untereinander gleich sind.
Die Kettenglieder 113 sind durch Achsen 114 beweglich miteinander verbunden. Um
das ziehende sowie das gezogene Trum der Kette, insbesondere das ziehende Trum,
in seinem Arbeitsabschnitt in einer durchhangfreien geradlinigen Bahn zu halten,
sind die Achsen 114 auf dem ziehenden Kettentrum durch zwei Längsführungen 115 (Fi
g. 4, 5, 6, 7) und 116 (F i g. 8 und 9) geführt, wobei in F i g. 9 die doppelte
Aufgabe der Führung 115 besser sichtbar ist.
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Für das gezogene Kettentrum erfolgt die Führung durch zwei Führungswinkel
117 und 117 a (F i g. 6), die symmetrisch zueinander an den Seiten der Ziehbank
befestigt sind.
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Jedes Kettenglied 113 oder 113 a bildet eine selbständige Spann- und
Mitnehmereinheit. Nach der dargestellten Ausführungsform enthalten die vorzugsweise
in Massenfertigung hergestellten Kettenglieder zwei übliche Kettenflansche, die
durch eine dicke Sohle s zusammengefügt sind, die an ihrem oberen Teil zwei Schwenkzapfen
p und p' (F i g. 8 und 9) enthält.
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Auf die Schwenkzapfen p und p' sind zwei zueinander
symmetrische Schwenkhebel 118 und 119 aufgeschoben. Diese Hebel sind nach
oben so geneigt, daß sie einander in der geschlossenen Stellung überlappen können.
An ihrem freien Ende haben sie eine vertikale Achse, auf der sich ein durch einen
elastischen Ring gehaltener Rollkörper 120 ,dreht.
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In der Nähe der Schwenkachse des Hebels, beispielsweise auf etwa ein
Fünftel der diese Achse von der Achse der Rollkörper 120 trennenden Strecke, ist
eine Klaue 121 mit konischem Einsteckende eingesteckt, die nahezu eine Halbkreisform
hat, wobei der Radius des Halbkreises dem Radius des Ziehguts entspricht. Die beiden
Klauendes symmetrischen Hebelpaares liegen einander im Inneren des Hebelpaares gegenüber.
In der Einspannstellung, d. h. in der Stellung, in der die beiden Hebel im wesentlichen
zueinander parallel liegen, umfassen die Klauen das Ziehgut. Um den Klemmdruck der
Klauen gegenüber dem gezogenen Ziehgut wesentlich zu steigern und gleichzeitig jede
Gefahr der Markierung durch Schrammen oder Aufrauhen, die aus der unmittelbaren
Berührung von zwei Metallen herrühren kann, zu vermeiden, sind die Klauen 121 im
Inneren der kreisbogenförmigen Stützfläche mit einem Band 122 ausgekleidet, das
sich der Form der Stützfläche anpaßt und auf dem Metall der Klaue beispielsweise
angeklebt oder angenietet (F i g. 7 und 8) sein kann.
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Das Band 122 besteht vorzugsweise aus einem im Kraftfahrzeugbau üblichen
Bremsbelag.
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In der Öffnungsstellung der Hebel, beispielsweise wenn jeder von ihnen
in bezug auf die Achse des Kettengliedes um 35 bis 40° geschwenkt worden ist, ist
die Öffnung der Klauen so weit, daß das Ziehgut völlig freigegeben wird und das
Umlaufen des Kettengliedes beim Kettenrücklauf gestattet. Diese Öffnungsstellung
ist am Eingang und am Ausgang ,des ziehenden Kettentrums an den Stellen
A n und B (F i g. 5 und 7) dargestellt.
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In der einzigen möglichen Umlaufrichtung der Kette beginnt der vollständige
Öffnungszyklus der Hebelpaare jedes Kettengliedes an der Stelle B (F i g. 7) und
endet an der Stelle A n (F i g. 5). Auf dieser Strecke werden die Steuerrollen der
Hebel aufeinanderfolgend durch parallel U-förnge halbkreisförmig gekrümmte Führungen123
und 124 (F i g. 6 und 7) und dann über die Länge des gezogenen Trums durch U-förmige
Längsführungen 125 und 126 (F i g. 4 und 6) geführt. Die Verbindung mit dem ziehenden
Kettentrum erfolgt durch parallel verlaufende U-förmige halbkreisförmig gekrümmte
Führungen 127 und 128 (F i g. 4 und 5).
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Von der Stelle A n an, an der das sich in geöffneter Stellung
befindende Kettenglied dem Ziehgut das Eindringen zwischen die Klauen des Kettengliedes
gestattet, beginnt der Schließzyklus .der Klauen. Dieser Zyklus erfolgt auf Grund
von zwei äußeren dreieckförmigen Schließkeilen 129 und 130 (F i g. 5) und eines
zentralen Keiles 131, der mit den beiden anderen Keilen zwei zusammenlaufende Führungswege
bildet, die die Rollen jedes Klauenpaares aufnehmen.
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Bei der dargestellten Ausführungsfarm erfolgt das vollständige Schließen
über eine Länge, die etwa sechs Kettengliedachsabstände beträgt.
F
i g. 5 zeigt das Fortschreiten des Schließens der Kettenglieder in den Stellungen
A n, A 1, A 2, A 3,
A4, A5, A 6.
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Die Führungskeile 129, 130 und 131 werden durch zwei obere Bügel 132
und 133, die mit dem Gestell 101 fest verbunden sind, zueinander starr gehalten.
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Von der Klauenstellung A 5 an werden die Rollen des entsprechenden
Kettengliedes auf einer Seite einer durch die obere Nut der Führung 115 einer feststehenden
Führungsrampe und auf der anderen Seite einer in Querrichtung verstellbaren Führungsrampe
151 unterworfen, deren Einstellung den auf die Klanen 121 ausgeübten Klemmdruck
bestimmt.
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Bei der in F i g. 4 und 5 dargestellten bevorzugten Ausführungsform
besteht die verstellbare Führungsrampe aus- mehreren aneinanderstoßenden Teilschienen,
wobei das Einstellen jeder dieser Teilschienen in Querrichtung durch mindestens
-eine Verstellvorrichtung 134, 135 steuerbar ist. Eine erste Teilschiene mit der
Verstellvorrichtung 134 (F i g. 5) ist gekrümmt ausgebildet, damit sie sich an die
Führungskeile 131 und 130 anschließt.
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Die Teilschienen der Verstellvorrichtung 134 sowie die Teilschienen
der anderen Verstellvorrichtungen 135, 135 a, usw. 135 v, 135 x, 135 y können eine
solche Länge haben, daß sie den Gesamtdruck jeder Verstellvorrichtung zyklisch auf
zwei bis drei Rollen verteilen. Die Verstellvorrichtungen 134, 135, 135 a usw. bestehen
aus einem hydraulischen Zylinder mit Kolben, deren nähere Beschreibung sich erübrigt.
Das hintere Ende jedes Zylinders ist an eine Öldrucksam.-melleitung 136 (F i g.
5 und 7) angeschlossen, über die die verschiebenden Kolben der einzelnen Schienen
in gleicher Weise bei gleichem Druck bewegbar sind. Das vordere Ende jedes Zylinders
ist an eine zweite Druckleitung 137 angeschlossen, um für alle Zylinder gemeinsam
eine umgekehrte Bewegung zu erreichen. Die Führungsrampe 151 wird vorzugsweise nicht
nur durch die Kolben der hydraulischen Verstellvorrichtungen, sondern außerdem in
Querrichtung durch Verschieben entlang feststehender Führungsteile 152 zwangläufig
geführt. Es ist klar, daß die wirksame Arbeitslänge des ziehenden Kettentrums praktisch
gleich dem Abstand der Achse der Verstellvorrichtung 134 (F i g. 5) von der Achse
der Verstellvorrichtung 134 a (F i g. 7) ist. Die eine Hälfte der Schiene der Verstellvorrichturig
134 dient dazu, die Schwenkbewegung der Hebel zu beenden, um sie in .die gerade
Arbeitszuglinie zu überführen. Die andere Hälfte leitet den Klemmdruck durch die
in Reihe hintereinander angeordneten Verstellvorrichtungen 135 bis zur Verstellvorrichtung
134a ein. Die gerade Hälfte der Schiene der Verstellvorrichtung 134a beendet den
Klemmdruck, während die andere gekrümmte Hälfte das Öffnen der Hebel einleitet.
Auf der anderen gegenüberliegenden Seite erfolgt das Öffnen der Hebel symmetrisch
dazu durch die gekrümmte Schiene des oberen Abschnittes der Führung 115 (F i g.
7).
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Die Vorrichtung für das Lösen der Klauen bzw. das Öffnen der Hebel
wird durch eine Vorrichtung aus zwei Dreieckkeilen 138, 139 mit äußeren Führungsflächen
(F i g. 7) und einem aus drei gesondert einstellbaren Keilen 140, 141, 142 mit inneren
Führungsflächen ergänzt. Diese Keile sind mit dem Maschinengestell über das Teil
143 (F i g. 6) fest verbunden. Die Keile bilden in ihrer Gesamtheit durch den sie
trennenden Zwischenraum zwei Führungsnuten für die Rollen der Hebelpaare, die diese
durch ein zueinander symmetrisches Schwenken allmählich zu einem vollständigen Lösen
des Ziehguts aus den es umfassenden Klauen bringen. Die mit ihrem Kettenglied fest
verbundenen Klauen beginnen in geöffneter Stellung den gesteuerten Umlaufzyklus
erneut, der sie über das gezogene. Kettentrum und über die zweite Kettenwende zu
der Stelle A n zurückführt, wo der Zyklus von vorn beginnt.
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Nach F i g. 7 kann man ohne weiteres den öffnungsvorgang der Klauen
erkennen, der dem bereits beschriebenen Schließvorgang entgegengesetzt abläuft.
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Dieser Öffnungsvorgang erfolgt über die gleiche Länge wie das Schließen,
wobei die Länge so gewählt ist, daß ein gegenseitiges Behindern der Hebel während
der zyklischen Schwenkbewegungen vermieden wird, wobei der Öffnungsvorgang entsprechend
der Länge der Hebel, ihrer Dicke und ihrer Schrägstellung nach oben in bezug auf.
die Achslinie unterschiedlich sein kann.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß das zwischen den
beiden vertikalen Achsen der Räder 108 und 110 laufende Trum der Kette in drei Abschnitte
unterteilt ist: 1. Zwei zwangläufig arbeitende Abschnitte zum Schließen bzw. Öffnen
der Hebel von geringem Raumbedarf; 2. einen wirksamen Arbeitsabschnitt, - der im
wesentlichen entsprechend der zu erzielenden Zugkraft und dem je Quadratzentimeter
zulässigen Druck im wesentlichen veränderbar ist. Dieser Druck betrifft nicht das
Einspannen der Oberfläche bei Verwendung von Klanenbelägen, sondern die Oberflächenverformung
durch übermäßigen Druck. Es ist klar, daß das Spannen der Klauen mit sehr starker
Pressung an einer gezogenen Stahlstange etwa mit einer Festigkeit von 45 kg/mm2
in kaltem Zustand ohne Nachteil ist, während bei einem warm gezogenen Rohr; dessen
Temperatur noch 450°C beträgt, eine Verformung auftreten kann. Durch eine Vervielfachung
der Einspannstellen, d. h. durch eine Verlängerung des wirksamen Arbeitsabschnittes
kann man an diesen Stellen die Flächenpressung auf ein zulässiges Maß verringern.
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Dabei ist zu beachten, daß die auf Kreisbögen gegenläufig einschwenkbaren
Hebel über die Stellung zur Übertragung des größten Klemmdruckes hinaus bewegbar
sind, so daß sich eine durch den Winkel ,% (F i g. 9) bestimmte Selbstspannwirkung
ergibt, die den Klemmdruck noch erhöht.
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Die an dem Ende der die Klauen tragenden Hebel angeordneten Rollen
sind vorzugsweise Nadellagerrollen, wobei die für das Umlaufen der gesamten zwischen
den beiden Führungsschienen eingespannten Rollen erforderliche Kraft nur 5- bis
61000 der Gesamtzugkraft zu betragen braucht.