DE857787C

DE857787C - Vorrichtung zum Erfassen, Zurichten und Einfuehren der Aussenenden von Metallwickelnund -bunden in ein Walzwerk

Info

Publication number: DE857787C
Application number: DED455D
Authority: DE
Inventors: Otto Herbert Doehner
Original assignee: DOEHNER AG
Current assignee: DOEHNER AG
Priority date: 1943-01-31
Filing date: 1943-01-31
Publication date: 1952-12-01

Description

Vorrichtung zum Erfassen, Zurichten und Einführen der Außenenden von Metallwickeln und -bunden in ein Walzwerk Zum Einführen ringförmig aufgewickelter Metallbänder, insbesondere Stahlbänder, in ein Walzwerk, ist es zunächst notwendig, das Aul3enend@e ab- und in etwa geradezul)icgeil. Bei breiten, starken Bändern ist das Abbiegen sehr umständlich und zeitraubend, da dies vermittels eines zangenartigen Hebels und mit Hilfe von Schlagwerkzeugen weseiltlich von Hand geschehen muß. Für diese Arbeiten sind bei starken und breiten Bändern, besonders wenn es sich um einen Werkstoff hoher Festigkeit handelt, mehrere Werkleute notwendig. Außerdem können durch die Schlagwerkzeuge die Außenenden dabei sehr leicht beschädigt werden, so daß Werkstoffverluste nicht immer zu vermeiden sind.
Man hat daher schon Vorrichtungen zum Umbiegen der freien Enden von Metallwickeln mit einer Festhaltevorrichtung für den Wickelbund vorgeschlagen, die im wesentlichen aus einem in den freien Raum des Wickelbundes hineingreifenden und diesen unverrückbar festklemmenden Schuh und aus .einem das freie Ende des Wickelbundes erfassenden und zurückbiegenden Haken besteht, der das zurückgebogene Ende auf eine gebogene Schablone drückt. Hierbei wird zum eigentlichen Umbiegen des freien Endes außerdem eine Walze benötigt, die über die gebogene Schablone hinweggeführt wird.
Durch diese Vorrichtungen kann nur ein kurzes Wickelende umgelegt und gerichtet werden. Außerdem muß das Wickelende dann noch durch eine besondere Vorrichtung in das Walzwerk eingeführt werden. Da es sich hier ferner um eine Reihe genau aufeinander abgestimmter Vorgänge handelt, benötigt man umständliche Steuerungen, Einstellungen und eine Reihe einzelner Antriebe, die die vorgeschlagenen Vorrichtungen für den rauhen Walzwerksbetrieb ungeeignet und dazu sehr schwerfällig erscheinen lassen.
Erfindungsgemäß wird nun eine Vorrichtung zum Erfassen, Zurichten und Einführen der Außenenden von Metallwickeln oder -banden, insonderheit von zu Bunden gewickelten Stahlbändern, in ein Walzwerk vorgeschlagen, bei der an einer auf einer Bettführung gleitenden Presse bekannter Art eine Klaue angebracht ist, die durch entsprechende Verschiebung der Presse das Bandende erfaßt und an die Walzen heranbringt. Nach Lösen der Klaue vom Bandende wird dieses von den Backen der Presse erfaßt und in die Walzen eingeführt. Zum Geradebiegen des Bandendes und Festhalten desselben nach Lösung von der Klaue sind am freien Ende der Bettführung Druckscheiben und eine mit diesen zusammenarbeitende festgelagerte Traverse vorgesehen. Zum Umleiten und Einführen des vom Wickel abgezogenen Bandendes ist außerdem am Ende der Bettführung noch eine Einführungswalze gelagert.
In der Zeichnung ist in den Abb. i bis 6 ein Beispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Vor dem Walzwerk 23 ist ein Bett 21 mit einer in der Mitte angeordneten, in seiner ganzen Länge durchlaufenden Führung 2 angebracht, auf der die Presse 7 mit ihrem Schlitten gleitbar gelagert ist. In der Mitte besitzt die Führung 2 eine durchgehende Nut 3, die zur Aufnahme der Stahlbänder 4 und 9 dient. Diese Stahlbänder 4 und 9 können durch Seile oder Ketten bei entsprechender Ausbildung der Nut ersetzt werden. An den beiden Schlittenseiten sind Mutterschlösser 5 angebracht, die um Gewindespindeln 6 greifen, die ihrerseits um Aussparungen des Bettes i oder aber auch seitlich am Bett gelagert sind. Die Lagerung dieser Gewindespindeln hat so zu erfolgen, daß diese auf alle Fälle von äußeren Einwirkungen geschützt sind. Bei Außenlagerung sind sie durch ein Schutzgehäuse zu umklein. Angetrieben werden die Spindeln 6 von einem in, unter oder neben dem Bett gelagerten Motor 15 über Ketten oder sonstige Mittel 14 und Räder oder Scheiben 13. Der Motor 15, der beispielsweise reversierbar ist, wird durch Druckknopfsteuerung, die an einer geeigneten Bettstelle, zweckmäßig am Anfang oder Ende des Bettes, angebracht ist, in Betrieb gesetzt. Die Presse 7 ist nach bekannter Art gebaut und dient zur Aufnahme ,dies Walzgutes 12. Das Stahlband 9 ist in der Schlittenmitte an einer Öse 8 gelenkig befestigt und hat an seinem freien Ende einen Haken i o zur Befestigung des Bandstückes 4 mit seiner Klaue i i, die als Bandgreifer dient. Am Ende des Bettes sind zwei Ständer 16 mit einer Traverse 17 fest gelagert. In diesen Ständern läuft eine Welle i9 mit Druckscheiben 2o, die axial verstellbar angeordnet sein können. Die Druckscheiben 20 werdeal vermittels Handrad, Zahnräder und Druckspindeln in senkrechter Richtung verstellt. Unter dieser Welle i9 ist im Bett i eine Traverse 18 fest eingelegt, die in der Mitte eine Aussparung für deal freien Durchgang der Klaue i i hat. Am Bettanfang ist außerdem eine Führungswalze 21 mit einer Eindrehung 22 zum freien Durchgang der Klaue i i eingebaut. Ein Ablaufkasten 24 bekannter Art zur Aufnahme des Wickelbundes steht vor dem Bett.
Die Presse 7 wird zunächst gemäß Abb. i nach links gefahren. Dabei gleitet das Stahlband 9 zwischen den Scheiben 2o und durch die Aussparung der festen Traverse und die Führungswalze 21, so daß es mit Hilfe der Klaue i i und des Stahlbandes 4 das Ende des Bandes 12 erfassen kann. Nunmehr wird die Presse gemäß Abb. 2 nach rechts verfahren, das freie Ende wird damit vom Bund abgezogen, läuft über die Walze 2 i, zwischen den Scheitern 2o hindurch, wobei die Scheiben 2o heruntergestellt werden. Auf diese Weise wird das Bandende geradegebogen. Am Ende des Gleitendes der Presse werden nunmehr die Druckscheiben 20 auf die feste Traverse gepreßt, halten das Band 12 in ihrer Lage fest, die Klaue i i wird mit ihrem Bandstück 4 vom Bande g gelöst und die Presse mit geöffneten Backen nach links verfahren gemäß Abb. 3, wobei das freie Ende des Bandes 12 zwischen die Backen der Presse 7 gleitet. Darauf wird die Presse 7 geschlossen, die Druckscheiben 2o von der festen Traverse gehoben und die Presse 7 wieder nach rechts in die gestrichelte Stellung gemäß der Abb.3 gefahren, wobei das freie Ende des Bandes 12 in den Walzenspalt geführt wird. Während des Walzens verbleibt die Presse 7 an dieser Stelle und dient als Bandführungspresse in bekannter Weise.
Durch den Gegenstand der Erfindung werden mit einfachen Mitteln nicht nur die Bandenden erfaßt und geradegebogen, sondern auch zugleich in das Walzwerk eingeführt, wobei zum größten Teil Mittel verwendet werden, wie z. B. die Presse 7, die auch beim gewöhnlichen Walzwerk ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigt werden. Von besonderem Vorteil ist das schnelle zuverlässige Erfassen, Geradebiegen und Einführen des Bandendes in das Walzwerk, wodurch seine Leistung bedeutend erhöht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Erfassen, Zurichten und Einführen der Außenenden von Metallwickeln und -banden, insonderheit von zu Bunden gewickelten Stahlbändern in ein Walzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß an einer auf einer Bettführung gleitenden Presse bekannter Art eine Klaue angebracht ist, die durch entsprechende Verschiebung der Presse das Bandende erfaßt und an die Walzen heranbringt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Lösen der Klaue vom Bandende die Backen der Presse dasselbe erfassen und in die Walzen einführen.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse mit einem Schlitten versehen ist, an dem die Klaue vermittels eines Zugmittels gelenkig gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel aus zwei miteinander verhakbaren Teilen besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Bettführung Druckscheiben und eine fest gelagerte Traverse zum Geradebiegen und Festhalten des Bandendes angebracht sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckscheiben im Abstand nebeneinander angeordnet sind und die Traverse in der Mitte eine Aussparung besitzt, damit die Klaue zwischen den Druckscheiben und der Traverse hindurchgleiten kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Bettführung eine Einführungswalze angebracht ist, die in der Mitte eine Eindrehung zum Durchgang der Klaue hat. B.
Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bettführung in der Mitte eine durchgehende Längsaussparung zur Aufnahme des Zugmittels hat.
9. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse an ihren Seiten Mutterschlösser besitzt, die um Gewindespindeln greifen, die an der Bettführung drehbar gelagert sind und zum Antrieb der Gleitbewegung der Presse dienen.