DE1260264B - Galvanisiereinrichtung und Verfahren zu ihrer Anwendung - Google Patents
Galvanisiereinrichtung und Verfahren zu ihrer AnwendungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C23b
Deutsche KL: 48 a-5/68
Nummer: 1260 264
Aktenzeichen: N 21093 VI b/48 a
Anmeldetag: 19. Januar 1962
Auslegetag: 1. Februar 1968
Die Erfindung betrifft eine Galvanisiereinrichtung, bei der die Anode gegenüber der zu überziehenden
Fläche parallel zu dieser bewegbar ist und während der gegenseitigen Bewegung der flüssige Elektrolyt
durch den Zwischenraum zwischen Anode und der zu überziehenden Fläche strömt.
Bei einer bekannten Galvanisiereinrichtung dieser Gattung sind die zu überziehende Fläche und die ihr
gegenüberliegende Fläche der Anode zueinander parallel; beide Flächen stehen senkrecht im Raum,
und die Anode wird zum Galvanisieren von oben nach unten bewegt, während der Elektrolyt bei unten
abgeschlossenem Galvanisiergefäß infolge der Abwärtsbewegung der Anode aus dem unterhalb der
Anode liegenden Bereich des Gefäßes verdrängt und dadurch veranlaßt wird, den Raum zwischen Anode
und Kathode nach oben hin, also entgegen der Bewegungsrichtung der Anode, zu durchströmen oder
bei gleichzeitiger Absenkung des Flüssigkeitsspiegels relativ zur Anode stillsteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Galvanisiereinrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung, insbesondere für das Innengalvanisieren schlanker Rohre
zu schaffen, bei deren Anwendung sich ein besonders festhaftender, glatter galvanischer Überzug ergibt,
der nicht spröde oder porös ist. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu überziehende
Fläche und die ihr gegenüberliegende Fläche der Anode einen solchen Winkel einschließt, daß sich
der Zwischenraum in Richtung der Anodenbewegung erweitert und eine den Elektrolyten während der
Anodenbewegung in der gleichen Richtung durch den Zwischenraum hindurchtreibende Pumpeinrichtung
angeordnet ist.
Für das Innengalvanisieren eines Rohrs ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß sich
die Anode in ihrer Bewegungsrichtung verjüngt. Wenn das Rohr einen kreisrunden Querschnitt hat,
ist es zweckmäßig, vorzusehen, daß die Anode gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal ein Kegelstumpf
ist.
Eine Einrichtung mit einem oder mehreren Merkmalen der Erfindung läßt man erfindungsgemäß am
besten in der Weise arbeiten, daß man die Anode und den Elektrolyten im wesentlichen von unten nach
oben bewegt.
Die guten Ergebnisse, die man mit der erfindungsgemäßen Einrichtung insbesondere dann erhält, wenn
man sie in der beschriebenen Weise arbeiten läßt, sind offenbar darauf zurückzuführen, daß die schädliehen
Wirkungen der sich beim Galvanisieren bildenden Gasblasen eingeschränkt werden. Die während
Galvanisiereinrichtung und Verfahren zu ihrer
Anwendung
Anwendung
Anmelder:
Nyby Bruks Aktiebolag, Nybybruk (Schweden)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
8000 München 9, Schweigerstr. 2
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
8000 München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Bengt Andersson, Torshälla (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 20. Januar 1961 (605)
der elektrolytischen Behandlung entstehenden zahlreichen Gasblasen behindern die Ionenbewegung in
dem Raum zwischen der Kathode und der Anode und müssen daher möglichst schnell aus diesem
Zwischenraum entfernt werden. Dies geschieht zum Teil infolge der strömenden Bewegung des Elektrolyten
und zum anderen Teil infolge des Bestrebens der Gasblasen, hochzusteigen. Die günstigsten Bedingungen
für die Abfuhr der Gasblasen ergeben sich daher dann, wenn man den zu behandelnden
Gegenstand aufrecht stehend anordnet und die Anode nach oben bewegt, während der Elektrolyt veranlaßt
wird, in dem Raum zwischen Anode und Kathode ebenfalls nach oben zu strömen. Von der Unterseite
der Anode aus, wo der Spalt zwischen Anode und Kathode am engsten ist und die größte Stromdichte
herrscht, strömt ein gasfreier Strom des Elektrolyten nach oben, der die sich in dieser Zone bildenden
Gasblasen schnell nach oben mitreißt. Am oberen Ende der Anode hat der Spalt zwischen Anode und
Kathode seine größte Breite, und die Stromdichte ist dort am niedrigsten, so daß sich die dort vorhandenen
Gasblasen nicht schädlich auf den Ablauf des Galvanisiervorgangs auswirken. Wenn man die Anode
während des Galvanisierens nach oben bewegt, wird die zu überziehende Metallfläche durch den oberen
Teil der Anode zunächst vorbereitend behandelt, während die endgültige Galvanisierung, durch welche
die Oberflächengüte bestimmt wird, von dem unteren Teil der Anode durchgeführt wird, an dem die
störende Wirkung der Gasblasen praktisch ausgeschaltet ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Die Zeichnung veranschaulicht in einem teilweise als Ansicht gezeichneten senkrechten Schnitt eine
Einrichtung zum Innengalvanisieren von Rohren und anderen Hohlkörpern.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das auf seiner Innenseite zu galvanisierende Rohr 1 durch
eine Leitung 2 mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle 15 verbunden. Innerhalb des Rohrs 1
befindet sich ein Anodenkörper 3 in Form eines Kegelstumpfes, der an einem isolierten Seil 4 aufgehängt
ist, das vorzugsweise aus Kupfer besteht, da es ebenfalls vom Strom durchflossen wird. Das Seil 4
läßt sich auf eine Trommel 5 aufwickeln, die von einem Motor 7 angetrieben wird. Das Seil 4 und damit
auch der Anodenkörper ist über eine Schleifbürste 6 und eine Leitung 16 mit dem positiven Pol
einer Gleichstromquelle 15 verbunden.
Der Anodenkörper 3 trägt nach außen ragende Fortsätze 17 aus isolierendem Material, z. B. Hartgummi,
die sich an der Innenwand des Rohrs abstützen und den Anodenkörper in gleichachsiger Lage
mit dem Rohr 1 halten.
Der Elektrolyt wird über eine Leitung 18 in das untere Ende des Rohrs 1 eingeleitet und strömt vom
oberen Ende dieses Rohrs durch ein weiteres Rohr
10 in einen Behälter 11, in dem ein Teil der während der Elektrolyse entstandenen Gasblasen aus dem
Elektrolyten abgeschieden wird. Von dem Behälter
11 aus strömt der Elektrolyt durch eine Rohrleitung
12 zu einer Umwälzpumpe 8, die grundsätzlich von
beliebiger geeigneter Bauart sein kann und bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Düse 19 zum Einleiten
von Gas, ζ. B. von Luft, in den Elektrolyten umfaßt. Das zugeführte Gas reißt den flüssigen Elektrolyten
mit, und zwar einerseits infolge der Injektorwirkung und andererseits infolge des sogenannten
Mammutpumpeneffekts. Das Gemisch aus dem Elektrolyten und den Gasblasen strömt in einem Standrohr
20 nach oben zu einem Rohr oder Behälter 21 von größerem Durchmesser, wo das Gas aus dem
Elektrolyten abgeschieden wird, woraufhin der Elektrolyt unter der Wirkung der Schwerkraft durch eine
Leitung 13 zu einem Wärmetauscher 14 strömt, in dem er gekühlt oder erwärmt werden kann, um dann
durch eine weitere Leitung 18 zum unteren Ende des zu galvanisierenden Rohrs 1 zu strömen.
Der z. B. aus Nickel bestehende Anodenkörper 3 ist so geformt, daß sein oberes Ende nur so dick ist,
wie es zum Anschließen des Kabels 4 erforderlich ist. Das untere Ende des kegelstumpfförmigen Anodenkörpers
soll nicht dicker sein, als es erforderlich ist, um die gewünschte Menge des Elektrolyten zwischen
dem Anodenkörper und der Innenwand des Rohrs hindurchströmen zu lassen. Die Länge des Anodenkörpers,
d. h. die Höhe des Kegelstumpfes, soll so gewählt werden, daß die Oberfläche des Kegelstumpfes des gewünschten Stromdichte entspricht.
Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung wurde benutzt, um einen Nickelüberzug auf die
Innenwand eines zylindrischen Körpers aufzubringen, der einen Innendurchmesser von 60 mm besaß. Dieser
Hohlkörper hatte eine Länge von 400 mm und einen Außendurchmesser von 150 mm. Er bestand aus
einem austenitischen nichtrostenden Chrom-Nickel-Stahl.
Der zylindrische Hohlkörper wurde aufrecht stehend angeordnet und an die negative Klemme der
Gleichstromquelle 15 angeschlossen. Die Spannung wurde so eingeregelt, daß die mittlere Stromdichte,
bezogen auf die Gesamtoberfläche des Anodenkörpers,
ίο 6 A/dm2 betrug. Der Anodenkörper bestand aus
Nickel und hatte die Form eines Kegelstumpfes mit einer Höhe von 210 mm, einem oberen Durchmesser
von 22 mm und einem unteren Durchmesser von mm. Der Anodenkörper wurde mit einer solchen
Geschwindigkeit nach oben bewegt, daß jeder Punkt auf der Innenwand des Hohlkörpers dem elektrischen
Strom 35 Minuten lang ausgesetzt wurde.
Es wurde mit einem handelsüblichen Elektrolyten gearbeitet, der ein Nickelsalz mit einer Konzentration
von 330 g/l enthält. Dieser Elektrolyt wurde mit Hilf e eines der Pumpe 8 zugeführten Luftstroms umgewälzt
und während des Galvanisieren auf einer Temperatur von 60° C gehalten.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren wurde auf der Innenwand des Hohlkörpers ein Nickelüberzug
mit einer Dicke von 0,040 mm erzeugt. Es zeigte sich, daß dieser Nickelüberzug hervorragende Eigenschaften
aufwies. Er haftete fest auf der Metallunterlage und besaß eine hohe Geschmeidigkeit, was zeigte,
daß während der elektrolytischen Behandlung eine Absorbtion von Wasserstoff oder anderen Gasen nur
in einem sehr geringen Ausmaß stattgefunden hatte.
Claims (4)
1. Galvanisiereinrichtung, insbesondere für das Innengalvanisieren schlanker Rohre, bei der die
Anode gegenüber der zu überziehenden Fläche parallel zu dieser bewegbar ist und während der
gegenseitigen Bewegung der flüssige Elektrolyt durch den Zwischenraum zwischen Anode und
der zu überziehenden Fläche strömt, dadurch gekennzeichnet, daß die zu überziehende
Fläche und die ihr gegenüberliegende Fläche der Anode (3) einen solchen Winkel einschließt, daß
sich der Zwischenraum in Richtung der Anodenbewegung erweitert und eine den Elektrolyten
während der Anodenbewegung in der gleichen Richtung durch den Zwischenraum hindurchtreibende
Pumpeinrichtung (8) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 für das Innengalvanisieren eines Rohrs, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Anode (3) in ihrer Bewegungsrichtung verjüngt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2 für das Innengalvanisieren eines Rohrs (1) von kreisrundem
Querschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (3) ein Kegelstumpf ist.
4. Verfahren zum Galvanisieren mittels einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (3) und der Elektrolyt im wesentlichen von unten nach
oben bewegt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 478 769, 754 082.
Deutsche Patentschriften Nr. 478 769, 754 082.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 747/475 1.68
ι Bundesdruckerei Berlin
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