DE1255628B - Verfahren zur Verminderung der Pigmentwanderung beim Faerben von Fasermaterial - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Pigmentwanderung beim Faerben von FasermaterialInfo
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Description
- Verfahren zur Verminderung der Pigmentwanderung beim Färben von Fasermaterial Beim Färben von Fasermaterialien mit Pigmenten und Bindemitteln bereitet es im allgemeinen große Schwierigkeiten, egale Färbungen zu erhalten. Da es kaum möglich ist, den Trocknungsvorgang des klotzgefärbten Fasermaterials so vollkommen zu gestalten, daß das ganze Warenstück gleichmäßig trocknet, werden sich immer Bereiche unterschiedlichen Trocknungsgrades auf dem Material bilden. Eine Folge davon ist, daß Färbeflotte nach den stärker getrockneten Bereichen des Fasermaterials nachfließt und das Pigment dadurch unegal auf dem Fasermaterial verteilt wird. Man hat verschiedene Maßnahmen zur Verhinderung der Pigmentwanderung vorgeschlagen, jedoch mit diesen nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Eine dieser Maßnahmen ist der Zusatz geringer Mengen Alginate. Eine andere Maßnahme zur Zurückdrängung der Pigmentwanderung besteht darin, Dispersionen von Mischpolymerisaten als Bindemittel zu verwenden, welche unter Anwendung spezieller Emulgatoren durch Emulsionspolymerisation hergestellt wurden.
- Es wurde nun gefunden, daß man beim Färben von Fasermaterial mit Pigmentfarbstoffflotten, die Pigmente und Bindemittel enthalten, die Pigmentwanderung erheblich vermindern kann und Färbungen hoher Egalität erhält, wenn man den Pigmentfarbstoffflotten Polyvinylcaprolactam zusetzt.
- Für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet man in der Färbeflotte lösliches Polyvinylcaprolactam, das man vorteilhaft in Mengen von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Pigmentfarbstoffflotte, anwendet.
- Die Pigmentfarbstoffflotten können als Pigmente alle für die Pigmenttechnik gebräuchlichen anorganischen oder organischen Pigmente enthalten. Sie enthalten außerdem Bindemittel und können weiterhin auch andere übliche Zusätze, wie Stehmittel oder z. B. die Qualität der Färbung verbessernde Substanzen, enthalten, wie Weichmacher, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Schutzkolloide, Füllstoffe und andere Hilfsstoffe. Je nach der Art des verwendeten Bindemittels werden gegebenenfalls auch Katalysatoren zugesetzt: bei unter sauren Bedingungen fixierenden Bindemitteln z. B. Säuren oder Säurespender, wie Ammoniumnitrat oder Diammoniumphosphat, bei unter alkalischen Bedingungen fixierenden Bindemitteln z. B. Alkalilaugen oder Alkalispender, wie Kalium- oder Natriumbicarbonat.
- Als Bindemittel können die Pigmentfarbstoffflotten alle für die Pigmentfärbung üblichen vernetzbaren Mischpolymerisate oder härtbaren Vorkondensate enthalten, mit denen Polyvinylcaprolactam verträglich ist. Beispiele für solche Bindemittel sind vernetzbare Mischpolymerisate in wäßriger Dispersion, die zusammengesetzt sind aus hartmachenden Komponenten, wie Vinylchlorid, Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril oder Styrol, und weichmachenden Komponenten, wie die Acrylester höherer Alkohole oder Butadien, und die Gruppen enthalten, die für sich allein oder in Mischung mit härtbaren Vorkondensaten und/oder anderen mindestens bifunktionellen Verbindungen vernetzbar sind. Als Monomere mit Gruppen, die für sich allein vernetzbar sind, seien genannt: Methylolamide ungesättigter Säuren sowie deren Alkyläther. Härtbare Vorkondensate sind z. B. Umsetzungsprodukte von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, mit Harnstoff, Melamin, Urethanen, Mono- und Diureinen, Äthylenharnstoff, sowie die Verätherungsprodukte der erhältlichen Methylolverbindungen. Sollen diese härtbaren Vorkondensate auf gleichzeitig mitverwendete Polymerisate vernetzend wirken, so enthalten diese Carboxylgruppen oder Carbonsäureamidgruppen oder andere mit den Vorkondensaten reaktionsfähige Gruppen. Andere vernetzende Verbindungen sind z. B. mehrwertige Amine für Epoxygruppen enthaltende Mischpolymerisate oder mehrere Äthylenimingruppen enthaltende Verbindungen, die mit Carboxylgruppen von Mischpolymerisaten reagieren können.
- Das neue Verfahren wird z. B. durchgeführt, indem man Polyvinylcaprolactam zu den aus den Pigmentfarbstoffen, Bindemitteln, Wasser und sonstigen Zusätzen auf übliche Weise erhältlichen Pigmentfarbstoffflotten gibt und Fasermaterialien, z. B. Textilgewebe, mit diesen Flotten klotzt. Das geklotzte Material wird anschließend getrocknet und gegebenenfalls bei höherer Temperatur zur Fixierung nachbehandelt. Für die Trocknung werden im allgemeinen Temperaturen zwischen 50 und 100°C, für die fixierende Nachbehandlung Temperaturen zwischen 100 und 200°C angewandt. Die Dauer der fixierenden Nachbehandlung richtet sich nach der Höhe der Temperatur und kann mehrere Minuten bis wenige Sekunden betragen. Die obere Temperaturgrenze ist durch die Temperaturempfindlichkeit des verwendeten Fasermaterials gegeben. Die Trocknung kann wie üblich auf den in der Praxis bekannten Trocknern, wie Trockenkammern, Hängetrocknern, Spannrahmen oder Trockenzylindern, erfolgen.
- Als Fasermaterialien kommen für das neue Verfahren Gewebe und Gewirke aus Natur- und Kunstfasern in Betracht, die beispielsweise aus Baumwolle, Zellwolle, Wolle, Seide, Celluloseacetat, Viskose, Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril, Asbest und Glas bestehen.
- Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Färbungen zeichnen sich durch ein sehr egales Farbbild aus.
- Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
- Beispiel 1 Eine Färbeflotte wird hergestellt aus
50 Teilen einer etwa 45°/oigen wäßrigen Disper- sion eines Mischpolymerisates aus 60 °/o Acrylsäurebutylester, 20 °/o Vinylchlorid, 15 °/o Acrylsäuremethylester und 5 °/o Methacrylamid, 3 Teilen einer etwa 70°/oigen wäßrigen Lösung eines mit Methanol teilweise veräther- ten Harnstofformaldehyd-Vorkonden- sats 7 Teilen eines etwa 35°/oigen emulgatorhaltigen wäßrigen Teiges von Kupferphthalo- cyanin, 5 Teilen Diammoniumphosphat, 5 Teilen Polyvinylcaprolactam und 930 Teilen Wasser. 1000 Teile 65 Teilen einer etwa 40°/oigen wäßrigen Disper- sion eines Mischpolymerisates aus 80 °/o Acrylsäurebutylester, 16"/, Methacrylsäuremethylester und 40/, N-Methylolmethacrylamid, 6 Teilen eines etwa 35 °/oigen emulgatorhaltigen wäßrigen Teiges des Farbstoffes C. I. Vat Orange (Colour Index [1956] Nr. 7l105), 4 Teilen Ammoniumnitrat, 8 Teilen einer etwa 40°/Qigen wäßrigen Lösung von Polyvinylcaprolaetam und 917 Teilen Wasser. 1000 Teile - Beispiel 3 Eine Färbeflotte wird hergestellt aus
60 Teilen einer etwa 45°/oigen wäßrigen Disper- sion aus 50 °/o Acrylsäureäthylhexylester, 20 °/o Acrylnitril und 10 °/0 2-Hydroxy-3-chlotpropylacrylat, 5 Teilen eines etwa 40°/oigen emulgatorhaltigen wäßrigen Teiges eines aus 2,4,5-Tri- chloranilin und 2,3-Oxynaphthoesäure- o-toluidid erhältlichen Azofarbstoffes, 5 Teilen Kaliumbicarbonat, 10 Teilen einer etwa 40°/oigen wäßrigen Lösung von Polyvinylcaprolactam und 920 Teilen Wasser. 1000 Teile
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verminderung der Pigmentwanderung beim Färben von Fasermaterial mit Pigmentfarbstoffflotten, die Pigmente und vernetzbare Bindemittel enthalten, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß man den Pigmentfarbstoffflotten Polyvinylcaprolactam zusetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyvinylcaprolactam in Mengen von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Pigmentfarbstoffflotte, anwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1135 418. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind 3 Färbetafeln mit Erläuterung ausgelegt worden.
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