Verfahren zur Verminderung der Pigmentwanderung beim Färben von Textilmaterial Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermin derung der .Pigmentwanderung beim Färben von Tex- tilmaterial mit Pigmentfarbstoffen.
Beien Färben von. Textilmaterialien mit Pigmenten und Bindemitteln bereitet eis im allgemeinen grosse Schwierigkeiten, egale Färbungen zu erhalten.
Da es kaum möglich ist, den Trocknungsvorgang :des klotz gefärbten Textilmaterials so vollkommen zu gestalten, dass das ganze Warenstück :gleichmässig trocknet, wer den sich immer Bereiche unterschiedlichen Trocken grades auf dem Materiial :bilden. Eine Folge .davon ist, dass Färbeflotte nach .den stärker getrockneten Berei chen des Textilmaterials nachfliesst und :das Pigment dadurch uregal auf dem Textilmaterial verteilt wird.
Man hat verschiedene Massnahmen zur Verhinderung der Pigmentwanderung vorgeschlagen, jedoch mit die sen nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Eine ,dieser Massnahmen ist :der Zusatz geringer Mengen Alginate. Eine andere Massnahme zur Zurückdrängung der Pig mentwanderung :
besteht ,darin, Dispersionen von Misch polymerisaten .als, Bindemittel zu verwenden, welche ,unter Anwendung spezieller Emulgatoren durch Emul- sionspolymerisation hergestellt wurden.
Man kann neun die Pigmentwanderung beim Fär ben von Textilmaterial mit Pigmentfarbstoffflotten, die Pigmente und Bindemittel enthalten, ;erheblich vermin dern und Färbungen hoher Egalität erhalten, wenn man .das Material nach dem Verfahren dieser Erfindung färbt.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Textilmaterial mit einem Färbebad behandelt, das .a) ,einPigment b) :eite:n Emulgator c),ein Bindemittel d) Polyvinylcaprolactam und zweckmässig einen die Fixierung des Bindemittels begünstigenden Katalysator enthält und anschliessend trocknet. Für das Verfahren verwendet man in .der Färbe flotte z.
B. lösliches Polyvinylcaprolactam, das man vorteilhaft in .Mengen von 0,05 bis 5 :Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Pigmentfarbstoffflotte., angewendet.
Die Pügmentfarbstoffflotten enthalten die Pigmente in Form einer emulgatorhaltigen Zubereitung. Sie kön- ne:n als Pigmente alle für die Pigmenttechnik gebräuch lichen anorganischen oder organischen Pigmente ent halten.
Sie enthalten, ausserdem Bindemittel und Polyvinyl- caprolactam sowie je nach der Art ,des verwendeten Bindemittels auch Katalysatoren, und zwar bei unter sauren Bedingungen fixierenden Bindemitteln z. B. Säu ren oder Säurespender, wie Ammoniumnitrat oder Di- ammoniumphosphat, bei unter,alkalischen Bedingungen fixierenden Bindemitteln z.
B. Alkalilaugen oder A'lkali- spender, wie Kalium- oder Natriumbicarbonat. Die Pigmentfarbstoffflotten können weiterhin auch andere übliche Zusätze, wie Steilmittel, oder z. B. die Qualität der Färbung verbessernde Substanzen enthalten, wie Weichmacher, Verdickungsmittel, Schutzkolloide, Füll stoffe uniandere Hilfsstoffe.
Als Bindemittel können die Pigmentfarbstoffflotten alle für die Pigmentfärbung üblichen. vernetzbaren Mischpolymeris ate oder härtbaren Vorkondensate ent halten, mit .denen Polyvinylcaprolactam verträglich ist.
Breispiele für solche Bindemittel sind vernetzbare Müsch- polymerisiate in wässriger Dispiersion, :
die zusammen gesetzt sind aus harbmiachendein Komponenten, wie Vinylchlorid, Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril oder Styrol und weichmachenden Komponenten, wie die Acrylester höherer Alkohole oder Butadien, und die Gruppenenthalten,
die für sich allein oder in Mischung i 't ni härtbaren Vorkondensaten und/oder anderen min- #destens bifunkbionellen Verbindungen vernetzbar sind.
Als Monomeere mit Gruppen, die für sich .allein vernetz- bar sind, seien genannt: Methylolamide ungesättigter Säuren sowie denen Alkyläther. Härtbare Vorkonden- sate sind z. B.
Umsetzungsprodukte von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, mit Harnstoff, Melamin, Urethanen; Mono- und Diareinen, - Äthylenharnst off sowie die Verätherungsprodukte der erhältlichen Me- thylolverbin.dungen. Sollen diese härtbaren Vorkonden- sate auf gleichzeitig mitverwendete
Polymerislate ver- netzend wirken, so enthalten. diese Carboxylgruppen oder Canbonsäureamidgruppen oder andere mit den Vorkondensaten reaktionsfähige Gruppen. Andere ver- netzende Verbindungen sind z.
B. mehrwertige Amine für Epoxygruppen enthaltende Mischpolymerisate oder mehrere Äthylenimingruppen enthaltende Verbindun gen, die mit Carboxylgruppen von Mischpolymerisaten reagieren können.
Das neue Verfahren wind z. B. durchgeführt, indem man Polyvinyleaprolactam zu Iden aus ;den Pigment farbstoffen, Bindemitteln, Wasser und sonstigen Zu sätzen .auf übliche Weise erhältlichen Pigmientfarbstoff- flotten gibt und Textilmaterialien, z. B. Gewebe, mit diesen Flotten klotzt.
Das geklotzte Material wird an schliessend getrocknet und gegebenenfalls bei höherer Temperatur zur Fixierung nachbehandelt. Für die Trock nung werden im allgemeinen Temperaturen zwischen 50 und 100 C, für die fixierende Nachbehandlung Temperaturen zwischen 100 und 200 C angewandt.
.Die Dauer der fixierenden Nachbehandlung richtet s'i'ch nach der Höhe der Temperatur und kann mehrere Minuten bis wenige Sekunden betragen. Die obere Temperaturgrenze .ist durch die Temperaturempfindlich keit des verwendeten Fas@ermatersals gegeben.
Die Trocknung kann wie üblich auf den in der Praxis be kannten Trocknern, wie Trockenkammern, Hänge- trocknern, Spannrahmen oder Trockenzylindern, erfol gen.
Als Textilmaterialien kommen für das neue Verfah- ren z. B. Gewebe ,und Gewirke aus Natur- und Kunst fasern in Betracht, die beispielsweise -aus Baumwolle, Zellwolle, Wolle, Seide, Cellulose@acetat, Viskose, Poly amid, Polyester, Polyacrylnitnl, Asbest und Glas be stehen.
Die nachdem neuen. Verfahren erhältlichen Färbun gen zeichnen sich durch ein sehr egales Farbbild aus. Die in den Beisspielen angegebenen Teile und Pro zente sind Gewichtseinheiten.
EMI0002.0092
<I>Beispiel <SEP> 1</I>
<tb> Ein:, <SEP> Färbeflotte <SEP> wird <SEP> hergestellt <SEP> aus
<tb> 50 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 45 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Dispersion
<tb> eines
<tb> Mischpolymerisates <SEP> .aus <SEP> 60 <SEP> % <SEP> Acry1säurebutyl ester, <SEP> 20 <SEP> % <SEP> Vinylchlorid, <SEP> 15 <SEP> % <SEP> AcrylsäuTemethyl ester <SEP> und <SEP> 5 <SEP> % <SEP> Methacrylamid,
<tb> 3 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 70 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Lösung
<tb> eines <SEP> mit <SEP> Methanol <SEP> teilweise <SEP> verätherten <SEP> Harn stofformaldehyd-Vorkondensats
<tb> 7 <SEP> Teilen <SEP> eines <SEP> tetwa <SEP> 35 <SEP> % <SEP> igen <SEP> emulgatorhaltvgen
<tb> wässrilgen <SEP> Teiges <SEP> von <SEP> Kupferphthalocyanin,
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Teilen <SEP> Diammoniumphosphat,
<tb> 5 <SEP> Teilen <SEP> Polyvinylcaprolactamund
<tb> 930 <SEP> Teilen <SEP> Wasser
<tb> 1000 <SEP> Teile. Mit dieser Flotte wird ein Baumwollgewebe ge- klotzt. Das geklotzte Gewebe wird auf einem Nadel- spannrahmen :bei 80 C getrocknet.
Man erhält eine sehr Legale farbtiefe Färbung, die an den Kanten und Einstichstellen oder Nadeln nur ausserordentlich geringe Pigmentwanderung zeigt. Die getrocknete Ware wird 4 Minuten bei 150 C fixiert.
Man erhält eine Färbung mit iguten Alleemeinechtheiten.
EMI0002.0110
<I>Beispiel <SEP> 2</I>
<tb> Eine <SEP> Färbeflotte <SEP> wird <SEP> hergestellt <SEP> aus
<tb> 65 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 40 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Dispersion
<tb> seines
<tb> Mischpolym;
erisates,aus <SEP> 80 <SEP> % <SEP> Acrylsäurebutylester,
<tb> <B>1'6</B> <SEP> % <SEP> Methacrylsäuremethylester <SEP> und <SEP> 4 <SEP> % <SEP> N-Me thylolmethacrylamid,
<tb> 6 <SEP> Teilen <SEP> eines <SEP> etwa <SEP> 35 <SEP> % <SEP> igen <SEP> emulgatorhahigen
<tb> wässnigen <SEP> Teeges <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> C.I. <SEP> Vat <SEP> Orange
<tb> (Colour <SEP> Index <SEP> (1956) <SEP> Nr. <SEP> 71105),
<tb> 4 <SEP> Teilen <SEP> Ammoniumnitrat,
<tb> 8 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 40 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Lösung <SEP> von
<tb> Polyvi,nylcaproltactam <SEP> und
<tb> 917 <SEP> Teilen <SEP> Wasser
<tb> 1000 <SEP> Teile Mit dieser Flotte wird ein Mischgewebe aus 70 % Polyester !und 30 % Zellwolle geklotzt.
Das .geklotzte Gewebe wird .auf einem Zylindertrockner bei 80 C getrocknet. Die getrocknete Ware wird 3 Minuten. bei 160 C fixiert. Man erhält eine sehr egale Färbung mit guten Allgemeihechtheiten.
EMI0002.0121
<I>Beispiel <SEP> 3</I>
<tb> Eine <SEP> Färbeflotte <SEP> wind <SEP> hergestellt <SEP> aus
<tb> 60 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 45 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Dispersion
<tb> aus <SEP> 50 <SEP> % <SEP> Acrylsäureäthylhexylester, <SEP> 20 <SEP> % <SEP> Acryl nitril <SEP> und
<tb> 10 <SEP> % <SEP> 2 <SEP> Hydroxy-3-chlorpropylacrylat,
<tb> 5 <SEP> Teilen <SEP> eines <SEP> etwa <SEP> 40 <SEP> % <SEP> igen <SEP> emulgatorh.altigen
<tb> wässrigen <SEP> Teiges <SEP> eines <SEP> aus <SEP> 2,4,5-Trichloranilin
<tb> und <SEP> 2,3-Oxynaphthoesäure-o-toluidid <SEP> erhältlichen
<tb> Azofarbstoffes,
<tb> 5 <SEP> Teilen <SEP> Kaliumbicarbonat,
<tb> 10 <SEP> Teilen <SEP> einer <SEP> etwa <SEP> 40 <SEP> % <SEP> igen <SEP> wässrigen <SEP> Lösung
<tb> von <SEP> Polyvinyloaprolactam <SEP> und
<tb> 9-20 <SEP> Teilen <SEP> Wasser
<tb> 1000 <SEP> Teile Mit dieser Flotte wird ein Gewebe aus Polyester stapelfaserngeklotzt. Das geklotzte Gewebe wird auf einem Kluppenspannrahmen bei 70 C ;getrocknet.
Die getrocknete Ware wird 1 Minute bei 180 C fixiert. Man erhält eine egale Färbung mit .guten Allgemeinecht- heiten.