DE1135418B - Verfahren zum gleichzeitigen Faerben und Hydrophobieren von Faserstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Hydrophobieren von Faserstoffen Es ist bekannt, Textilien mit Pigmentfarbstoffen zu färben und in der gleichen Verfahrensstufe mit einer Kunststoffdispersion zur Erzielung von Wasserfestigkeit zu imprägnieren. Die hierbei als Dispergierrnittel für die Pigmentfarbstoffe verwendeten Substanzen, z. B. oxyäthylierte Fettsäuren und Alkohole oder Naphthalinsulfons.äuren, haben jedoch den schwerwiegenden Nachteil, daß sie sich ebenfalls, auf dem Gewebe niederschlagen und als hydrophile Substanzen die Wirkung des Imprägniermittels vermindern oder aufheben. Wollte man diese Qualitätseinbuße nicht in Kauf nehmen, müßte man wie bisher die Textilien nach dem umständlichen zweibadigen Verfahren ausrüsten. Bei diesem ist es erforderlich, die Textilien nach der Färbung in zwei Verfahrensstufen zunächst zur Fixierung der Pigmentfarbstoffe zu trocknen und danach zur Entfernung des Dispergiermittels vor der Imprägnierung wieder auszuwaschen.
• Es wurde nun gefunden, daß man Textilgewebe in einem Arbeitsgang hydrophobieren und färben kann, wenn man als Dispergiermittel für die Pigmentfarbstoffe N-Vinyllactame enthaltende wasserlösliche Mischpolymerisate verwendet. Solche z. B. durch die deutsche Patentschrift 757 355 an sich bekannten Mischpolymerisate können beispielsweise aus Vinylpyrrolidon oder/und Vinylcaprolactam einerseits und andererseits aus Vinylacetat und Vinylpropionat hergestellt werden. Sehr gut für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Dispergiermittel erhält man z. B. durch Mischpolymerisation von 60 bis 75% Vinylpyrrolidon und 40 bis 25% Vinylpropionat.
• Für das kombinierte Färbe- und Imprägnierverfahren eignen sich anorganische und organische Pigmentfarbstoffe, alle für die Färbung mit Pigmenten als Binder verwendeten Kunststoffdispersionen und alle üblichen Hydrophobiermittel. Solche Kunststoffdispersionen sind z. B. Homo- oder Mischpolymerisate aus Vinylpropionat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylsäureestern, Isobutylen, Styrol und Äthylen.
• Übliche Hydrophobiermittel sind z. B. Paraffindispersionen, Wachsdispersionen und Siliconöle. Zum eigentlichen Färbe- und Hydrophobierungsprozeß verwendet man wie üblich eine Dispersion, deren Feststoffteil je nach den erwünschten Eigenschaften etwa folgende Zusammensetzung hat: bis zu 201/o des Pigmentes, bis zu 1011/o des erfindungsgemäß verwendeten Dispergiermittels, 5 bis 50110 des Pigmentbinders und 2 bis 20% des Hydrophobiermittels.
• Mit einer solchen Mischung, die noch weitere Zusätze, wie Fungicide und Füllstoffe (z. B. Kaolin) enthalten kann, werden die Gewebe nach den bekannten Methoden behandelt, z. B. am Foulard geklotzt und danach bei 50 bis 150° C getrocknet.
• Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die besonders rationelle gleichzeitige Färbung und hervorragende Hydrophobierung aller Gewebearten aus natürlichen und künstlichen Materialien, vor allem die Imprägnierung von Schwergeweben, z. B. Zeltplanen, Autoverdeckplanen, Persennings, Segeltuch, Markisen und Liegestuhlbespannungen.
• Besonders vorteilhaft für die Praxis ist ferner, daß gebrauchsfertige Zubereitungen aus dem Pigment und dem Dispergiermaterial auch bei langem Lagern stabil bleiben und somit ohne weiteres für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden können.
• Die in, dem Beispiel angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
• Beispiel 50 Teile Eisenoxydbraun werden mit einer Lösung von 3 Teilen eines Mischpolymerisats, hergestellt aus gleichen Teilen Vinylpyrrolidon und Vinylpropionat, in 50 Teilen Wasser vermahlen.
• 10 Teile dieser Pigmentzubereitung werden mit 75 Teilen einer ungefähr 50%igen Dispersion von Polyvinylpropionat und 75 Teilen Wasser vermischt. Zur Erhöhung des Abperleffektes, d. h. zur Hydrophobierung, werden noch 10 Teile einer ungefähr 50%igen Paraffin-Dispersion zugesetzt. Mit dieser M1schunLy wird ein 450 Lr/m2 Baumwollschwergewebe am Foulard geklotzt. Nach der Trocknung ist das Gewebe wasserdicht imprägniert und gleichmäßig gefärbt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Hyd@rophobieren von Faserstoffen, insbesondere von Schwergeweben, unter Verwendung von Pigmentfarbstoffen, der üblichen Pigmentbinder und der üblichen Hydrophobierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man N-Vinyllactam enthaltende wasserlösliche Mischpolymerisate als Dispergiermittel für die Pigmentfarbstoffe verwendet.