DE1247561B - Verfahren und Slinger zum Einschleudern von Formsand in im wesentlichen rotationssymmetrische Formen - Google Patents
Verfahren und Slinger zum Einschleudern von Formsand in im wesentlichen rotationssymmetrische FormenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B22c
Deutsche Kl.: 31 bl -15/20
Nummer: 1247 561
Aktenzeichen: B 81233 VI a/31 bl
Anmeldetag: 30. März 1965
Auslegetag: 17. August 1967
Die Erfindung betrifft einen Slinger zum Einschleudern von Formsand in im wesentlichen rotationssymmetrische
Formen, insbesondere zur Herstellung der Auskleidung von Stahlwerkspfannen, wobei der Formsand vorzugsweise über Förderbänder
einem bewegbar ausgebildeten Schleuderarm mit Schleuderkopf zugeführt und von dort als Schleuder-Strahl
auf die Formoberfläche geworfen, wird.
Zum Füllen und Verdichten von Formsand bzw. Stampfmassen sind bereits sogenannte »Slinger« bekannt,
bei denen der einem Schleuderrad zugeführte Formsand als Schleuderstrahl in Formen eingebracht
wird. Für die Füllung kontinuierlich zugeführter Formen ist ein sogenannter »Swing-Slinger« vorbekannt,
bei dem ein an einem Auslegerarm angebrachtes Schleuderrad, welches durch ein Sandzuführungsband
von einem Einfülltrichter mit Formsand gespeist wird, eine in Verbindung mit der
Zuführbewegung der Formen gesteuerte Schwenkbewegung ausführt, die eine gleichmäßige Füllung
sicherstellen soll. Diese Anordnung ist zum Füllen rotationssymmetrischer Formen ungeeignet. Für derartige
Rundformen sind feststehende Slinger in Verbindung mit Drehscheiben angewendet worden, auf
denen die Formen in Rotation versetzt werden und dadurch ohne Drehbewegung des Schleuderstrahles
mit einer hohlzylinderförmigen bzw. hoHkegelsturnpfförmigen
Füllschicht versehen werden können. Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorrichtung ist darin zu
sehen, daß eine große Drehscheibe mit mindestens 3 m Durchmesser und 40 bis 601 Tragkraft eingesetzt
werden muß. Ein solcher Aufbau ist relativ kostspielig und läßt sich außerdem nur an einer bestimmten
Stelle einsetzen, an der die Formen an- und abtransportiert werden müssen. Besondere Schwierigkeiten
bereitet bisher die Auskleidung der Stahlwerkspfannen, bei denen eine Schichtstärke von ungefähr
110 bis 200 mm mit hoher Gleichförmigkeit und großer Härte der Stampfmasse erreicht werden soll.
Diese Arbeiten wurden bisher von mehreren Arbeitern unter sehr harten Arbeitsbedingungen mit hohem
Aufwand an Arbeitszeit ausgeführt. Will man für diese Arbeiten einen Slinger mit Drehscheibe einsetzen,
so läßt sich zwar die Bearbeitung von Hand vermeiden, jedoch sind aus den bereits angegebenen
Gründen hohe, unwirtschaftliche Investitionskosten erforderlich.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschleudern von Formsand in im wesentlichen rotationssymmetrische
Formen sowie zum Auskleiden von Gießpfannen, insbesondere Stahlwerkspfannen mit feuerfester Masse, wobei der Formsand einem an
Verfahren und Slinger zum Einschleudern
von Formsand in im wesentlichen
rotationssymmetrische Formen
von Formsand in im wesentlichen
rotationssymmetrische Formen
Anmelder:
Badische Maschinenfabrik G. m. b. H.,
Karlsruhe-Durlach, Pfinztalstr. 90
Karlsruhe-Durlach, Pfinztalstr. 90
Als Erfinder benannt:
Günter Müller,
Dipl.-Ing. Gerhard Blankenhorn,
Karlsruhe-Durlach
einem Auslegerarm schwenkbar gelagerten Schleuderkopf über ein Förderband zugeführt wird. Das
Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Schleuderkopf bei stillstehender Form, in
einer Drehbewegung geführt wird, in der der Auftreffpunkt des Schleuderstrahles auf der Innenwandfläche
der Form ohne Richtungsumkehr nacheinanderfolgende geschlossene Konturen, vorzugsweise
Vollkreise, beschreibt, wobei die Rotationsachse des Schleuderkopfes in der Symmetrieachse der
Form justiert ist. Gemäß der Erfindung wird somit das bekannte Drehscheibenprinzip verlassen, wodurch
sich erhebliche konstruktive Vereinfachungen ergeben, weil bei feststehender Form lediglich eine
solche Einrichtung des gegebenenfalls transportablen Slingers erforderlich ist, bei der die Rotationsachse
der Schleuderkopfführung und die Rotationssymmetrieachse der Form fluchten. Es wird insbesondere die
Drehbewegung der schweren Formen vermieden und auf die Elemente des Schleuderarmes mit Schleuderkopf
verlagert, wobei eine Einstellbarkeit für die verschiedensten Formbedingungen gegeben ist. Der Auslegerarm
wird dabei zweckmäßig an einem säulenförmigen Träger befestigt, und zwar mit veränderbarer
Auslegeweite, welche die Justierung der vertikalen Drehachse des Schleuderarms mit Schleuderkopf
übereinstimmend mit der Symmetrieachse der Form ermöglicht. Eine solche Einstellvorrichtung
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kann sowohl optische als auch mechanische Justie- Keilriemenantriebs ausgebildet sein. Dadurch läßt
rungshilfsmittel besitzen. sich eine wenigstens annähernd konstante Umfangs-
Bei einer bevorzugten Ausführung weist der geschwindigkeit des Schleuderstrahls an der Form-Schleuderann
mit Schleuderkopf ein Einstellelement, oberfläche einstellen.
vorzugsweise in Form eines Tragerohres, auf, an dem 5 Da verschiedene Gefäße keine völlige Rotationsein
Antriebsmotor eines Schleuderrades sowie ein symmetrie aufweisen, sondern beispielsweise auf der
Schleuderradförderband angeordnet sind. Der An- Ausgußseite mit einer stärkeren Auswölbung und
triebsmotor und das Schleuderrad liegen dabei zu Neigung der inneren Wandfläche hergestellt sind, erbeiden
Seiten einer Aufhängung, mit der das Ein- scheint eine Anpassungsmöglichkeit des Slingers für
Stellelement an einem am Auslegerarm drehbar be- ίο solche Formen zweckmäßig und vergrößert sein Anfestigten
Halteteil einstellbar, kippbar angelenkt ist. Wendungsgebiet. Hierzu kann vorteilhaft eine an sich
Durch die Kippbewegbarkeit kann die Führung des bekannte Schablone feststehend angeordnet sein,
Schleuderstrahles der konischen Innenwand bestimm- welche über eine Führung den Schleuderkopf bei
ter Formen angepaßt werden. seiner Kreisbewegung horizontal und/oder vertikal
Das Einstellelement des Schleuderarms kann vor- 15 nach der vorliegenden Oberfläche zwangsweise führt,
teilhaft in einer Hülse verschiebbar ausgebildet und Eine solche Schablone kann beispielsweise am Rand
mit dieser Hülse am Halteteil angelenkt sein. Hier- des Gefäßes angebracht sein, wobei ein Führungs-
durch ist es möglich, den Abstand zwischen Schleu- stück am Schleuderkopf dessen Bewegungen nach
derrad und vertikaler Drehachse des Schleuderkopfes der Führungskurve der Schablone steuert.
zu verändern und den Schleuderkreis dem Formen- so Der angegebene Slinger kann mit den verschieden-
durchmesser anzupassen. sten Füllmaterialien und Formsandstampfmassen
Da am Schleuderarm zum Antrieb des Schleuder- oder ähnlichen körnigen Gütern zur Herstellung von
rades sowie gegebenenfalls für den weiteren Antrieb runden und annähernd runden Formen sowie zur
von Förderelementen und Stellvorrichtungen ver- Auskleidung von pfannen- und topfartigen Gefäßen
schiedene elektrische Antriebselemente und elektro- 25 verschiedenster Art mit und ohne Verwendung von
mechanische bzw. elektrohydraulische Steueran- die Wandstärke der Auskleidung bestimmenden
triebe vorgesehen sein müssen, ergibt sich die Not- Schablonen betrieben werden,
wendigkeit, die elektrischen Anschlüsse dieser EIe- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
mente drehbar über Schleifringe zuzuführen. Dazu Slingers mit den Merkmalen der Erfindung schema-
.erscheint es zweckmäßig, sämtliche Schleifringe mit 30 tisch dargestellt.
relativ großem Durchmesser auszubilden und am Man erkennt in teilweise geschnittener Seiten-Halteteil
vorzusehen, welcher in einem Drehlager am ansicht eine in einer Grube abgestellte Stahlwerks-Auslegerarm
gelagert ist. Durch den großen Außen- pfanne 1, die mit einer Wandauskleidung 2 versehen
durchmesser der Schleifringe ergeben sich elektro- ist. Zur Bestimmung der Schichtdicke der Wandaustechnische
Vorteile hinsichtlich der Erzielung gün- 35 kleidung 2 befindet sich im freien Innenraum der
süger Übergangswiderstände unter Verschmutzungs- Stahlwerkspfanne 1 eine- mehrteilige Schablone 3.
bedingungen, insbesondere bei geringen Drehzahlen Oberhalb der Aufnahmeöffnung der Stahlwerksdes
Schleuderkopfes. Es kann dabei vorteilhaft sein, pfanne 1 ist ein Slinger 4 aufgestellt, welcher als wedie
Formsandzuführung über eine Ausnehmung im sentliche Bauelemente einen säulenförmigen Träger 5,
Halteteil durch das Drehlager und durch die Schleif- 40 einen Auslegerarm 6 sowie einen an einem Halteringe
hindurch auf das darunterliegende Schleuder- teil 7 aufgehängten Schleuderarm 8 mit Schleuderradförderband
vorzunehmen. Im Zusammenwirken kopf 20 enthält.
mit diesem Schleuderradförderband ist zweckmäßig Der säulenförmige Träger 5 kann gegebenenfalls
am Auslegerarm ein Sandförderband vorgesehen, mit einer Fahreinrichtung zum Transport an mehrere
welches den Formsand in Richtung des Ausleger- 45 Arbeitsstellen versehen sein. In der gezeigten Ausannes
zu einer FallöSnung im Halteteil fördert, wobei führung wird eine standfeste Anordnung beschrieben,
im Drehlager des Halteteiles ein Falltrichter als An dem säulenförmigen. Träger S ist der Ausleger-Durchtrittsführung
des Formsandes angeordnet sein arm 6 in Rollenführangen 9,10 zur Veränderung der
kann. Auslegeweite verschiebbar. Der Auslegerarm 6 trägt
In Verbindung mit einer Durchmessereinstellvor- 50 in einem Drehlager 11 den Halteteil 7. Der Drehrichtung
des Schleuderkreises zur Erzielung unter- antrieb des Halteteils 7 und des damit verbundenen
schiedlicher Schleuderkreisdurchmesser kann zweck- Schleuderannes 8 -mit Schleuderkopf 20 erfolgt über
mäßig eine an sich bekannte Steuereinrichtung einen Zahnkranz 12 und ein von einem elektrischen
vorgesehen sein, welche bewirkt, daß nach dem Antriebsmotor 13 über Getriebeglieder antreibbares
vollständigen Aufbringen einer Lage des Formsandes 55 Zahnritzel 14.
bzw. der Stampfmasse eine selbständige Durch- An dem Halteteil 7 befindet sich eine gabelartige
messerveränderung zur Aufbringung der anschließen- Aufhängung 15 einer Führungshülse 16, in der ein
den Lage ausgeführt wird. Da sich bei gleicher Tragerohr 17 verschiebbar gelagert ist. Die Führungs-Winkelgeschwindigkeit
des Schleuderkopfes für ver- hülse 16 ist mit WeUenstummeln 18 in der Aufschiedene
Formeninnendurchmesser unterschiedliche 60 hängung 15 kippbar gelagert, wobei die Kipplage
Umfangsgeschwindigkeiten ergeben, erscheint es durch eine Kipplageneinstellvorrichtung 19 jeweils
vorteilhaft, bei der Antriebsvorrichtung zum Dreh- festgelegt werden kann.
antrieb des Schleuderarmes mit Schleuderkopf eine Der Antrieb eines Schleuderkopfes 20 geht von
Einstellvorrichtung zur Anpassung der Dreh- einem weiteren elektrischen Antriebsmotor 21 aus,
geschwindigkeit an den Durchmesser der Form vor- 55 der am Tragerohr 17 angeflanscht und mit einer Anzusehen.
Eine solche Einstellvorrichtung kann bei- triebswelle 22 im Tragerohr 17 gelagert ist. Zur Verspielsweise
als sogenannter »Variator« mit Über- Schiebung des Tragerohres 17 in der Führungshülse
Setzungsänderung zwischen Antriebsrädern eines 16 ist eine Durchmessereinstellvorrichtung 23 vor-
Claims (10)
1. Verfahren zum Einschleudern von Formsand in im wesentlichen rotationssymmetrische
Formen sowie zum Auskleiden von Gießpfannen, insbesondere Stahlwerkspfannen mit feuerfester
Masse, wobei der Formsand einem an einem Auslegerarm schwenkbar gelagerten Schleuderkopf
über ein Förderband zugeführt wird, dadurchgekennzeichnet, daß der Schleuderkopf
bei stillstehender Form in einer Drehbewegung geführt wird, in der der Auftreffpunkt des
Schleuderstrahles auf der Innenwandfläche der 6g Form ohne Richtungsumkehr nacheinanderfolgende
geschlossene Konturen, vorzugsweise Vollkreise, beschreibt, wobei die Rotationsachse des
Schleuderkopfes in der Symmetrieachse der Form justiert ist
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung größerer Wandstärken
nach jeder Vollkreisdrehung der Drehdurchmesser des Schleuderstrahles um eine
Lagenbreite verringert und bei den anschließenden gleichsinnigen Vollkreisdrehungen jeweils
wieder schrittweise nach der Anzahl der Lagenbreiten vergrößert wird, so daß eine mindestens
der zweifachen Lagenbreite entsprechende Wandschicht aufgeschleudert wird.
3. Slinger zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (6) in an sich bekannter Weise gegenüber einem säulenförmigen
Träger (5) radial verschiebbar ist und daß der am Auslegerarm (6) drehbar gelagerte Halteteil
(7) mit einer gabelartigen Aufhängung (15) versehen ist, mittels deren waagerechter Wellenstümpfe
(18) eine Führungshülse (16) vertikal schwenkbar gelagert ist,' und daß in dieser Führungshülse
(16) ein Tragerohr (17) zur Befestigung des Schleuderarmes (8) mit Schleuderkopf
(20) längsverschiebbar gelagert ist.
4. Slinger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragerohr (17) einen Antriebsmotor
(21) sowie ein Schleuderradförderband (27) trägt und daß der Antriebsmotor (21) und
der Schleuderkopf (20) zu beiden Seiten der gabelartigen Aufhängung (15) angeordnet sind.
5. Slinger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung eines mit der Form
zusammenfallenden Drehkreisdurchmessers eine Durchmessereinstellvorrichtung (23) vorgesehen
ist, welche den Abstand des Schleuderkopfes (20) von der vertikalen Drehachse verändert.
6. Slinger nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der gabelartigen Aufhängung (15) und der Führungshülse (16) eine Kipplageneinstellvorrichtung
(19) vorgesehen ist.
7. Slinger nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Auslegerarm (6) ein Sandförderband (25) vorgesehen ist, welches den Formsand in Richtung des
Auslegerarmes (6) bis zu einem Falltrichter (26) im Halteteil (7) fördert, und daß ein Drehlager
(11) des Halteteils (7) in an sich bekannter Weise als Durchtrittsausnehmung hohl gestaltet ist.
8. Slinger nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Halteteil (7) Schleifringe (28) für die Stromzuführung zu Antriebs- und Verstellelementen des
Schleuderarmes (8) mit Schleuderkopf (20) vorgesehen sind.
9. Slinger nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehantriebsvorrichtung (13) des Schleuderarmes
(8) mit Schleuderkopf (20) eine an sich bekannte Steuervorrichtung zur Anpassung der Drehgeschwindigkeit
an dem Durchmesser der Form aufweist, mit deren Hilfe eine wenigstens annähernd konstante Umfangsgeschwindigkeit des
Schleuderstrahles an der Formoberfläche einstenbar ist.
10. Slinger nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an sich
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