DE1246990B

DE1246990B - Maschine zum Schneiden von Formteilen aus weichem Material

Info

Publication number: DE1246990B
Application number: DEP17545A
Authority: DE
Inventors: Walter Pottmann
Original assignee: W Scheermesser & Co K G Dr
Current assignee: W Scheermesser & Co K G Dr
Priority date: 1955-04-14
Filing date: 1956-12-07
Publication date: 1967-08-10
Also published as: BE562961A; US3036485A; GB844192A; FR1188138A; US3036484A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29c

Deutsche Kl.: 39 a2 -17/10

Nummer: 1246 990

Aktenzeichen: P 17545 X/39 a2

Anmeldetag: 7. Dezember 1956

Auslegetag: 10. August 1967

Das Hauptpatent betrifft eine Maschine zum Schneiden von Formteilen aus weichem Material, z. B. Schaumstoff, mittels eines an der Schneidstelle durch Führungen dem zu erzeugenden Mantelbogen des Formstückes entsprechend umgelenkten Bandmessers, welches außenseitig auf der Umlenkführung läuft und das zu schneidende Material zusammen mit der Umlenkführung durchdringt, wobei die am freien Ende eines Schwingarmes angeordnete Umlenkführung von einem frei vorspringenden und relativ zum Bandmesser feststehenden, dünnen Umlenkbügel von etwa gleicher Breite wie das Bandmesser gebildet ist, auf dem das unter Zugspannung stehende, oszillierend angetriebeneBandmesser gleitet.

Die diesbezügliche Ausgestaltung gemäß dem Hauptpatent verwirklicht eine Maschine, die in einfacher, verschleißfester Konstruktion die Möglichkeit eröffnet, Formteile mit verschiedenen, gekrümmten Mantelflächen herzustellen, und zwar insbesondere deshalb, weil die entsprechende Ausgestaltung der Umlenkführung als Umlenkbügel und das auf dieser gleitende Bandmesser es gestatten, das Bandmesser in weitgehendst beliebige Krümmungsbögen umzulenken und auf beliebiger Bahn mitsamt der Umlenkführung durch den Materialblock hindurchzuführen. Vornehmlich wird so die einfache und schnelle Herstellung von Schulterpolstern ermöglicht.

In Weiterbildung dieser Maschine gemäß dem Hauptpatent hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, die Maschine so auszubilden, daß Formteile ausgeschnitten werden können, die Mantelbögen besitzen, welche in Schneidrichtung hintereinanderliegende Krümmungsflächen unterschiedlicher Radien besitzen.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Enden des Umlenkbügels an einem Querstück befestigt sind, das quer zur Schwingungsrichtung des Schwingarmes angeordnet in dessen Gabelkopf mit Schenkeln gelagert ist.

Zufolge dieser Ausgestaltung können Formteile ausgeschnitten werden, die drei verschieden gekrümmte Mantelbögen aufweisen. Die eine Mantelkrümmung wird durch die Eigenkrümmung des Bandmessers verwirklicht; die zweite Mantelkrümmung entspricht dem Schwingungsradius des Schwingannes; die dritte Mantelkrümmung wird durch zusätzliche oder an die Schwingung des Schwingannes anschließende Bewegung des am schwenkbar gelagerten Querstückes befestigten Umlenkbügels erzeugt. Solche Formteile werden beispielsweise verlangt in Form sogenannter Raglan-Schulterpolster. Diese besitzen zusätzlich zu ihrer Maschine zum Schneiden von Formteilen aus
weichem Material

Zusatz zum Patent: 1175 420

Anmelder:

Dr. W. Scheermesser & Co. K. G., Linz/Rhein

Als Erfinder benannt:
Walter Pottmann, Linz/Rhein

Querkrümmung zwei aneinander anschließende, untereinander verschiedene Krümmungen, von denen die eine eine verhältnismäßig große, fast einen geradlinien Verlauf darstellende Krümmung besitzt, während die andere sich an diese letztgenannte Krümmung anschließende Fläche einen verhältnismäßig kleinen Krümmungsradius aufweist.

Es ist zwar an sich bereits bekannt, eine zur Ausführung von Kurvenschnitten bestimmte Ringsäge vor und/oder nach ihrer geradlinigen Vorschubbewegung auch noch eine bogenförmige Vorschubbewegung ausführen zu lassen, und zwar bei einer Maschine, die dazu dient, mehr oder weniger längliche muldenförmige Formkörper, wie z.B. Schüsseln, aus einem vollen Holzblock nacheinander in stufenweise größerer Bauform herauszuschneiden. Die diesbezüglichen Maschinen sind aber aufwendig und benutzen im übrigen auch nicht die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, daß man ein gattungsgemäßes, aus Umlenkbügel mit darüber gleitendem Bandmesser bestehendes Schneidaggregat ohne Nachteile auf ganz erheblich engen Krümmungsradien mit hoher Schnittgeschwindigkeit durch entsprechendes Material hindurchführen kann, insbesondere, weil die durch das Material hindurchtretende Umlenkführung zufolge ihrer Bügelform auch noch vom Material gegen seitliches Verbiegen usw. ausgesteift ist.

Auch ist es bei einer Bandsäge zum Sägen gewölbter Faßdauben bereits bekannt, ein endloses, in gleicher Richtung umlaufendes Sägeblatt durch bogenförmige, der gewünschten Rundung entsprechende, auswechselbare Führungen zu ziehen, die im Bereich der Schnittstelle um mindestens das Maß der Daubenbreite unterbrochen ist. Diese Einrichtung

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ist aber nicht darauf eingerichtet, den Schnittverlauf Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an

etwa durch Steuerung des Sägeblattes zu verändern. Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es

Bei einer anderen, ebenfalls bekannten Bandsäge zeigt

ist jedoch eine solche Steuerung des Sägeblattes zur A b b. 1 eine Draufsicht auf den Gabelkopf der

Erzielung eines beliebigen, also auch runden Schnitt- 5 Maschine,

Verlaufes verwirklicht, derart, daß der die Umlenk- A b b. 2 eine Seitenansicht des Gabelkopfes nach

scheiben lagernde Gestellrahmen um zwei in einer Abb. 1,

gemeinsamen Senkrechten liegende Zapfen einer Abb. 3 und 4 schematische Darstellungen der

Lenkgabel schwenkt, die ihrerseits an der Maschinen- Messerbewegung.

säule schwenkbar gelagert ist. Mittels dieser Einrich- io An dem Ende des Schwingarmes 1 sitzt ein Gabel-

tung können aber keine Formteile ausgeschnitten kopf mit den Schenkeln 2 und 3. Die Enden dieser

werden, die quer zur Schneidrichtung liegende Schenkel 2 und 3 bilden Lagerstellen für ein Quer-

Mantelbögen besitzen. stück 4, welches gemäß Zeichnung gekröpft ausgebil-

Ferner ist auch eine Kurvensäge bekannt, bei der det und quer zur Schwingungsrichtung des Schwing-

die an der Schneidstelle umgelenkte Bandsäge nicht 15 armes 1 angeordnet ist.

frei, sondern geführt ist. Die Schneidstelle liegt an Das eine Ende 5 des Querstückes 4 ist über seine

einer Umlenkrolle für das Bandsägeblatt. Letzteres Lagerstelle hinaus verlängert und kann hier mit

steht schneidenseitig über die Umlenkrolle vor. Mit einem Handgriff oder einem mechanischen Trieb

einer derartigen Maschine können jedoch nur solche versehen werden, um eine Schwenkbewegung dieses

Teile geschnitten werden, welche dünner sind als das 20 Querstückes 4 hervorzurufen.

Maß, um welches das Bandmesser über die Umlenk- Am Querstück 4 ist ein Umlenkbügel 6 befestigt,·

rolle vorsteht. Die Führungsmittel für das Band- über den das Bandmesser 7 läuft, welches eine Be-

messer können nicht durch das Material hindurch- wegung in Richtung des Doppelpfeiles 8 ausführt,

treten. Zwischen Bandmesser und Umlenkrolle ge- Die Enden 9 des Bandmessers 7 sind an Armen 10

ratene Abfälle verfälschen im übrigen den anzu- 25 und 11 befestigt. Jeder dieser Arme 10 und 11 steht

strebenden gleichmäßigen Schnittverlauf, da die unter der Einwirkung eines Zugorgans 12, welches

Umlenkrolle auf einem Schlitten gelagert ist, der kurbelwellenartig durch Exzenterscheiben 13 und 14

unter Einwirkung eines die Straffung des Vorzugs- hin- und herbewegt wird. Die Exzenterscheiben 13

weise oszillierend angetriebenen Bandmessers be- und 14 sitzen auf einer Welle 15, auf der eine Rolle

wirkenden Gewichtes steht. 30 16 sitzt. Über diese Rolle 16 läuft ein Seilzug 17, der

In einem älteren Recht (deutsche Patentschrift über Umlenkrollen 18 und 19 zu einem Antrieb

1150 339) ist schließlich ein Verfahren zum Her- führt.

stellen von Schulterpolstern, insbesondere Raglan- Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Der Schulterpolstern, vorgeschlagen worden, bei welchem Schwingarm 1 bewegt sich in einer Ebene, die senk-Schulterpolster in der Weise aus dem Materialblock 35 recht zur Ebene steht, die durch die Schenkel 2 und 3 ausgeschnitten werden, daß ein als Schneidwerkzeug des Gabelkopfes gebildet ist.
dienendes, vorzugsweise oszillierend angetriebenes, Ausgehend von der in Abb. 3 in ausgezogenen doppelseitig angeschliffenes, ringförmig gebogenes Linien dargestellten Schwingarm- und Bandmesser-Bandmesser auf der einen Stirnfläche des Material- stellung wird zunächst unter gleichzeitiger Schweablockes angesetzt, zunächst — zum Bilden des 40 kung des Schwingarmes 1 das seine Eigenbewegung bogenförmigen Teiles des Schulterpolsters — längs ausführende Bandmesser 7 durch Drehen des Quereines Bogens, dann — zum Bilden des keilförmigen Stückes 4 in Richtung des Pfeiles 20 geschwenkt. Teiles — geradlinig und alsdann — zum Bilden des Dadurch wird eine gekrümmte Fläche 21 in dem bogenförmigen Teiles des anderen Schulterpolsters— Schaumstoffblock 22 erzeugt. Daraufhin wird die wieder längs eines Bogens durch die ganze Höhe des 45 Drehung des Querstückes 4 unterbrochen, so daß bei Materialblockes nach unten und nach einem entspre- Weiterschwenken des Schwingarmes 1 in Richtung chend der Schulterpolsterhöhe durchgeführten Vor- des Pfeiles 23 eine praktisch gerade Fläche 24 geschub des Materialblockes in Richtung des Band- schnitten wird. — Diese Fläche 24 ist deshalb prakmessers in der gleichen Weise, aber mit um den tisch gerade, weil der Drehpunkt des Schwingarmes 1 Keilwinkel geschwenktem Bandmesser wieder nach 50 sehr weit von dieser Fläche 24 entfernt ist, und dar oben geführt wird. Der spezielle Antrieb des dortigen her ein sehr großer Radius vorhanden ist. — An-Messers sowie seine Zuordnung zu Antriebsmitteln schließend an diesen geraden Schnitt erfolgt beim sind nicht geoffenbart. Weiterschwenken des Schwingarmes 1 wieder eine

Eine vorteilhafte, insbesondere eine Automatisie- Drehung des Querstückes 4 und damit eine Kreis-

rung erleichternde Ausgestaltung der Erfindung be- 55 bogenbewegung des Bandmessers 7 in Richtung des

steht darin, daß ein Ende des Querstückes über seine Pfeiles 25, wodurch wieder eine bogenförmige Räche

Lagerstelle hinaus verlängert ist. Diese Ausbildung 26 im Schaumstoffblock erzeugt wird.

dient in günstiger Weise zum Angriff beispielsweise Nach dieser letzteren Drehung des Querstückes 4

eines Steuerorgans. befindet sich der Schwingarm 1 mit dem Band-

Schließlich ist es für eine raumsparende Aus- 60 messer 7 in der in Abb. 3 strichpunktiert und in bildung noch von Vorteil, wenn gemäß der weiteren Abb. 4 in ausgezogenen Linien dargestellten Lage. Ausbildung der Erfindung die Enden des Bandmessers Wenn jetzt der Schaumstoffblock 22 in die in an Armen befestigt sind, die mittels einenends an Abb. 4 ausgezogene Lage gekippt wird, so erfolgt den Armen und anderenends an kurbelwellenartig an beim Niedergang des Schwingarmes 1 und des Bandeiner über eine Rolle antreibbaren Welle angeord- 55 messers 7 beim Drehen des Querstückes 4 wiederum neten Exzenterscheibe befestigter Zugorgane innen- zunächst eine bogenförmige Bewegung, die die Fläche seitig des Umlenkbügels um eine senkrecht zum 27 erzeugt; dann erfolgt mit Stillstehen des Quer-Querstück liegende Achse schwenkbar sind. Stückes 4 eine praktisch geradlinige Bewegungsbahn,

Claims

so daß die Fläche 28 entsteht. Am Ende dieser geradlinigen Bewegungsbahn erfolgt wieder bei Drehung des Querstückes 4 eine bogenförmige Bewegung, so daß eine Fläche 29 entsteht, die der Fläche 21 entspricht. Nun erfolgt ein Rückkippen, und ein Vorschub des Schaumstoffblockes 22 und wiederum eine Schwenkbewegung des Schwingarmes 1 mit dem Bandmesser 7 und entsprechender Steuerung des Querstückes 4 (vgl. strichpunktierte Stellung des Schaumstoffblockes nach Abb. 4); dadurch wird ein das Schulterpolster 30 teilweise überlappendes Schulterpolster 31 ausgeschnitten. Damit ist die Stellung nach Abb. 3 wieder erreicht, und es kann ein neues Schulterpolster ausgeschnitten werden. An Stelle der Kippbewegung des Schaumstoffblockes kann man natürlich auch in irgendeiner anderen Form die Relativbewegung zwischen Bandmesser und Schaumstoffblock durchführen. Von der Durchführung dieser Kippbewegung ist dieErimdung unabhängig. Patentansprüche:

1. Maschine zum Schneiden von Formteilen aus weichem Material, z. B. Schaumstoff, mittels eines an der Schneidstelle durch Führungen dem zu erzeugenden Mantelbogen des Formstückes entsprechend umgelenkten Bandmessers, welches außenseitig auf der Umlenkführung läuft und das zu schneidende Material zusammen mit der Umlenkführung durchdringt, wobei die am freien Ende eines Schwingarmes angeordnete Umlenkführung von einem frei vorspringenden und relativ zum Bandmesser feststehenden, dünnen Umlenkbügel von etwa gleicher Breite wie das Bandmesser gebildet ist, auf dem das unter Zugspannung stehende, oszillierend angetriebene Bandmesser gleitet, nach Patent 1175 420, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Umlenkbügels (6) an einem Querstück (4) befestigt sind, das quer zur Schwingungsrichtung des Schwingarmes (1) angeordnet in dessen Gabelkopf mit Schenkeln (2,3) gelagert ist.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende (5) des Querstückes (4) über seine Lagerstelle hinaus verlängert ist.

3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Bandmessers (7) an Armen (10, 11) befestigt sind, die mittels einenends an den Armen (10, 11) und anderenends an kurbelwellenartig an einer über eine Rolle (16) antreibbaren Welle (15) angeordneten Exzenterscheiben (13, 14) befestigter Zugorgane (12) innenseitig des Umlenkbügels (6) um eine senkrecht zum Querstück (4) liegende Achse schwenkbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 38 768, 52174,
236126;

Patentschrift Nr. 782 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 620f508 7.67 ® Bundesdruckerei Berlin