DE1246587B - Vorrichtung zum kapazitiven Erwaermen zu trocknender zylindrischer oder prismatischer Koerper, z. B. Spinnkuchen - Google Patents
Vorrichtung zum kapazitiven Erwaermen zu trocknender zylindrischer oder prismatischer Koerper, z. B. SpinnkuchenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES -wjNS^ PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
F26b
Deutsche Kl.: 82 a - 1
Nummer: 1 246 587
Aktenzeichen: S 96321 X/82 a
Anmeldetag: 1. April 1965
Auslegetag: 3. August 1967
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kapazitiven Erwärmen zu trocknender zylindrischer
oder prismatischer Körper, deren dielektrische Werte und geometrische Maße sich abhängig vom Trocknungsprozeß
ändern, beispielsweise Spinnkuchen, mit wärmeisolierender Gutunterlage und Hilfselektroden.
Es sind bereits Einrichtungen zum kapazitiven Erwärmen thermoplastischer Stoffe bekannt, die einen
sehr geringen dielektrischen Verlustfaktor besitzen. Bei diesen bekannten Einrichtungen werden zwischen
den Elektroden und dem zu behandelnden Stoff zumindest an einer Seite eine oder mehrere Scheiben
oder Folien eines Stoffes mit relativ hohem dielektrischem Verlustfaktor eingelegt. Die Scheiben oder
Folien sollen einerseits eine hinreichende Aufheizung des zu erwärmenden, dielektrisch verlustarmen Stoffes
ermöglichen und andererseits eine Wärmeableitung aus dessen äußeren Schichten verhindern.
Ferner sind Einrichtungen zum kapazitiven Trocknen von Holz und Zellstoff bekannt, bei denen ebenfalls
zwischen dem zu behandelnden Gut und den Kondensatorplatten ein Stoff mit großen dielektrischen
Verlusten angeordnet ist. Dieser Stoff erhitzt sich ebenfalls im Kondensatorfeld sehr stark und
verhindert somit eine Kondensation des aus dem Gut entweichenden Wasserdampfes an den Kondensatorplatten, womit auch eine ansonsten mögliche Befeuchtung
des in der Nähe befindlichen Gutes ausgeschaltet ist. Schließlich sind noch Vorrichtungen
zum dielektrischen Trocknen von Schleifscheiben bekannt. An einer oder an beiden Stirnseiten der
Schleifscheiben sind Hilfselektroden angebracht, die die durch Feldstärkeänderungen ausgelösten Überschläge
ableiten und somit die Schleifscheiben vor örtlichen Verbrennungen schützen sollen. Schließlich
sind kapazitive Erwärmungseinrichtungen für Spinnkuchen mit Hilfselektroden bekannt, bei denen die
Hilfselektroden außerhalb des Behandlungsbehälters angeordnet sind (USA.-Patentschrift 2 403 800).
Die bisher bekannten kapazitiven Erwärmungseinrichtungen haben den Nachteil, daß die angeführten
Hilfselektroden nicht zu einer homogenen Feldverteilung und somit zu einer gleichmäßigen Trocknung
von solchen Körpern herangezogen werden können, die vom Trocknungsprozeß abhängige dielektrische
Werte und geometrische Abmessungen besitzen und deren Höhe im Vergleich zu ihrer Dicke oder ihrem
Durchmesser gleich oder größer ist. Ferner haben die bekannten Vorrichtungen den Nachteil, daß die Abdeckschichten
aus Stoffen mit hohen dielektrischen Verlusten bestehen, die sich im kapazitiven Hochfrequenzfeld
mehr als das Trocknungsgut erhitzen
Vorrichtung zum kapazitiven Erwärmen zu
trocknender zylindrischer oder prismatischer
Körper, z. B. Spinnkuchen
trocknender zylindrischer oder prismatischer
Körper, z. B. Spinnkuchen
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Hans-Christian Graßmann,
Dipl.-Ing. Klaus Schmidt,
Emil Walther, Erlangen
und somit hitzeempfindliche Körper an den Berührungsstellen beschädigen oder gar verbrennen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Vorrichtung zu
schaffen, die eine gleichmäßige Erwärmung von sehr hitzeempfindlichen Körpern, deren dielektrische
Werte und geometrische Abmessungen sich in Abhängigkeit vom Trocknungsprozeß ändern, ermöglichen.
Insbesondere soll der sogenannte »Bügel-
a5 effekt« bei Textilien, d. h. die Überhitzung des zu erwärmenden
Körpers an den Berührungsstellen mit den wärmeisolierenden Schichten, vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Hilfselektroden mit unterschiedlichen Abmessungen
pyramiden- oder kegelstumpfförmig ausgebildet außerhalb je einer wärmeisolierenden Schicht aus
dielektrisch verlustarmem Stoff an den Stirnseiten des zu trocknenden Körpers angebracht sind. Mit
Vorteil sind zur Vermeidung einer zusätzlichen Aufheizung des Körpers durch die Isolierschichten hierfür
Stoffe verwendbar, die gasdurchlässig sein können und deren Verlustziffer höchstens 6-10"2 bebeträgt.
Schließlich ist es vorteilhaft, die Isolierschichten als Zentriereinrichtungen auszubilden.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt eine bisher übliche Vorrichtung zur
kapazitiven Trocknung von Gut;
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
zur kapazitiven Trocknung hitzeempfindlicher Körper, beispielsweise Spinnkuchen.
In F i g. 1 ist der zu erwärmende Körper mit 1, die mit dem Hochfrequenzgenerator 2 verbundene Elektrode
mit 3 und die an Erdpotential liegende Elektrode, die in bekannter Weise als antreibbares Metalltransportband
ausgebildet ist, mit 4 bezeichnet. Der Körper 1, der einen mit einer zylindrischen Aus-
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höhlung5 versehenen Spinnkuchen darstellen soll, ist
auf einer Isolierunterlage 6, die beispielsweise eine Spanplatte sein kann, auf das Metalltransportband
gesetzt.
Es hat sich gezeigt, daß bei einer derartigen Anordnung, die im üblichen Durch! auf verfahren durchgeführte
Erwärmung des Spinnkuchens an beiden Stirnseiten eine wesentlich geringere Trocknung als
in der mittleren Zone ergab. Versuche haben ergeben, daß die Ungleichmäßigkeit der Trocknung
weniger auf eine Dampfrückkondensierung an den Stirnflächen zurückzuführen ist, sondern die Inhomogenität
der Trocknung durch Feldverzerrung bewirkt wird. Um diesem Mißstand abzuhelfen, wurde eine Vorrichtung gemäß F i g. 2 geschaffen,
die den Einfluß der Feldverzerrung weitgehend zu kompensieren vermag und eine nahezu gleichmäßige
Erwärmung und damit Trocknung des Spinnkuchens ermöglicht.
Mit 1 ist wiederum der Spinnkuchen, mit 2 der Hochfrequenzgenerator, mit 3 und 4 die Elektroden
und mit 5 die zylindrische Aushöhlung bezeichnet. Zwei Hilfseiektroden sind mit 7 und 8 beziffert, die
mit Isolierschichten 9 und 10 versehen an den Stirnseiten des Spinnkuchens 1 angeordnet sind. Die Isolierschichten
9 und 10 sind an den dem Spinnkuchen zugewandten Stirnseiten der Hilfseiektroden 7 und 8
angebracht, vorzugsweise angeklebt. Als Isolierunterlage können günstigerweise Stoffe mit einer relativen
Dielektrizitätskonstante 1,5 <Ξ erei
<Ξ 6 und einem dielektrischen Verlustfaktor tg<3 <ί 100-10-4 verwendet
werden. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Glasseide in einer Schichtstärke
von einigen Millimetern erwiesen. Notwendige Voraussetzung für die Auswahl brauchbarer Isolierschichten
9 und 10 ist ferner, daß die verwendeten Stoffe gut gasdurchlässig sind. Die Forderung nach
einem dielektrisch verlustarmen Stoff der Isolierschichten 9 und 10 erklärt sich daraus, daß im Falle
der Verwendung eines Isolierstoffes mit hohen dielektrischen Verlusten die hitzeempfindlichen Spinnfasern
an den Stirnseiten des Spinnkuchens infolge des »Bügeleffektes« verbrennen oder zumindest eine
Strukturänderung erfahren wurden, was beim späteren Färbeprozeß zu einer ungleichmäßigen Farbstoffaufnahme
führen würde. Ferner hat es sich als günstig erwiesen, daß die Isolierschichten 9 und 10 infolge
ihrer Wärmespeicherwirkung beim Abkühlen der Spinnkuchen die Kondensatbildung an den Stirnflächen
verhindern. Besonders günstig ist es demzufolge auch, wenn die Ränder der Isolierschichten
etwas über den Spinnkuchen vorstehen, damit sich beim Abkühlen der Randzonen in diesen keine Kondensatreste
bilden können. Ein Durchmesserverhältnis zwischen Isolierschicht und Spinnkuchen von 1,1
ist hierfür besonders vorteilhaft.
Die Hilfseiektroden 7 und 8 sind bei zylinder- oder
hohlzylinderförmig ausgebildeten Spinnkuchen in ihren Konturen günstigerweise kegelstumpfförmig,
bei polygonartigen Spinnkuchenschnittflächen sind sie vorteilhafterweise pyramidenstumpfartig ausgebildet.
Die Auflageflächen der Hilfseiektroden sind für einen besseren Dampfaustritt aus dem zu trocknenden
Spinnkuchen günstigerweise ringförmig ausgebilnet. Zum gleichen Zweck können sie auch siebartig
durchlöchert sein. Die kleineren Stirnflächen der Hilfseiektroden 7, 8 sind mit den Isolierschichten 9,
10 versehen und sind zu den Stirnseiten des zu erwärmenden Körpers 1 gerichtet. Infolge der relativ
großen Höhe des Spinnkuchens (H1 ^ P1) findet vorzugsweise
beim Beginn des Trocknungsprozesses bei einer Anordnung nach F i g. 1 gegen die Mittelebene
des Spinnkuchens eine zunehmende seitliche Einschnürung der Feldlinien statt, was zu der dargestellten
ungleichmäßigen Erwärmung und somit auch
ίο Trocknung des Spinnkuchens führt. Im Verlaufe des
Trocknungsprozesses verdichtet sich das lockere Gewebe des Spinnkuchens zunehmend, was bei sehr
feuchten Spinnkuchen bis zur Beendigung des Trocknungsvorganges zu einer Höhenänderung bis zu etwa
50% führen kann. Durch geeignete, experimentell zu bestimmende Ausbildung der Hilfseiektroden 1, 8
kann der Feldlinienverlauf so gesteuert werden, daß sich der Spinnkuchen über den gesamten Querschnitt
und die gesamte Höhe gleichmäßig erwärmt und somit gleichmäßig trocknet. Als vorteilhaft hat es sich
herausgestellt, daß die Neigung der Mantellinien der beiden Hilfseiektroden 7, 8, auf die Körperachse bezogen,
verschieden ist und der zwischen Körperachse und einer Mantellinie gebildete Winkel zwischen 30
und 60° beträgt. Die Höhen H7 und H8 der Hilfseiektroden
7, 8 sind günstigerweise ebenfalls verschieden auszubilden. Ein Verhältnis der Höhen
H. : H8 «rf 2 :1 war bei einem zu Beginn des Trocknungsprozesses
gegebenen Höhen-Durchmesser-Verhältnis H1 : D1 « 1:1 des Spinnkuchens besonders
günstig. Um für eine Fließfertigung reproduzierbare Verhältnisse zu schaffen, sind die Hilfseiektroden 7,8
und/oder die Isolierschichten 9, 10 vorteilhaft mit einer Zentriereinrichtung aus dielektrisch verlustarmen
Stoffen versehen.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung beschränkt sich nicht auf die Trocknung von Spinnkuchen. Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich überall dort mit Vorteil verwenden, wo hitzeempfindliche
Körper gleichmäßig erwärmt und getrocknet werden müssen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum kapazitiven Erwärmen zu trocknender zylindrischer oder prismatischer
Körper, deren dielektrische Werte und geometrische Maße sich abhängig vom Trocknungsprozeß
ändern, beispielsweise Spinnkuchen, mit wärmeisolierender Gutunterlage und Hilfseiektroden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfseiektroden (7, 8) mit unterschiedlichen Abmessungen pyramiden- oder kegelstumpfförmig
ausgebildet außerhalb je einer wärmeisolierenden Schicht (9, 10) aus dielektrisch verlustarmem
Stoff an den Stirnseiten des zu trocknenden Körpers (1) angebracht sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch als Isolierschichten (9, 10), die gasdurchlässig
sein können, verwendbare Stoffe, deren Verlustziffer höchstens 6 · 10~2 beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Ausbildung der Isolierschichten
(9, 10) als Zentriereinrichtungen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 403 800.
USA.-Patentschrift Nr. 2 403 800.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (5)
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BE677373D BE677373A (de) | 1965-04-01 | 1966-03-04 | |
FR55920A FR1473678A (fr) | 1965-04-01 | 1966-03-31 | Dispositif pour le séchage de pièces par chauffage capacitif en utilisant des électrodes auxiliaires et des surfaces d'appui calorifuges |
GB5232266A GB1167019A (en) | 1965-04-01 | 1966-11-22 | The Drying of Bodies by Capacitive Heating |
US608077A US3396474A (en) | 1965-04-01 | 1967-01-09 | Capacitive heating apparatus for drying an object having a dielectric value and geometrical dimensions which vary as such object is dried |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1965S0096321 DE1246587B (de) | 1965-04-01 | 1965-04-01 | Vorrichtung zum kapazitiven Erwaermen zu trocknender zylindrischer oder prismatischer Koerper, z. B. Spinnkuchen |
GB5232266A GB1167019A (en) | 1965-04-01 | 1966-11-22 | The Drying of Bodies by Capacitive Heating |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1246587B true DE1246587B (de) | 1967-08-03 |
Family
ID=25998029
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1965S0096321 Withdrawn DE1246587B (de) | 1965-04-01 | 1965-04-01 | Vorrichtung zum kapazitiven Erwaermen zu trocknender zylindrischer oder prismatischer Koerper, z. B. Spinnkuchen |
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DE3114251A1 (de) * | 1981-04-08 | 1982-11-04 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Einrichtung zur kapazitiven trocknung von isolierstoffplatten |
GB2465542A (en) * | 2008-11-25 | 2010-05-26 | Advanced Heat Engineering Ltd | Use of auxiliary electrodes in RF heating |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2403800A (en) * | 1941-12-31 | 1946-07-09 | Rca Corp | Method of and apparatus for drying moisture laden articles |
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1965
- 1965-04-01 DE DE1965S0096321 patent/DE1246587B/de not_active Withdrawn
-
1966
- 1966-03-04 BE BE677373D patent/BE677373A/xx unknown
- 1966-11-22 GB GB5232266A patent/GB1167019A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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BE677373A (de) | 1966-08-01 |
GB1167019A (en) | 1969-10-15 |
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Legal Events
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