DE617219C - Verfahren zur Aufbereitung von Filtermasse fuer die Bierfiltration - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Filtermasse fuer die Bierfiltration

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DE617219C
DE617219C DEF73277D DEF0073277D DE617219C DE 617219 C DE617219 C DE 617219C DE F73277 D DEF73277 D DE F73277D DE F0073277 D DEF0073277 D DE F0073277D DE 617219 C DE617219 C DE 617219C
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JOHANN BAPTIST NIEDERMAYER
LEO FEHRENBERG
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JOHANN BAPTIST NIEDERMAYER
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D41/00Regeneration of the filtering material or filter elements outside the filter for liquid or gaseous fluids
    • B01D41/02Regeneration of the filtering material or filter elements outside the filter for liquid or gaseous fluids of loose filtering material

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Filtermasse für die Bierfiltration Für die Bierfiltration benutzt man Filterkuchen, die aus Zellstoff, Baumwollgewebe und anderen geeigneten Stoffen bestehen. Ist nach gewisser Gebrauchszeit die Filtrierfähigkeit dieser zwischen zwei Siebplatten eingespannten Filterkuchen erschöpft, so wird die Filtermasse in einem Waschapparat aus gelaugt bzw. gekocht und nach Kühlen mit gewöhnlichem Wasser erneut zu Kuchen gepreßt und dann wieder für die Filtrierung verwendet.
  • Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die gesamte Wass&n, mit der die Filtermasse ausgewaschen wurde, aufgekocht werden muß, wobei große Wassermengen erforderlich sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die feinen Teilchen der Filtermasse, die wegen ihrer auflockernden Wirkung zu einer guten Filtration erforderlich sind, fortgeschwemmt werden. Ferner bilden sich kleine Knoten der Filtermasse, die für die Filterwirkung schädlich sind. Insgesamt wird durch das Kochen die Filtermasse erheblich verschlechtert, insbesondere auch dadurch, daß die erwünschte Langfaserigkeit zerstört wird. Die Durchlässigkeit der Filtermasse wird bei jedem Auskochen weiter verringert, so daß der Filterdruck erhöht wird, was wiederum - von anderen Nachteilen abgesehen - zu einer- Verschlechterung des Biergeschmackes führt.
  • Außerdem wird bei diesem bekannten Verfahren eine genügende Sterilisierung nicht erreicht, zumal man die Temperaturen beim Auskochen nicht über go0 steigern kann.
  • Man hat daher vorgeschlagen, die gebrauchten Filterkuchen nach Auswaschen der Kuchenmasse im Wasser erneut zu Kuchen zu pressen und diese Kuchen in einem Behälter mit heißer Luft zu sterilisieren. Dieses Verfahren ist aber praktisch undurchführbar.
  • Zunächst soll gemäß dem bekannten Vorschlag, um genügend elastische Filterkuchen zu erzielen, die zur Bildung der Kuchen erforderliche Pressung nur so weit durchgefilift werden, daß der Kuchen noch etwa 80 % Wasser enthält. In diesem sehr nassen Zustand ist die Masse des Filterkuchens so weich, daß besondere Mittel erforderlich sind, um die Form des Kuchens beim Sterilisiervorgang zu erhalten. So muß der Kuchen auch beim Sterilisiervorgang zwischen zwei Platten eingespannt werden und am Umfang mit einem U-förmigen Ring, z. B. aus Gummi, versehen werden.
  • Noch schwerwiegender ist aber der bei der Behandlung mit Heißluft auftretende Übelstand, daß die einzelnen Teilchen der Filtermasse sich zusammenziehen, so daß der Kuchen eine unzulässig große Dichte erhält und dadurch schwer durchlässig wird. Hierbei wird durch die heiße Luft insbesondere nur die äußere Schicht des Kuchens angegriffen und in übermäßiger-Weise getrocknet und sogar verbrannt. Da die Filtermasse selbst isolierend wirkt, ergibt sich der weitere Nachteil, daß der Kuchen in der Mitte verhältnismäßig kalt bleibt und daher von dem Sterilisiervorgang nicht erfaßt wird, wenn man die Kuchen nicht sehrlange Zeit der Einwirkung der Heißluft aussetzen will. Ein solches Verfahren ist aber schon deshalb unzulässig, weil der Kuchen dann vollkommen hart und brüchig wird.
  • Nachdem man die geschilderten Übelstände des Sterilisierverfahrens mittels Heißluft bei Versuchen erkannt hat, hat man dieses Verfahren von vornherein fallengelassen und benutzt in der Praxis ausschließlich das anfänglich geschilderte Verfahren des Auskochens der Filtermasse.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Aufbereitungsverfahren für derartige Filtermassen, welches sowohl die Nachteile des Kochvetfahrens als auch die des Heißluftverfahrens beseitigt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren werden gemäß der Erfindung die Kuchen nicht in nassem Zustand aufbereitet, sondern sie werden durch Pressen weitmöglichst entwässert und verfestigt und dann unter Einhaltung von Spalten zwischen -den einzelnen übereinandergestapelten Kuchen in einen geschlossenen Behälter eingebracht und dort allseitig von gesättigtem Wasserdampf durchströmt, so daß eine Auflockerung der einzelnen Zellgewebeteilchen der Masse stattfindet.
  • An sich ist das Behandeln von Faserstoffen mit Waserdampf zum Beispiel zur Sterilisierung von Verbandswatte, ärztlichen Instrumenten usw., also auf einem anderen Gebiet der Technik, belang ; doch hat man dieses Verfahren für die Aufbereitung von Filterkuchen für die Bierklärung bisher wohl deshalb nicht : angewandt, weil man der Ansicht war, daß der Wasserdampf von Ider Filtermasse übermäßig aufgesaugt würde, so daß ein Zerfließen des Kuchens stattfinden müßte.
  • Diese Befürchtung ist an sich nicht unberechtigt, doch tritt der geschilderte überstand bei dem Verfahren nach der Erfindung deshalb nicht ein, weil die einzelnen Kuchen derart übereinander angeordnet sind, daß sich zwischen den einzelnen Kuchen geringe Spalten befinden, so daß der Dampf zu allen Kuchen gleichzeitig zutreten kann und die einzelnen Kuchen, die eine verhältnismäßig geringe Dicke (z. B. 5 cm) besitzen, so schnell durchströmt, daß zwar die wünschenswerte undvon der Erfindung angestrebte Aufschließung der Zellstoffteilchen stattfindet, ohne daß aber ein übermäßiges Vollsaugen mit Wasser erfolgt.
  • Es kann auf diese Weise eine große Anzahl von Filterkuchen gleichzeitig in dem Bebälter aufbereitet werden, wodurch das Verfahren erst wirtschaftlich wird. Durch die Aufschließung der einzelnen Zellstoffteilchen wird ohne Bildung von Knoten und unter Erhaltung der Langfaserigkeit fades Gewebes die Dichte des Kuchens verringert und damit die Durchlässigkeit erhöht, so daß der Filterdruck verringert wird. Wichtig ist hierbei die Verwendung von gesättigtem, also feuchtem Dampf, da mit trockenem Dampf die beabsichtigte Wirkung nicht erreicht wird.
  • Wie Versuche gezeigt haben, besitzt der Kuchen trotz der Behandlung mit Wasserdampf bei Beendigung des Aufbereitungsvorganges, der nur eine kurze Zeit (höchstens Stunde) dauern soll, genügende Festigkeit, so daß er ohne Deformierung seiner Verwendungsstelle zugeführt werden kann. Auch sind im Gegensatz zu den beschriebenen Heißluftverfahren besondere Mittel für das Einspannen des Kuchens während des Aufbereitungsprozesses nicht erforderlich.
  • Wichtig ist ferner, daß das Verfahren nach der Erfindung den Filterkuchen sehr schonend behandelt, da vor der Pressung und Aufbereitung nach Vorwaschen mit kaltem Wasser lediglich ein Auswaschen mit mäßig warmem Wasser erforderlich ist; hierdurch wird die Zerstörung der Faser, die bei den früheren Auskochverfahren eintrat, vermieden und eine erhebliche Ersparnis an Dampf, Wasser und Arbeitszeit erzielt. - Die Verwendung von gewöhnlichem und überhitztem Dampf bei der Aufbereitung von Filtermasse für die Bierfiltfation ist an sich bekannt, doch lediglich im Rahmen eines Waschprozesses, welcher der üblichen Pressung der Masse zu Kuchen und der anschließenden Trocknung vorausgeht. Die Wirkung der Erfindung wird selbstverständlich bei einem mit Dampf betriebenen Waschprozeß der Filtermasse nicht erreicht, außerdem ist gerade die Dampfbehandlung während des Waschprozesses schädlich, weil sie die Knotenbildung fördert, und es wird daher in der Fachwelt von einer Beheizung mit direkter Dampfeinleitung in die Filtermasse während des Waschprozesses abgeraten und d eine indirekte Dampfbeheizung empfohlen.
  • Der Aufbereitungsbehälter stellt gleichzeitig einen vorzüglichen Aufbewahrungsraum für betriebsfertige Filterkuchen dar, so daß in diesem Behälter ständig ein Satz beiriebsfertiger Kuchen vorrätig gehalten werden kann. Der Aufbereitungsapparat kann an sich in beliebiger bekannter Weise ausgebildet sein. Am zweckmäßigsten ist es, wenn man die Kuchen mit geringenZwischenräumen übereinander auf Drahtnetzen oder Siebplatten eines- besonderen, in den Aufbereitungsbehälter eingesetzten Rahmens o. dgl. anordnet. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn man die Rahmen auf einem Fahrgestell (gegebenenfalis lösbar) anbringt, so daß der die Kuchen tragende Rahmen auf diesem Gestell in den Aufbereitungsbehälter eine und aus ihm herausgefahren werden kann. Der für die Aufbereitung erforderliche Wasserdampf wird dadurch erzeugt, daß der Aufbereitungsbehälter mit einem Wasserbad versehen ist, welches z. B. durch eine mit Dampf gespeiste Heizschlange erhitzt wird, die Dampf von z. B. IIoO C und geringem Überdruck erzeugt, der durch eine gedrosselte Öffnung des Behälters ausströmen kann.
  • In der Zeichnung ist der Aufbereitungsbehälter nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Fig. I und 3 sind je ein senkrechter Schnitt und Fig. 2 ein waagerechter Schnitt durch den Behälter.
  • Die Aufbereitung der Filterkuchen 1 erfolgt in einem Apparat, der im wesentlichen aus dem Behälter 2 besteht, welcher in einer Vertiefung ein Wasserbad 3 besitzt, das von einer Dampfschlange 4 beheizt wird. In die sen Behälter werden Tragrahmen 5 mittels der Fahrgestelle 6 eingefahren, welche die Filterkuchen I tragen, und zwar sind diese Kuchen in größerer Anzahl übereinander auf siebartigen Platten oder Drahtnetzen 7 so angeordnet, daß zwischen der Oberseite jedes Kuchens und der Unterseite der nächst höheren Tragplatte 7 Spalten verbleiben. Hat der Kuchen eine Stärke von 5 cm, so kann man für die Spalten beispielsweise 2 cm' wählen.
  • Die Kuchen sind gewöhnlich rund und haben einen Durchmesser von etwa 50 cm.
  • Die Filtermasse wird d nach vorherigem Auswaschen in einer bekannten Presse zu Kuchen geformt, wobei unter Anwendung von Drucken von beispielsweise 3 Atm. eine weitgehende Entwässerung und Verfestigung der Masse erzielt wird, so daß die Kuchen ohne besondere Hilfsmittel in die Tragrahmen 5 eingesetzt werden können. Es wird dann durch Beheizen des Wasserbades 3 in dem Behälter 2 gesättigter Wasserdampf erzeugt, der vorzugsweise eine Temperatur von IIoO bei entsprechend geringem Überdruck haben soll und der durch die gedrosselte Ableitung 8 entweicht.
  • Infolge der Stapelung der Kuchen mit Zwischenräumen findet der Dampf allseitig zu sämtlichen Kuchen Zutritt und durchströmt diese in senkrechter Richtung. Infolge der im Verhältnis zum Durchmesser der Kuchen geringen Stärke derselben durchströmt der Dampf die Kuchen so schnell, daß zwar eine genügende Auflockerung erreicht wird, jedoch ein übermäßiges Vollsaugen der Masse vermieden wird. Nach etwa einer halben Stunde ist der Aufbereitungsvorgang vollendet, bei dem die Höhe der Kuchen infolge der Auflockerung der einzelnen Teilchen um ein geringes zugenommen hat. Die Filterkuchen können dann mittels der Fahrgestelle aus dem Behälter ausgefahren und dem Verwendungszweck zugeführt werden.
  • Selbstverständlich können der Tragrahmen 5 und auch das Gehäuse 2 in anderer Weise, als auf der Zeichnung dargestellt, ausgebildet sein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUC1H : : Verfahren zur Aufbereitung von Filtermasse für die Bierfiltration, bei welchem die Masse zu Kuchen gepreßt wird und diese dann in einem besonderen, von der Filtervorrichtung getrennten, geschlossenen Behälter sterilisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Auspressen weitmöglichst entwässerten und verfestigten Filterkuchen in dem geschlossenen Behälter zwecks Auflockerung der Fasern allseitig mit gesättigtem Wasserdampf von geringem Überdruck behandelt werden.
DEF73277D 1932-04-23 1932-04-23 Verfahren zur Aufbereitung von Filtermasse fuer die Bierfiltration Expired DE617219C (de)

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