DE640775C - Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose mit verduennten Saeuren unter Druck - Google Patents

Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose mit verduennten Saeuren unter Druck

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DE640775C
DE640775C DESCH102302D DESC102302D DE640775C DE 640775 C DE640775 C DE 640775C DE SCH102302 D DESCH102302 D DE SCH102302D DE SC102302 D DESC102302 D DE SC102302D DE 640775 C DE640775 C DE 640775C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C7/00Digesters

Description

  • Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose mit verdünnten Säuren unter Druck Der Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verzuckerung vou Cellulose mit verdünnten Säuren unter Druck, bei welchem während der Druckerhitzung durch das Cellulosematerial säurehaltige Wasserschübe in Zeitabständen fließen und den gebildeten Zucker aus dem Reaktionsraum entfernen, so daß auf diese Weise der gebildete Zucker der Einwirkung von Säure und Hitze entzogen wird und damit eine Zersetzung nicht mehr stattfinden kann. Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezweckt, die schädliche Zuckerzersetzung einzuschränken und eine höhere Ausbeute oder auch eine höhere Zuckerkonzentration.
  • Wie schon bekannt, ist die= auftretende Zuckerzersetzung eine Funktion der Zeit, der der gebildete Zucker der Einwirkung von Säure und Hitze ausgesetzt bleibt (Verweilzeit). Eine Entfernung des Zuckers mit sehr großer Geschwindigkeit ist zwar möglich, jedoch nur unter Anwendung großer Flüssigkeitsmengen, was aber weniger wirtschaftlich ist.
  • Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Verweilzeit durch andere Mittel so zu verkürzen, daß ein Vermehren des Flüssigkeitsquantums nicht nötig wird.
  • Nach den bisher bekannten Verfahren werden bis 8o % Zucker der Theorie gewonnen, und zwar in Form einer 4°/oigen Zuckerlösung. Aus ioo kg Holz beträgt die theoretische Ausbeute an Zucker rund 6o kg, in der Praxis jedoch nur etwa 48 kg (reduzierenden Zucker). Abgesehen von einem kleinen Rest unabgebauter Cellulose dürften die fehlenden 12 kg durch Zersetzungsvorgänge verlorengehen, und zwar etwa die Hälfte hiervon durch Zuckerzersetzung innerhalb der Partikelchen des Ausgangsmaterials und die andere Hälfte, also etwa 6 kg, auf dem Wege durch den Perkolator.
  • Die genannten Zahlen sind nicht allgemein gültig und hängen unter anderem von Holzart und Teilchengröße ab. Der hohe Betrag für die Zersetzung innerhalb des Teilchens ist dadurch zu erklären, daß nach dem alten Verfahren der Zucker verhältnismäßig lange braucht, um aus dem Teilchen heraus zu diffundieren und in die Strömung zu gelangen. Die Abkürzung dieser intrapartikularen Verweilzeit und die rasche und schonende Entfernung des Zuckers sind auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Die beim Erfindungsgegenstand zur Anwendung kommenden Maßnahmen zur Abkürzung der Verweilzeit sind wiederholte und periodische Erhöhung und Erniedrigung von Temperatur und Druck, wiederholte Änderung der Säurekonzentration, ferner Wahl eines günstigen Verhältnisses zwischen Verweilzeit und Gesamtreaktionszeit. Diese rufen die gewollten Wirkungen hervor, die im folgenden erläutert werden.
  • Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme zur Abkürzung der Verweilzeit des Zuckers und zur Steigerung der Zuckerausbeute besteht in der Verwendung verhältnismäßig kalter Schübe: Gemäß dem Gegenstand des Hauptpatents befindet sich das Cellulosematerial .periodisch in Ruhe in halbfeuchtem, von Dämpfen umgebenem Zustand. In den Poren der Teilchen befindet sich naturgemäß mehr oder weniger Feuchtigkeit, die durch Kapillarkräfte festgehalten wird. Fließt ein Schub bei sehr niedriger Temperatur, etwa io oder 2o° kälter als das Cellulosematerial, durch den Perkolator, so tritt im Bereich des Schubes, insbesondere unterhalb des Schubes, Temperatur- und Druckverminderung ein, die zur Folge hat, daß in den Kapillaren der Teilchen sich Dampf entwickelt, der vorhandene Flüssigkeit aus den Teilchen heraustreibt. Auf diese Weise wird der in den Teilchen vorhandene Zucker sehr rasch aus dem Innern der Teilchen herausgebracht und gelangt in den Schub, der ihn aus dem Reaktionsgefäß, dem Perkolator, transportiert. Die unter höherem Druck stehende Schubflüssigkeit kann dann von neuem wieder in die Kapillaren eindringen.
  • Erfahrungsgemäß haben die kalten Schübe außerdem noch den Vorteil, verhältnismäßig geschlossen zu fließen, und zwar mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit. Das Durchfließen der Schübe durch den Perkolator wird dadurch noch beschleunigt, daß von oben mit Dampf nachgedrückt wird, der eine höhere Temperatur hat als das Cellulosematerial und dementsprechend auch einen höheren Druck als der im Perkolator vorher herrschende. Die durch den zuströmenden Dampf hervorgerufene Drucksteigerung kann etwa 2 Atm. betragen. Auf diese Weise ist es möglich, in wenigen Minuten den Schub durch eine io m hohe Schicht gepreßten Cellulosematerials zu drücken.
  • Die obenerwähnte Anwendung kalter Schübe auf das Nachpressen mit Dampf würde zur Folge haben, daß der Perkolator im oberen Teil eine höhere Temperatur erhält als im unteren. Daraus würde sich ergeben, daß die Reaktion im oberen Teil des Cellulosematerials rascher verläuft als im unteren, also ungleichmäßiger Abbau, der das Gesamtresultat beeinträchtigt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, zur Beseitigung dieses Mangels während der Ruheperiode von unten Dampf einzublasen. Dazu dient entweder ein am unteren Ende des Perkolators über dem Verschluß liegender Dämpfring mit einem Kanal und nach -innen gerichteten düsenartigen Öffnyngen, oder der Dampf wird durch das Filter, welches zur Verhinderung des Mitreißens von Cellulosematerial durch die austretende Perkolationsflüssigkeit am unteren Teil. des Perkolators angebracht ist, eingeblasen. Dieses Filter besteht aus granuliertem säurefestem Steinmaterial, welches durch Kunstharze gebunden ist. Die Filtersteine werden zweckmäßig so ausgebildet, daß die kleinsten Poren sich an der Innenseite des Perkolationsraumes befinden, und an ihrer Auflageseite auf der Auskleidung des Perkolators sind entweder in der Unterlage oder in den Filtersteinen Rillen oder Kanäle angebracht zur leichten Ableitung der Flüssigkeit bzw. zur gleichmäßigen Zuleitung des Dampfes zur gesamten Filterfläche. Der das Filter entgegengesetzt zum Weg der Flüssigkeit durchdringende Dampf reinigt zugleich die Poren des Filters.
  • Zweckmäßig wird das Dämpfen von unten auch noch während des Einlaufens des Schubes in den oberen Teil des Perkolators fortgesetzt, was bewirkt, daß der Schub zunächst noch nicht in das Material eindringen kann, da der dem Schub entgegenströmende Dampf dies verhindert. Sobald der Schub sich ganz im Perkolator befindet, kann unten das Dämpfen abgestellt werden und von oben Überdruckdampf zuströmen, wie dies bereits beschrieben wurde.
  • Mit der Änderung von Temperatur und Druck in der beschriebenen Weise kann auch ein Verschieben der Säurekonzentration mit Vorteil angewandt werden.
  • Werden Schübe verwendet, deren Säurekonzentration im unteren Teil erheblich geringer ist als im oberen Teil, so hat dies den Vbrteil, daß der schwach saure T211 des Schubes die Entfernung des Zuckers besorgt, während der stärker saure obere Teil des Schubes großenteils an dem Material haftenbleibt und während der Ruheperiode den Fortgang der Verzuckerungsreaktion bewirkt. Der untere schwach saure Teil des folgenden Schubes trifft dann auf das Material, das den stärker sauren Teil des vorhergehenden Schubes aufgesaugt hat, und das dadurch entstehende höhere Konzentrationspotential zwischen der Flüssigkeit in den Teilchen und der Flüssigkeit außerhalb der Teilchen begünstigt die Entfernung des Zuckers aus den Teilchen. Außerdem hat die Anwendung ungleich saurer Schübe in der besprochenen Weise den Vorteil der Säureersparnis, da der Abtransport des Zuckers mit dem säurearmen oder säurefreien Teil des Schubes erfolgt. Die Geschwindigkeit der Reaktion wird damit im wesentlichen durch die Säurekonzentration dies oberen Teiles des Schubes bestimmt, der großenteils am Material haftenbleibt.
  • Die Anwendung verschiedener Säurekonzentrationen kann aber auch in der Weise erfolgen, daß der Säuregehalt der Schübe gesteigert wird, mit anderen Worten, daß der nachfolgende Schub jeweils einen etwas höheren Säuregehalt hat als der vorangehende.
  • In der Praxis wird zweckmäßigerweise dabei so verfahren, daß anfangs verhältnismäßig geringe Säurekonzentrationen zur Anwendung kommen, dafür aber entsprechend höhere Temperaturen.
  • Die beiden Maßnahmen, die Anwendung von Schüben, die in sich eine ungleichmäßige Säurekonzentration besitzen, wie auch die Anwendung von Schüben mit steigendem Säuregehalt, können beide gleichzeitig angewandt werden. An Stelle eines Schubes, dessen Säuregehalt im oberen Teil höher ist als im unteren Teil, können selbstverständlich auch zwei Schübe treten, wovon der erste säurearm bzw. säurefrei und der zweite säurereich ist, wobei die beiden Schübe zweckmäßig in kurzer Zeit aufeinanderfolgen.
  • Diese allmähliche Steigerung der Säurekonzentration ist geeignet, die in den früheren Erfindungen erwähnte Temperatursteigerung ganz oder teilweise zu ersetzen.
  • Es hat sich ergeben, daß die Steigerung der Reaktionsbedingungen (Temperatur, Säurekonzentration) mit Vorteil in der Weise erfolgt; daß die erhaltene Zuckerlösung annähernd konstante Konzentration hat öder sich stetig etwas verringert. So ist es z. B. zweckmäßig, bei Beginn des Prozesses die Zuckerkonzentration bei 7 °/o zu halten und im Verlauf des Prozesses stetig bis auf 3 °/o zu senken. Am Schluß des Prozesses fällt dann die Konzentration plötzlich ganz ab, woran "das Ende der Reaktion deutlich zu erkennen ist. .
  • Die nach dem vorgenannten Verfahren angewandten Schübe müssen in einem gewissen Verhältnis zur Größe der Füllung stehen. Es zeigte sich als zweckmäßig, daß anfangs ein besonders großer Schub angewendet wurde, dessen Größe allerdings auch von der Feuchtigkeit des Materials abhängt. Pro Tonne Holztrockensubstanz soll beim ersten Schub etwa i cbm Flüssigkeit treffen. Je nachdem das Material-trocken oder feucht ist, kann der Schub größer oder kleiner bemessen. werden. Der nachfolgende Schub kann schon um 1/3 kleiner sein, und es zeigt sich, daß im Verlaufe des Prozesses die Schübe noch verkleinert werden können, etwa in demselben Maßstabe, als das Volumen der Füllung des Perkolators durch das Verzuckern der Cellulose und den Abtransport des Zuckers sich verringert. Auch die Zeitabstände zwischen den kleineren Schüben gegen Ende des Prozesses können kleiner werden.
  • Es ist aus den Arbeiten des Erfinders vorbekannt, daß die nach dem Perkolationsverfahren erhaltenen Zuckerlösungen noch höheren Zucker enthalten können, z. B. Cellobiose (Schweizer Patent i37 73i); die durch Nachhydrolyse zu Glucose abgebaut werden können. Demzufolge wurde auch bereits vom Erfinder vorgeschlagen und veröffentlicht, die Nachhydrolyse durch Verzögerung der Abkühlung durchzuführen.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Zuckerlösungen zeigen die Eigentümlichkeit, daß in den ersten Fraktionen die Nachhydrolyse sehr wirksam ist, bei den mittleren Fraktionen abnimmt und bei den Endfraktionen weniger Erfolg zeitigt. Infolgedessen wird mit Vorteil die Nachhydrolyse insbesondere bei den ersten Fraktionen durchgeführt. Die Nachhydrolyse kann noch im unteren Teile des Perkolators ausgeführt werden, indem der Schub etwa i5o° eine kurze Zeit, z. B. 30 Minuten, belassen wird, bei Gegenwert von o,4?%iger Schwefelsäure.
  • Eine andere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist jedoch, die nachzuhydrolysierende Flüssigkeit aus dem Perkolator austreten zu lassen und auf ioo° zu kühlen und in diesem Zustande in gewöhnlichen Behältern; etwa in Holzbottichen, aufzubewahren. Es zeigt sich dabei, daß etwa das erste Zehntel des abgebauten Zuckers bei 9o bis ioo° und einer Schwefelsäurekopzentration von c),4'/, einer Nachhydrolyse von ungefähr 24 Stunden bedarf, während für das zweite und dritte Zehntel schon eine um je einige Stunden kürzere Zeit genügt. Die anzuwendenden Zeiten der Nachhydrolyse sind selbstverständlich sehr von der Temperatur und auch von der Säurekonzentration abhängig, und zwar ungefähr einfach umgekehrt proportional der Säurekonzentration.
  • Die Nachhydrolyse kann auch in eigenen Behältern unter Druck bei Temperaturen über ioo° erfolgen, z. B. durch einstündiges Erhitzen bei i45° bei- einer Säurekonzentration von 0,4"/, H2 S 04.
  • Wie bereits erwähnt, ist die Nachhydrolyse insbesondere bei der ersten Hälfte des gebildeten Zuckers vorteilhaft; bei der zweiten Hälfte bietet die Nachhydrolyse keinen bedeutenden Gewinn bzw. ist sogar schädlich. Es kann daher die Nachhydrolyse auf die erste Hälfte des gewonnenen Zuckers beschränkt werden.
  • Nach erfolgter Nachhydrolyse kann ohne weiteres Neutralisation, Filtration und Kühlung der Würze erfolgen. Die Abkühlung der Würzen kann in bekannter Weise auf dem Wege des Wärmeaustausches mit Frischwasser für die Perkolation vorgenommen werden.
  • Nach den Arbeiten des Erfinders ist die schädliche Zuckerzersetzung eine Funktion des Verhältnisses von Verweilzeit des Zuckers zu Gesamtreaktionszeit der Cellulose. Die absolute Verweilzeit des Zuckers kann, wie die Praxis zeigt, nicht beliebig verkürzt werden, sie hat ein natürliches Maximum. Die Geschwindigkeit der Entfernung des Zuckers aus den Teilchen und aus dem Perkolator hat also ihre natürlichen Grenzen. Es ist, wie die Erfahrung zeigt, zweckmäßig, durch Anwendung schonender Reaktionsbedingungen (niedrige Temperatur und Säure), den Prozeß so langsam verlaufen zu lassen, daß die Reaktionszeit mehr als 12 Stunden beträgt. Das Verhältnis zwischen Verweilzeit und Gesamtreaktionszeit wird dadurch günstiger und die Ausbeute höher.
  • Ein weiteres Mittel, um die Verweilzeit des Zuckers innerhalb der Teilchen abzukürzen, in diesem Falle absolut, besteht in der Verwendung von kurzfaserigem Material.. Soweit nicht Holzabfälle, wie Sägespäne usw., zur Anwendung kommen und die Zerkleinerung von Scheiten, Knüppeln u. dgl. stattfindet, erwies es sich als zweckmäßig, durch Raspeln (Hirnschnitt) das Holz in kurzfaserige Plättchen zu zerkleinern, deren. Faserlänge nur wenige Millimeter beträgt und deren Durchmesser 1 bis 2 cm sein kann. Diese Plättchen legen sich dann beim Einfüllen in den Perkolator horizontal, so daß die Fasern mehr oder weniger senkrecht stehen und leicht von der durchfließenden Flüssigkeit durchdrungen werden- können. Die intrapartikulare Verweilzeit wird dadurch abgekürzt.
  • Das Verfahren kann auf alle Arten von Cellulosematerial, also auf Holz, Torf usw., Anwendung finden, auch mit beliebigen, Säuren und Säuremischungen durchgeführt werden, sofern die Säurelösung eine genügende Wasserstoffionenkonzentration besitzt. Ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung der dargestellten Anordnung bei einem Perkolator von 2o ooo 1 Inhalt ist im nachstehenden wiedergegeben: Anordnung: Gemäß vorliegender Erfindung, im übrigen gemäß den früheren Erfindungen. Größe des Perkolators: 2oooo 1 Inhalt.
  • Angewandt: 5000 kg Holztrockensubstanz: 50 cbm Wasser, 400 kg 5oo/oige Schwefelsäure (5o cbm o,4o/oige Schwefelsäure).
  • Versuchsbedingungen: Die Zulaufzeit beträgt 5 Minuten, Ablaufzeit und Arbeitspause betragen je 2o Minuten. Gesamtreaktionszeit 14 Stunden. Es werden 2o Schübe von 5 cbm bis 1,8 cbm Größe allmählich abnehmend angewandt. Temperatur ansteigend von 15o bis igo° C.
  • Der Durchsatz der Flüssigkeitsschübe durch den Perkolator (in periodischen Abständen von 5 +:20 + 20 = 45 Minuten) geht wie folgt vor sich: Die Temperatur eines in den Perkolator eintretenden Schubes ist jeweils 20° niedriger als die jeweilige Temperatur im Perkolator vor Eintritt des Schubs, die kurz als Reaktionstemperatur bezeichnet wird. Diese Reaktionstemperatur steigt im Verlauf des etwa 14stündigen Prozesses von 15o auf 1go° (s. o.). Während des Schubeintritts in den Perkolator und während weiterer 4 Minuten (Zulaufzeit) wird jedenfalls in den Unterteil des Perkolators Dampf eingeblasen, bis die infolge des verhältnismäßig kalten Schubes stark abgefallene Temperatur im Perkolator wieder nahezu die Reaktionstemperatur erreicht hat. Hierauf wird jeweils Dampf in den Oberteil des Perkolators eingelassen, bis eine Drucksteigerung um etwa 2 Atm. eingetreten ist, wodurch der Schub durch das Cellulosematerial gedrückt wird und mit großer Geschwindigkeit in den unteren Teil des Perkolators gelangt. Nach dem Schließen des oberen Dampfeintritts sinkt der Druck im Perkolator durch Abkühlung und Kondensation jeweils rasch wieder auf die der Reaktionstemperatur (zwischen 15o und igo°) entsprechende Spannung, worauf der Schub durch das Unterteil des Perkolators angeordnete Filter abgelassen wird (Ablaufzeit s. o.).
  • Ausbeuten: Bezogen auf Holztrockensubstanz: 53 % red. Zucker bzw. 43 % vergärb. Zucker bzw. 27 1 Sprit aus Zoo kg Holztrockensubstanz.
  • Konzentration der Würze: 5,3 0/0 red. Zucker, 4,3 % vergärb. Zucker.

Claims (17)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose mit verdünnten Säuren durch intermittierende Druckperkolation durch während der Druckerhitzung in Zeitabständen durch das Cellulosematerial fließende säurehaltige Wasserschübe, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Cellulosematerial durchfließenden Flüssigkeitsschübe kälter sind als das Cellulosematerial.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schübe durch Dampf herabgedrückt werden, der wesentlich heißer ist als das zu verzuckernde Material und dessen Druck dementsprechend höher ist als der der Temperatur des Materials entsprechende Dampfdruck.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des unteren Teiles der Perkolatorfüllung vor Eintritt des Schubes höher gehalten wird als die Temperatur des oberen Teiles. ¢.
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Temperaturerhöhung- im unteren Teil des Perkolators einige Zeit Dampf eingeleitet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfeinleitung vor Eintritt des Schubes erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während des Einlaufens des Schubes in den Perkolator von unten Dampf zugeführt wird, der dem Schub entgegenströmt und ein vorzeitiges Eindringen des Schubes verhindert.
  7. 7. Verfahren -nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Säurekonzentrationen in dem zuerst eintretenden sogenannten unteren Teil der Schübe geringer sind als im nachströmenden oberen Teil der Schübe..
  8. 8. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Säurekonzentrationen der Schübe allmählich gesteigert werden. g.
  9. Verfahren nach Anspruch i und q., dadurch gekennzeichnet, daß die Säurekonzentrationen bzw. die Temperaturen während des Prozesses derart gesteigert werden, daß die Zuckerkonzentration während - des Prozesses nahezu gleichbleibt oder nur schwach und stetig sich im Laufe des Prozesses verringert. i o.
  10. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schübe im Verlauf des Prozesses etwa entsprechend der Materialschrumpfung verkleinern. i i.
  11. Verfahren nach Anspruch i und i o, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Verkleinerung der Schübe eine Verkleinerung der Zeitabstände zwischen den Schüben Hanf. in Hand geht.-'- -_ , 1z.
  12. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die so erhaltenen Zuckerlösungen einer weiteren Säurebehandlung in an sich bekannter Weise unterworfen werden.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch i und 12, dadurch gekennzeichnet, daß diese Säurebehandlung noch im unteren Teile des Perkolators stattfindet, indem der Ablauf der sich dort ansammelnden Würze etwas verzögert wird. 1q..
  14. Verfahren nach Anspruch i und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die' Weiterbehandlung mit verdünnter Säure durch mehrstündiges Halten der Temperatur auf 70 bis 100° erfolgt.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch i und' 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung mit verdünnter Säure nur mit den ersten Fraktionen bis höchstens zur ersten Hälfte des anfallenden gelösten Zuckers durchgeführt wird.
  16. 16. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozeß durch Anwendung geringer Säurekonzentration so verlangsamt wird, daß er länger als 12 Stunden dauert, so daß die Verweilzeit des Zuckers innerhalb der Teilchen des Materials im Verhältnis zur gesamten Reaktionszeit sehr kurz wird.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß kurzfaserige, durch Hirnschnitt hergestellte Plättchen als Perkolatorfüllung angewendet werden.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016099272A1 (en) 2014-12-18 2016-06-23 Avantium Knowledge Centre B.V. Process for the production of solid saccharides from an aqueous saccharide solution
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WO2017039439A1 (en) 2015-08-31 2017-03-09 Avantium Knowledge Centre B.V. Process for the recovery of hydrochloric acid
WO2017082723A1 (en) 2015-11-09 2017-05-18 Avantium Knowledge Centre B.V. Process for the production of a saccharide product from an aqueous solution
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