CH184166A - Verfahren zur Darstellung von Glukose durch Behandlung von Zellulose enthaltendem Material mit verdünnten Säuren unter Druck. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Glukose durch Behandlung von Zellulose enthaltendem Material mit verdünnten Säuren unter Druck.

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CH184166A
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      Verfahren    zur Darstellung von     Glukose    durch Behandlung von Zellulose enthaltendem  Material     finit    verdünnten Säuren unter Druck.    Gegenstand des Hauptpatentes ist ein  Verfahren zur Darstellung von nicht für  Nahrungszwecke     bestimmter    Glukose durch  Behandlung von     Cellulose    enthaltendem Ma  terial mit verdünnten Säuren unter Druck.  Das den Gegenstand vorliegender Erfindung  bildende Verfahren ist eine weitere Verbes  serung und Ausgestaltung des genannten  Verfahrens und bezweckt, die schädliche  Zuckerzersetzung noch weiter einzuschrän  ken, wodurch eine höhere     Ausbeute    oder auch  eine höhere Zuckerkonzentration ermöglicht  wird.  



  Wie schon bekannt, ist die auftretende  Zuckerzersetzung eine Funktion der Zeit, der  der gebildete Zucker der Einwirkung von  Säure und Hitze ausgesetzt bleibt (Verweil  zeit). Eine Entfernung des Zuckers mit sehr  grosser Geschwindigkeit ist zwar nach dem       alten    Verfahren möglich, jedoch nur unter  Anwendung grosser Flüssigkeitsmengen, was  aber weniger wirtschaftlich ist.    Es stellte sich somit die Aufgabe, die       Verweilzeit    durch andere     Mittel    so zu ver  kürzen, dass ein Vermehren des Flüssigkeits  quantums nicht nötig wird.  



  Nach dem bekannten Verfahren werden  bis 80 % Zucker der Theorie gewonnen, und  zwar in Form, einer     4%igen    Zuckerlösung.  Aus 100 kg Holz beträgt die     theoretische     Ausbeute an Zucker     rund    60 kg, in der  Praxis jedoch nur etwa 48 kg (reduzieren  den Zucker).

   Abgesehen von einem kleinen  Rest     unabgebauter        Cellulose    dürften die feh  lenden 12 kg durch Zersetzungsvorgänge ver  loren gehen, und     zwar    etwa die Hälfte hier  von durch Zuckerzersetzung innerhalb der       Partikelchen    des Ausgangsmaterials     und    die  andere Hälfte, also etwa 6 kg, auf dem Wege  durch den     Perkolator.     



  Die genannten Zahlen sind nicht all  gemein gültig und hängen unter anderem  von Holzart und Teilchengrösse ab. Der hohe  Betrag für die Zersetzung innerhalb des Teil-           chens    ist dadurch zu erklären, dass nach dem  alten Verfahren der Zucker verhältnismässig  lange braucht, um aus den Teilchen heraus  zu diffundieren und in die Strömung zu ge  langen. Die Abkürzung dieser     intrapartiL-u-          laren        Verweilzeit    und die rasche und scho  nende Entfernung des Zuckers muss somit zu  besseren Ausbeuten führen.  



  Das Verfahren gemäss der vorliegenden  Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass  die Temperatur während der Druckerhitzung  schwanken gelassen wird, so dass die Entfer  nung des gebildeten Zuckers erleichtert, die       Eiufschliessung    des Materials gefördert und  einer Zuckerzersetzung entgegengewirkt wird.  



  Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle  Massnahme zur Abkürzung der     Verweilzeit     des Zuckers und zur Steigerung der     Zucker-          ,ausbeute    besteht in der Verwendung verhält  nismässig kalter Schübe. Beim Verfahren  nach dem Hauptpatent befindet sich das     Cel-          lulosematerial    periodisch in Ruhe in halb  feuchtem, von Dämpfen umgebenem Zustand.  In den Poren der Teilchen befindet sich na  turgemäss mehr oder weniger Feuchtigkeit,  die durch     Kapillarkrä.fte    festgehalten wird.

    Fliesst ein Schub bei einer Temperatur, die  etwa 10 bis 20   kälter ist als das     Cellulose-          material,    durch den     Perkolator,    so tritt im Be  reich des Schubes, insbesondere unterhalb des  Schubes, Temperatur- und Druckverminde  rung ein, die zur Folge hat, dass in den Ka  pillaren der Teilchen sich Dampf entwickelt,  der vorhandene Flüssigkeit aus den Teilchen  heraustreibt. Auf diese Weise wird der in  den Teilchen vorhandene Zucker sehr rasch  aus dem Innern der Teilchen herausgebracht  und gelangt in den Schub, der ihn aus dem  Reaktionsgefäss, dem     Perkolator,    transportiert.  Die unter höherem Druck stehende Schub  flüssigkeit kann dann von neuem wieder in  die Kapillaren eindringen.  



  Erfahrungsgemäss haben die kalten Schübe  ausserdem noch den Vorteil, verhältnismässig  geschlossen zu fliessen, und zwar mit verhält  nismässig grosser Geschwindigkeit. Das Durch  fliessen der Schübe durch den     Perkolator     wird dadurch noch beschleunigt, dass von    oben Dampf nachgedrückt wird, der eine  höhere Temperatur hat als das     Cellulose-          material    und     dementsprechend    auch     einen     höheren Druck als der im     Perkolator    vorher  herrschende.

   Die durch den zuströmenden  Dampf hervorgerufene Drucksteigerung kann  etwa 2     atm.        betragen.    Auf diese Weise ist  es möglich, in wenigen Minuten den Schub  durch eine 10 m hohe Schicht gepressten       Cellulosematerials    zu drücken.  



  Die oben     erwähnte    Anwendung kalter  Schübe Lind das Nachpressen mit Dampf  würde zur Folge haben, dass der     Perkolator     im obern Teil eine höhere Temperatur erhält  als im untern. Daraus würde sich ergeben,  dass die Reaktion im     obern    Teil des     Cellu-          losematerials    rascher verläuft als     im    untern,  also ein ungleichmässiger Abbau, der das Ge  samtresultat beeinträchtigt.

   Es hat sich als  vorteilhaft erwiesen, zur     Beseitigung    dieses  Mangels während der Ruheperiode von un  ten Dampf einzublasen, entweder durch einen  geeigneten Dämpfring am untern Konus des       Perkolators    oder durch das Filter selbst, das  hierfür, wie später beschrieben wird, beson  ders eingerichtet sein muss.  



  Zweckmässig wird das Dämpfen von un  ten auch noch während des Einlaufens des  Schubes in den obern Teil des     Perkolators     fortgesetzt, was     bewirkt,    dass der Schub zu  nächst noch nicht in das Material eindrin  gen kann, da der dem Schub     entgegenströ-          mende    Dampf dies verhindert. Sobald der  Schub sich ganz im     Perkolator        befindet,     kann unten das Dämpfen abgestellt werden       und    von oben     Überdruckdampf    zuströmen,  wie dies bereits     beschrieben    wurde.  



  Mit der     Änderung    von Temperatur und  Druck in der beschriebenen Weise     kann    auch  ein Verschieben der     Säurekonzentration    mit  Vorteil angewandt werden.  



  Werden Schübe verwendet, deren Säure  konzentration im untern Teil erheblich ge  ringer ist als im obern Teil, so hat dies den  Vorteil, dass der schwachsaure Teil des Schu  bes die Entfernung des Zuckers besorgt, wäh  rend der stärker saure obere Teil des Schu  bes grossenteils an dem Material haften      bleibt und während der Ruheperiode den  Fortgang der     Verzuckerungsreaktion    be  wirkt. Der untere schwachsaure Teil des fol  genden Schubes trifft dann auf das Mate  rial, das den stärker sauren Teil des vorher  gehenden Schubes aufgesaugt hat und das  dadurch entstehende höhere Konzentrations  potential zwischen der Flüssigkeit in den  Teilchen und der Flüssigkeit ausserhalb der  Teilchen begünstigt die Entfernung des  Zuckers aus den Teilchen.

   Ausserdem hat die  Anwendung ungleich saurer Schübe in der  besprochenen Weise den Vorteil der Säure  ersparnis, da der Abtransport des Zuckers  mit dem säurearmen oder säurefreien Teil  des Schubes erfolgt. Die Geschwindigkeit  der Reaktion wird damit im wesentlichen  durch die Säurekonzentration des obern Teils  des Schubes bestimmt, der grossenteils am  Material haften bleibt.  



  Die Anwendung verschiedener Säurekon  zentrationen kann aber auch in der Weise  erfolgen, dass der Säuregehalt der Schübe       gesteigert    wird, mit andern Worten, dass der  nachfolgende Schub jeweils einen etwas  höheren Säuregehalt hat als der voran  gehende.  



  In der Praxis wird     zweckmässigerweise     dabei so verfahren, dass anfangs verhältnis  mässig geringe Säurekonzentrationen zur An  wendung kommen, dafür aber entsprechend  höhere Temperaturen.  



  Die beiden Massnahmen, die Anwendung  von Schüben, die in sich eine ungleichmässige  Säurekonzentration besitzen, wie auch die  Anwendung von Schüben mit steigendem  Säuregehalt, können beide gleichzeitig an  gewandt werden. An Stelle eines Schubes,  dessen Säuregehalt im obern Teil höher ist  als im untern Teil, können selbstverständlich  auch zwei     Schübe    treten, wovon der erste  säurearm     bezw.    säurefrei und der zweite  säurereich ist, wobei die beiden     Schübe-zweck-          mässig    in kurzer Zeit aufeinander folgen.  



  Diese allmähliche Steigerung der Säure  konzentration ist geeignet, die in den frühe  ren Anmeldungen erwähnte Temperaturstei  gerung ganz oder teilweise zu ersetzen.    Es hat sich ergeben, dass     die    Steigerung  der Temperatur und der     Säurekonzentration     mit Vorteil in der Weise erfolgt, dass die  erhaltene Zuckerlösung annähernd konstante  Konzentration hat oder sich stetig etwas  verringert. So ist es zum Beispiel zweck  mässig, bei Beginn des Prozesses die Zucker  konzentration bei 7 % zu halten und im Ver  lauf des Prozesses stetig bis auf 3 % zu sen  ken. Am Schluss des Prozesses fällt dann die  Konzentration plötzlich ganz ah, woran das  Ende der Reaktion deutlich zu erkennen ist.  



  Die nach dem vorgenannten Verfahren  angewandten Schübe müssen in einem gewis  sen Verhältnis zur Grösse der Füllung stehen.  Es zeigt sich als zweckmässig, dass anfangs  ein besonders grosser Schub angewendet  wurde, dessen Grösse allerdings auch von der       Feuchtigkeit    des Materials abhängt. Pro  Tonne     Holztrockensubstanz    soll beim ersten  Schub etwa 1     m3    Flüssigkeit treffen; je  nachdem das Material trocken oder feucht  ist, kann der Schub grösser oder kleiner be  messen werden.

   Der     nachfolgende    Schub  kann schon um einen     Drittel    kleiner     sein,    und  es zeigt sich, dass im Verlaufe des Prozesses  die Schübe noch weiter verkleinert werden  können, etwa in demselben     Massstabe,    als das  Volumen der Füllung des     Perkolators    durch  das Verzuckern der Zellulose und den Ab  transport des Zuckers sich     verringert.    Auch  die Zeitabstände zwischen den kleineren  Schüben gegen Ende des Prozesses können  kleiner werden.  



  Es ist aus den Arbeiten des     Anmelders     bekannt, dass die nach dem     Perkolationsver-          fahren    erhaltenen Zuckerlösungen noch hö  heren Zucker enthalten können, z. B.     Cello-          biose,    die durch Nachhydrolyse zu Glukose  abgebaut werden können. Demzufolge wurde  auch bereits vom     Anmelder    vorgeschlagen,  die Nachhydrolyse durch Verzögerung der  Abkühlung durchzuführen.  



  Die nach dem vorliegenden Verfahren  hergestellten Zuckerlösungen zeigen die Ei  gentümlichkeit, dass in den ersten Fraktionen  die Nachhydrolyse sehr wirksam ist, bei den  mittleren Fraktionen     abnimmt    und bei den           Endfraktionen    weniger Erfolg zeitigt. In  folgedessen     wird    mit Vorteil die Nachhydro  lyse insbesondere bei den ersten Fraktionen  durchgeführt. Die Nachhydrolyse kann noch  im untern     Teil    des     Perkolators    ausgeführt  werden, indem der Schub bei zirka 155    eine kurze Zeit, z. B. 30     Minuten,        belassen          wird,    bei Gegenwart von     0,4%iger    Schwefel  säure.

    



       Eine    andere bevorzugte Ausführungsform  des Verfahrens     ist    jedoch, die     nachzuhydro-          lysierende    Flüssigkeit aus dem     Perkolator     austreten zu lassen und auf<B>100'</B> zu kühlen  und in diesem Zustande in gewöhnlichen  Behältern, etwa in     Holzbottichen,    aufzube  wahren.

   Es zeigt sich dabei, dass etwa das  erste Zehntel des abgebauten Zuckers bei 90  bis<B>100'</B> und einer     Schwefelsäurekonzentra-          tion    von 0,4 % einer Nachhydrolyse von un  gefähr 24 Stunden bedarf, während für das  zweite und     dritte    Zehntel schon     eine    um je  einige     Stunden    kürzere Zeit genügt. Die an  zuwendenden Zeiten der Nachhydrolyse sind  selbstverständlich sehr von der Temperatur  und auch von der     Säurekonzentration    ab  hängig, und zwar ungefähr     einfach    umge  kehrt proportional der Säurekonzentration.  



  Die Nachhydrolyse kann auch in eigenen  Behältern unter Druck bei Temperaturen  über<B>100'</B> erfolgen, z. B. durch einstündiges  Erhitzen bei 145   bei einer Säurekonzentra  tion von 0,4%     H#.S04.     



  Wie bereits erwähnt, ist die Nachhydro  lyse insbesondere bei dem in der ersten Halb  zeit des Verfahrens gebildeten Zucker vor  teilhaft; bei der zweiten Halbzeit bietet die  Nachhydrolyse keinen     bedeutenden    Gewinn       bezw.    ist sogar schädlich. Es kann daher die  Nachhydrolyse auf den in der ersten Halb  zeit     gewonnenen    Zucker beschränkt werden.  



  Nach erfolgter Nachhydrolyse kann ohne  weiteres Neutralisation, Filtration und Küh  lung der Würze erfolgen: Die Abkühlung  der Würzen kann in bekannter Weise auf  dem Wege des Wärmeaustausches mit       Fiischwasser    für die     Perkolation    vorgenom  men werden.  



  Die absolute     Verweilzeit    des Zuckers    kann,     wie    die Praxis zeigt, nicht     beliebig     verkürzt werden, sie hat ein natürliches Mi  nimum. Die Geschwindigkeit der Entfernung  des Zuckers aus den Teilchen und aus dem       Perkolator    hat also ihre natürlichen Gren  zen. Es ist, wie die Erfahrung zeigt, zweck  mässig, durch Anwendung schonender Reak  tionsbedingungen (niedrige Temperatur und  Säure), den Prozess so langsam verlaufen zu  lassen, dass die Reaktionszeit mehr als 12  Stunden beträgt. Das Verhältnis zwischen       Verweilzeit    und     Gesamtreaktionszeit    wird  dadurch günstiger und die Ausbeute höher.  



  Ein weiteres Mittel, um die     Verweilzeit     des Zuckers innerhalb der Teilchen abzukür  zen - in diesem Falle absolut - besteht in  der Verwendung von kurzfaserigem Mate  rial. Soweit     nicht    Holzabfälle, wie Säge  späne     etc.    zur Anwendung kommen, und die       Zerkleinerung    von Scheiten, Knüppeln und  dergleichen stattfindet, erwies es sich als  zweckmässig, durch     Traspeln        (Hirnschnitt)     das Holz in kurzfaserige Plättchen zu zer  kleinern, deren Faserlänge nur wenige Milli  meter beträgt und deren Durchmesser 1 bis  2 cm sein kam.

   Diese     Plättchen    legen sich  dann beim Einfüllen in den     Perkolator    hori  zontal, so dass die Fasern mehr oder weniger  senkrecht stehen und leicht von der durch  fliessenden Flüssigkeit durchdrungen werden  können. Die     intrapartikulare        Verweilzeit     wird dadurch abgekürzt.  



  Eine Vorrichtung zur Ausübung des Ver  fahrens ist auf der beiliegenden Zeichnung  in beispielsweiser Ausführungsform veran  schaulicht.  



  Im Unterteil eines     Perkolators    1 ist die       Dämpfvorrichtung    vorgesehen, die beispiels  weise aus dem Ringkörper 2 besteht, wäh  rend zwischen dem     Perkolatorabschluss    3 und  dem untern Ende des Konus 4 der eigent  liche Verschluss, der nicht dargestellt ist, ein  geschaltet wird. Der Ringkörper 2 besitzt  einen in der Wandung liegenden Kanal 5  und aus diesem düsenartig austretende, in  das Innere mündende Kanäle 6. Der Dampf  kommt aus der     Speiseleitung    7 und wird  durch ein Ventil 8 geregelt.

   Neben dieser      Vorrichtung ist es aber auch zweckmässig,  den im Konus des     Perkolators    1 vorgesehenen  Filter zum Dämpfen zu verwenden, da dieses  gleichzeitig den Vorteil mit sich bringt, eine  Reinigung des Filters durch Aufschliessung  der Poren herbeizuführen. Das Filter be  steht aus säurefesten porösen Filtersteinen  aus granuliertem Material, Steinen, Kunst  harzen oder dergleichen. Zweckmässig wer  den die Steine so ausgebildet, dass die klein  sten Öffnungen sich an der Innenseite be  finden. Diese Filtersteine 9 liegen auf der  Schicht 10, die zur Auskleidung des     Perkola-          tors    dienen. Es ist nun besonders zweck  mässig, in dieser Schicht Rillen und Nuten  11 vorzusehen, so dass die Filtersteine nicht  vollkommen kompakt auf der Unterlage 10  aufliegen.

   Es kann aber auch die Unterlage  vollkommen eben ausgebildet werden und an  den Filtersteinen 9 Erhöhungen vorgesehen  sein,     bezw.    ein Netzwerk zwischen beiden an  gebracht werden. Von     besonderem    Vorteil ist  es, die Filtersteine aus einem granulierten,  säurefesten Material herzustellen, dessen  Teilchen durch Kunstharze derart miteinan  der verbunden sind, dass noch eine genügende       Porosität    verbleibt. Dies hat den Vorteil, dass  der zwischen der     Auskleidungsschicht    10  und den Filtersteinen 9 eingeleitete Dampf  leichter     hindurchtreten    kann und anderseits  den Vorteil, dass die durch die Filtersteine 9  hindurchdringende Säure ebenso leicht den  Weg zum Austritt findet.

   Unter den Filter  steinen sind Öffnungen 12 vorgesehen, an  welche Rohrleitungen 13 angeschlossen sind,  die in eine Ringleitung 14 münden. Aus die  ser Ringleitung führt ein     Stutzen    15 heraus  und eine Rohrleitung 16 hinein. In der Rohr  leitung 16 ist ein     Abschlussventil    17 vor  gesehen. Von diesem     Abschlussventil        1'l     kann Dampf durch die Rohrleitung 18 in  die Ringleitung 14 und damit in die Leitun  gen 13 eingelassen werden. Im Ablaufstut  zen 15 ist eine Schauvorrichtung 18 vor  gesehen, durch welche es ermöglicht 'wird,  festzustellen, ob vom     Perkolator    her noch  saure Flüssigkeit fliesst, zum Zwecke, die  Dampfzufuhr aufzudrehen.

   Diese ScEauvor-         richtung    kann auch in den     Rohrleitungen    1.3  vorgesehen werden. Da die     Zuckerwürze    die  Neigung hat, die Schaugläser zu verschmie  ren und undurchsichtig zu machen, ist es  zweckmässig, Glaseinsätze 19 vorzusehen, die  in das Innere der Rohrleitung 15 hervortre  ten und die dauernd von der strömenden  Würze umspült werden, so dass diese Gläser  stets sauber sind.  



  Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist  folgende: Wenn sich die Bedienung an der  Schauöffnung 18 überzeugt hat, dass keine  saure Würze oder keine Schübe mehr vom       Perkolator        herfliessen,    so kann entweder das  Ventil 8 oder das Ventil 17, oder es können  beide aufgedreht werden.

   Der, bei 8 eintre  tende Dampf wird dann vom Fuss des Per  kolators her durch Austritt aus den Düsen 6  in das Innere des     Perkolators    strömen, wäh  rend der vom Ventil 17 herkommende Dampf  durch die     Zufuhrleitung    16, die Ringleitung  14, die Steigleitungen 13 durch die Öffnun  gen 12 und, durch die Filtersteine 9 gelangt  und sich hier durch die Kanäle 11 auf die  gesamte     Konusfläche    verteilt, durch die Fil  tersteine     hindurchdringt,    diese     gleichzeitig     reinigt und in das Innere des     Perkolators     gelangt.  



  Das Verfahren kann auf alle     Arten    von       Cellulosematerial,    also auf Holz, Torf usw.  Anwendung finden. Es kann mit beliebigen  Säuren und Säuremischungen durchgeführt  werden, sofern die Säurelösung eine genü  gende     Wasserstoffionenkonzentration    besitzt.  Ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung  der dargestellten Anordnung bei einem Per  kolator von 20 000 Litern Inhalt ist im nach  stehenden     wiedergegeben.     



  <I>Grösse des</I>     Perkolators:    20 000 Liter In  halt.  



       -Angewandt:    5000 kg     Holztrockensub-          stanz,    50     m3    Wasser, 400 kg 50%ige Schwe  felsäure (50 mg     0,4%ige    Schwefelsäure).  



       Versuchsbedingungen:    Die     Zulaufzeit    be  trägt 5 Minuten, Ablaufzeit und Arbeits  pause     betragen    je 20 Minuten,     Gesamtreak-          tionszeit    14 Stunden. Es werden 20 Schübe  von 5 bis 1,8     m3    Grösse allmählich abnehmend      angewandt. Temperatur ansteigend von 150  bis 190   C.  



       Ausbeuten:    Bezogen auf     Ilolztrockensub-          stanz:    53 % reduzierender Zucker     bezw.    43 %       vergärbarer    Zucker     bezw.    27 Liter Sprit aus  100 kg     Holztrockensubstanz.     



  Konzentration der Würze: 5,3 % redu  zierender Zucker, 4,3 %     vergärbarer    Zucker.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Darstellung von nicht für Nahrungszwecke bestimmter Glukose durch Behandlung von Cellulose enthaltendem Ma terial mit verdünnten Säuren unter Druck nach Patentanspruch I des Hauptpatentes, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur während der Druckerhitzung schwanken ge lassen wird, so dass die Entfernung des ge-. bildeten Zuckers erleichtert, die Aufschlie ssung des Materials gefördert und einer Zuk- kerzersetzung entgegengewirkt wird. UNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der Druck während der Druckerhitzung schwanken gelassen wird, so dass die Entfernung des gebildeten Zuckers erleichtert, die Aufschliessung des Materials gefördert und einer Zuckerzersetzung entgegen gewirkt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass während der Druckerhitzung periodisch eine Ernied rigung bezw. Erhöhung des Druckes und der Temperatur in Grenzen bis zu <B>100'</B> bewirkt werden. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die durch das Cellulosematerial durchfliessenden Schübe kälter sind als das Cellulosematerial. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Schübe durch Dampf herabgedrückt werden, der wesentlich heisser ist als das zu ver- zuckernde Material und dessen Druck dementsprechend höher ist als der der Temperatur des Materials entsprechende Dampfdruck. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Tempera tur des untern Teils der Perkolatorfül- lung vor Eintritt des Schubes höher ge halten wird als die Temperatur des obern Teils. 6. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass vor Eintritt des Schubes zwecks Temperaturerhöhung im untern Teil des Perkolators einige Zeit Dampf eingeleitet wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass während des Einlaufens des Schubes in den Perkola- tor von unten Dampf zugeführt wird.
    der dem Schub entgegenströnit und ein vorzeitiges Eindringen des Schubes ver hindert. B. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Säure konzentrationen im untern Teil der Schübe geringer sind als im obern Teil der Schübe. 9. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Säure konzentrationen .der Schübe allmählich gesteigert werden. 10. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Säure konzentrationen während des Prozesses derart gesteigert werden, dass die Zuk- kerkonzentration während des Prozesses nahezu gleich bleibt oder nur schwach und stetig sich im Laufe des Prozesses verringert. 11.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Tempera turen während des Prozesses derart ge steigert werden, dass die Zuckerkonzen tration während des Prozesses nahezu gleich bleibt oder nur schwach und stetig sich im Laufe des Prozesses verringert. 12. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der Säure gehalt der Schübe allmählich gesteigert wird, und dass aber gleichzeitig die Säurekonzentration im untern Teil der Schübe geringer ist als im obern Teil der Schübe. 13. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass sich die Schübe im Verlauf des Prozesses etwa entsprechend der Materialschrumpfung verkleinern. 14.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass mit der Ver kleinerung der Schübe eine Verkleine rung der Zeitabstände zwischen den Schüben erfolgt. 15. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die erhal tenen Zuckerlösungen einer weiteren Säurebehandlung unterworfen werden. 16. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass diese Säurebehandlung noch im untern Teil des Perkolators stattfindet, indem der Ablauf der sich dort ansam melnden Würze etwas verzögert wird. 17. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass die Weiterbehandlung mit ver dünnter Säure durch mehrstündiges Hal ten der Temperatur auf 70 bis 100 er folgt. 18.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass die Nachbehandlung mit ver dünnter Säure mit etwa der ersten Hälfte des anfallenden gelösten Zuckers durch geführt wird. 19. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der Prozess durch Anwendung geringer Säurekonzen tration so verlangsamt wird, dass er länger als 12 Stunden dauert, so dass die Verweilzeit des Zuckers innerhalb der Teilchen des Materials im Verhältnis zur gesamten Reaktionszeit sehr kurz wird. 20. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass zur Abkür zung der Verweilzeit des Zuckers inner- halb der Materialteilchen kurzfaseriges Material zur Verwendung kommt.
    PATENTANSPRUCH II: Anlage gemäss Patentanspruch II des Hauptpatentes zur Ausübung des Verfah rens gemäss Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Perkolator (1) eine Filtersteinschicht (9) aufweist, welche auf einer mit einem Netz von Rillen (11) ver- sehenen Unterlage (10) liegt, deren Rillen (1.1) in Verbindung mit Austrittsstutzen (12) und einer Austrittsleitung (13) stehen, durch welche abwechselnd die abfliessende Würze austreten und der zugeführte Frisch dampf eintreten kann.
    UNTERANSPRüCHE 21. Anlage nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Filter (9) aus granuliertem, säurefestem Material be steht, dessen Teilchen durch Kunstharze derartig miteinander verbunden sind, dass noch eine genügende Porosität verbleibt. 22.
    Anlage nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass in den Lauf (15) der abfliessenden, noch unter Druck ste henden Flüssigkeit Schaugläser (19) eingebaut sind, deren Glaseinsätze so weit in den Bereich der Strömungen hin einragen, dass durch die einwirkende Strömung ein Beschmutzen der Gläser verhindert wird, so dass die durchströ mende Flüssigkeit bezw. der durchströ mende Dampf jederzeit erkennbar ist. 23.
    Anlage nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ab schluss des Konus (4) und dem eigent lichen Verschluss ein mit nach innen ge richteten Düsen versehener Dampfring (2) eingebaut ist.
CH184166D 1933-09-27 1934-09-05 Verfahren zur Darstellung von Glukose durch Behandlung von Zellulose enthaltendem Material mit verdünnten Säuren unter Druck. CH184166A (de)

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CH184166D CH184166A (de) 1933-09-27 1934-09-05 Verfahren zur Darstellung von Glukose durch Behandlung von Zellulose enthaltendem Material mit verdünnten Säuren unter Druck.

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