DE545491C

DE545491C - Veredeln von Geweben aus pflanzlichem Werkstoff und Vorrichtung dazu

Info

Publication number: DE545491C
Application number: DEB142412D
Authority: DE
Original assignee: KARL WESHEL DIPL ING
Current assignee: KARL WESHEL DIPL ING
Priority date: 1929-03-11
Filing date: 1929-03-12
Publication date: 1932-02-29

Description

Veredeln von Geweben aus pflanzlichem Werkstoff und Vorrichtung dazu Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, Geweben aus pflanzlichen Werkstoffen sehr hohen Glanz zu verleihen. Es ist bekannt, daß dazu die Ware zu erhitzen und zu pressen ist. Die bekannten Maßnahmen hierzu trocknen aber das Gewebe sehr stark zusammen, so daß es seinen Charakter verliert.
Erfindungsgemäß wird das Gewebe ebenfalls wohl erwärmt und durch Kalanderwalzen geführt, aber zwischen die Vortrocknung, die das Gewebe erwärmt, und die Behandlung durch erwärmte elastische Kalanderwalzen wird eine Reibbehandlung zwischengeschaltet, indem man das Gewebe über besonders angetriebene Zylinder-führt, die mit Gummihosen überzogen sind und unterschiedlich von der Warengeschwindigkeit laufen, so daß sie also reibend auf das Gewebe einwirken. Damit das Gewebe mit der ihm erteilten Wärme auch wirklich zu dem Kalander kommt, läuft es zwischen der Vorwärm- und Reibbehandlungsstelle und dem Kalander zwischen Wärmeschutzblechen.
Es besteht die Vermutung, daß die durch die Reibung auftretende elektrostatische Rufladung die Wirkung fördert, weswegen es zweckmäßig erscheint, beim Bau der Vorrichtung dafür zu sorgen, daß die Rufladung nicht abgeleitet wird.
Die Zeichnung stellt schematisch zwei Ausführungsbeispiele für Vorrichtungen dar, mit denen die Erfindung durchführbar ist.
Das Gewebe K läuft einer Reihe über- bzw. nebeneinander angeordneter Trommeln E, F. G, H, J zu, die durch Dampf oder Elektrizität geheizt werden. Die Trommeln G, H, J haben die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die Durchlaufgeschwindigkeit des Gewebes durch die Einrichtung; dagegen werden die Heiztrommeln F und F mit einer von der Gesch@Nrindigkeit der vorerwähnten Trommeln verschiedenen Geschwindigkeit (zweckmäßig mit Vorlauf) angetrieben, so daß das Gewebe beim Durchgang in Pfeilrichtung auf den Heiztrommeln E und F schleift. Diese Schleifwirkung kann man je nach der Größe des Unterschiedes der Umfangsgeschwindigkeiten der Heiztrommeln G, N und J einerseits und E und F anderseits ändern. Von der Trommel F aus gelangt dann das Gewebe in einen Kalander. Dieser besteht aus Jutewalzen B und C, durch die das Gewebe läuft, und aus Stahlwalzen A und D, die mit Gas geheizt sind und die Jutewalzen auf etwa i 8o° C erhitzen.
Beim Durchgang des Gewebes durch die Vorrichtung wird das Gewebe erst durch die Walzen J, H, G vorgewärmt und dann durch die mit Gummihosen überzogenen Walzen F und E einem Reibvorgange unterworfen, worauf das Gewebe dann zwischen die stark geheizten und unter hoher Pressung stehenden 'Walzen B und C gelangt. Hier hält es sehr hohe Pressung aus, ohne zusammengedrückt zu werden. Der auf diese Weise zu erzielende Glanz ist von sehr hoher Güte.
Ist der Arbeitsraum sehr feucht, so muß man vermeiden, daß das Gewebe, ehe es zum Kalander kommt, mit der feuchten Luft in Berührung kommt. Zu diesem Zwecke ist bei dem Ausführungsbeispiel nach der Abb. a zwischen der Heiztrommel E und dem Kalander eine Schutzvorrichtung vorgesehen,. die die Wärmeableitung verhütet und zweckmäßig so gebaut ist, daß sie auch gleichzeitig den Verlust elektrostatischer Aufladung verhütet. Zwischen der Heiztrommel E und dem Kalander liegen Isolierplatten aus einem Leiter iweiter Klasse, z. B. Glas, Porzellan o. dgl., zwischen denen die Gewebebahn hindurchläuft, so daß sie völlig eingeschlossen ist. Beide Isolierplatten sind mit Heizkörpern M versehen, die durch Dampf oder elektrisch geheizt werden, so daß die Luft zwischen . den Isolierplatten vollständig trocken und nichtleitend ist. Das Gewebe kann sich auf dem Wege zum Kalander weder abkühlen, noch Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen.
Statt der Heiztrommeln kann man auch Heizplatten oder geheizte Luft zur Erhitzung des Gewebes verwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Veredeln von Geweben aus pflanzlichem Werkstoff, bei dem das durch V ortrocknung erwärmte Gewebe über mit Gummihosen überzogene, mit Vorlauf angetriebene Zylinder und anschließend durch erwärmte elastische Kalanderwalzen geführt wird. ' a. Vorrichtung zum Veredeln von Geweben nach Anspruch i, bestehend aus V ortrockenzylindern (J, H, ('s), mit Vorlauf antreibbaren. Zylindern mit Gummihosen (E, F), einer Kalandereinrichtung mit erwärmbaren elastischen Kalanderwalzen (B, C) und Wärmeschutzblechen (L, M) für das Gewebe zwischen Zylindern und Kalander,