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Vorrichtung zum Trocknen von Papier- und anderen Stoffbahnen in einer
luftverdünnten Trockenkammer. Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung zum Trocknen
von Papier- und anderen Stoffbahnen in einer luftverdünnten Kammer. Nach der Erfindung
wird die zu trocknende Bahn unter geringer Spannung oder ohne Spannung in der Kammer
unter Benutzung von Führungsrollen zwischen Heizkörpern, ohne mit ihnen in Berührung
zu kommen, hindurchgeleitet.
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Für sich allein ist die Trocknung in der luftverdünnten Kammer, wie
das Durchleitender Bahn zwischen Heizkörpern, ohne Berührung mit ihnen, bekannt.
Die Erfindung liegt also in der Vereinigung der bekannten Einzelheiten, die einen
besonderen Erfolg herbeiführt. Trocknet man nämlich in einer luftverdünnten Kammer
unter Benutzung von Trockenzylindern, auf denen die Bahn aufliegt, so kommt die
Wirkung der Luftverdünnung; das ,Austreten der Dämpfe zu erleichtern, nur einseitig
zur Geltung. Bei frei laufender Bahn kann sich aber der günstige Einfluß der Luftverdünnung
voll äußern. Es ist auch leichter, das Trocknen mit strahlender Wärme in einer luftverdünnten
Kammer durchzuführen, weil die Temperatur dann niedriger ist und die Wärmeverluste
geringer sind.
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Je geringer die Spannung einer Papierbahn beim Trocknen ist, desto
fester wird das fertige Papier, da die Fasern frei schrumpfen können und ihre Lage
nicht durch Recken geändert wird. Spannungslos getrocknetes Papier ist ebenso fest
in der Längs- wie in der Querrichtung.
In der Zeichnang sind in
Abb. i und 2 je eine Vorrichtung in einem senkrechten Längsschnitt dargestellt.
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Die Papierbahn t, die entweder von dein Naßende einer Papiermaschine
oder einem Lehngefäß oder einer Färbeinrichtung oder einer Überzugsmaschine oder
einer Druckmaschine kommt, führt man in eine luftverdünnte Kammer :2 auf eine solche
Weise, daß rlie Luftverdünnung in der Kammer weder beim Eintritt der Papierbahn
noch bei ihrem Austritt nach der Behandlung gestört wird. Die luftverdünnte Kammer
:2 hat die Flüssigkeitsabschlüsse 3 und .4. Das zum Abschluß dienende Mittel 3 kann
(Quecksilber sein.
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Das Maß der Luftverdiinnung in der Kammer 2 läßt sich regeln, vorzugsweise
wird eine Luftleere von etwa i7o nim benutzt.
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Die Bahn i wird in den luftverdünnten Raum über die Rolle 6, unter
der Tauchrolle 7, über die Rolle 8, unter den Rollen 9 und über die Rollen io geführt.
Dabei ist keine oder eine nur geringe Spannung vorhanden, die eben ausreicht, um
die Bahn durch die Kammer zu führen. Vorzugsweise bewegt man die Bahn in Falten
oder Schlingen i i. Nahe diesen Schlingen, aber nicht in Berührung mit ihnen, befinden
sich die festen Heizflächen 12. Vorzugsweise, aber nicht unbedingt ist je eine Heizfläche
für jede Schlinge vorgesehen. Sie werden z. B. durch Dampf von hoher oder niedriger
Spannung heißes Wasser oder Abdampf beheizt. Die Feuchtigkeit des Papiers oder anderen
Stoffes wird bei sehr geringen Trokkentemperaturen in Dampf verwandelt, so daß ,las
Gefüge oder die Faser des Stoffes oder Papiers nicht verzerrt, verwundet oder beschädigt
wird.
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Die Heizkörper 12 sind in der luftverdünnten Kammer so angeordnet,
daß die Schlingen i i der Bahn i ganz nahe an ihnen vorbeistreichen, ohne mit ihnen
in Berührung zu kommen. Besteht die zu trocknende Bahn beispielsweise aus Papier
und kommt diese Bahn mit den Körpern 12 in Berührung, so kann die Bahn hängen bleiben
und unter Umständen zerreißen. Wären die Körper 12 mit überhitztem Dampf geheizt,
unter Berührung der Papierbahn mit den Heizkörpern, so würde das Wasser in der Bahn
plötzlich zu Dampf umgewandelt werden, der die Bahn von dem Körper wegblasen würde.
Zur Verhütung einer Berührung der Heizkörper durch die Bahn wird ein hinreichender
Zwischenraum für den freien Durchtritt der Bahn gelassen. Zum Erzielen der besten
Erfolge bringt man die Körper 12 so nahe wie möglich an den Schlingen ii an, soweit
es ohne Gefahr für eine Berührung auf dem Wege der Bahn durch die luftverdünnte
Kammer möglich ist.
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Die -Bahn i wird auf diese Weise bei ihrem Durchtritt durch die luftverdünnte
Kammer getrocknet, ohne daß die Bahn unter einer erheblichen Spannung gesetzt wird.
Die Spannung reicht nur eben aus, um die Bahn durch die Kammezu führen; sie beeinträchtigt
die Papierfasern-nicht, so daß die entstehende Papierbahn der Längsrichtung der
Bahn nach ebenso stark ist, wie quer dazu.
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Die trockne Papierbahn i wird nach dem Durchtritt zwischen den verschiedenen
Heizkörpern 12 über die Rolle 13 aus der luftverdünnten Kammer geführt, durch das
Abschließbad .4, unter der Tauchrolle 1.4, über die Rolle 15, um vorzugsweise zur
Rolle 16 fertigen Papiers gewickelt zu werden.
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In manchen Fällen läßt sich eine einzige Schließstelle an Stelle von
zwei Bädern anwenden. Solche Bauart zeigt Abb. 2, bei welcher die luftverdünnte
Kammer 17 mit den gleichen Körpern 12 und denselben Rollen 9 und io ausgerüstet
ist. Mit der Kammer ist ein Schacht 18 verbunden, der in den Abschließkörper i9
reicht. Die Abschließflüssigkeit ist dieselbe wie in den Bädern 3 und 4.. Die Bahn
i tritt in die luftverdünnte Kammer 17, über die Rolle 20, unter der Tauchrolle
21, über die Leitrolle 22, von dort in der Pfeilrichtung über und unter die Rollen
9 und io an der linken Seite der Abbildung, dann über die Rolle 23 zur Rolle 24
an dem anderen Ende der luftverdünnten Kammer, ferner über und unter die Rollen
9 und io rechts über die Rolle 25, aus der luftverdünnten Kammer heraus, durch das
Abschließbad 5, unter der Tauchrolle 26, über die Rolle 27, um vollständig getrocknet
auf die Walze 28 gewickelt zu werden. Die Trockenwirkung der Kammer 17 ist dieselbe
wie die der Kammer 2.
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Die luftverdünnte Kammer 2 ist zweckmäßig finit den Fenstern. 29 und
zum Anschluß an eine Minderdruckvorrichtüng mit. den Rohren 30 ausgerüstet.