-
Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von Papiermaschinentrockenfilzen
Die Papiermaschinentrockenfilze weisen bekanntlich mehr oder weniger bei längerer
Benutzungsdauer eine einseitige Abnutzung auf, die, mit einer gelblichen Färbung
beginnend, über eine dunkelbraune hinweg zu einer schwarzbraunen Verkrustung der
Filze führt. Von dieser Kruste lösen sich dann Teilchen ab, die die Papierbahn verunreinigen
und das Papier unbrauchbar machen.
-
Wirkliche Abhilfe ließ sich bisher hier nur durch rechtzeitiges Auswechseln
des Filzes gegen einen neuen schaffen, was aber in den meisten Fällen deshalb nicht
einträglich ist, weil die Benutzungsdauer dadurch abgekürzt wird, denn der Filz
-würde noch bedeutend länger zu gebrauchen sein, wenn nicht durch das Absetzen von
Krustenteilchen sich das Einziehen eines neuen Filzes nötig machte.
-
Der Verkrustungsvorgang spielt sich wie folgt ab: Der endlose Trockenfilz
umspannt mit seiner Außenseite die Trockenzylinder. Beim Durchführen der Papierbahn
nimmt der Filz einesteils vermöge seiner Saugfähigkeit einen Teil des im Papier
enthaltenen Wassers auf, und anderenteils wird er von dem Dampf durchdrungen, der
sich infolge des Anpressens der nassen Papierbahn an die geheizten Trockenzylinder
bildet und der gleichzeitig in feinster Form Teilchen von Füllstoff, Leim Alaun,
Säure und Farbe enthält. Um den Filz zu trocknen, wird er dann über einen oder mehrere
Filztrockenzylinder geleitet, um darauf wieder von neuem mit dem Aufnehmen der Papierbahn
in endlosem Arbeitsgange zu beginnen.
-
Dadurch, daß der Filz, wie es allgemein üblich ist, mit derselben
Seite, die von der Papierbahn und den Trockenzylindern berührt wurde, nun auch den
Filztrockner umspannt, werden die aufgenommene Feuchtigkeit und die Teilchen der
obenerwähnten Stoffe in den Filz hineingedrückt, und infolge der Hitzeeinwirkung
auf die feuchte Außenseite des Filzes seitens der Filztrockenzylinder wird eine
allmähliche Verkrustung der äußeren Seite herbeigeführt.
-
Man hat auch bereits die Filztrocknung so ausgeführt, daß der Filz
r nicht mit derselben Seite r; die den Trockenzylindern a angelegen hat, den Filztrockner
3 berührt, sondern mit der Rück- bzw: Innenseite iv, also derjenigen, die nicht
von der Papierbahn 6 berührt worden ist.
-
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, da'ß der Filz die aufgenommene
Feuchtigkeit wieder ausschwitzen kann, wobei die der Oberfläche des Filzes anhaftenden
krustenbildenden Stoffteilchen gelockert und zu einem Teil von den austretenden
Dämpfen mit fortgerissen werden und entweichen können, aber es ist bisher noch nicht
erkannt worden, daß dabei außer der Verdampfung des Wassers und der Trocknung des
Filzes auch die Mbglichkeit besteht, den Filz von den krustenbildenden Stoffteilchen
zu befreien.
In Erkenntnis dieser Tatsache wird daher erfindungsgemäß;
der Filz, wie auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt, nicht nur so geführt,
daß seine nicht mit der Papierbahn in Berührung gewesene Seite den Vilztrocknern
anliegt, sondern die von der Außenseite ia des Filzes i austretenden Dämpfe samt
den aufgelockerten Stoffteilchen werden durch Blas- oder Saugvorrichtungen q. bzw.
5 weggeblasen oder abgesaugt oder auch beides in Verbindung miteinander vorgenommen.
Auf diese Weise wird verhindert, daß die Chemikalien o. dgl. sich in den Filz festsetzen
können und diesen unter Einwirkung der Hitze vorzeitig verkrusten.
-
Es ist zwar auch bekannt, Gebläse- und Saugvorrichtungen in Papiermaschinentrockenpartien
einzubauen; sie können aber eine Verkrustung der Filze deshalb nicht verhindern,
weil dort der Filz mit der papierführenden Seite am Filztrockner anliegt, so daß
die Chemikalien o. dgl. von außen in den Filz hineingedrückt werden und unter der
Hitzeeinwirkung diesen verkrusten.
-
Erst durch die neue Erkenntnis, daß, beim Trocknen der Filze von der
Innenseite nicht nur ein Hineindrücken der Stoffteilchen verhindert wird, sondern
sogar eine Auflockerung der der Außenseite des Filzes anhaftenden Teilchen mit sich
bringt, ermöglicht die Kombination der an sich bekannten Filzführung mit der Verwendung
bekannter Blas- und Saugvorrichtungen einen bisher noch nicht bekannten, aber schon
immer erstrebten technischen Fortschritt: Die Verhütung einer vorzeitigen Verkrustung
der Trockenfilze.
-
Um dies auch auf eine einfachere =Weise zu erreichen, kann eine Kombination
der Filztrockner mit der Gebläseeinrichtung dadurch vorgenommen werden, daß, der
Heizmantel des Filztrockners auf der ganzen Fläche derart mit zweckentsprechenden
Öffnungen versehen wird, daß beim Trocknen mit Heißluft zugleich durch Ausströmen
der Luft in den Filz hinein und durch diesen hindurch das Wegblasen der Chemikalien
o. dgl. mit erfolgt. Bei den bisher verwendeten Hohlwalzen und Zylindern mit Öffnungen
waren diese nicht auf der ganzen Fläche des Mantels, sondern nur in Abständen schraubenförmig
angeordnet und dienten lediglich der Entfernung der Dampfschwaden aus den durch
die Filzführung gebildeten Räumen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist hierbei
die Tatsache, daß bei den bekannten Vorrichtungen die Heißluft aus den vom Filz
nicht bedeckten Öffnungen austritt, um die Dampfschwaden wegzublasen, während bei
der vorliegenden Anordnung gerade diese freien Öffnungen auf bekannte Weise abzudichten
sind, damit der volle Druck der verwendeten Heißluft dazu benutzt werden kann, sie
auf den Filz im oben beschriebenen Sinn einwirken zu lassen.
-
Die Verwendung der oben beschriebenen Einrichtungen ergibt insofern
einen technischen Fortschritt, als die Filztrocknung verbessert und gleichzeitig
mit einer Filzreinigung verbunden wird. Dadurch läßt sich eine frühzeitige Verkrustung
der Filze vermeiden und eine bedeutend längere Gebrauchsdauer dieser bei der Beschaffung
sehr kostspieligen Bespannungsstücke wie auch eine Beschleunigung der Filztrocknung
erreichen.